Wilhelm wohnte am Dorfrand. Eine schiefe Scheune lehnte sich an sein baufälliges Haus. Die Haustür stand immer offen, seine Ziegen und Hühner gingen wie selbstverständlich bei ihm aus und ein.
Wir Kinder mochten ihn. Er war immer freundlich und niemand flickte einen Fahrradreifen schneller als er. Nur das angebotene Glas Ziegenmilch lehnten die meisten von uns ab.
Wilhelm war arm und einige der Nachbarn kochten für ihn mit, brachten Lebensmittel oder steckten ihm manchmal Geld zu. Um seine schmale Rente aufzubessern, nahm er die Arbeit als Gemeindediener an. Seine Aufgabe bestand darin, Bekanntmachungen des Bürgermeisters im Dorf zu verbreiten. Dies erledigte er auf seinem alten, klapprigen Fahrrad, bewaffnet mit einer Handglocke. Er hatte verschiedene Haltestellen und klingelte so lange, bis aus jedem Haushalt jemand zuhörte.
Mit zunehmendem Alter wurde er etwas seltsam. Er verlegte seinen Dienst in die Abend- und Nachtstunden. Seine Glocke schwieg seitdem, er klingelte stattdessen an den Türen. Er las auch nicht mehr vor und so konnte es passieren, dass nachts um 23.00 Uhr Wilhelm wortlos im Hauseingang stand und seinen Zettel von sich streckte.
Tagsüber sah man ihn kaum noch und wir reparierten unsere Fahrräder selbst. Nur bei Dunkelheit huschte er als dunkler Schatten durch die Gassen
An seinem Fahrrad brannte nie ein Licht. Der Autofahrer sah ihn viel zu spät und ich weiß bis heute nicht wie sie geschmeckt hätte, seine Ziegenmilch.
Wir Kinder mochten ihn. Er war immer freundlich und niemand flickte einen Fahrradreifen schneller als er. Nur das angebotene Glas Ziegenmilch lehnten die meisten von uns ab.
Wilhelm war arm und einige der Nachbarn kochten für ihn mit, brachten Lebensmittel oder steckten ihm manchmal Geld zu. Um seine schmale Rente aufzubessern, nahm er die Arbeit als Gemeindediener an. Seine Aufgabe bestand darin, Bekanntmachungen des Bürgermeisters im Dorf zu verbreiten. Dies erledigte er auf seinem alten, klapprigen Fahrrad, bewaffnet mit einer Handglocke. Er hatte verschiedene Haltestellen und klingelte so lange, bis aus jedem Haushalt jemand zuhörte.
Mit zunehmendem Alter wurde er etwas seltsam. Er verlegte seinen Dienst in die Abend- und Nachtstunden. Seine Glocke schwieg seitdem, er klingelte stattdessen an den Türen. Er las auch nicht mehr vor und so konnte es passieren, dass nachts um 23.00 Uhr Wilhelm wortlos im Hauseingang stand und seinen Zettel von sich streckte.
Tagsüber sah man ihn kaum noch und wir reparierten unsere Fahrräder selbst. Nur bei Dunkelheit huschte er als dunkler Schatten durch die Gassen
An seinem Fahrrad brannte nie ein Licht. Der Autofahrer sah ihn viel zu spät und ich weiß bis heute nicht wie sie geschmeckt hätte, seine Ziegenmilch.