Hallo Resjek,
auch, wenn ich der Aussage des Gedichtes kaum zustimmen kann, so reizt es mich, ein paar konkretere Anmerkungen zum handwerklichen Teil zu machen:
Die Zweizeiler:
Ein paar kleine Änderungen bei den Satzzeichen und den Zeilenabständen und schon wirkt das Ganze etwas besser:
Ein Maler malte Szenenbilder -
er war ein Szenenbilderwilder.
Man sah da Monster und Dämonen,
Farbenkleckse, Kapriolen.
Die einen fühlten sich genarrt,
die andern waren schlicht erstarrt
vor Ehrfurcht und vor Kunstgenuss.
Für sie war dies aus einem Guss.
Der Maler gab noch einen drauf
und bot die Scheisse zum Verkauf
Zu den Reimen und der Metrik:
Bis auf "Dämonen/Kapriolen" sind die Reime okay. Hier ist auch die einzige Stelle, an der die Metrik gar nicht passt. Ein Änderungsvorschlag von mir:
Man sah da Monster und Dämonen,
paar Kleckse, schräge Abstraktionen.
Und doch noch was zum Inhalt
:
"Scheisse" finde ich hier auch ein wenig zu deftig. Insgesamt würde ich mich bei der Pointe gar nicht so sehr auf den Verkauf der Werke konzentrieren. Schließlich kann nur das verkauft werden, für das es auch Käufer gibt (und wer "Scheisse" mag, kauft eben diese auch
) - daher ist das Anbieten solcher Werke nichts besonders Erwähnenswertes und reicht als Pointe nicht aus.
Ich denke daher, dass der Schluss in eine andere Richtung gehen sollte. Das könnte z.B. das manchmal recht elitäre Gehabe der Kunstszene sein, oder die Selbstverliebtheit des Künstlers (ist auch unter Autoren anzutreffen
), oder, oder, oder ...
Soweit meine Gedanken zu diesem Gedicht, das ich auch nicht so schlecht finde, wie es bisher hier kritisiert wurde.
Liebe Grüße
Andreas