Beidrehen

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Hagen

Mitglied
Hallo hochverehrte Frau Doktor,

Danke für die Beschäftigung mit meinem Text.

Irgendwas muss da sein, obwohl ich in diesem Leben noch nie gesegelt bin; - und schon gar nicht mit einem Großsegler.
Der französische Philosoph Réne Descartes hat das Wissen der Prüfung durch einen methodischen Zweifel unterworfen. Was für richtig gehalten wird, ist durch die Sinneswahrnehmung oder über sie vermittelt empfangen worden. Die Sinneswahrnehmung, der Traum, kann aber täuschen.
Die Existenz von etwas kann nur eingebildet sein und es fehlt ein Mittel, Wach- und Traumzustand auseinanderzuhalten, solange nicht mit Sicherheit feststeht, was ein Traum überhaupt ist. Sogar eine Einwirkung auf den Verstand durch die Täuschung eines übermächtigen Wesens ist nach Descartes denkbar.

Nun, ja, bevor ich wieder ins Schwafeln komme, Dein Tipp ist aber gut, ich werde drüber nachdenken!

Küss die Hand verehrte Frau Doktor,
yours Hagen


_________
Ich höre, und vergesse.
Ich sehe, und erinnere.
Ich schreibe, und verstehe.

(Sehr frei nach Konfuzius)
 

Hagen

Mitglied
Beidrehen

Wir legten unser Vollschiff so mit dem Bug an die See, als ob man „am Winde“ segelt. So hoch wie möglich. Durch Verkleinern der Segel wird die Geschwindigkeit verringert. Das Ruder wird zu Luv gelegt. Da das Schiff kaum Fahrt macht, treibt es fast quer. Unter dem breitseits liegenden Schiff quellen Luftblasen empor, das Wasser sieht aus wie eine große Blase, ‚es bricht sich die See‘.
Unser Schiff wird vor überkommenden Brechern weitgehend geschützt. Wir haben das Vorstengestagsegel, das Kreuzstagsegel und das Groß-Untermarssegel bereits mühsam gerefft, ich schwitze.
Das Festmachen der Luvhälfte eines Untermarssegels ist die letzte Möglichkeit, Segel weiter zu kürzen, bevor alle Segel geborgen werden und vor Topp und Takel getrieben wird. Ich fange an die Wanten aufzuentern, barfuß, die Seile schneiden schmerzhaft in meine Füße, und spüre die Hand meiner lieben Frau.
„Hattest du wieder diesen Seefahrertraum?“, fragt sie.
Gottseidank!
„Ja“, antworte ich, „ich gehe noch mal ein bisschen in mein Arbeitszimmer, "ich muss endlich rausfinden, in welchem meiner früheren Leben ich zur See gefahren bin. - Und dann will ich nochmal in Ruhe eine rauchen. So komme ich am besten damit klar."
– Irgendwas muss dran sein, an der Sache mit der Reinkarnation…“
 

Hagen

Mitglied
Beidrehen

Wir legten unser Vollschiff so mit dem Bug an die See, als ob man „am Winde“ segelt. So hoch wie möglich. Durch Verkleinern der Segel wird die Geschwindigkeit verringert. Das Ruder wird zu Luv gelegt. Da das Schiff kaum Fahrt macht, treibt es fast quer. Unter dem breitseits liegenden Schiff quellen Luftblasen empor, das Wasser sieht aus wie eine große Blase, ‚es bricht sich die See‘.
Unser Schiff wird vor überkommenden Brechern weitgehend geschützt. Wir haben das Vorstengestagsegel, das Kreuzstagsegel und das Groß-Untermarssegel bereits mühsam gerefft, ich schwitze.
Das Festmachen der Luvhälfte eines Untermarssegels ist die letzte Möglichkeit, Segel weiter zu kürzen, bevor alle Segel geborgen werden und vor Topp und Takel getrieben wird. Ich fange an die Wanten aufzuentern, barfuß, die Seile schneiden schmerzhaft in meine Füße, und spüre die Hand meiner lieben Frau.
„Hattest du wieder diesen Seefahrertraum?“, fragt sie.
Gottseidank!
„Ja“, antworte ich, „ich gehe noch mal ein bisschen in mein Arbeitszimmer. Ich muss endlich rausfinden, in welchem meiner früheren Leben ich zur See gefahren bin. - Und dann will ich nochmal in Ruhe eine rauchen. So komme ich am besten damit klar."
– Irgendwas muss dran sein, an der Sache mit der Reinkarnation…“
 

