@noel
Ich „[red]behaare[/red]“ nicht auf meinem Standpunkt, gab dir meine Meinung, was du ja wahrscheinlich wolltest, und plane keine Gewaltanwendung für deren Durchsetzung.
Manche meinen, dass Verfremdung und Schock Intensitäts“booster“ sind. Man kennt doch z.B. die Begleitung von Gedichterezitationen mit Trommelschlägen, die dort, wo kein Sprachrhythmus vorhanden, einen vorzutäuschen versuchen. Was tragbar ist und was nicht, liegt, leider, im individuellen Ermessen des Lesers, der etwas störend finden kann, was als fördernd gedacht. Ein Beispiel dafür ist wohl die Rezeption deines „beatmet“, doch wir sind ja nicht, noch nicht, so weit, eine Abstimmung über Wert und Unwert poetischen Ausdrucks abhalten zu müssen.
Freilich kannst du eine Mischkulanz der Sinneswahrnehmungen vornehmen und das Wiesenbunte hören, eine Dissonanz riechen und den Modergeruch sehen, doch wenn ich den Geruch schmecke, kann ich dann den Geschmack riechen oder hören? Jedes Sinnesorgan nimmt Reizungen in der ihm eigenen Art auf: ein Schlag auf das Auge löst einen optischen Effekt aus, einer auf das Ohr einen akustischen, etc.
Nochmals „[blue]nach & alles[/blue]“: wenn der arme Leser, also ich in diesem Fall, das Geruchsschmecken geschafft hat und damit die ersten zwei Zeilen aufgenommen, trifft er in der 3. Zeile ein „[blue]nach[/blue]“? Also alles zurück zum Anfang und Neulektüre mit dieser gedehnten Satzaussage! Da steht also „[blue]schmecke deinen Geruch nach[/blue]“ und nicht, wie ich fälschlich mich verlas, „deinem“. So!? Also ein Nachgeschmack. Ziemlich kompliziert.
[blue]&=Und [/blue]? Also werde ich nochmals zurückgreifen müssen? Nein, das soll wohl eine Folge zum Schmecken, nein, zum Nachschmecken sein, also, nachdem ich nachgeschmeckt habe, reagiere ich, wieder falsch, meine Umgebung reagiert und ändert sich, also ein neuer Satzgegenstand durch & mir angehängt! Bestenfalls hier
begann ich an Kinderverwirrspiele zu denken, doch Ringelnatz war viel gnädiger und vor allem humorvoll.
Es wäre vielleicht höflich, wenn du den Zeilenumbruch zur Verständlichmachung und nicht zur gekonnten Irreführung verwenden könntest, also das „nach“ eine Zeile höher, das „&“ unterdrückt und das „alles“ klar zum neuen Bild der Umwelthimmelfahrt verbunden.
Willst du nicht? Auch gut, es ist deine Entscheidung, doch, bitte, wenn du uns schon mit dem Augenzwinkern nicht einen neuen Strophenanfang schenken willst, dann gönne den Lesern hier doch eine kleine Verschnaufpause durch Weglassen des „[blue]&[/blue]“ vor dem „[blue]ich folge[/blue]“?
Ich setze ab, denn meine Stoppuhr zeigt mir, dass ich den angemessenen Kommentarzeitraum bereits überzogen habe.
Vielleicht hast du dir hier wenigstens einen interessanten Gedanken abgebissen.