hans beislschmidt
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Das hat weder mit Zeiten wie diesen noch mit meiner persönlichen Betrachtung zu tun: Die Diskussion über richtige oder falsche Strategien im Ukrainekrieg mag sich im Lupanum ausbreiten, hier gehört der Faden der Textarbeit und nicht der Beurteilung einer dargelegten Meinung.Und auch wenn das hier scheinbar vielleicht nicht das primäre Anliegen ist und eine inhaltliche Diskussion als „Fehler“ betrachtet wird (O-Ton James Blond): Ich selbst steh auf Inhalte. In Zeiten wie diesen besonders.
Die Abstrahierung "blut" mrin lieber James, ist der Taktung geschuldet. Mithin wird rünstig von den meisten schon als blutrünstig verstanden. Der Wortstamm geht auf Rinne zurück, wo auch gerade beim Schlachten Blut hindurch fließt.Rünstig' bedeutet übrigens im Gegensatz zu 'blutrünstig' nicht 'gierig nach Blut', sondern lediglich 'fließend'.
Danke Georg für den geschichtlichen Überblick, Bewertung und den Spiegel Link.Dein Gedicht lieber Hans trifft des Nagels Kern
Danke Matula, in meiner Wiener Zeit hatte ich immer den dicken Karl Kraus Wälzer dabei, um hernach wieder festzustellen, wie uneinholbar klug dieser begnadete Denker war.Man kann das politische Gelegenheitsgedicht schon gelten lassen. In Wien zB Karl Kraus 1925:
Unter Agnostikern hast du alles, was die gesellschaftliche Relevanz anbelangt gesagt, vielen Dank dafür.Solche Inhalte finde ich gut.
Und das Gedicht von hans beislschmidt auch.
Nun gut lieber James, es scheint, dass du eine völlig andere Herangehensweise hast.sondern darum, ob sie gut gemacht sind.
Danke für die Blumen.nicht nur tach, er redet sogar tacheles - is doch gut
oder Tucholskys "Graben"Und als der nächste Krieg begann
da sagten die Frauen: Nein
und schlossen Bruder, Sohn und Mann
fest in der Wohnung ein.
...
oder oder Tucholskys "Krieg dem Kriege"Mutter, wozu hast du deinen aufgezogen?
Hast dich zwanzig Jahr mit ihm gequält?
Wozu ist er dir in deinen Arm geflogen,
und du hast ihm leise was erzählt?
Bis sie ihn dir weggenommen haben.
Für den Graben, Mutter, für den Graben.
...
Die Liste ließe sich natürlich fast beliebig um Autoren und Gedichte verlängern (, Brecht und Busch erspare ich uns hier einmal), aber allen ist gemein, dass sie zum Verständnis ganz ohne erläuternde Zusatztexte auskommen. Hier aber funktioniert der Text für sich allein gesehen nicht besonders. Höchstens auf recht skurrile Weise:Sie lagen vier Jahre im Schützengraben.
Zeit, große Zeit!
Sie froren und waren verlaust und haben
daheim eine Frau und zwei kleine Knaben,
weit, weit –!
...
S1: 'Wir' können uns von den Waffen nicht schnell genug trennen, um den Endsieg doch noch zu schaffen
→ Sollten wir sie für den Endsieg nicht besser behalten?
S2: Stammtischbrüder fegen beim Bier jedes Maß vom Tisch, wie einst im Sportpalast die Reden
→ Stammtischbrüder fegen kein Maß vom Tisch, sie trinken lieber ihr Bier und lauschen dabei höchstens den Reden
S3: Eine Wahl trifft ausnahmslos alle (Kanzler, Kanonier, Paläste, Hütte) , weil nur ein letztes Mal eine Bitte gilt
→ Ist man selbstgerecht, wenn man nicht auf P. oder P. hört?
Ob man innerlich voraus ist oder hinterherhinkt oder umständlich googeln muss, ist immer eine Sache der Perspektive oder des Betrachters, lieber James. (Binsenweisheit ho ho ho)Sicher kann auch so etwas Emotionen auslösen, doch was dies dann ausmacht, lässt sich nur schwer ergründen.
■Und wer weiß, vielleicht gibt es in hundert Jahren eine Abhandlung über "Darf der Papst noch bellen vor der Tür?", so wie über Rilkes Strophe "Du mußt dein Leben ändern"