Hagen

Mitglied
Beidrehen

Wir legten unser Vollschiff so mit dem Bug an die See, als ob man „am Winde“ segelt. So hoch wie möglich. Durch Verkleinern der Segel wird die Geschwindigkeit verringert. Das Ruder wird zu Luv gelegt. Da das Schiff kaum Fahrt macht, treibt es fast quer. Unter dem breitseits liegenden Schiff quellen Luftblasen empor, das Wasser sieht aus wie eine große Blase, ‚es bricht sich die See‘.
Unser Schiff wird vor überkommenden Brechern weitgehend geschützt. Wir haben das Vorstengetag-, das Kreuzstag- und das Groß-Untermarssegel bereits mühsam gerefft, ich schwitze.
Das Festmachen der Luvhälfte eines Untermarssegels ist die letzte Möglichkeit, Segel weiter zu kürzen, bevor alle Segel geborgen werden und vor Topp und Takel getrieben wird. Ich fange an die Wanten aufzuentern, barfuß, die Seile schneiden schmerzhaft in meine Füße, und spüre die Hand meiner lieben Frau.
„Hattest du wieder diesen Seefahrertraum?“, fragt sie.
Gottseidank!
„Ja“, antworte ich, „ich gehe noch mal ein bisschen in mein Arbeitszimmer. Ich muss endlich rausfinden, in welchem meiner früheren Leben ich zur See gefahren bin. - Und dann will ich nochmal in Ruhe eine rauchen. So komme ich am besten damit klar."
– Irgendwas muss dran sein, an der Sache mit der Reinkarnation…“
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ja, besser!

Hier allerdings sind noch viele Segel vorhanden:

Das Festmachen der Luvhälfte eines Untermarssegels ist die letzte Möglichkeit, Segel weiter zu kürzen, bevor alle Segel geborgen werden und vor Topp und Takel getrieben wird.

LG Doc, mitunter hartnäckig :)
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo in die Runde,

ja, Doc - hier bist du verdammt hartnäckig. Wie soll denn der Pott so segelentblößt irgendwann mal wieder Fahrt aufnehmen? Momentan treibt er ja nur vor Top und und Takel, aber ich ahne - die Geschichte geht in eben diesem "Irgendwann" bestimmt weiter. Die (gelungene) Pointe deutet es zumindest an.
Stilistisch gesehen, hast du ja völlig Recht. Doch ich meine, an diesem Kurztext sollte man nicht mehr viel herum werkeln. Für mich ist er rund.
Aber in diesen paar Zeilen steckt - nach meiner Auffassung - ein toller Stoff, von dem ich hoffe, dass du, lieber Hagen, ihn irgendwann (schon wieder "irgendwann") zu einer deiner gewohnt locker und trotzdem (oder gerade deshalb) so spannungsgeladenen Erzählungen reifen lässt.


