Bitte mehr Fotos, Liebe (gelöscht)

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Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo!

Ganz so streng wie revilo möchte ich nicht sein. Aber es stimmt schon irgendwie, das Gedicht kommt nicht wirklich auf den Punkt und verliert sich dadurch im Ungefähren.

Bei der Überschrift habe ich spontan an "Erklär mir, Liebe" von Ingeborg Bachmann gedacht und dann liegt die Messlatte natürlich verflucht hoch.

Was bei mir hängengeblieben ist, sind die überfüllten Festplattenerinnerungen, mit denen wohl viele Menschen heutzutage zu kämpfen haben und die den neuen Fahrtwind nehmen. Man hält an Unwesentlichem fest.

Liebe Grüße
Manfred
 

Monochrom

Mitglied
Tiefschürfende Kritik?

Hi, danke fürs Lesen und Kommentieren.

Was ich allerdings Schade finde, ist, dass Revilos Kritik, die ich sonst sehr schätze, sich ebenfalls sehr im Ungefähren verliert...
"Bla Bla- Gedicht" ist für mich eine öde Geschmacksäußerung. Da hätte ich mir dann doch etwas mehr erhofft.


Auch Frankes Äußerung bleibt doch arg vage. Mich hätte vor allem interessiert, ob die Art von inhaltlicher Fügung nachvollzogen werden kann oder zu kryptisch ist. Und ob der inhaltliche Bogen und die Bilder sich entsprechen.
Ich stelle Texte an sich hier ein, um mal Feedback von Leuten zu bekommen, die sich auskennen, oder zumindest ebenfalls Schreiben, was ja Qualtitätsmerkmal sein sollte.
Zumindest kann ich Frankes Kommi entnehmen, dass der Kernteil schon leider nicht verstanden wird, da muss ich dann nochmal überlegen, wie ich da nochmal rangehe.

Ansonsten vermisse ich bei Euren Kritiken leider eine wirkliche Beschäftigung mit dem Text, was ja nicht unbedingt sein muss, aber gerade bei negativen Bewertungen doch wertvoll wäre.

Aber ich bin jetzt nicht angepisst oder so, grins.
Wünsche Euch ganz grandiose Pfingsten, ciao,

Monochrom
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Monochrom,

meine Kritik ist deshalb relativ vage, weil ich in deinem Text keinen Anker finde, der mich hält und in eine Richtung zieht.

Liebe Grüße
Manfred
 

Monochrom

Mitglied
Du meinst das in der Art, dass bei Dir keine Bilder zünden und sich kein Verlauf ergibt?
Hmm, vielleicht sollte ich den TExt derart umgestalten, dass die Interpretation leichter wird.
Ich setze mich mal morgen dran, dankeschön.

CIao, Monochrom
 

revilo

Mitglied
... Dieses Gedicht ist eine Aneinanderreihung von Worthülsen... Meine Kritik und Bewertung erfolgten, weil Du es ansonsten WESENTLICH besser kannst...
nichtbösesein von revilo
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Lb. Monchrom,

leider ist dieser Text auch für mich nicht zugänglich. Du hast weiter oben die Kommentare kritisiert und bemängelt, dass die Kritiker sich nicht mit dem Text auseinandergesetzt hätten. Sorry, das kann auch ich nicht. Ich finde einfach keinen Zugang. Mir kommt der Text wirr vor, die Zeilen willkürlich zusammengewürfelt mit allem, was dem Autor gerade einfiel. Vermutlich liege ich hier falsch und tue dem Autoren Unrecht, aber so wirkt der Text auf mich.

Du erwartest:

Mich hätte vor allem interessiert, ob die Art von inhaltlicher Fügung nachvollzogen werden kann oder zu kryptisch ist. Und ob der inhaltliche Bogen und die Bilder sich entsprechen.
Sorry, das zu erwarten steht einem Autor in meinen Augen nicht zu. Da muss er halt noch einmal gezielt nachfragen. ;) Aber wenn der Zugang fehlt wie hier, so sind solche Fragen schwer zu beantworten. ;)

LG
Bernd

p.s. Ich finde generell die Forderung einiger Autoren, Kritiker sollten sich mehr Mühe geben, etwas seltsam. Jeder hier sollte dankbar sein für jeden ehrlich gemeinten und formulierten Kommentar zu seinem Text... Schließlich sind wir alle hier keine Genies, oder?
 

