Anna-2

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sammy

Mitglied
Lene, was ist geschehen?

Lene, was ist geschehen? Warum meldest du dich nicht mehr? Warum nötigst du mich dazu, wieder den ersten Schritt zu tun, da du doch genau weißt, dass ich nicht ohne dich existieren kann? Ich habe dich angelogen, um dir Angst zu machen, ich nehme keine Tabletten. Schon lange nicht mehr. Bitte, komm zurück. Ich verspreche dir, ich reiß mich zusammen. Bitte komm, ich back dir dann Mandelkuchen mit Zimtäpfeln und koch dir roten Wein mit Nelke und Orangenschalen. Und abends sitzen wir vor dem offenen Kamin und rösten Maronen und süße Kartoffeln in Silberfolie und dann kuscheln wir, während es draußen donnert und blitzt und der Regen gegen die Scheiben schlägt. Lene, ich hab dich lieb, bitte lass mich nicht im Stich.

Anna
 

Suzie

Mitglied
Verpiss dich, Anna!
Du hast wohl vergessen, dass du mir am Mittwoch per SMS mitgeteilt hast, dass du mich "nicht mehr belasten willst"?!
Ich komm nicht mehr angekrochen, vergiss das mal bloß, Madame. Lieber halte ich meine Hand in den Reißwolf, als dass ich damit nach dem Telefon greife, um deine Nummer zu wählen.
 

sammy

Mitglied
Du bist so gemein.

Lene, du bist so gemein. Du tust mir weh. Ja, ich will dich nicht belasten, aber warum drehst du mir jetzt einen Strick daraus? Was ist mit dem Telefon? Hast du es wieder aus den Geranien geholt? Bitte, lass mich nicht im Stich. Wenn du mich nicht bis heute Abend anrufst, dann komme ich zu deiner Wohnung und klingle Sturm. Und wenn du nicht aufmachst, dann ruf ich den Schlüsseldienst, sage, ich habe meinen Schlüssel verloren und lass deine Tür aufbrechen…
 

Suzie

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Nein, Anna! Nein nein nein!
Wehe du kommst her! Dann zünde ich die Wohnung an, setze mich ins Schlafzimmer vor unseren Fernseher und rauche in Ruhe den köstlichen Vanilletabak zuende, während du draußen vor der Tür unaufhörlich meinen Namen kreischst. Wie sich deine Stimme dabei überschlägt vor lauter lächerlicher Verzweiflung. Du glaubst wohl, du kannst dir alles erlauben, Madame.
Weißt du, am Donnerstag war ich das erstemal seit langem wieder alleine aus. Du bist doch selbst schuld an allem. Die letzte SMS war zuviel. „Ich weiß nicht, wie ich mich bei dir verhalten soll, es tut mir leid....................................................................................................“ Schlag mich doch, Anna. Das wäre mir lieber, als solche Worte von dir lesen zu müssen.
Ich habe jemanden kennen gelernt. Sie ist ganz anders als du. Ich treffe mich nächste Woche wieder mit ihr. Dann werde ich ihr Gesicht streicheln und küssen und dabei die ganze Zeit an dich denken.
Versuch gar nicht erst, mich anzurufen, hörst du? Ich habe meine Nummer ändern lassen.
Du bist so schön, Anna, so wunderschön.
Ich will dich niemals mehr anschauen.
 

sammy

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Sündenfall

Lene, geliebte Lene, was muss ich von dir lesen. Du hast jemanden kennen gelernt…ganz anders als ich…du wirst ihr Gesicht streicheln und küssen…Jedes einzelne Wort sticht mir tiefe Wunden in Herz, Kopf und Seele. Diese Wunden werden nie schließen, wie ein Bluter werde ich daran verbluten, wenn mir keiner hilft…Es ist nicht wichtig, ob du dabei an mich denkst. In dem Moment, in dem du fremde Haut berührst, wirst du aus meinem Nest gefallen sein und wie eine Vogelmutter werde ich dich nicht mehr aufnehmen können, egal, was passiert. Bedenke, Lene, du kannst mir alles antun, alles. Du kannst mit mir machen, was du willst, ich werde dich immer lieben. Auch im nächsten Leben und im übernächsten, aber wenn du das tust, wenn du diese Fremde mit deinen zarten Fingern berührst, dann wird der Vorhang fallen. Die allerletzte Vorstellung wird gespielt worden sein. Die Tore unseres Paradiesgartens werden sich für immer verschließen. Liebes Lenchen, überlege dir diesen Sündenfall gut, denn danach wird es kein Zurück mehr geben…
 

