Ah, da ist er ja wieder, der Text! Schön, dass du ihn doch wieder rausgeholt hast!
Das hier:
Unglaublich
Wie sich alles, scheinbar zufällig,
Perfekt arrangiert
Steine
Rauschen
Und die Zeit
Die still steht
...das finde ich richtig gut!!!! Das schwebt und transportiert mit der konkreten Aussage gleichzeitig ein Gefühl mit, das auch von den Worten und dem Sprachrhythmus getragen wird. Sehr schön!
Strophe eins
Plätschernde Dynamik
Die ewige Stille ertastend
Vergänglich
Und doch allgegenwärtig
fällt da ein wenig aus dem Rahmen und kann auch sprachlich nicht mithalten (zu viele Adjektive und Partizipien! ), weil sie nicht so gradlinig und "leicht" daherkommt wie die anderen. Sie eiert ein wenig im Allgemeinen rum, wenn das als Beschreibung für dich Sinn macht. Was ist die "ewige Stille"? Die trägt viel zu dick auf, finde ich. Die "plätschernde Dynamik" kann ich gar nicht greifen als Eindruck. Und "vergänglich und doch allgegenwärtig" ist mir persönlich zu flach, obwohl es scheinbar auf die Pauke haut (kurz: effekthascherisch, aber etwas leer).
Daher passt das so gar nicht zu den Strophen 2 und 3, die wirklich stark wirken und eine Art Poesie in sich tragen, die man mehr fühlt als dass man es konkret benennen kann. Die bringen etwas zum Schwingen in mir beim Lesen. Und das ist etwas, das Lyrik m.E. immer leisten sollte.
Wenn du mich fragst, ist Strophe 1 eigentlich gar nicht notwendig. Sie nimmt den zwei folgenden Strophen etwas weg. Wenn du die zwei Strophen für sich allein stellst, knallen die so richtig rein, wenn du mich fragst.
Wie empfindest du das?
LG,
fee