Bewohnbare Stille

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revilo

Verboten
hhhhhmmmmmm.....klingt wie aneinander geklebt.....das mit den wortverschmierten Gliedern geht gar nicht.....
Lg revilo
 

nisavi

Mitglied
hallo anam,

sind nackte füße im gras leicht? ich glaube, das hängt von den jeweiligen füßen ab. hobbit-füße zum beispiel wiegen sicher so einiges... (ABER: barfuß durchs gras laufen ist leicht und schön.)

ich stimme meinem vorschreiber zu, "wortverschmiert" ist ein seltsames wort. den rest des gedichtes vermag ich leider auch nicht so recht zu deuten.

n.
 

Phiebi

Mitglied
wortverschmiert zwischen deinen gliedern
gerade das gefällt mir. von mir gab es eine acht.
lg
phiebi
 

anam

Mitglied
mmmh, lb revilo, hier kann ich dir jetzt leider nicht folgen in deinem gedankengang......aber wortverschmiert ist in diesem fall schon recht wichtig für den inhalt, der hier von sinnlichkeit handelt.....auch wenn wir hier wohl nicht auf einen nenner kommen werden, meinen dank für deine gedanken !
lg
anam
 

anam

Mitglied
hi nisavi,
da hast du recht, mit deiner exkursion in sachen füssen und dass wortschmiert ein seltsames wort ist.....wahrscheinlich weil ich ich zum thema sinnlichkeit / stille / leidenschaft in seltsamen wortbildern gedacht und gefühlt habe....eigentlich nicht so schwer im kontext zu verstehen.
danke für deine lesezeit
lg
anam
 

revilo

Verboten
tut mir leid, aber bei wortverschmiert und Glied muss ich an was ganz anderes denken als Lyrik......
und das am Frauentag....
sorry, Ladies.....

verstehst Du jetzt, was ich meine???

LG revilo
 

anam

Mitglied
....es heisst "zwischen deinen gliedern", lb revilo, nicht glied....;-)))

verstehst du jetzt warum ich nicht die richtung deiner gedanken verstehe....;-)))

lg
anam
 

revilo

Verboten
...ich verstehe Dich durchaus.....ich will Dir mal ein Beispiel geben, wie man es NICHT machen sollte......ich habe ein Gedicht " Dunkelziffer" auf Tagebuch geschrieben....darin heißt es:

" ich speie wortlose Elendsviertel"......oder zumindest so ähnlich....ich fand das damals total klasse....heute denke ich mir, Mensch revilo, was hast Du für eine Nichts sagende Scheiße geschrieben... das ist nur eine dämliche lyrische Floskel......
die Gefahr bei der Lyrik liegt darin, dass man unverständliches Zeugs schreibt und glaubt, man habe ein super Gedicht geschrieben.......ich will Dir nix Böses...aber bei Deinen Gedichten ist mir aufgefallen, dass Du hin und wieder bezuglose Metaphern verwendest, die sich zwar gut anhören, letztendlich aber inhaltsleer sind.....

...ich hoffe, ich konnte Dir meinen Standpunkt halbwegs verdeutlichen......nimm meinen Kommentar bitte als Anregung...

LG revilo
 

anam

Mitglied
was stört dich jetzt, dass du bei wortverschmiert und glied an etwas anderes denkst als lyrik und das am frauentag....;-), das kann ich nachvollziehen, wenngleich ich von gliedern statt einem glied spreche......

oder dass ich metaphern verwende, die du als bezugslos empfindest, wie du mir an hand deines gedichtes erklärt hast ?

lb revilo, ich verstehe beide gedankengänge, doch in meinem text, ist exakt ein satz, der sich, unter anderem, aus wortverschmiert und gliedern zusammensetzt und diese beiden worte stellen nun eine unverständliche/bezugslose/inhaltsleere metapher, von der qualität "ich speie wortlose elendsviertel", dar ???

nun, in jedem fall verstehe ich worauf du hinaus willst und es gibt sicher texte von mir, die eine höhere dichte an metaphern, ob nun bezugslos oder inhaltsleer, lass ich mal so im raum stehen, aufweisen und ich werde dort deinen rat weiterverfolgen können.....danke für den gedankenaustausch !

lg
anam
 

Monochrom

Mitglied
Schmiererei

Hi,

ich wollte an sich nicht noch meinen Senf dazu geben, aber da der Text mir gefällt und ich Eure Diskussion nicht nachvollziehen kann, schreibe ich doch etwas dazu.

Dass ein Gedicht meistens Sublimation mit sich trägt ist durchaus richtig, aber auch der reflektierende Leser bewebt den Text mit seiner eigenen Sublimation.

