Ballonfetischisten

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Klaus K.

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Ballonfetischisten

Herrlich, diese Farben! Und wie Sie dann fliegen, wenn sie abgefüllt sind. Ab gehts, in luftige Höhen. Die Farbe ist dann sowieso egal, sie verschwindet mit zunehmender Entfernung aus dem Auge des Betrachters und gerät in Vergessenheit.

Hinterher kann man sich an nichts mehr erinnern. Weder der anfangs gespannte Beobachter, noch der Ballon selbst.
Der ist genau daran sehr interessiert. Bloß weg, bloß in Vergessenheit geraten. Er ist nur noch auf seine sichere Landung konzentriert. Dafür darf er vorher nicht zu hoch steigen, sonst platzt er irgendwann.
Also läßt der Ballon vorsichtig Gas ab, rechtzeitig, damit er sanft zu Boden sinken kann. An einem anderen Ort, und wirklich ganz sanft. Hauptsache, diese Schar von Beobachtern beim Start ist weg. Der Ballon hat seine Farbe behalten bei der Landung.
Es gibt ja nur die Roten, Grünen, Gelben und die Schwarzen. Und natürlich die immer dazugehörende und angeblich so neutrale farblose und sie begleitende Meute.
Die sind verantwortlich für Start und Landung. Und sie begleiten alles professionell. Sie hieven in ungeahnte Höhen, klatschen Beifall und informieren die unbedarften Massen über alles. Die Zuschauer also, diese lächerlichen Nur-Zuschauer.

Aber alles ganz professionell, und angeblich immer farblos.
Dafür werden sie exzellent bezahlt. Denn die Höhenflüge sind teuer, aber die Ballons sorgen bereits im Vorfeld für den pekuniären Rückhalt der Berichterstatter. Üppigst. So sehr, dass ihre eigene Hülle völlig unbeschädigt bleibt. Immer. Auch wenn sie mal kurzzeitig abheben müssen und aus dem Blickfeld verschwinden. Denn Ballons steuern inzwischen bereits alles, auch wenn sie nicht fliegen. Aber ein Manko bleibt. Sie haben kein Gedächtnis. Und trotz ihrer unterschiedlichen Farben hat die unbedarfte Meute ihnen jetzt Namen geben können. Das gefiel den angeblich neutralen, angeblich farblosen Berichterstattern anfangs überhaupt nicht. Wegen des Geldes, des fetten Geldes, welches sie dafür bekamen, damit sie alles kaschierten, schönredeten, teilweise unterdrückten. Aber jetzt haben sich sogar erste Ballons aus ihren eigenen Reihen selbst zu hoch hinaus gewagt, sind dabei geplatzt. Oder sind bei einer weichen Landung gescheitert. Und nun haben die das Vergnügen finanzierenden unbedarften Massen Wind davon bekommen. Ein Unglück? Nur eins? Es geht jetzt erst richtig los. Flugverbot droht!

Der rote Ballon mit dem Namen Olaf beispielweise. Er lässt sich zwar dauernd neue Gas-Kartuschen einflössen, seine Luft ist aber schon ganz weg. Seine Stimme ist schon dünner geworden. Er wird nicht mehr aufsteigen. Die Gummihülle ist beschädigt.
Er hatte eine Reihe von ganz eigenen Versuchsballons so einfach mal nebenbei gestartet, bereits damals.
Nur vereinzelt, aber alle waren nicht rechtens. Und das hat die, die dieses Treiben zwar finanziert haben, aber nie richtig darüber informiert wurden, richtig gestört. Daher werden jetzt Olafs leere Hüllen und leere Worthülsen aufgesammelt. Olaf wird danach wohl nicht mehr starten dürfen. Seine Ballon-Gummireste kommen in eine Gummizelle, gegebenfalls. Recycling, zeitgemäß. Wer dort dann mit dem Kopf an die Wand stößt, bekommt übrigens das Erinnerungsvermögen zurück. Das ist zumindest dann positiv. Man wird sehen.

Und in den Reihen der ach so neutralen berichterstattenden Meute und deren eigenen hochfliegenden Ballons ist jetzt auch der erste Ballon abgestürzt. Zu hoch geflogen, sagt man. Ballon Patricia. Eine Höhenflug-Spezialistin. Sie wird auch nie mehr starten dürfen, sie ist jedoch noch unanständig weich gelandet. Abartig weich. Aber sie ist nicht allein. Andere Ballons aus ihrem Umfeld taumeln jetzt bereits auch, hecheln nach luftigen Höhen, um schnell aus dem Blickfeld zu verschwinden. Es tut sich was. Der oberste Ballonwart Tom bläht versuchsweise und helfend bereits wieder mal seine Backen auf. Er verantwortet das alles mit. Auch das Unanständige. Die exorbitanten Gehälter und die absolut sittenwidrigen Pensionen, nicht sein kastrierter Vorname, sind das Problem. Und Onkel Toms Hütte würde man trotzdem auch gerne mal sehen. Aber er hat es endlich hauchzart bemerkt. Das Gefahrenpotential der Ballonflüge wurde erkannt. Die Gasfüllungen taugen nichts!
Die Gasfüllungen? Es sind nicht nur die Gasfüllungen!
Es sind die Lügner, Betrüger, Täuscher, Blender, Bereicherer, Machtbesessenen, das sind die eigentlichen von Beginn an leeren Hüllen. Menschliche, charakterliche Hüllen. Es sind Ballonfetischisten, mehr nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spricht mich sowohl formal wie inhaltlich an. Nur: Würde der Text nicht noch runder, allgemeingültiger sein bei der Berücksichtigung weiterer Farbtöne? Der Satire an sich würde es nicht schaden, im Gegenteil. Zwei Aktualitäten sind doch nur das Minimum. werter Klaus K.

