Begreifen (gelöscht)

FrankK

Mitglied
Hallo Gernot
Ich finde diese Form gut so, weil am Schluss eben nicht gesagt wird, was aus ihm wird.
Hier kann jeder Leser sein eigenes Empfinden einbringen.
Unabhängig kann der Leser für sich entscheiden, ob der Prot sich jetzt erst einmal auf sich selbst besinnt und Ruhe und Abstand gewinnt oder in den Wald rennt und unschuldige Regenwürmer zerfetzt.
Das letzte Bild erschien mir zusätzlich als "zu plakativ".

Hallo unica
ja auch den schluss
Welchen Schluss, den mit den Regenwürmern? Wenn ja, würde mich interessieren, wieso.

Hallo bluefin
das mit dem "zum teufel jagen" ist zu martialisch.
Man könnte es auch symbolisch sehen: Er lässt Sie nicht mehr herankommen, er hat sie aus seinem Geist, aus seinem Kopf verbannt.
Gernot hat mit keiner Silbe erwähnt, wer wen verlassen hat. Hat er sie wirklich aus dem Haus gejagt? Ist er gegangen, fortgelaufen? Hat er sich womöglich mitsamt ihren Kindern abgesetzt? Ja, sowas gibt es auch.

Viele Grüße an alle
Frank
 
B

bluefin

Gast
so, wie die "geschichte" rüberkommt, waren's doch nicht nur ein paar wochen, sondern ein gelebtes leben.

an dessen ende bleibt aber nichts zum "hinauswerfen": die zeit, um die eigenen fehler wieder gut zu machen, kehrt nicht mehr zurück.

mag sein, dass nur walfische das erkennen, und dass die landratten glauben, sie könnten mehr als einmal kinder heranwachsen und sich selbst altern sehen. hier bei uns in der tiefsee geht das nur einmal, und aus einem kleinen, planktonfresser wird nie plötzlich ein grober lackel.

amüsierte grüße aus münchen

bluefin

p. s.: regenwürmer sind keineswegs unschuldig. sie haben alles mögliche auf dem gewissen, auch wenn ein schrebergartenverein sie für nützlich hält...
 
hallo Frank

ja, der Schluss ist eigentlich offen. Da kann jeder denken, was er will. Jedem Leser einen ihm gerechten Schluss zu setzen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Die einen mögen halt die zerrissenen Würmer, die anderen den Eierkuchen, und manche den Friedhof. Wenn ich gut aufgelegt bin, dann mag ich ein happy end, aber es gibt auch Tage da ..., oje, die armen Würmer.

Etwas wundert mich, einige sagen jetzt, die Geschichte ist mir gelungen, aber auf dem Balken wird sie nicht bewertet. Naja, vielleicht ist sie ja nur Quatsch und es nicht wert, bewertet zu werden.
gruß gernot
 
B

bluefin

Gast
der schluss ist alles mögliche, gernot, nur offen nicht: es wird behauptet, der an seiner lebensart gescheiterte schlappschwanz habe sich schlussendlich ermannt und "das böse" ausgetrieben: er lebt nun, wie im märchen, friedlich und ohne weitere anfechtung bis an seiner lebtag ende.

ein typscher märchenbuch-schluss, wie schon gesagt. im zusammenhang mit verpfuschten lebensläufen wie diesem hier leider ganz und gar unpassend.

ungern verweise ich auf "fachliteratur" und tu's auch hier nicht. aber einen (litrarischen) hint auf "die blendung" von elias canetti kann ich mir denn doch nicht verkeifen. er sagt in großartiger weise das, wofür alle psychiater dieser welt nur ein parr dürre worte haben (aber obacht: nur was für starke nerven!)

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

FrankK

Mitglied
Hallo Gernot
Es allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
So offen ist das Ende für meinen Geschmack wirklich besser. Meine Meinung ist allerdings höchst subjektiv.
Genau so die Bewertungspunkte.
Allerdings ist eine "Punktwertung" recht schwierig, wenn ich als Leser sehen muss, dass der Text noch Veränderungen erfährt.
Für welche Version gebe ich denn jetzt meine Punkte ab?
Ganz am Anfang überschütte ich den Verfasser mit einer hohen Punktzahl, ein paar Wochen später ist der Text so weit überarbeitet, dass er überhaupt nicht mehr meinen Geschmack trifft. Die vergebenen Punkte kann ich nicht mehr zurücknehmen.
Der umgekehrte Fall ist natürlich auch möglich.
Schon lange sehe ich es als wichtiger, eine kommunikative Auseinandersetzung mit einem Text zu betreiben.
Wenn ich, so wie jetzt hier, eine einigermaßen gefestigte Version erkennen kann, fühle ich mich auch eher dazu in der Lage, eine entsprechende, subjektive Punktzahl für den Text abzugeben.