Perry

Mitglied
Hallo Monochrom,

unabhängig von deinem Text ist es immer wieder interessant, wenn im Spannungsfeld Autor/Leser ein paar Lichter aufblitzen.
Im Allgemeinen gibt es ja keine Feedback zwischen Autor und Leser, weil sich beide selten austauschen können. So tritt meist die Meinung von professionellen Kritikern an die Stelle der Leserschaft und gibt eine Einschätzung ab, was von den Texten eines Autors zu halten ist, der sich dann Käufer (soweit es die noch gibt) anschließen können oder nicht.
Hier im Forum ist es etwas anderes, weil wir hier meist von Autor zu Autor versuchen konstruktive Kritik zu üben.

Hier also meine Annäherung an den Text:

Nach dem ersten Lesen sperrt sich mir der Text ebenfalls, weil Begriffe wie

"untaufbarer Leere",
"verdarben dem Magen
und jeglichen Gliedern
die Zeitsprünge"
"Widerhall
loser Hoffnungen."
"Antäuschung von Ewigkeit"

zwar interessant wirken, aber in der Kombination von besonderer Verwortung und (zu) großem Begriff (Leere, Hoffnung etc.) ohne Kontext kaum zuordenbar sind.

Hier ist also ein intensiveres Wägen der Bilder notwendig, um eine Verbindung zwischen Thema/Aussage und den Bildern herzustellen.

Ausgehend vom Titel scheint eine Beziehungssituation beschrieben zu werden.
"Bitte mehr Fotos, Liebe", könnte in Verbindung mit dem Schluss " ein wenig neuen Fahrtwind" vom Wünschen des LIs nach etwas mehr "Erleben" in der Beziehung erzählen.
Ich schreibe "könnte", weil eben viele der dann auftauchenden Bildern, dazu nur schwer einen Kontext eröffnen.

"Sprechen war unmöglich" -> okay, es nicht möglich über die wirklichen Probleme zu sprechen.

"An diesem Gewicht" -> könnte für die allgemeine Belastung stehen, aber warum dann "brechende Zähne" (Gewalt?) und Zeitsprünge (Fantasy) etc.

Nach dem zweiten Lesen habe ich den Eindruck, dass der Titel täuscht oder provoziert, denn hinter einigen der Bilder tauchen Abgründe oder Fluchten auf, die zwar vage aber trotzdem stark genug sind, um mit dem Ersteindruck zu disharmonieren.

Insgesamt ein Text, der den Leser etwas ratlos und deshalb vielleicht unzufrieden zurücklässt, was aber kein Qualitätsmerkmal sein muss, sondern einfach ein Eindruck.

LG
Manfred

PS: Konstruktiv würde ich mich für eine Tendenz im Text entscheiden: Entweder etwas mehr Fotos, Liebe oder wir müssen das Gewicht abschütteln.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Monochrom,

ich verstehe ja noch nicht viel von Lyrik, aber ich versuche mich hineinzuarbeiten und muss deshalb auch ab und zu kommentieren, sonst werden eigene Texte ja leider komplett ignoriert.

Deshalb versuche ich zunächst auch nur für mich wirklich Verständliches zu kommentieren, alles andere wäre unfair. Trotzdem lese ich immer wieder auch Texte wie diesen und versuche sie zu verstehen, indem ich sie in eine für mich besser überschaubare Form bringe. Wenn ich nun Deine Zeilen in zusammenhängende Blöcke setze und einige fehlerhafte Kommas entferne, lese ich folgendes:
Sprechen war unmöglich neben den Schatten der kreiselnden Steine,
[blue](Schatten von kreiselnden Steinen? Wo kreiseln Steine und wie muss ich mir die Schatten vorstellen?)[/blue]
in untaufbarer Leere.
[blue](Gibt es auch eine getaufte Leere? Mit dem Begriff kann ich nichts anfangen.)[/blue]

An diesem Gewicht brachen die Zähne,
verdarben dem Magen und jeglichen Gliedern die Zeitsprünge
[blue](Der Magen und die Glieder können also Zeitsprünge machen?)[/blue]
und den Widerhall loser Hoffnungen.