Gruß Ralph
 

Hagen

Mitglied
Hallo hochverehrte Frau Doktor,

Beidrehen ist ein Manöver eines Wasserfahrzeugs zum Zwecke der Verlangsamung oder des Anhaltens in einer möglichst ruhigen Lage. Mehr weiß ich auch nicht, denn ich bin, wie schon öfter erwähnt, in diesem Leben noch nicht gesegelt!
Ich kann mir im Nachhinein nur vorstellen, dass ich in einem vorigen Leben ein Nauke gewesen bin. (Bitte googeln, denn googeln bildet).
Die Seeleute waren damals nicht so, wie in den romantischen Filmen der ‚Christlichen Seefahrt‘ beschrieben! Sie waren, wie man heute sagen würde: Verschleißmaterial!
Vielfach wurden sie geshanghait, hatten also nichts, nicht mal Schuhe, konnten weder lesen noch schreiben, nicht mal schwimmen! Warum auch? Glaubst Du, eine Wende wäre die Folge, wenn wen einer über Bord fällt? Mitnichten!
Aufentern tat ein Seemann nur aus Angst vor der ‚neunschwänzige Katze‘, denn es war einfach keine Zeit, und die Offiziere hatten auch keine Lust für ein Palaver. Und den Seemann interessierte in solch einer Situation auch nicht, ob das Ruder auf Luv oder Lee gelegt war, er hatte nur die Arbeiten für das Beidrehen auszuführen und sich am Leben zu erhalten. (Eine Hand fürs Schiff, eine Hand für dich)
Wenn ein Orlogschiff entlangkam, musste das Handelsschiff beidrehen und die Offiziere kamen an Bord und rekrutierten gesunde, starke Seeleute. Der Skipper des Handelsschiffes konnte dann sehen, wie er klarkam.
Nun, ja, bevor ich wieder ins Schwafeln komme, Du hast nun massig zu googeln, mach es bitte.

Du weißt sicher was ein Traum ist; - und diese Eskapade in die Christliche Seefahrt war nur ein Traum, ein Traum von einem früheren Leben, und ich war in diesem nur ein Seemann… (siehe oben)

Küss die Hand verehrte Frau Doktor,
yours Hagen

_________________
Ich höre, und vergesse.
Ich sehe, und erinnere.
Ich schreibe, und verstehe.

(Sehr frei nach Konfuzius)
 

Hagen

Mitglied
Hallo Ralph,

Danke für die Beschäftigung mit meinem Text und die niveauvolle Antwort.

Ja, ich kann wirklich nur über das schreiben, wovon ich was verstehe. Vom Segeln verstehe ich leider nichts, ich habe nur das subjektive Empfinden eines Traumes, der mich sehr berührt hat.
Im Nachhinein möchte ich sagen, dass es ein ‚großer Traum‘ war.
Nach einem weiteren großen Traum dieser Art wird sich mit Sicherheit eine Geschichte draus entwickeln. Ich werde mich auch dann mehr mit der ‚Christlichen Seefahrt‘ derzeit beschäftigen, denn ich kann nur, wie Du und ich einer Meinung sind, über das schreiben, was ich kenne. Die heilige Schrift, die da heißt Wikipedia, gibt leider nicht genug her, und ‚Dicke Bücher‘ zu diesem Thema sind rar und teuer, weil es keine Sau interessiert.
Ich werde sehen.

Viele liebe Grüße
yours Hagen


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Ich schreibe, und verstehe.

(Sehr frei nach Konfuzius)
 

James Blond

Mitglied
abdrehen

Hi Hagen,

an diesem Text gefällt mir vor allem, dass er kurz ist. Denn das verkürzte die Qual, die mir das Lesen bereitete.

Ein Segelmanöver zum Reffen, in einer brenzligen Situation ausgeführt, hat dramatische Potenz. Die verliert sich hier leider in einem Kauderwelsch angelesenen Seglerlateins, das niemandem etwas bringt. Kundige werden es belächeln und Unkundige kaum verstehen. Für wen ist es also geschrieben?
Mir drängt sich der Eindruck auf, der Autor selbst versucht, seine wirren Gedanken zu ordnen, was aber auch nach der 2. Überarbeitung noch nicht recht gelingen will.

