berkeley

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
berkeley


interessant wirds wenn ein mensch dumm wie wir so halt sind
einen intelligenten genie stern aus sich heraus spinnt

eine rolle – zum beispiel science fiction frei durchdacht:
jenen techniker der vom blitz erweckt erwacht

in der nacht mit einstein die feldtheorie diskutiert
dieser einstein ist aber selber vom drehbuch entführt

in drei de projeziert – ein film im film wie der geist
in dem geist sich erkennt der doch selber nur ich sich heiszt

ohne jetzt die physik neu zu denken – nur philosophie
überkommt den solipsen im raumschiff – nein nicht einmal die!

immer show tech nique – vielleicht mal ein bühnen versuch
cyrano oder prospero – flicken auf altem tuch
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke, Manfred.

Beim Wiederlesen dieses Gedichts denke ich über das "nur" in dem zitierten Vers nach.

Die Selbstreferenz des Geistes im Geist ist, so verstehe ichs, wesentlicher Unterschied zum Film im Film. Schräg dazu, wie ein Diagonalschnitt durch Parallelenscharen, ist das Verhältnis von Rolle zu Rolle.

(Inzwischen gibt es sogar Selbstverhältnisse bzw. selbstabbildende Iterationen bei Lücken, leeren Mengen und Pseudoformalismen.)

grusz, hansz
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Hansz,

das "nur" wäre durchaus entbehrlich. Es schadet aber auch nicht, verstärkt es doch die Aussage.

Liebe Grüße
Manfred
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Deine Leertaste ist ja immer noch nicht in Ordnung. Oder tippst du jedesmal, wenn du Luft holst, auf die Leertaste?
Hallo, blackout, ich verstehe den Kommentar nicht. Ich sehe keine Probleme mit Leertasten. Was hat es mit Luft holen zu tun?
Ist ein Fehler im Text? Welchen Browser verwendest Du? Bei mir im Chrome-Browser sind keine Fehler zu entdecken.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Bernd, sieh doch mal in den Text hinein. Was hältst von genie stern? Und so weiter. Das geht so durch das ganze Gedicht. Und da ist meine Frage doch wohl angebracht. Und bei dir ist es nicht? Dann muss es wohl an mir liegen, dass Mondnein willkürlich Wörter durch Leertaste trennt.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Bernd, sieh doch mal in den Text hinein. Was hältst von genie stern? Und so weiter. Das geht so durch das ganze Gedicht. Und da ist meine Frage doch wohl angebracht. Und bei dir ist es nicht? Dann muss es wohl an mir liegen, dass Mondnein willkürlich Wörter durch Leertaste trennt.
Was kritisierst Du eigentlich, blackout? Dass ein Dichter mit Worten spielt und sich Dir der Sinn nicht erschließt? Es dürfte schon des Mondneins Wille sein, der da die Tasten drückt. Er debütierte hier damit auch nicht.
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Vorallem weil wir langsam wissen, dass du mit mondneins Texten nichts anfangen kannst, wie oft willst du das eigentlich noch wiederholen. So langsam haben wir es alle verstanden.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Bernd, sieh doch mal in den Text hinein. Was hältst von genie stern? Und so weiter. Das geht so durch das ganze Gedicht. Und da ist meine Frage doch wohl angebracht. Und bei dir ist es nicht? Dann muss es wohl an mir liegen, dass Mondnein willkürlich Wörter durch Leertaste trennt.
Es liegt nicht an Dir, sondern an drei Sachen: 1. künstlerische Freiheit, 2. Mehrdeutigkeiten erzeugen, 3. Stil des Werkes

Die Methode hat Mondnein nicht erfunden.

Nun eine redaktionelle Bemerkung:

Es ist aber immer ungut, wenn man etwas anderes schreibst, als man meinst. Ich war sehr über die defekte Tastatur verwundert und glaubte, da seien Leerzeichenreihen zu sehen. Ich wurde also auf die Suche nach Softwarefehlern geschickt, und das ist unfair, wenn keine da sind.

Ungut ist auch immer, den anderen dann persönlich anzugreifen, niemand mag persönliche Ad-Hominem-Angriffe.

Ich denke, zumindest in der Form, wie die Frage gestellt war, war es keine Frage, sondern ein Ad-Hominem-Angriff, wie er in Schopenhauers Werk über die Kunst, Recht zu behalten, beschrieben wird.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Eine Zeitlang, liebe Leser,

habe ich mich über die promovierten Nerds und den nobelpreisträchtigen Autisten der "Big Bang Theorie" gefreut, das ist schon ein paar Jahre her. Ihr permanenter Bezug auf Startrekk, gespiegelt an den Kabbeleien mit Will Weasley. (Ich schätze allerdings im Gegensatz zu denen Babylon 5 höher.) Mit diesem (relativ weit offenen) Tunnelblick war ich in dem Irrtum gefangen, jeder kenne Berkley, das stotternde Genie auf der Enterprise, wie heutzutage jeder Neville Longbotton kennt, dem verkannten "Auserwählten" in der Potter-Heptalogie.

Daß es eine Überforderung der Allgemeinbildung sein dürfte, den Philosophen Berkeley zu kennen, wird gewiß dadurch wieder wettgemacht, daß jeder mal in der Wikipedia nachblättern kann. Habe ich selbst noch nicht gemacht (da ich den Extremisten eines solipsistischen Idealismus auch so kenne und hochschätze), ich probiers aber gleich mal aus.

