Franklyn Francis
Mitglied
gelöscht
Zuletzt bearbeitet:
Den Eindruck hatte ich auch immer - das Klatschen im Malle-Flieger galt bereits in den 70ern als "prollig" und Malle als "Putzfrauen-Insel".Vielmehr sei das Klatschen Ausdruck der Erleichterung, eine Gefahr überlebt zu haben. Ach, so ist das also.
Vorschlag: Eigentlich gibt es noch zahlreiche Situationen, in denen mein Leben von der Leistung eines Einzelnen abhängig ist und nicht geklatscht wird: Im O.P. , beim Bungee-Jumping ... oder im Taxi. Ich denke da an eine Fahrt vom Flughafen zum Hotel ...Da gibt es doch noch ganz andere Situationen, bei denen ich der Angst ausgesetzt bin und mein Leben von der erfolgreichen Leistung einer einzelnen Person abhängig ist.
Ich denke da speziell an meine anschließende Taxifahrt vom Flughafen zum Hotel
Vorschlag: Wenn nicht bedeutend schwierigerWenn nicht sogar noch viel schwieriger
Vorschlag: Schließlich war das Taxi auf der Straße nicht das einzige Fortbewegungsmittel. Unter wilden Lenkbewegungen musste sich der Fahrer durch hunderte Autos und Vehikel anderer Verkehrsteilnehmer schlängelnSchließlich war das Taxi nicht das einzige Gefährt auf der Straße, sondern musste sie sich mit Hunderten anderen Autos teilen und unzähligen, anderen Verkehrsteilnehmern unter wildem Lenken ausweichen.
Hier erwarte ich eine Pointe, eine ungewöhnliche Handlung, ein Fazit, irgendwas ... anderes als schnödes Trinkgeld und das war`s.Ich gab ihm einen Zwanziger, nahm in aller Ruhe mein Gepäck und schlenderte zum Hotel.
Und wieder war ich der einzige, der applaudierte. Der Fahrer blickte mich schwitzend und irritiert an und sagte:"Achzähn Euro bittä!"Der Fahrer tat wirklich sein bestes.
Ich gab ihm einen Zwanziger, nahm in aller Ruhe mein Gepäck und schlenderte zum Hotel.
Ja, Kolumne ist die richtige Kategorie, in der jetzigen Form und Ausarbeitung.mir gefällt der Text ganz gut - als Kolumne. Für Kurzprosa fällt der Spannungsbogen gegen Ende ab.
Ich würde den Text heute sicherlich anders neu schreiben als "damals", als ich noch ziellos und kategorielos rumgeschrieben habe.Hier erwarte ich eine Pointe, eine ungewöhnliche Handlung, ein Fazit, irgendwas ... anderes als schnödes Trinkgeld und das war`s.
Darüber muss ich nochmal nachdenken.
Ja, Ansätze sind da. Isbahan hat schon einige weitere Vergleiche genannt, die gut passen.Es ginge skurriler, bräuchte mehr irrsinnige Vergleiche (Pilot vs. Taxifahrer - der Ansatz ist da, aber das geht viel schärfer), mehr Humor. Nun steht er natürlich als Kurzprosa und nicht Satire. Die Idee selbst wäre aber mMn als humoristischer Text viel wirkungsvoller.
Schön, dass du erneut reingeschaut hast.Ich habe nochmal über den Schluss nachgedacht, vielleicht so etwa?
Ich muss sagen, dass mir deine Ideen oben und das neue Ende sehr gut gefallen.Und wieder war ich der einzige, der applaudierte. Der Fahrer blickte mich schwitzend und irritiert an und sagte:"Achzähn Euro bittä!"
Wenn du mehr Action willst, kannst du hier schön einen Gegensatz ausmalen, dass er sich bei der Flugzeuglandung geborgen gefühlt hat, während er jetzt im Taxi um sein Leben fürchtet. Dann könntest du genau enden, wenn das Taxi mit quietschenden Reifen zum stehen kommt.So viele verschiedene Lichtsignale und Schilder gab es zu beachten, die nicht nur einem alleine galten, sondern allen anderen auch.
Die Parkbucht war zudem gerade mal groß genug für ein einziges Fahrzeug; kein Vergleich zur sich unendlich erstreckenden Landebahn.
Außerdem war sie nicht so schön beleuchtet wie diese. Der Taxifahrer bekam auch keine Parkbucht per Funk zugewiesen, sondern musste hart um diese kämpfen.
Kurz vorab, da ich ein Verständnisproblem habe.würde ich die letzten zwei Absätze streichen.
In diesem Schlussteil verliert der Text deutlich an Tempo und der Schluss ist nicht sehr befriedigend.Der Fahrer tat wirklich sein bestes. Schlussendlich hat er noch ein weit größeres Problem als der Kapitän im Flieger: Er bekommt sein Geld erst am Zielort. Da ist Leistung gefragt.
Wir waren am Ziel, das Taxi hielt an und der Fahrer drehte sich grinsend um. Er trug nicht so eine schöne Uniform wie der Kapitän, sondern ein durchgeschwitztes T-Shirt. Der Schweiß war der Ausdruck seiner Anstrengungen, seiner Bemühungen.