Denn hier verheddert sich nicht nur die Takelage, der ganze Text wird toplastig und droht zu kentern. Die Aufzählung sämtlicher Sprachunfälle würde den Rahmen eines Kommentars sprengen, erwähnt seien nur einige Beispiele:
"als ob man am Winde segelt"
Wieso "als ob"? Es wird.

"Durch Verkleinern der Segel wird die Geschwindigkeit verringert."
Das Verkleinern der Segel ist das Reffen, dem das Manöver anscheinend als Vorbereitung dient. Zuvor lässt sich höchstens die Angriffsfläche des Windes durch ein Fieren verringern.

"das breitseits liegende Schiff"
gibt es nicht, es fehlt der Bezug: breitseits zu was? Die Wellen können es nicht sein, wenn das Schiff am Wind liegt, kommen die schräg von vorn.

Es wäre zu ermüdend, jeden Unsinn nun im Einzelnen aufzuzählen, allein die Frage bleibt, was ein dilettantischer Text, der sich so dramatisch liest, als wurde er einem Lehrbuch für Segler entnommen und keinem Albtraum, uns vermitteln soll.

Dass "irgendwas" "dran sein" muss, "an der Sache mit der Reinkarnation"?
Das halte ich für weiter hergeholt, als es die rauhe See hergibt. Auch sprachlich bleibt es abenteuerlich: "ich gehe noch mal ... und will nochmal" , "ich muss endlich rausfinden ... so komme ich am besten damit klar". Selten verblieb ein Autor derart im Belanglosen, Allgemeinen, Unverbindlichen.

Gewiss: "Irgendwas muss dran sein", aber was? Und wo?

fragende Grüße

JB
 
E

eisblume

Gast
Also ich bin unkundig, ich verstehe es nicht, würde es auch nicht verstehen, wenn es korrekte Seglersprache wäre. Und jetzt? Es ist aber schon klar, dass es sich um einen TRAUM handelt? Ich meine, deutlicher hätte es der Autor ja auch nicht zum Ausdruck bringen können. Mir will partout nicht eingehen, warum man da so drauf rumreitet. Heißt das dann, man darf nur etwas schreiben, das einen Traum thematisiert, wenn der regelkonform geträumt wurde? Also wirklich ...

kopfschüttelnde Grüße
eisblume
 

James Blond

Mitglied
Liebe kopfschüttelnde eisblume,

habe ich mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt?

Ich meine, geschrieben zu haben, dass - mal ganz abgesehen vom falschen Seglerlatein - der Text aus einem Lehrbuch für angehende Segler entnommen scheint, aber keinem Traum.

Beispiel:
Durch Verkleinern der Segel wird die Geschwindigkeit verringert. Das Ruder wird zu Luv gelegt.
[...]
Das Festmachen der Luvhälfte eines Untermarssegels ist die letzte Möglichkeit, Segel weiter zu kürzen, bevor alle Segel geborgen werden und vor Topp und Takel getrieben wird.
Das liest sich für mich nicht wie ein Trauminhalt, das klingt nach Segelanleitung.

Im geschilderten Träumen sollte das unmittelbare Ich-Erlebnis im Vordergrund stehen. Dazu finde hier nur folgende Stellen:

ich schwitze. [...] Ich fange an die Wanten aufzuentern, barfuß, die Seile schneiden schmerzhaft in meine Füße,
Daher meine ich, dass der toplastige Text zu kentern droht, weil er seinen Anspruch, einen wiederkehrenden Alb zu beschreiben, nicht gerecht wird.

Kopfnickende Grüße

JB
 

Hagen

Mitglied
Hallo Eisblume,

ich glaube, liebe Eisblume, dass Du so ziemlich die Einzige bist, die mit ausgefallenen Träumen umzugehen weiß.
Kaum einer, mit dem ich mich mal über ‚Reinkarnation‘ unterhalten habe, versteht das.

Wenn ich gewusst hätte, was ich mit diesem Ding los trete, hätte ich es nicht gemacht und die Zeit, die ich für Erklärungen brauchte, wie es die Netiquette erfordert, sinnvoller genutzt, z.B. zum Schreiben einer neuen Story.