Suzie

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Du machst alles kaputt, Madame!
Mich den ganzen Abend mit Handschellen an dich zu ketten, während Ronja nach mir sucht.
Ich hasse dich, Anna! Warum bin ich nur immer so verdammt glücklich in deiner Nähe?
Und dein Handy war voll mit Nachrichten von Lydia: "Ich liebe dich ich liebe dich ich liebe dich ich liebe dich ich liebe dich!" oder "Ich bin jetzt schon 24 Stunden von dir getrennt, ich halt das kaum aus!"
Lydia.
Lydia.
Ich musste mir die Zigaretten heimlich auf meinen Armen ausdrücken, um nicht zu schreien.
Und immer wieder Ronja, die stumm an uns vorbeiging mit fragenden Augen, während ich gefesselt bei dir saß und verbissen gekämpft habe, das Verlangen, dich immerfort zu umarmen, zu unterdrücken.
Ronja.
Ronja.
Ich hatte sie gebeten, zu kommen und mich auf das Wiedersehen mit ihr gefreut. Sie ist so anders als du. Sehr durchsichtig, sehr durchschaubar.
Als du mich endlich nach zwei Stunden losgemacht hast von dir, musste ich ihr alles erzählen. Sie wollte dich schlagen deswegen, Anna. Und da bin ich schrecklich zornig geworden und habe geschrieen, dass ich sie umbringe, wenn sie dich nur anfasst.
Bitte nimm diesen Fluch von mir. Dein Gewicht zerrt mich unaufhaltsam immer tiefer.
Anna.
Anna.
Ich will wieder auf Wolken tanzen können.
 

sammy

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Unser Charakter ist unser Schicksal

Nein, mein schwarzer Engel, nicht ich mache alles kaputt. Es ist jemand anders, der unsere Taten diktiert. Wir sind Gefangene unseres Schicksals, wusstest du das nicht? Unser Charakter ist unser Schicksal. Oder meinst du, wir können je aus unserer Haut und das Leben einer Anderen leben? Nein, das können wir nicht, ma petite Madeleine. Jamais.

Warum du mit mir so verdammt glücklich bist? Die Antwort ist einfach: Nur bei mir kannst du du selbst sein. Du brauchst dich nicht verstellen, du bist du in meiner Nähe.

Lydia? Wo ist das Problem? Meinst du, du bist der einzige Mensch auf dieser Welt, der mich lieben darf? Das ist absurd.

Fluch? Du denkst, es ist ein Fluch? Nein, mein Kind, es ist Fluch und Segen zugleich. Sei dankbar, dass du diese tiefen Gefühle erleben darfst. Vielleicht ist es das letzte Mal, dass du dieses Gefühl von Lebendigkeit erleben kannst. Ich küsse deine zarten Lippen.

Ronja ist nicht das, was du wirklich brauchst…
 

Suzie

Mitglied
Kein Wort mehr von dir, Anna. Nichts.
Unsere Geschichte hat zu viele Gesichter.
Sieben lächelnde, ein ganz entstelltes, verzerrtes, ein schreiendes, eines mit geschlossenen Augen, zwei mit blutigen Mündern, ein versteinertes, neun zerstörte, 15 hell schimmernde mit Sternenstaub in den Wimpern und ein wunderschön olivfarbenes mit tausend winzigen Stacheln rund um die Brauen.
Ich friere ziemlich schlimm in letzter Zeit.
Gestern habe ich von dir geträumt. Ich habe dir aus dem „Kleinen Prinzen“ vorgelesen und du hast ganz verzückt dagesessen und zugehört. Du liebst ja Märchen.
„Es wird so aussehen, als wäre ich tot und das wird nicht wahr sein“, las ich und da hast du deine Augen ganz seltsam aufgerissen, mir das Buch aus der Hand geschlagen und begonnen, zu weinen.
Ich kann dich nicht anrufen. Ich vermisse dich unendlich, aber du gehörst Lydia.
Ich werde nicht länger auf dich warten. Du kommst doch sowieso nicht, Anna.
 

sammy

Mitglied
Für immer

Mein liebes, kleines Lenchen, endlich wieder du. Ach, was freue ich mich. Unsere Geschichte hat viele Gesichter, ja, aber das ist doch das Wundervolle, Einmalige, Unverwechselbare. Du hast fast alle aufgezählt, aber du hast das Gesicht vergessen mit einem lachenden und einem weinenden Auge…Ach ja, und das mit den silbernen Tränen.
Komm, Lenchen, lass uns Frieden schließen, lass und Liebe leben und geben. Das Leben ist schön Lenchen, es ist wirklich schön…

Warum frierst du denn, mein Herz? Ist es kalt bei dir? Ich wünschte, ich wäre bei dir und könnte dich wärmen mit meinem Körper, meine Beine und Arme um dich wickeln, sodass du die klammen Betttücher nicht mehr spüren musst…
Der Traum ist schön, Lenchen, so wunderschön. Ich wünschte, er wäre wahr und ich wäre bei dir und würde deine weiche, warme Stimme hören. Ich liebe es so, wenn du mir Märchen vorliest vor dem Einschlafen, während du dich an mich kuschelst.

Was soll ich dir sagen, mein liebes, teures Lenchen…Das Schicksal hat etwas anderes mit uns vor, ich kann das Lydia nicht antun. Ich kann es einfach nicht. So schlecht kann ich nicht werden. Und dich, mein Engel, will ich nicht länger im Ungewissen lassen. Das ist nicht gerecht. Warte nicht mehr auf mich, lebe dein Leben ohne mich, aber behalte ein kleines Splitterchen von mir in deinem Herzen, so wie ich dich dort behalten werde. Für immer, Lenchen. Für immer.
 



 
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