Hallo bluefin
Das der Zeitrahmen der Handlung über mehrere Jahre läuft, habe sogar ich erkannt. Von "Wochen" war auch nirgendwo vorher die Rede.
Kann oder darf die Erkenntnisfähigkeit des Prots nicht über einen langen Zeitraum wachsen? Muss eine Wesensänderung (er entwickelt ein stärkeres Selbstbewusstsein) immer gleich in Blutvergießen ausarten?
Ich empfinde den Prot eher als Sensibel und Empfindsam und nicht als "Weichei".
Mag sein, dass es in der kalten Tiefe der Ozeane nur ein Schwarzweiss-Denken gibt, hier oben, unter der Sonne, gibt es eine unendliche Vielfahlt an Farben.


Viele Liebe Grüße an Alle
Frank
 

FrankK

Mitglied
Hallo bluefin
Nachtrag:
Bei allem Respekt für dich als Person oder Wal. Dies hier ist kein Märchenbuch-Schluss.
Warum versuchst Du, diesen Text in Dein Denkschema zu pressen?

Verwundert kopfschüttelnde Grüße
Frank
 
B

bluefin

Gast
wie kommst du auf blutvergießen, @frank?

bluefin hat exermplarisch darauf verwiesen, dass man der geschilderten schlappnudel am ende ihres weges keinesfalls eine martialische tat zutraut, sondern allenfalls eine bittere (selbst)erkenntnis. das zerteten von kerfen oder das vierteilen eines regenwurms hielte ich nicht für eine bluttat, sondern eine hier durchaus angemessene symbolik der ohnmacht.

nochmals: aus einem waschlappen wird niemals ein bügelbrett. höchstens, wie schon gesagt, im märchen.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

FrankK

Mitglied
Lieber @bluefin
wie kommst du auf blutvergießen
Weil Regenwürmer zerfetzt wurden/werden sollten.
Regenwürmer sind Tiere, oder willst Du das abstreiten?

die regenwürmer sind megageil!!
Sind Regenwürmer jetzt plötzlich etwas, was man zerfetzen darf? Was darf man dann nicht mehr zerfetzen? Wo willst Du die Grenze ziehen?


Viele Grüße
Frank
 
@Frank

Momentmal Frank, also das hier ist immer noch Literatur und hat mit Tierquälerei überhaupt nichts zu tun. In der Literatur ist alles erlaubt, es kommt ja niemand dadurch zu schaden. Auserdem bin ich selber ein sehr großer Tierliebhaber, mag sie manchmal mehr wie die Menschen.

Gruß Gernot
 

FrankK

Mitglied
Hallo Gernot

Mir geht es auch nicht um die reale Umsetzung selbiger Handlung sondern um die Darstellung innerhalb des Textes.
Ich weiß, die Regenwürmer kamen von Dir.
Du hättest Deinen Prot auch auf Ratten hetzen können.
Regenwürmer zerreissen hat etwas sadistisches. Wäre Dein Prot in der nächsten Stufe auch Sadist genug, um Ratten zu vergiften?
Oder Gift auszulegen für Katzen und Hunde?

Darum geht es mir, Du schickst Deinen Prot auf einen Weg, den ich als Leser weiterspinne. Dieser Typ verliehrt damit (bei mir) an Sympatie.

das hier ist immer noch Literatur und hat mit Tierquälerei überhaupt nichts zu tun
Es ist die Darstellung von Tierquälerei.
In einem anderen Kontext mag es passender sein, für deinen Prot empfinde ich es als unangemessen.

Wenn bluefin glaubt, im Zuge der Geschichte müsse sich Dein Prot in einen Regenwurmmeuchelnden Psycho verwandeln, so ist das sein Ding.
Mit diesem offenen Schluss bietest Du ihm die Möglichkeit, sich Deine Geschichte nach seinem dafürhalten zu Ende zu denken.

Viele Grüße
Frank
 
@Frank

Ich habs ja dann auch gelassen und wieder zurückgesetzt, die Geschichte steht jetzt eigentlich wieder da, wie ich sie ursprünglich eingestellt hatte. Nur auf @suzahs Hinweis hin, hab ich den Gramatikfehler ausgebessert. Es ist schon wunderlich, wie ein einziger Satz eine ganze Geschichte verändern kann in den Augen des Lesers. Es fasziniert mich, und reizt mich schon ein wenig damit zu spielen.

Lieben Gruß Gernot
 

FrankK

Mitglied
Hallo Gernot

Gerade in kurzen Texten hat jeder einzelne Satz eine deutliche höhere Bedeutung als in Erzählungen oder Romanen.