18 Euro betrug der Fahrpreis umgerechnet. Ich hatte nun zwei Möglichkeiten:
Alternative 1: Ich drücke mein Gefallen dieser Darbietung durch ein Klatschen aus, gebe ihm passend die 18 Euro und verschwinde schnellstens mit meinem Koffer (der Pilot bekam ja im übertragenden Sinne schließlich das gleiche von mir – nämlich den passenden Flugpreis und den Applaus).
Ich entschied mich aber schließlich doch für die zweite, zugegebenermaßen feige Alternative:
Ich gab ihm einen Zwanziger, nahm in aller Ruhe mein Gepäck und schlenderte zum Hotel.
Du hast dann in den Absätzen mit Leerzeilen noch mal Zeilenumbrüche. Das ist eher unüblich. Oder hat das einen bestimmten Hintergrund?letzten Absätze
Dem entnehme ich, dass der kleine Text realitätsnah ist.So in etwa wird es dir ergehen, wenn du das Taxi in Lissabon nimmst![]()
Da bringst du mich auf die Idee, dass der Anzug des Fahrgastes zerknittert ist und er sich seinen Schweiß mit dem Schlips abwischt.Die Männer stets vornehm und mit Schlips, manche machen einem Firmenchef alle Ehre.
Falls das eine rhetorische Frage ohne Fragezeichen sein soll, dann vielleicht so, Vorschlag: ...Wer klatscht schon im Aufwachraum, wenn er nach einer Operation wieder zu sich gekommen ist oder nach den Bunjee-Jumping, wieder auf festem Boden stehend ... oder im Taxi.Oder haben Sie schon mal im Aufwachraum geklatscht, wenn Sie nach einer OP wieder zu sich gekommen sind? Wenn Sie nach dem Bungee-Jumping wieder auf festen Boden stehen … oder im Taxi.
der EinzigeUnd wieder war ich der Einzuge, der applaudierte.
Der Fahrer betrachtete mich irritiert, wie ich ihn anstrahlte in meinen zerknitterten Anzug, an dem der von Schweiß getränkten Schlips wie ein nasser Lappen hing. Ungerührt sagte er: "Macht achtzehn Euro, Senior!"Der Fahrer blickte mich aus einem schwitzenden, fassungslosen Gesicht an. Betrachtete meinen zerknitterten Anzug, den naßgetränkten Schlips. Verdattert sagte er schließlich: „Achtzehn Euro.“
Danke dafür.Cool. Jetzt ist Tempo drin und LeserInnen können das Klatschen am Ende nachvollziehen.
Ja, ist es.Falls das eine rhetorische Frage ohne Fragezeichen sein soll, dann vielleicht so,
Demnach folgt die Taxifahrt gar nicht auf den Flug, den du im ersten Teil beschrieben hast? Es wäre besser, die beiden direkt zu verbinden. Dann stehen das Klatschen am Anfang und das am Ende im direkten Zusammenhang.Ich denke da an eine Fahrt vom Flughafen zum Hotel in einer osteuropäischen Hauptstadt.
Der Tonfall klingt eher nach Berlin als nach einer "osteuropäischen Hauptstadt ". Hier könnte man dem Taxi-Fahrer noch Lokalkolorit geben. Als Schlusspunkt finde ich die Worte des Taxifahrers ehrlich gesagt nicht besonders ergiebig. Klar, man merkt, dass es für ihn eine Fahrt wie jede andere ist. Aber es hatte ja auch schon vorher nichts darauf hingedeutet, dass es für ihn eine besondere Fahrt sein könnte.Ungerührt sagte er: "Macht achtzehn Euro, Chef!“
Ups, da ist tatsächlich das Wörtchen "anschließend" verloren gegangen. Habe das angepasst.Demnach folgt die Taxifahrt gar nicht auf den Flug, den du im ersten Teil beschrieben hast? Es wäre besser, die beiden direkt zu verbinden. Dann stehen das Klatschen am Anfang und das am Ende im direkten Zusammenhang.
Ja, ist schon sehr bunt und knackig. Vielleicht stellt gerade dies auch die Situation dar, in der sich der Fahrgast befindet, wie sich alles in seinem Kopf zu drehen scheint, wie tausend helle, aufleuchtende usw. Eindrücke auf ihn einstürzen.Die Beschreibung der Taxifahrt ist sehr actionreich und farbig. Für mich sind es etwas zu viele knackige Adjektive und Metaphern. Aber das ist dann wirklich mein persönlicher Geschmack.
Stimmt. Könnte auch Berlin sein.Der Tonfall klingt eher nach Berlin als nach einer "osteuropäischen Hauptstadt ". Hier könnte man dem Taxi-Fahrer noch Lokalkolorit geben. Als Schlusspunkt finde ich die Worte des Taxifahrers ehrlich gesagt nicht besonders ergiebig. Klar, man merkt, dass es für ihn eine Fahrt wie jede andere ist. Aber es hatte ja auch schon vorher nichts darauf hingedeutet, dass es für ihn eine besondere Fahrt sein könnte.
Auch nicht schlecht.Eine Alternative: Der Erzähler guckt geschockt von der Raserei auf seine Uhr. Der Taxifahrer missversteht das und beteuert, dass er normalerweise deutlich schneller ist.