Bauernregel (Limerick)

G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo SánchezP,

hier kann ich nicht ganz folgen, und ich glaube, das liegt nicht nur an meinen zu geringen Fußballkenntnissen.
Gut, der Bartels ist wohl ein Fußballer. Aber wer ist der Pole und was haben Bauern damit zu tun? o_O
Ist wohl nur etwas für Insider.

Gruß, Ciconia
 

SánchezP

Mitglied
Guten Morgen Ciconia,

vielen Dank fürs Lesen und deine Kommentare.

Zunächst mal möchte ich anmerken, dass es mein erster Limerick überhaupt ist:).

Dennoch denke ich, dass die von dir angedeutete Inhaltsproblematik nicht besteht bzw. nur an geringen Fußballkenntnissen liegt. Ich versuche mal eine Erklärung:
  • Genau, Fin Bartels ist ein Fußballspieler von Holstein Kiel.
  • Die Kieler haben vor etwa einem Monat in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen die Bayern (den FC Bayern München) gespielt.
  • Überraschenderweise (und zu meiner und vieler anderer Freude) hat der krasse Außenseiter Kiel gewonnen, und die Bayern haben damit zum ersten Mal nach 20 Jahren den Einzug ins Pokal-Achtelfinale verpasst.
  • Fin Bartels hat dabei zwei Tore erzielt (auch das letztendlich entscheidende im Elfmeterschießen). Daher hat er den Bayern Vieles versaut.
  • Die Bayern haben schon seit Jahren die (fiese) Angewohnheit, im Falle von Niederlagen die besten Spieler des Gegners wegzukaufen. Siehe bspw. etwa ehemalige BVB-Spieler wie Götze, Hummels oder Lewandowski.
  • Genau dieser Lewandowski ist seit einigen Jahren der beste Stürmer der Bayern. Er wurde letzes Jahr sogar Weltfußballer und ist der einzige Pole im Kader der Bayern.
  • Als Nicht-Bayernfan benutzt man gerne abwertend den Ausdruck "Bauern" anstelle von Bayern. Daher kommt dieses Wort sowohl im letzten Vers als auch in der Überschrift vor.
  • Dass das oben beschriebene Transferverhalten (nur) dem Stil von Bauern (sprich den Bayern) entspricht, soll die Pointe darstellen.
Ich hoffe, der Inhalt ist damit etwas klarer geworden;).

Viele Grüße
Sánchez
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo SánchezP,

danke für diese ausführlichen Erläuterungen, die zeigen, was Du eigentlich ausdrücken wolltest – aber: Ein Limerick sollte allgemeinverständlich sein und ohne lange Erklärungen auskommen. Wenn Du Erklärungen in dreifacher Länge des Limericks nachliefern musst, kann dieser nicht funktionieren.

Dass die Jungs vom FC Bayern als Bauern bezeichnet werden, habe ich übrigens noch nie gehört. Und dass das mit dem "Wegkaufen" nur von diesem Verein betrieben wird, wage ich auch zu bezweifeln - aber was verstehe ich schon von Fußball ... :rolleyes:

Gruß, Ciconia
 

SánchezP

Mitglied
Hallo Ciconia,

vielen Dank für deine Antwort und dein Interesse. Dann nutze ich mal einen Teil meiner Mittagspause für ein paar weitere ausführliche Erläuterungen.

Die Bayern als Bauern zu verunglimpfen ist in der Szene durchaus üblich, das kann man sogar Googlen. Natürlich sind die Bayern nicht die Einzigen, die ein solches Transferverhalten an den Tag legen. Streng genommen zieht sich das wohl sogar bis in die Kreisligen runter. Nichtsdestotrotz war es in den letzten Jahren vor allem bei den Bayern sehr auffallend – zum Leidwesen der Spannung in der Bundesliga. Vor einigen Jahren haben die Bayern sogar nach einem DFB-Pokalspiel gegen Alemannia Aachen tatsächlich deren bester Spieler, Jan Schlaudraff, für die folgende Saison verpflichtet. Diesem ist der Wechsel allerdings gar nicht gut bekommen: Er ist dort auf der Bank versauert.

Ich denke, es kommt auf das Zielpublikum an: Meine nicht lyrik- aber dafür fußballaffinen Kollegen und Freunde, denen ich das Gedicht gezeigt habe, fanden es klasse (zumindest diejenigen, die keine Bayern-Fans sind;)) und haben inhaltlich alles sofort verstanden, ohne weitere Nachfragen. Die kamen bisher nur von dir:rolleyes:. Wenn dieser Limerick bspw. in einem Sportteil einer Zeitung stehen würde, denke ich, dass so gut wie jeder inhaltlich damit klarkommen würde.

Vielleicht ist dies aber auch Geschmackssache. Ich schreibe zwar noch nicht lange Gedichte, mag es aber, wenn diese einen persönlichen und aktuellen Touch haben und zum Nachdenken anregen (oder ich bin einfach zu nachdenklich für diese schnelllebige Welt). Dass das Zielpublikum dadurch kleiner wird, ist mir natürlich bewusst. Aber als Mathematiker bin ich es gewohnt, dass hochspezielle Texte nur von ein paar Handvoll Personen gelesen werden – von daher ist der Sprung auf alle, die sich etwas mit Fußball auskennen, für mich gar nicht so schlecht ;).

Viele Grüße
Sánchez
 



 
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