Ohne dieses Gewicht der Worte
brennt nur ein Ansinnen;
bewegungslos verharren Muscheln mit ihren Perlen,
doch die meisten [blue](Muscheln? Perlen?)[/blue] entsorgen sich
im Eintagsfliegenfarbbild überfüllter Festplattenerinnerungen.
Deren Antäuschung von Ewigkeit
[blue](Kann eine Ewigkeit angetäuscht werden?)[/blue]
brandet jetzt als Lächeln eines weinenden Auges,
[blue](Kann ein Auge gleichzeitig lächeln und weinen?)[/blue]
während das Zweite [blue](Auge? Dann bitte Kleinschreibung)[/blue] mit dem Sturmblick die Untergangsnamen
[blue](was sind Untergangsnamen?)[/blue]
für ein wenig neuen Fahrtwind ertauschen möchte.
[blue](ertauschen = eintauschen?)[/blue]
Bitte nimm mir diesen Kommentar nicht übel, aber Du wolltest ja, dass man sich mit Deinem Text auseinandersetzt. Oder möchtest Du nur für einen elitären Kreis von Lyrikern verständlich sein, die in der Lage sind, Dinge hinein zu interpretieren, zu denen der "einfache" Leser nicht in der Lage ist?

Gruß Ciconia
 

Monochrom

Mitglied
Dankeschön

Vielen Dank für die vielen konstruktiven Kritiken. jetze muss ich erstmal alles durchsehen und dann den Text reflektieren. Danke an alle, das ist mehr, als ich erwartet hatte.

Ciao, Monochrom
 

Monochrom

Mitglied
2. Version

Hi, nochmal Danke für Eure Kritik.

Habe nochmal etwas gebastelt und würde mich sehr freuen, wenn nochmal jemand reinliest.

Habe einige Sprachbilder entzerrt und den Text in mehr Rahmen gegossen.

Bitte mehr Fotos, Liebe -2.Version:

Bleibendes war unmöglich.
Sprechen versiegte
neben den Schatten
der kreiselnden Planeten
in untaufbarer Leere.

Durch dieses Gewicht
wurde Hunger kompliziert,
verdarb den Gliedern
die Sprünge von
Gestern, Morgen,
und den Widerhall
loser Hoffnungen.

Ohne dieses Gewicht
der Worte brennt nur
ein Ansinnen,
und bewegungslos
verharren Muscheln
mit ihren Perlen.

Die meisten entsorgen sich
im Eintagsfliegenfarbbild
überfüllter Festplattenerinnerungen.
Deren Antäuschung von Ewigkeit
brandet jetzt als Lächeln
eines weinenden Auges.

Das zweite Auge tauscht
im Sturmblick
die Untergangsnamen
für ein wenig
neuen Fahrtwind.

Bitte, mehr Fotos, Liebe.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Lb. Monochrom,

ein kleiner Tipp: du kannst deine neue Version problemlos nach oben stellen, indem du die alte Version überarbeitest und dann abspeicherst. Dadurch steht die aktualisierte Fassung oben und die ältere wird darunter als xte Version aufgeführt. Das macht die Sache übersichtlich für alle hier.

LG
Bernd
 

Monochrom

Mitglied
Danke

Danke,

so hab einfach Korrektur ausgeführt und die aktuelle Version ist oben drübba. Jetzt ist Zeit, auch die 2. Version zu zerfetzen...

Ciao, Monochrom
 

revilo

Mitglied
auch nicht viel besser.....aber in der letzten Strophe versteckt sich eine Perle:

Das zweite Auge taugt
mit Sturmblick
für ein wenig
neuen Fahrtwind

Übrigens schreibe ich seit langem an einem Gedicht, in dem " zweite Augen " vorkommt.....Darf ich es verwenden?

Lg revilo
 

Monochrom

Mitglied
Ja aber

Kannst gerne diesen Teil abgreifen, aber findest Du

"Das zweite Auge taugt
mit Sturmblick
für ein wenig
neuen Fahrtwind"

nicht etwas dünne. Also, das ist eine Pauschalaussage. Hmm, allerdings ist auch eine ganz witzige Sprachbildebene von "Sturm" zu "Fahrtwind" drin. ALso folgender Vorschlag, nimm den TEil und poste das Gedicht dann.

Ist das O.K.?

BIs denne,

Monochrom
 
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