Abgeträumt

Der Mond
kühlt zitternd
sein Gesicht im See
der längst schon
abgeträumt

Schmatzend
schwappt die Leere
an mein Ufer
wo der Durst
versandet

Die Nacht
verlischt -
im Morgenblauen
sterben alle Schatten
blind


Die Sonne
weckt mich auf -
ich fühle mich
wie gerade frisch
geküsst

Hallo Marie,

ein schneller Leseeindruck:

MarieA. schrieb:

Die Nacht
verlischt -
im Morgenblauen
sterben alle Schatten
blind

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Alleine diese Strophe mir dem "Morgenblauen" wäre ein sehr schönes Kurzgedicht.

Über den Rest muss ich noch nachdenken, ist mir fast ein wenig zu pathetisch.

Liebe Grüße
Manfred

Hallo Manfred,

bevor du weiter nachdenkst und evtl. Vorschläge anbietest,
werde ich die letzte Strophe etwas abändern.
Besser so?

Lieben Gruß
Marie

Franke schrieb:

Alleine diese Strophe mir dem "Morgenblauen" wäre ein sehr schönes Kurzgedicht.

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Ja, genau das habe ich nach dem Lesen deiner Zeilen auch gedacht... mir ist der Rest zu viel

Hallo Mimi,
ihr mögt mit dem Kurzgedicht von der Ästhetik her recht haben, nur ist darin meine Aussage nicht mehr enthalten.
Danke für deine Meinung!
LG
Marie

Schwierige Sache, Marie!

Problem ist die außergewöhnlich gute und bildhafte dritte Strophe.
Lässt man diese komplett weg, bleibt ein durchschnittliches Liebesgedicht übrig, das man in dieser Form schon des Öfteren gelesen hat.
Nach Strophe 3 erwartet man aber nun in deinem Gedicht einen entsprechenden Schluss, der dann leider nicht kommt.
Eine Möglichkeit wäre natürlich die Strophe 3 an den Schluss zu stellen.

Liebe Grüße
Manfred

Ich sehe es ähnlich wie die beiden Vorkommentatoren. Mich die erste und dritte Zeile sehr an, die beiden übrigen sind auch mir zu pathetisch. Streichen solltest du diese natürlich nicht, denn dann verliert dein Text den Sinn, den du ihm geben möchtest. Aber ich würde diese Teile vielleicht etwas lakonischer halten.

Franke schrieb:

Schwierige Sache, Marie!

Problem ist die außergewöhnlich gute und bildhafte dritte Strophe.
Lässt man diese komplett weg, bleibt ein durchschnittliches Liebesgedicht übrig, das man in dieser Form schon des Öfteren gelesen hat.
Nach Strophe 3 erwartet man aber nun in deinem Gedicht einen entsprechenden Schluss, der dann leider nicht kommt.
Eine Möglichkeit wäre natürlich die Strophe 3 an den Schluss zu stellen.

Liebe Grüße
Manfred

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Nein, Manfred, die 3. kommt nicht an den Schluss, der ist dem Gefühl des frisch geküssten Herzens vorbehalten.
Das Gedicht habe ich mir nicht wegen der schönen Worte ausgedacht, ich wollte damit etwas ausdrücken. Deshalb möchte ich es weitgehend so lassen. Ist nicht schlimm für mich, dass es euch nicht so recht gefällt. Trotzdem DANKE!

Liebe Grüße
Marie

Cellist schrieb:

Ich sehe es ähnlich wie die beiden Vorkommentatoren. Mich die erste und dritte Zeile sehr an, die beiden übrigen sind auch mir zu pathetisch. Streichen solltest du diese natürlich nicht, denn dann verliert dein Text den Sinn, den du ihm geben möchtest. Aber ich würde diese Teile vielleicht etwas lakonischer halten.

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Hallo Cellist, ich weiß nicht genau, was du mit der ersten und dritten Zeile (der dritten Strophe?) meinst? Kann auch das von euch angesprochene Pathos nicht so richtig ausmachen, gegen lakonischere Ausdrücke hätte ich sonst nichts einzuwenden. Hast du vielleicht ein konkretes Beispiel?