Wenn Dich dieses Thema interessiert, bitte ich Dich, Dir mal die ebenso lange, autobiografische, wie längst vergessene Erzählung „Herrenwochenende“ anzutun. Derartige Träume kommen dort in einer leider nur kurzen Sequenz vor.

Aber egal! Am besten, ich lösche das Ding, dann hat die liebe Seele Ruh.

Küss die Hand liebe Eisblume!
Yours Hagen

___________
Ich höre, und vergesse.
Ich sehe, und erinnere.
Ich schreibe, und verstehe.

Sehr frei nach Konfuzius
 

Hagen

Mitglied
Hallo James,

dass Du ohne nötigen Backgrond einfach so drauflosrezensierst, und dennoch falsch, finde ich ausgesprochen unfair von Dir!
Ich habe mich durch Deine Sonetten gekämpft. Aber weil ich davon nichts verstehe, das gebe ich auch zu, habe ich sie weder kritisiert noch kommentiert. Ich überlasse das den Leuten, die was davon verstehen.

Dass Du aus einem anderen Genre als ‚Humor und Satire‘ einen Text kommentierst, etwas niedermachst, und möglicherweise noch benotest, wovon Du nichts verstehst, ist nicht in Ordnung.
Dass wir eine unterschiedliche Auffassung von ‚Humor‘ haben, ist ja wohl ersichtlich, deswegen habe ich Deine Geschichten in ‚H+S‘ auch nicht benotet. Wir ‚ticken eben anders‘ und das ist auch gut so, denn es wäre schrecklich, wenn alle Menschen gleich wären.
Das macht die Vielschichtigkeit der LL aus, etwas mehr Toleranz gegenüber Andersdenkenden wäre ganz angebracht, aber niedermachen was nicht der eigenen Meinung entspricht, zeugt nicht gerade von geistiger Größe.