Kurz: Hier ging es dem Autor (den ich als Leser ein wenig kenne) offensichtlich um ein Teekesselchen, einen "falschen Freund", wie Sprachwissenschaftler das nennen (im Unterschied zu den Medizinern, die diesen Begriff auf feuchte Fürze beziehen).

Berkley : Berkeley = 1​

Deren Identität in einem medienkundlich-rollenspielenden Archetypos.

grusz, hansz
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich denke, bei Startrek war es Barcley. (Es wird Bercley gesprochen, ungefähr.) Aber hierdurch bin ich nicht von Berkeley zu Barcley gekommen. Stattdessen vage Erinnerungen an die Szene mit Einstein und - wenn ich mich recht erinnere - dem nun verblichenen Hawking.

George Berkeley ist eigentlich recht gut bekannt. Ich kannte ihn aus der Philosophie, aber auch aus der Mathematik durch seine Diskussion über Newtons und Leibnizens Infinitesimalrechnung über die verschwindenden Größen.
"May we not call them the ghosts of departed quantities?" = (meine Rohübersetzung): "Warum nennen wir sie nicht Geister verblichener Quantitäten?"
Das wurde besonders dann auch ein Ausgangspunkt genauerer Definitionen und führte nebenbei viel später indirekt zur Nichtstandard-Analysis.

Ich zweifle aber, dass ihn sehr viele kennen.

.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke, Bernd, das ist hochinteressant!

Ja, Barcley, ich hörte den Namen nur filmimmanent, daher die verwechslungsnahe - nennen wir es - "Assoziation". Ja, das ist der, der mit Einstein des Nachts die "Feldtheorie" diskutiert, laut Drehbuch. Nicht zu verwechseln mit der Pokerscene mit Newton, Einstein und Hawking. Archetypus der Darstellung einer Intelligenz, die die des Drehbuchautors weit überragt (wie vielleicht Shakespeare einen Prospero hervorzaubert). Raffiniert, daß dieser Barcley den Cyrano de Bergerac schauspielt.

Berkely (ich mußte ursprünglich nachschauen, daß er mit einem stummen e in der mittleren Silbe geschrieben wird) ist mir aus dem Philosophiestudium vor allem durch die Auseinandersetzungen innerhalb Kants Kritik der reinen Vernunft, dann durch die Erwägungen Fichtes und Schellings bekannt. Das Verhältnis zur Mathematik könnte Whiteheads Platonismus berühren, vermute ich, über die Sache mit der Infinitesimalrechnung hinaus.

Aber der eigentlichen "Magnetismus", mit dem Berkeley mich angezogen hat, war natürlich die spannende Nähe
1. zum Neuplatonismus (Plotin und Proklos auf der Basis von Platons "Sonnengleichnis" in der Politeia) und
2. zu den indischen Auseinandersetzungen um die Vedantaphilosophie. Daß die ganze Erfahrung des Menschen ein Kommunikationsakt zwischen Ich und Gottheit ist, wobei nicht auszuschließen ist, daß die Gottheit sich im Ich nur mit ihrer eigenen Unendlichkeit verständigt - was für ein Regenbogen!

grusz, hansz
 
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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
In der Tat, HerbertH,

ist die bedeutende Uni, personalisiert, so eine alma mater
(mit ihrer Hippie-Chaos-Geschichte - war da nicht so was,
im Sinne des Hesiod-Nietzsche-Spruchs?),
die Geniesterne gebärt.

grusz, hansz
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Hansz, wahrscheinlich ist die Uni nach Berkeley benannt...

Kleine Anmerkung: müsste es nicht "projiziert" heißen? Oder verbirgt sich da noch ein Nebengedanke im "projeziert"?

Herzliche Grüße

Herbert
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ja, HerbertH, zum Namen der Stadt nach dem Philosophen Berkeley gibt es in der Wikipedia eine interessante Erzählung.
Über "projezieren" oder "projizieren" habe ich etwas nachgedacht, ohne große Rätsel-Schleifen: proicere (Infinitiv), PPP proiectum - das sind die beiden Verbformen, von denen im Deutschen die gängigen Fremdwörter abgeleitet zu werden pflegen. proicere hat eine kleine Schwierigkeit, nämlich, daß man ein j zwischen Präposition und Wortstamm sprossen läßt, so daß man es "projikere" oder "projizere" spricht. Das läßt sich damit bestätigen, daß den Verbalkomposita mit diesem Wortstamm das Simplex "iacere" zugrundeliegt, in denen das kurze "iac" des Präsensstammes zur Schwundstufe "ic" reduziert wird. Im PPP dieser Komposita (Supinstamm) wird aus "iactum" dann "iectum", wie bei den Fremdwörtern "Projekt", "Adjektiv", "Subjekt" usw.
Ja: "projizieren" ist richtiger, trotz Sproßkonsonant. Ich finde auch kein gutes Entsprechungsbeispiel "auf meiner Seite", etwa bei den Komposita von "facere". Es heißt z.B. "infizieren", nicht "infezieren", wenn auch "perfizieren" unüblich ist.

grusz, hansz
 
G

Gelöschtes Mitglied 16102

Gast
Eine ganz kurze knapp Frage:

Warum die Schreibung mit sz?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Auflösung der sogenannten Sz-Ligatur, im Sinne der Ausdünnung des üppig ausgewuchterten Ligaturenjungles der Gotik dann in der klassizistischen Renaissance. Auflösung der Sz-Ligatur zu sz nach langen Vokalen.

So auch bei anderen Dichtern (in Österreich, nicht in der Schweiz, wo man auch nach langen Vokalen das Doppel-S schreibt)
 



 
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