MarieA. schrieb:

Der Mond
kühlt zitternd
sein Gesicht im See
der längst schon
abgeträumt

Die Sehnsucht
schwappt in kleinen Wellen
an meine Ufer
wo der Durst
versandet

Die Nacht
verlischt -
im Morgenblauen
sterben alle Schatten
blind

Die Sonne
weckt mich auf -
das Herz gefühlt
wie gerade frisch
geküsst

Zum Vergrößern anklicken....

Hallo MarieA,

ich meinte natürlich die erste und dritte Strophe, die mich ansprechen und nicht Zeilen.

Beispiel? Ich habe mal fett markiert, was ich als etwas pathetisch, beinahe kitschig (mit dem Urteil bin ich immer vorsichtig!) empfinde. Zumindest habe ich bei solchen Stellen den Eindruck, das so schon hundert Mal gelesen zu haben. Das ist mir dann zu platt, aber gleichzeitig zu gewollt, zu künstlich gefühlsbetont. Sorry, kann es gerade nicht besser oder genauer beschreiben.

Aber alles ist ja immer nur mein persönlicher Eindruck. Es ist dein Gedicht. Und wenn es für dich ok ist, dann ist das so. Denn am Ende kommt es ja zunächst einmal darauf an, dass der Autor sich im Text wiederfindet.

LG
Cellist

Ja, Cellist, ich verstehe jetzt, was du meinst, diese trivialen Herz-Schmerz-Sehnsuchtsklischees werden attitüdenmäßig überstrapaziert, wenn es auch mit Pathos nicht unbedingt was zu tun hat. Ich werde darüber nachdenken, ob ich guten Ersatz finde, ansonsten bleibt es vorerst so.

Vielen Dank für deine Mühe!

LG
Marie

So, die Unworte HERZ und SEHNSUCHT habe ich nun entfernt. Ob euch das Gedicht nun besser gefällt, weiß ich nicht, aber so bleibt es jetzt, das ist mein letztes Wort.

Danke nochmals,
Marie

Hallo Marie,

MarieA. schrieb:

aber so bleibt es jetzt, das ist mein letztes Wort.

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Das ist die lakonische Sprache jetzt, von der Cellist gesprochen hat.
Da kann man so viel zwischen den Zeilen lesen.

Ungewohnt ist "schmatzend", aber das passt.

Liebe Grüße
Manfred

Danke, Manfred, auch für die Sterne!

Lieben Gruß
Marie

Auch an dich, Cellist, geht mein Dank für die Sterne!

LG
Marie

Hallo Marie
mir gefällt dein Gedicht jetzt so, wie es ist. Würde ich auch so lassen. Du hast schöne Bilder geschaffen.
Liebe Grüße, Kaetzchen

Hallo Kätzchen,
ich freue mich sehr, dass es dir so gefällt, wow!
Und danke für die vielen Sterne!

Lieben Gruß
Marie

Liebe Marie,

mag ich sehr, die Bilder und insbesondere das Gefühl am Ende. So ein morgen möchte ich auch

Schön, dass wir uns hier treffen!

Liebe Grüße
Bella

Hallo Marie
ich finde die ersten 3 Strophen deines Gedichtes auch sehr, sehr gelungen und voller Ausdruckskraft.
Aber die Schilderung - ich fühle mich wie frisch geküsst - erscheint mir auch unpassend.
Mir gefällt da ein ganz nüchterner, pragmatischer Abschied von der Nacht

die ersten
Sonnenstrahlen

Bellador schrieb:

Liebe Marie,

mag ich sehr, die Bilder und insbesondere das Gefühl am Ende. So ein morgen möchte ich auch

Schön, dass wir uns hier treffen!

Liebe Grüße
Bella

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Liebe Bella,
ich freue mich sehr, dass es dir gefällt, herzlichen Dank, auch für die vielen Sterne!

Liebe Grüße
Marie