Aber eins nach dem anderen.
1. <Ein Segelmanöver zum Reffen, in einer brenzligen Situation ausgeführt, hat dramatische Potenz.> Ich habe nichts von einer ‚brenzligen Situation‘ geträumt. Wie kommst Du darauf, dass es eine brenzlige Situation war?
Es war ein ganz normales Manöver!
2. <Die verliert sich hier leider in einem Kauderwelsch angelesenen Seglerlateins…> Schon wieder ist Deiner geschätzten Aufmerksamkeit entgangen, dass ich einen Traum niedergeschrieben und wirklich zum Ausdruck gebracht habe, was ich geträumt habe. Wie kommst Du eigentlich darauf, dass mit einem ‚Seglerhandbuch‘ von heute zu vergleichen?
Was Du möglicherweise nicht weißt, aber wissen müsstest, wenn Du einen Verriss machst ist, dass Großsegler, dazu gehören Vollschiffe, so um 1800! die Weltmeere befuhren. Meist Du, die haben genauso gesprochen wie wir heute?
Sprache ist, das musst Du wissen, etwas Lebendiges, das lebt. Wenn Du weißt, wie auf Großseglern um 1800 gesprochen wurde, frage ich mich woher Du das weißt. Dieser Text ist also für Leute geschrieben, die noch Träume haben, die sowas auch wissen; - und nicht für Leute, die nicht wissen, wie mit Träumen umzugehen ist, aber trotzdem verreißen, obwohl sie keine Ahnung haben.
Du hast offensichtlich nur ‚genormte Träume‘, wenn überhaupt.
3. Das was Du als ‚Sprachunfälle‘ bezeichnest, habe ich so geträumt, gut dass Du nicht weitergemacht hast, es wäre zunehmend peinlich für Dich geworden!
4. < "als ob man am Winde segelt"> habe ich nicht geschrieben! Ich habe geschrieben: < als ob man „am Winde“ segelt.> Die ‚Gänsebeine‘ sind eine Feinheit im Text, die von Dir gewissenhaft ignoriert wurden. Falsch zu zitieren macht einen Verriss auch einfacher, rechtfertigt ihn aber nicht!
5. Das Ding mit dem ‚Reffen‘ und ‚Fieren‘ hatten wir schon unter 2!
Ich muss Dich nochmal über Seeleute der damaligen Zeit aufklären, da Du widerholt in dem ‚Pott der heutigen Sprache rumrührst‘: Die Seeleute waren damals nicht so, wie in den romantischen Filmen der ‚Christlichen Seefahrt‘ beschrieben! Sie waren, wie man heute sagen würde: Verschleißmaterial!
Vielfach wurden sie geshanghait, hatten also nichts, nicht mal Schuhe, konnten weder lesen noch schreiben, nicht mal schwimmen! Aber was sie kennen mussten, war die Bezeichnung der Segel und des stehenden und laufenden Gutes. Der Schiffsoffizier hat nur befohlen: „Aufentern und Vorstengetagsegel kürzen!“ So habe ich es geträumt.
Vorher kannte ich diese Bezeichnung für ein Segel auch nicht. Warum habe ich also etwas geträumt, was ich in diesem Leben noch nicht wusste?
Möglicherweise hat sich auch auf jedem Schiff eine eigene Sprache entwickelt, wie es heute auch noch passiert.
Aufentern tat ein Seemann nur aus Angst vor der ‚neunschwänzige Katze‘, denn es war einfach keine Zeit für eine Erklärung, und die Offiziere hatten auch keine Lust für ein Palaver.
Das hat nichts, aber auch gar nichts mit dem ‚Lustsegeln‘ heute zu tun, deren Maßstäbe Du heute, zum Zweck des Verreißens, anlegst. Den Seemann der damaligen Zeit interessierte in solch einer Situation auch nicht, ob das Ruder auf Luv oder Lee gelegt war, er hatte nur die Arbeiten für das Beidrehen auszuführen und sich am Leben zu erhalten. (Eine Hand fürs Schiff, eine Hand für dich.) Glaubst Du, eine Wende wäre die Folge, wenn wen einer über Bordfällt? Mitnichten!
6. <"das breitseits liegende Schiff"> Ich erinnre mich, dass mein väterlicher Freund und Nachbar, einer der letzten Kap Hoornier, so gesprochen hat. Er ist leider verstorben.
7. <Dass "irgendwas" "dran sein" muss, "an der Sache mit der Reinkarnation"?>
Ja, mein Freund, so habe ich, als ‚Homo Technicus‘ auch erst gedacht, aber als sich derartige Träume häuften (möglicherweise erinnerst Du Dich, dass mich meine liebe Frau mit den Worten weckte: „Hattest du wieder diesen Seefahrertraum?“) wurde ich doch eines Besseren belehrt.
Aber was dran sein muss, weiß ich noch nicht.
Vielleicht klärst Du mich ja mal auf, denn Du hast so geschrieben, als würdest Du alles, auch die Sache mit der Reinkarnation, wissen.

Viele Grüße
yours Hagen

_________
Stimme niemals ein Klavier in nassem Zustand!
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Lieber Hagen, wie bei allem auf Erden handelt es sich auch bei der LL um ein vorletztes Ding. Die wirklich endlichen Dinge werden woanders entschieden.
Von daher bitte den Text nicht löschen. Die Kommentatoren - einschließlich mir - haben sich Mühe gegeben, die für die Katz ist, wenn der Text gelöscht wird. Was ich an sich immer ärgerlich finde, denn man kann nichts mehr nachvollziehen.

Gelassenheit wünscht mit lg

Doc
 
E

eisblume

Gast
Lieber Hagen,

ich lasse mich durchaus überzeugen, wenn ich etwas falsch sehe/verstehe. Nur hier kann ich das halt nicht.

