Hallo James,
dass Du ohne nötigen Backgrond einfach so drauflosrezensierst, und dennoch falsch, finde ich ausgesprochen unfair von Dir!
Ich habe mich durch Deine Sonetten gekämpft. Aber weil ich davon nichts verstehe, das gebe ich auch zu, habe ich sie weder kritisiert noch kommentiert. Ich überlasse das den Leuten, die was davon verstehen.
Dass Du aus einem anderen Genre als ‚Humor und Satire‘ einen Text kommentierst, etwas niedermachst, und möglicherweise noch benotest, wovon Du nichts verstehst, ist nicht in Ordnung.
Dass wir eine unterschiedliche Auffassung von ‚Humor‘ haben, ist ja wohl ersichtlich, deswegen habe ich Deine Geschichten in ‚H+S‘ auch nicht benotet. Wir ‚ticken eben anders‘ und das ist auch gut so, denn es wäre schrecklich, wenn alle Menschen gleich wären.
Das macht die Vielschichtigkeit der LL aus, etwas mehr Toleranz gegenüber Andersdenkenden wäre ganz angebracht, aber niedermachen was nicht der eigenen Meinung entspricht, zeugt nicht gerade von geistiger Größe.
Aber eins nach dem anderen.
1. <Ein Segelmanöver zum Reffen, in einer brenzligen Situation ausgeführt, hat dramatische Potenz.> Ich habe nichts von einer ‚brenzligen Situation‘ geträumt. Wie kommst Du darauf, dass es eine brenzlige Situation war?
Es war ein ganz normales Manöver!
2. <Die verliert sich hier leider in einem Kauderwelsch angelesenen Seglerlateins…> Schon wieder ist Deiner geschätzten Aufmerksamkeit entgangen, dass ich einen Traum niedergeschrieben und wirklich zum Ausdruck gebracht habe, was ich geträumt habe. Wie kommst Du eigentlich darauf, dass mit einem ‚Seglerhandbuch‘ von heute zu vergleichen?
Was Du möglicherweise nicht weißt, aber wissen müsstest, wenn Du einen Verriss machst ist, dass Großsegler, dazu gehören Vollschiffe, so um 1800! die Weltmeere befuhren. Meist Du, die haben genauso gesprochen wie wir heute?
Sprache ist, das musst Du wissen, etwas Lebendiges, das lebt. Wenn Du weißt, wie auf Großseglern um 1800 gesprochen wurde, frage ich mich woher Du das weißt. Dieser Text ist also für Leute geschrieben, die noch Träume haben, die sowas auch wissen; - und nicht für Leute, die nicht wissen, wie mit Träumen umzugehen ist, aber trotzdem verreißen, obwohl sie keine Ahnung haben.
Du hast offensichtlich nur ‚genormte Träume‘, wenn überhaupt.
3. Das was Du als ‚Sprachunfälle‘ bezeichnest, habe ich so geträumt, gut dass Du nicht weitergemacht hast, es wäre zunehmend peinlich für Dich geworden!
4. < "als ob man am Winde segelt"> habe ich nicht geschrieben! Ich habe geschrieben: < als ob man „am Winde“ segelt.> Die ‚Gänsebeine‘ sind eine Feinheit im Text, die von Dir gewissenhaft ignoriert wurden. Falsch zu zitieren macht einen Verriss auch einfacher, rechtfertigt ihn aber nicht!
5. Das Ding mit dem ‚Reffen‘ und ‚Fieren‘ hatten wir schon unter 2!
Ich muss Dich nochmal über Seeleute der damaligen Zeit aufklären, da Du widerholt in dem ‚Pott der heutigen Sprache rumrührst‘: Die Seeleute waren damals nicht so, wie in den romantischen Filmen der ‚Christlichen Seefahrt‘ beschrieben! Sie waren, wie man heute sagen würde: Verschleißmaterial!
Vielfach wurden sie geshanghait, hatten also nichts, nicht mal Schuhe, konnten weder lesen noch schreiben, nicht mal schwimmen! Aber was sie kennen mussten, war die Bezeichnung der Segel und des stehenden und laufenden Gutes. Der Schiffsoffizier hat nur befohlen: „Aufentern und Vorstengetagsegel kürzen!“ So habe ich es geträumt.
Vorher kannte ich diese Bezeichnung für ein Segel auch nicht. Warum habe ich also etwas geträumt, was ich in diesem Leben noch nicht wusste?
Möglicherweise hat sich auch auf jedem Schiff eine eigene Sprache entwickelt, wie es heute auch noch passiert.
Aufentern tat ein Seemann nur aus Angst vor der ‚neunschwänzige Katze‘, denn es war einfach keine Zeit für eine Erklärung, und die Offiziere hatten auch keine Lust für ein Palaver.
Das hat nichts, aber auch gar nichts mit dem ‚Lustsegeln‘ heute zu tun, deren Maßstäbe Du heute, zum Zweck des Verreißens, anlegst. Den Seemann der damaligen Zeit interessierte in solch einer Situation auch nicht, ob das Ruder auf Luv oder Lee gelegt war, er hatte nur die Arbeiten für das Beidrehen auszuführen und sich am Leben zu erhalten. (Eine Hand fürs Schiff, eine Hand für dich.) Glaubst Du, eine Wende wäre die Folge, wenn wen einer über Bordfällt? Mitnichten!
6. <"das breitseits liegende Schiff"> Ich erinnre mich, dass mein väterlicher Freund und Nachbar, einer der letzten Kap Hoornier, so gesprochen hat. Er ist leider verstorben.
7. <Dass "irgendwas" "dran sein" muss, "an der Sache mit der Reinkarnation"?>
Ja, mein Freund, so habe ich, als ‚Homo Technicus‘ auch erst gedacht, aber als sich derartige Träume häuften (möglicherweise erinnerst Du Dich, dass mich meine liebe Frau mit den Worten weckte: „Hattest du wieder diesen Seefahrertraum?“) wurde ich doch eines Besseren belehrt.
Aber was dran sein muss, weiß ich noch nicht.
Vielleicht klärst Du mich ja mal auf, denn Du hast so geschrieben, als würdest Du alles, auch die Sache mit der Reinkarnation, wissen.
Viele Grüße
yours Hagen
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Stimme niemals ein Klavier in nassem Zustand!