Asphaltteint

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ENachtigall

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Asphaltteint


Noch beißt der Frost in die geweißten Wangen
Die Straße räkelt sich lasziv
Ist viel zu träge zu entkommen
Dem Winter den ich lauthals rief

Verdreht die schönen Ampelaugen
Die überlaufen farbenschwer
Sie spucken grün und gelb Kaskaden
Rot ruht im Schnee das Lichtermeer

Darinnen gründeln Kopfsteinträume
In Jemandes Dornröschenschlaf
Es heult ein herrenloser Hund
Von irgendwoher blökt ein Schaf

Und wenn ein sonnenwarmer Morgen
Der Kälte Stechschritt weitertreibt
Hör ich die Steine weise munkeln
Dass manche Maske zeitlos bleibt
 
Kleine Idee zum Überwinden eines Stolpersteins.

Darinnen gründeln Kopfsteinträume
In Jemandes Dornröschenschlaf
Es heult ein herrenloser Hund
Von [blue]irgendwo blöckt leis[/blue] ein Schaf
 

ENachtigall

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Asphaltteint


Noch beißt der Frost in die geweißten Wangen
Die Straße räkelt sich lasziv
Ist viel zu träge zu entkommen
Dem Winter den ich lauthals rief

Verdreht die schönen Ampelaugen
Die überlaufen farbenschwer
Sie spucken grün und gelb Kaskaden
Rot ruht im Schnee das Lichtermeer

Darinnen gründeln Kopfsteinträume
In Jemandes Dornröschenschlaf
Es heult ein herrenloser Hund
Von irgendwo blökt leis ein Schaf

Und wenn ein sonnenwarmer Morgen
Der Kälte Stechschritt weitertreibt
Hör ich die Steine weise munkeln
Dass manche Maske zeitlos bleibt
 

jon

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Teammitglied
Die Schaf-Zeile stößt mir als Stilbruch auf – ein Schaf in der Stadt? Eine Dorfstraße wirds ja nicht sein, denn da würde kein LichterMEER im Schnee liegen. Oder es ist ein Dorfstraße, dann passt aber besagtes Lichtermeer nicht.

Kleines Bild-Problem: Ein Lichtermeer ist größer als der rote Fleck, den das Ampellicht wirft. Vor allem ist es ein LichtERmeer, kein Lichtmeer …

Die Stimmung selbst passt prima auf beide Straßensorten. Sehr schön.
 

ENachtigall

Mitglied
Ein spannender Aspekt, den Du da entdeckt hast, liebe jon. Ich möchte es gerne offen lassen, ob diese Straße - im Moment des Gedichtes - sich gerade in eher städtischer oder dörflicher Umgebung befindet. Am liebsten habe ich sie "unterwegs"; so wie die beschriebene Situation nachempfunden ist. Ein wenig gefangen genommen von der winterlichen Atmosphäre und im Wissen ob der Narben, die der Frost schlägt, wenn der weiße Teppich erst zerflossen sein wird, und die Kopfsteine ein Gesicht der Straße aus längst vergangenen Tagen zeigen.
Das Schaf mag echt oder "eingebildet" sein, aber das "Lichtermeer" ist rot und somit besser ein eindeutiges Meer aus Licht, auch wenn es tatsächlich vielleicht nur ein Fleck von relativer Größe ist, der beeindruckt.

Vielen Dank für Deinen inspirierenden Kommentar!

LG A.
 

ENachtigall

Mitglied
Asphaltteint


Noch beißt der Frost in die geweißten Wangen
Die Straße räkelt sich lasziv
Ist viel zu träge zu entkommen
Dem Winter den ich lauthals rief

Verdreht die schönen Ampelaugen
Die überlaufen farbenschwer
Sie spucken grün und gelb Kaskaden
Im Schnee ruht rot aus Licht ein Meer

Darinnen gründeln Kopfsteinträume
In Jemandes Dornröschenschlaf
Es heult ein herrenloser Hund
Von irgendwo blökt leis ein Schaf

Und wenn ein sonnenwarmer Morgen
Der Kälte Stechschritt weitertreibt
Hör ich die Steine weise munkeln
Dass manche Maske zeitlos bleibt
 



 
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