Freundlichen Gruß
Arno Abendschön
 

Hagen

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Hallo werter Klaus,
Dieser brillante Text hat mich wieder mal angesprochen und zu der Überlegung angeregt, ob da nicht ein grüner Ballon namens Ricarda fehlt.

Nun denn, in diesem Sinne, wir sehen uns, in der ScheinBAR!
Zudem lesen wir uns weiterhin!
... und bleib' schön fröhlich, gesund und munter, gute Dinge sowie guten Willens, moralisch einwandfrei, weiterhin positiv motiviert und stets heiteren Gemütes! Sei stets von reiner Seele, Lüge niemals oder erzähle dreckige Witze!
Herzlichst
Yours Hagen
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Merke:
Du sollst die dicke Frau nicht auf den kaputten Stuhl setzen!!
 

Klaus K.

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Hallo Arno,

vielen Dank, aber ich komme zähltechnisch bereits auf "drei", nicht nur zwei. Olaf, Patricia,Tom.
Und weitere Farbtöne, die äußeren Ränder? Offen gesagt, das habe ich mich nicht getraut. Zudem wollte ich dann den Kern der Sache nicht überfrachten, im ersten Entwurf hatte ich noch Namen wie "Spiegel" und "Feldmann/Frankfurt" mit drin. Mag sein, dass du recht hast, aber es musste einfach wegen des aktuellen Bezugs JETZT raus! Mit Gruß, Klaus
 

Klaus K.

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Hallo Hagen,

...."Ricarda", ja das wäre noch so ein Knallfrosch gewesen! Aber sie hat doch richtig Böses nicht gemacht, oder? Zudem könnte das Abheben bei ihr eventuell schwierig werden. Nutzlast überschritten, da könnte es Probleme geben. Schlagseite im Land allerorten, weniger mit dem Kopf durch die Wand, dafür mehr etwas bremsende Vernunft ..... und die nutzlosen "Nur-Rahm-Abschöpfer" und Höhenflieger benennen. Ein erster Schritt.
Morgen treffe ich meinen Freund und seine Frau, auch wegen der Lampe und dem daraus entwichenen fetten Flegel, mal hören, was sie dazu sagt.
Mit Gruß und Dank in den Norden, wie immer!
 
aber ich komme zähltechnisch bereits auf "drei", nicht nur zwei. Olaf, Patricia,Tom.
Klar, Klaus, und ich frage mich jetzt, wie ich mich gestern beim raschen Addieren verzählen konnte. Ich hatte doch bis zum Ende gelesen und alles verstanden ... Vermutlich habe ich mich abschließend dann doch im Geist nur auf die Fälle Scholz und Schlesinger bezogen, denn bei Herrn Buhrow fehlt mir bei aller Kritik an seiner Position wie Praxis bisher etwas im Detail vergleichbar Skandalträchtiges. Ich meine schon, zum groben Keil sollte man nur greifen, wenn auch der zu bearbeitende Klotz grob genug ist. Bei Buhrow sind Leckage und Flugverbot (noch?) nicht in Sicht. Vielleicht würde sich bald die Sache um den Bezirksbürgermeister von Dassel in diesem Sinne anbieten.

Freundlichen Gruß
Arno Abendschön
 

Klaus K.

Mitglied
Arno,

bei Herrn B. sei nur erinnert an jede (!) Oma als "Umweltsau", die im Hühnerstall Motorrad fährt. Seine nichtssagende und lächerliche Reaktion auf die Aufschreie, die absolut berechtigte Kritik, war bezeichnend. Kein Wille beim höchsten Chef des Selbstbedienungs-Vereins, auch nur irgendetwas zu verändern. Und wer hat diese Patricia "eingestellt"? Wer ruft immer zuerst nach Gebührenerhöhungen? Wer sitzt am entscheidenden Schalthebel als höchte Instanz? Er hat weder seine Redaktionen im Griff, noch hat er sich seit Jahren nicht um die sittenwidrigen, die irrwitzigen Pensions- oder Gehaltsstrukturen gekümmert. Da kam von ihm nichts. Und das Ganze nennt sich dann auch noch "dem öffentlichen Dienst" angegliedert, ist also ein Zwitter mit Privilegien, die jedem Beamten die Tränen in die Augen treiben. Mir ist dieser "Onkel Tom" als Klotz grob genug. Der Mann muss weg, er bewegt nichts. Nichts. Eine Nullnummer.-
Andere Namen, andere öffentliche Personen? Die Liste ist sehr lang, fürwahr. Und Politiker wie z.B. Malu Dreyer (RP) haben in einem "Fernsehrat" schon mal gar nichts zu suchen. Die Verflechtung ist zu offensichtlich.
Mit bestem Gruß, Klaus
 

petrasmiles

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Hallo Klaus,

mit Onkel Tom gebe ich Dir absolut recht. Erst hat er den WDR kaputt gemacht und das hat ihn wohl zu Höherem qualifiziert ... darauf ein kräftiges Pffffft!
Schön Böse!

Liebe Grüße
Petra
 

Klaus K.

Mitglied
Petra,

...und dieser Schlawiner (nein, Blender) bläst heute schon wieder medial die Backen auf. Das Schiff sinkt. Ein einziger Tag bundesweiter ARD/ZDF-Verzicht
(" null Einschaltquote") würde genügen, um den Unmut der Bevölkerung deutlich werden zu lassen. Nicht einschalten, die "Nachrichten" können auch anderweitig aufgenommen werden, und eine private Runde "Mensch ärgere dich nicht" dann am Abend (einmalig) würden mal ein deutliches Zeichen setzen.
LG, Klaus
 



 
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