Auroras Stimme

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K

Kara

Gast
Hallo Thylda,
so sah ich gestern den Sonnenuntergang, lässt sich wunderbar malen - dein Haiku - so sehe ich es zumindest.
LG Kara
 

Thylda

Mitglied
Vielen Dank fürs Vorbeisehen, lieber Revilo :)

Liebe Kara

Du hast natürlich recht, mein Text erinnert an Haiku, entspricht aber den Regeln leider nicht. Wie schön, daß es Dir trotzdem gefällt. Ich liebe Sonnenuntergänge mit ihrem Gefühl der verdienten Trägheit und dem vollbrachten Tagewerk, ein sattes Orange, ruhiges Lavendel und sanftes Grün, mit einem Klang wie das Ausschwingen eines Gongs. Der Morgen scheint mir gelber, zitoniger, frisch und voll Antrieb und gewaltiger Vorfreude ;)

Lieber Walther

Mir gefällt Deine Version, leider trifft sie jedoch meine Aussage nicht.
Dieser Text beschreibt eine Beobachtung, die ich in meiner Erinnerung schon immer so wahrgenommen habe. Der Aufgang der Sonne vom ersten Dämmern bis zum tatsächlichen Erscheinen der Sonnenscheibe hat für mich einen "Soundeffect" Damit meine ich nicht das Zunehmen der offensichtlichen Geräusche wie Vogelzwitschern und erwachende Menschen, sondern das "Geräusch des Lichts" selbst, das dann von den normalen Tagesgeräuschen völlig überdeckt wird. Es ist fast wie ein Orchester, das vor dem Konzert noch stimmt oder der THX-sound vor dem Film, ein goldener, erhebender, vorfreudiger Klang. Die mir zwingende Verknüpfung von Klang, Licht und Farbe. Für mich trifft mein Text das.

Verstehe mich bitte nicht falsch, ich bin durchaus bereit, noch daran zu feilen. Haiku, Senryu o.ä. waren natürlich ein guter Ausgangspunkt aber für das, was ich möchte, zu eng gefasst. Vielen Dank für Deinen Vorschlag, es zeigt mir, daß ich noch genauer einzirkeln kann.

Liebe Grüße Euch
Thylda
 

revilo

Mitglied
Töne empfindlichen Lichts
purpurnes, (kraftmeierisches) Gelborange
vereint zu
gleißendem Sonnenakkord

nur ne Idee

LG revilo
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Lb. Thylda

Töne leisen Lichts
anschwellendes Gelborange
gleißender Sonnenakkord
das Gedicht lebt eigentlich nur von schwachen, nichtsagenden bis leblosen Adjektiven. Und das ist auch sein Tod.

Was ist leises Licht, was ist anschwellendes Gelborange, was ist gleißender Sonnenakkord? Ein Adjektiv dieser Art lasse ich im Notfall ja durchgehen, aber 3 in 3 Zeilen?

Sorry, in meinen Augen mißglückt.

Trotzdem LG
BeBa

p.s. Mit Haiku hat es ja nun gar nichts zu tun, aber diesen abstrusen Vergleich erwähnte ja Kara und nicht du. ;)
 

Thylda

Mitglied
Unsinn, Beba, wieso sollte man nicht 3 Adjektive in 3 Zeilen verwenden können? Man kann und darf Alles einsetzen, was das Werk weiterbringt. Hier nehmen die Adjektive eine Brückenfunktion zwischen den beiden Sinneseindrücken Ton und Licht ein.

Schwach ist vielleicht das "leise", dafür gibt es aber keinen passenden Ersatz: flüsternd geht nicht, weil da gerade kein Lebewesen ist oder sein darf, das einen Laut hervorbringt; und gedämpft geht nicht, weil es auch gedämpftes Licht gibt, ich mich aber unzweifelhaft auf den Ton des Lichts beziehen will. Sonst ist die Aussage nicht eindeutig.

Es ist gerade die Verknüpfung zwischen Ton und Licht, an der mir liegt.
Was ist leises Licht, was ist anschwellendes Gelborange, was ist gleißender Sonnenakkord?
das ist natürlich schwer zu erklären. Erkläre mal jemandem der rot/grün-blind ist, warum die Erdbeere, die er gepflückt hat noch grün ist. Du kannst höchstwahrscheinlich nicht in die übertragene grüne Erdbeere beißen, um es selbst herauszuschmecken. Ich nehme ganz stark an, daß Du kein Synästhetiker bist. Die Verbindung zwischen Licht und Ton wirst Du mir wohl glauben müssen.

Schade, daß Dir mein Text nicht zusagt, aber danke für die Rückmeldung.

Liebe Grüße
Thylda
 

poetix

Mitglied
Hallo Thylda,
ja, der Text beschreibt treffend Gefühle, die man beim Sonnenaufgang haben kann. In der Kürze liegt die Würze, sagt man. Andererseits möchte man von Schönem gerne mehr haben. Mir hat es jedenfalls gefallen.
Viele Grüße
poetix
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Lb. Thylda,

Unsinn, Beba, wieso sollte man nicht 3 Adjektive in 3 Zeilen verwenden können?
Wo habe ich das so behauptet? ;)

Sorry, aber wenn ein Text nur aus einer Naturbeschreibung besteht, dann erwarte ich auch ausdrucksstarke Adjektive. Und das sind nach meiner Ansicht die von dir hier gebrauchten leicht, anschwellend und gleißend eben nicht.

Dass dein Text es für dich trifft, ist mir schon klar. Bei mir kommt nicht wirklich etwas an.

LG
BeBa
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Thylda,

genauso wie poetix hatte auch ich den Eindruck, dass es sich hier um einen Sonnenaufgang handelt, denn der spielt sich ganz genauso ab. Zuerst erscheint ein sanftes Rosa, dann wird der Himmel blass und danach schickt die Sonne ihre ersten goldenen Strahlen über den Horizont bis sie schließlich selbst auftaucht zuerst rot, später gelb.

Ich kann es gut nachvollziehen, wenn sich für Dich ein Bild in Klänge verwandelt. Jedem Komponisten ergeht es schließlich so. Manchmal ist es aber auch umgekehrt, nämlich so, dass man beim Hören von Musik plötzlich Bilder vor sich sieht.

Von Anfang an sprichst Du von mehreren Tönen, so dass der Akkord zum Schluss dann auch gerechtfertigt ist.

Ich bin ein Liebhaber der SonnenAUFGÄNGE, weil sie immer wieder eine neue Überraschung darstellen. Man wartet, dass die Dämmerung entschwindet, genießt die Vorfreude mithilfe des sanften Rosa und ist völlig überwältigt, wenn sie dann selbst erscheint. Jeden Tag ist es ein neues unvergleichliches Erlebnis.

Insofern spricht mich Dein Text an und erfreut mich.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Thylda

Mitglied
Liebe Vera-Lena

Vielen lieben Dank für all Deinen Zuspruch. Ich fühle mich hier von Dir verstanden. Jeder Sonnenaufgang hat etwas Feierliches, Erhebendes. Es ist aber mehr als nur ein ein Auftakt, sondern eher ein Anschwung, der Kraft für den ganzen Tag gibt.

Liebe Grüße Dir
Thylda
 



 
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