Auf die großmächtig-zarten morgendlichen Geschehnisse auf diese Weise hinzudeuten, empfinde ich als "bemerkenswert", ... denke, dachte ich.
Jemandes Aufmerksamkeit ist aufgebrochen; ihr "Bescheinen", ihr Aufmerksamkeitslicht wandte sich einem Aufbruchsgeschehen zu, sogleich in Umbrüche "einmundend", ... denke, dachte ich. (gebannt im augenblick der wandlung).
Dichterische Versuche sind zugleich Schilderungen von Aufbruchsgeschehnissen, Berichte von jemandem, der (die) sich auf den Weg gemacht hat, der (die) mit ihrem (seinem) Aufmerksamkeitslicht auf Widerstände stößt: auf Bedeutungen, auf den Gefühlshof der Worte, ihren Klang, auf den Kontext der Intention, auf die jeweiligen Verfügbarkeiten (reißt am Kleid der dunkelheit/ gefangen zwischen wimpernschlag der sekunden), ... denke, dachte ich.
Das Aufmerksamkeitslicht, ... denke, dachte ich ... ist die schönheit junger zeit. Gibts da einen Zusammenklang, einen Einklang mit dem Morgenlicht? (Paradoxie: ist das Denken "anwesend", schon ohne einen bestimmten, geformten Gedanken, gewissermaßen als entblößtes Da-Sein?)
Und ich erinnerte mich zudem an Geburten, die ich miterlebte, veranlasst durch die schlichtschönen Worte entblößt/ die schönheit junger zeit ( ) und streckt sich hell dem himmel entgegen.
Aufbruchsgeschehnisse, Vorgänge: der helle Finger gleitet durch einen Vorhang, umgarnt ihn, verschlingt den himmel, zeigt sich selbst als leuchtendes Gesicht und dieses bricht in schönsten Farben - und erstarrt für einen Augenblick. Ich versuche, bemühe mich, die Phänomene morgendlicher Begebenheiten - Erinnerungsschauungen - in einen Einklang mit dem Gesagten zu bringen.
Dieses Gedicht ist wie ein Malversuch, denke, dachte ich, Pinselstriche, die eine Auseinandersetzung zwischen licht und dichter verborgenheit kundtun. Wäre es mein Gedicht, denke, dachte ich, ich wäre noch unzufrieden damit, ich würde, einem Drang folgend, aufbrechen, würde auf manchen Pinselstrich verzichten wollen; vielleicht genügten sogar wenige Striche, zen-armosphärische, des "Gefühlshofes" wegen, denke, dachte ich - ohne freilich zu wissen, ob mir das letztlich zufriedenstellend gelänge.
Freundlichen Gruß
Scal