An unsere Königin

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Mara Krovecs

Mitglied
Wir halten dich,
dein kleines Gerippe
über der feinen Seele.
Wie der Tod an dir reißt,
du dich ihm wieder
und wieder
entgegenstellst.

An unserer Staudenwurzel zerrend
ruft er dich, aber wir schleudern
ihm unsere Liebe zueinander
mitten in sein Schwarz.

Wir halten dich.
Und wenn wir nicht mehr
halten können,
soll es eine gläserne Kutsche sein,
mit schneeweißen Schimmeln,
die dich zu deiner Mutter deinem Vater
und deinen Kindern fährt.
In dein Schloss im Drüben.



C. Mara Krovecs / Zaubersee / zwischenwelt / 2018
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Die schneeweißen Schimmel haben es mir angetan.

blackout
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Mara, ein schmerzhaftes Erlebnis für das Du wunderschöne Bilder gefunden hast. Es rührt einen zutiefst an und man möchte Trost spenden, wen das möglich wäre.
Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Mara Krovecs

Mitglied
Ahoi blackout,

"Die schneeweißen Schimmel haben es mir angetan". ... :D ... das ... ist verständlich ....sie sind einfach um einiges weißer und strahlender als ein normaler Schimmel... LG Mara
 

Perry

Mitglied
Hallo Mara,
ein wenig kann man darüber spekulieren wer das "wir" im Text ist, weil die Kinder des LI ja anscheindend bereits "im Schloss im Drüben" warten, was aber der berührenden Stimmung des Texts keinen Abbruch tut.
LG
Manfred
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo Manfred,

ja, darüber kann man durchaus stolpern .... wir sind die Kinder, die noch nicht verstorben sind ... danke für das "berührend" Ganz liebe Grüße ... Mara
 
G

Gelöschtes Mitglied 22830

Gast
liebe mara,
es fällt schwer, zu dem gedicht etwas zu sagen, weil es so unmittelbar ist.
an der stelle bin ich gestolpert:

Wie der Tod an dir reißt,
du dich ihm wieder
und wieder
entgegenstellst.
das reißen und das entgegenstellen als entgegnung
finde ich nicht stimmig.

insgesamt finde ich es in der offenheit für das wer
sehr eindrücklich und würdigend für ein leben.
liebe grüße
charlotte
 

Mara Krovecs

Mitglied
Liebe Charlotte,


vielen Dank für Deinen wertschätzenden Kommentar zu diesem Gedicht.

Die Stelle, die Dir aufgefallen ist hat den Hintergrund, dass das lyrische Du in vielen Jahren immer wieder schwer erkrankte und es immer wieder "kämpfen" musste, um zu überleben. Für mich ist diese Ausdrucksweise schlüssig, weil ich natürlich den Hintergrund kenne. Möglicherweise gibt es aber eine bessere Möglichkeit, das auszudrücken, hast Du vielleicht eine Idee?

Liebe Grüße Mara
 



 
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