Und löschen, damit die Seele ihre Ruh hat? - Geh, die beruhigen sich schon wieder :)

wünsche dir einen schönen Sonntag
eisblume
 

Vagant

Mitglied
hallo herr hagen,
ich verstehe ja weder was vom segeln, noch etwas von kurzprosa, und reinkarnation ist auch mein thema nicht. ich sage aber trotzdem mal ganz unreflektiert: mir gefällt dieser nette kleine text genau so, wie es da steht. auch mal sehr angenehm, dass sich nicht jeder gleich zum mitschreiben berufen fühlt. also bitte stehen lassen.
lg vagant.
 

Hagen

Mitglied
Hallo Ihr Lieben!

Damit meine ich Doc Schneider, Eisblume und last but not least Vagant.

Ich glaube, liebe Doc Schneider, Eisblume und Vagant, dass Ihr so ziemlich die Einzigen seid, die mit ausgefallenen Träumen umzugehen wissen.
Ebenso danke ich für die Mühe, die nicht vergebens sein soll.
Ich habe in der letzten Zeit noch mehr Träume dieser Art, aber wenn es in derartige Arbeit ausartet, Exegesen zu schreiben, verzichte ich darauf, sie in der Leselupe einzustellen.

Nun, ich habe extra eine Woche auf eine Antwort von James gewartet, aber nichts dergleichen. Ich bin der Ansicht, dass sowas zur Netiquette gehört, aber davon scheinen die Herren James und,… wie heißt er denn noch gleich, den ich jedenfalls aus diesem Grund auch ignoriere; - naja, egal.
Schließlich haben mich derartige Vorkommnisse zum ‚Meister der absoluten Ignoranz‘ gemacht.

Man kann nicht alle Texte der Leselupe lesen, deshalb werde ich mich in Zukunft auf die Texte der anderen Autorinnen und Autoren werfen; - es gibt ja genug, und meine Zeit ist auch begrenzt.

Horrido Ihr Lieben,
ich werde mich jetzt zum Schlafen niederlegen. Vielleicht träume ich ja noch Interessantes.

Viele liebe Grüße
Yours Hagen

__________________
An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser. (Charly Chaplin)
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Hagen,

In deinem letzten Kommentar hast Du geschrieben:

„Ich glaube, liebe Doc Schneider, Eisblume und Vagant, dass Ihr so ziemlich die Einzigen seid, die mit ausgefallenen Träumen umzugehen wissen.“
Das mag sein. Ich dagegen glaube, dass ich durch deinen kleinen Text mit der Nase darauf gestoßen wurde, dass man tatsächlich mal seine Träume etwas näher analysieren sollte. (Man vergisst sie nur immer so schnell)

Und jetzt mache ich etwas, was mir ziemlich peinlich ist und was ich so schnell auch nicht wieder machen werde.
Nein – es geht mir nicht um schnöde Eigenwerbung. Ich möchte nur wissen, ob das, was ich – von dir inspiriert – in den letzten Tagen zusammengeschrieben habe, in die Richtung geht, die du meinst.
Wenn du magst: Dann schau einfach bei Erzählungen in den Titel „Begegnung am Kreuzmast“ hinein.
Die Geschichte ist ziemlich lang und wahrscheinlich noch mächtig unausgegoren. Ich weiß, dass ich noch daran arbeiten muss. Ich möchte aber auch wissen, ob sich das lohnt. Ich fürchte, dass nur du die Antwort darauf geben kannst. Wenn du beim Lesen zu der Meinung gelangst: Das geht gar nicht (schließlich ist unter anderem kaum zu übersehen, wer neben dem prosaischen „Ich“ in der Geschichte agiert), so lösche ich den Text sofort. Versprochen.

Gruß Ralph

PS. Ich war mal Kursant auf einem richtigen Segelschulschiff. Deshalb sind mir die (für andere Leser eher verwirrenden) Fachbegriffe noch geläufig.
 



 
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