Viele Grüße
Frank
 
B

bluefin

Gast
lieber @frank,

man hüte sich davor, dritten, insbesondere walfischen, im schriftlichen dialog dinge zu unterstellen, die sie nachprüfbar weder geschrieben noch zum ausdruck gebracht haben. man macht damit nämlich keine punkte, sondern nur einen narren aus sich.

noch mal ganz langsam: @gernots "geschichte" liest sich wie ein selbsterfahrungsgruppen-report, der einen sonderbaren schluss aufweist: ein zu allem und zu aller zeit willfähriger schlappschwanz beteuert, am ende seiner "ehe" angekommen, plötzlich geläutert zu sein und schickt tapfer sein gespons "zum teufel".

ebendies, meint bluefin, geht nicht. wer sich, wie beschrieben, ein leben lang selbst erniedrigt (betonung: selbst), zieht sich niemals am eigenen zopf aus dem sumpf - das hatte nicht mal baron von münchhausen wirklich drauf.

und bluefin meint weiter, dass martialik ("zum teufel!") nicht ausdruck finaler resignation sein kann. man traut nach all der litanei dem prot keine wirkliche wallung zu - höchstens, wie @gernot durchaus witzig in vorschlag gebracht hat, den schnitt durch einen regenwurm.

dem lieben @gernot (oder gar mir) wegen des würmchens ein schlechtes gewissen einreden zu wollen, @frank, ist nachgerade lächerlich. weshalb dieser eifer? wir wissen doch alle, dass gerade schwächlinge ein faible haben dafür, sich am gewürm hochzuranken.

tipp: bleib doch einfach cool und sachlich, dann haben wir alle gewinn und vergnügen an dieser diskussion.

liebe grüße aus münchen

blufin
 

FrankK

Mitglied
Lieber @bluefin

man hüte sich davor, dritten, insbesondere walfischen, im schriftlichen dialog dinge zu unterstellen, die sie nachprüfbar weder geschrieben noch zum ausdruck gebracht haben. man macht damit nämlich keine punkte, sondern nur einen narren aus sich.
An welcher Stelle, dies würde ich gerne Wissen, habe ich Dir denn etwas derartiges Unterstellt?

Um so schlimmer empfinde ich Deine Einwände.
... selbsterfahrungsgruppen ... "ehe" ... sein gespons
Dies sind Begriffe, die im Text nicht auftauchen.Warum sollten wir also darüber diskutieren?

Übrigens:
{martialisch (lat. en.), Adj.; kriegerisch, furchteinflößend, grimmig}
Dies im Bezug auf den Ausdruck "und jagte sie zum Teufel".
Vielleicht solltest Du Dir das noch einmal durch den Kopf gehen lassen.

Grüßend
Frank
 
B

bluefin

Gast
@frank, du schreibst wahrheitswidrig:
Wenn bluefin glaubt, im Zuge der Geschichte müsse sich Dein Prot in einen Regenwurmmeuchelnden Psycho verwandeln, so ist das sein Ding.
Mit diesem offenen Schluss bietest Du ihm die Möglichkeit, sich Deine Geschichte nach seinem dafürhalten zu Ende zu denken.
eine sinnvolle debatte, @frank, wird nur dann möglich sein, wenn du sorgfältig liest, was man dir schreibt, und noch sorgfältiger memorierst, was du selber schon geschrieben hast.

da du mit beidem ein wenig überfordert scheinst, lassen wir's besser wieder mal, denn es ist müßig, aneinander vorbeizureden. ich kann mir darüber hinaus nicht vorstellen, dass die mitleser an einer "rettet-den-deutschen-rewgenwurm"-nummer großes interesse hätten: aquila non captat muscas...

im übrgien es ist es @gernots text, nicht deiner. er kann bluefins kritik annehmen oder verwerfen, denn dafür wurde sie erstellt, für sonst nichts.

lg

bluefin
 
@Frank @bluefin

Die Textanalysen wurden von mir gelesen, abgewägt, und das Ergebnis ist, dass immer nocht die Geschichte da steht, wie sie ist. Eigentlich denke ich nicht mehr darüber nach, was ich an der Geschichte ändern könnte, denn das weiß ich jetzt. Wir könnten ja zu aller Zufriedenheit einen Kompromiss eingehen und den Prot tagsüber Eintagsfliegen fangen lassen, und diese des nächtens im Microwellenherd platzen lassen. Denn langsam "wurmt" es mich, dass es eigentlich nur noch um die Botschaft geht "Rettet den Regenwurm".
 

FrankK

Mitglied
Hallo Gernot

Mir ging es nicht um irgendeine Botschaft wie "Rettet den Regenwurm"

Sollte dies allerdings so bei Dir angekommen sein, möchte ich mich in aller Form bei Dir Entschuldigen.
Ich war lediglich um Textarbeit bemüht.
Darum habe ich auch keine weiteren Erwiderungen mehr gepostet.
Offensichtlich kam diese Reaktion zu spät.

Bitte Verzeih mir, dass ich dieses Fehlverhalten nicht selbst rechtzeitig bemerkt habe.

Ich hoffe, Du nimmst meine Entschuldigung an.

Viele Verständnisvolle Grüße
Frank
 



 
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