Ich frage mich nunmehr, wie dieser Text, auf revilos Art, ihn zu lesen, wirkt. Dann kann man trotzdem sagen, dass die Zeilen doch trotzdem eine lyrische Sinnhaftigkeit transportieren.

Ich finde die Wortschöpfung "wortverschmiert" an dieser Stelle passend und gelungen. Dass eine eventuell vorhandene sexuelle Ebene in diesem Text durchschimmert, whatever, ist doch auch gut. Unfreiwillig komisch kommt es nicht rüber.

Hingegen ist dann doch eine weitere Ebene in dem Gedicht, die durchaus auch logisch nachvollziehbar ist.

Ich halte revilo zugute, eine ehrliche Meinung zu vertreten. Auch finde ich "zwischen deinen gliedern" an dieser Stelle nicht ganz passend, aber aus dem Grund, dass am Anfang auf metaphysische Weise ein "Weg", den "Füsse" gehen, beschrieben wird, der dan abrupt zu einer Zustandsbeschreibung einer Kommunikationsebene, dem "wortverschmiert" wechselt. Da wäre vielleicht ein besserer Übergang ganz gut.

Ansonsten finde ich den Text passabel.

Na ja, soweit meine Wortschmiererei dazu,

LG, Monochrom
 

ziner

Mitglied
Wow.
Sensationell.
Endlich mal ein Stück Lyrik, das den Namen auch verdient. Großartig! Endlich einmal Lyrik in diesem Forum...
Ich habe die Kommentare nur diagonal gelesen, aber verstanden, daß der eine oder andere Reimkaiser etwas nicht "versteht".
Egal. Laß' es so. Es ist, wie es ist und es ist gut. So. Ist. Lyrik.
Danke. Schönes Stück... nichts ändern. Großartig!!!
Gruß flo

PS.: Jetzt nocheinmal beim nachlesen: LASS! ES! SO!

Gruß flo
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo anam,

ich mag gedichte die sich metasprachlich mit sprache
auseinandersetzen.

hier würde ich bei der gewählten wenn....dann konstellation
allerdings umstellen

wenn sprache leicht wird
wie nackte füße im gras ( für mich eine schiefes bild)
und stille bewohnbar
geworden im wechsel
von Tagen und Nächten
dünn gewebt
zwischen uns steht
wird mich niemand aufhalten

das ist nur ein vorschlag, den ich gerne erläutrn möchte:

in so kurzen einstrophigen stücken, stellt sich die frage,
ob die klammer (wenn ..dann) die du gewählt hast, nicht auch
als klammer des stückes benutzt werden sollte.

dein gewähltes ende:
„und einzig bleibt was sein wird“

ist für mich nur geraune und fällt eindeutig gegen das nicht aufhalten ab

genauso wirken auf mich beide „unds“ sehr bemüht

sie fügen etwas zusammen was nicht richtig passen will

hier fällt mir eine weitere idee ein:

wenn sprache leichtfüßig
bewohnbare stille
geworden im wechsel
von tagen und nächten
dünn gewebt
zwischen uns steht
niemand mehr
der mich aufhält


lg
ralf

p.s
das wäre dann sehr kyptisch bzw. vedichtet
 

anam

Mitglied
kryptisch, aber interessanter gedankengang, lb ralf.....das "einzig bleibt was sein wird" fällt ab gegen das "nicht aufhalten".....ist mir auch schon beim schreiben aufgefallen, doch das "wortverschmiert zwischen den gliedern" ist mir als verdeutlichung des sprachlosen, der, nicht mehr durch worte zu haltenen, situation sehr wichtig......in deiner version entfällt es ganz.....
die beiden "unds", bemüht, trifft es gut....wir scheinen ein ähnliches sprachgefühl zu haben....
vielleicht sollte ich mich einfach mehr trauen, unverständlicher zu bleiben....also zb ohne erklärende und zusammenfügende unds zu arbeiten...

danke für die anregungen
lg
anam
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo anam,

es ist dein gedicht und du
mußt entscheiden.
jeder leser empfindet es anders.

nichtsdestotrotz darf und muß ein gedicht
eben verdichtet ein.

deshalb fällt das:
wie nackte füße im gras

auch heraus.

dafür sorgt alleine der vergleich mit
dem wort "wie"

das "wie" zieht den leser wieder aus dem
stück heraus, es zwingt ihm zum vergleich
zum abwägen, der intellekt ist gefragt...

das bild des wortverschmierens
gefällt mir auch.
du mußt halt entscheiden,
wie wichtig es hier ist.

frohes schaffen
ralf
 



 
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