Dass man auf alles etwas setzen, stellen oder legen könnte, hatten wir hier schon vor einer halben Woche durchgekaut und uns darüber amüsiert, dass eine Hypothek auf die Zukunft wenig nützlich ist, wenn der Dirigent aktuell den Taktstock hebt und der Solist die Kadenz des Bratschenkonzerts mindestens so spielen können muss, wie's die Komposition vorschreibt, der Dirigent verlangt und das Publikum hören will. Wer viel Erfahrung und viel Können mitbringt, schafft's trotz dieser Vorgaben zur eigenen Interpretation. Oft wird er dafür verrissen, seltener gelobt und in ganz seltenen Fällen richtungsweisend. An dem orientiert sich dann der Nachwuchs.
So funktioniert das.
Dass irgendwann in der Steinzeit ein Kumpel dem andern mit dem Faustkeil den Ranzen aufgerissen und nachgeschaut hat, wie dessen Därme sich rühren, ist unbestritten. Bis zur heutigen Blinddarmoperation war's aber ein sehr, sehr langer Weg, der von vielen, vielen Leichen gepflastert war.
Falls du mal schlimmes Bauchgrimmen haben solltest, o @sidgrani, dann rät @ali dir zu einem erfahrenen Spezialisten. Nichts gegen Schüler, Studenten und Berufsanfänger, die auf ihre Zukunft setzen und hoffen - eine Blinddarmoperation aber lass besser von jemandem machen, der schon ein paar hinter sich gebracht hat und, vor allem, der weiß, was man zu tun hat, wenn der Patient zu röcheln beginnt: Wer auf die Zukunft setzen möchte, muss eine haben!
Wer auf Erfahrungen setzen kann, hat die Werkzeuge immer dabei, die's für derlei Eingriffe braucht. Wer erst auf die Zukunft setzen muss, baucht Zeit, die er nicht hat, wenn's pressiert.
Wenn das Setzen auf die Zukunft kein Roulettspiel sein soll, hilft Warten auf bessere Zeiten allein nichts. Wer am Ende in einem guhten Sinfonieorchester mitspielen können möchte, braucht guhte Leerer - und das absolute Gehör für das, was ihm die sagen. Ein langer, harter Weg voller Höhen und Tiefen!
Heiter immer weiter
aligaga