Hallo Monochrom,
unabhängig von deinem Text ist es immer wieder interessant, wenn im Spannungsfeld Autor/Leser ein paar Lichter aufblitzen.
Im Allgemeinen gibt es ja keine Feedback zwischen Autor und Leser, weil sich beide selten austauschen können. So tritt meist die Meinung von professionellen Kritikern an die Stelle der Leserschaft und gibt eine Einschätzung ab, was von den Texten eines Autors zu halten ist, der sich dann Käufer (soweit es die noch gibt) anschließen können oder nicht.
Hier im Forum ist es etwas anderes, weil wir hier meist von Autor zu Autor versuchen konstruktive Kritik zu üben.
Hier also meine Annäherung an den Text:
Nach dem ersten Lesen sperrt sich mir der Text ebenfalls, weil Begriffe wie
"untaufbarer Leere",
"verdarben dem Magen
und jeglichen Gliedern
die Zeitsprünge"
"Widerhall
loser Hoffnungen."
"Antäuschung von Ewigkeit"
zwar interessant wirken, aber in der Kombination von besonderer Verwortung und (zu) großem Begriff (Leere, Hoffnung etc.) ohne Kontext kaum zuordenbar sind.
Hier ist also ein intensiveres Wägen der Bilder notwendig, um eine Verbindung zwischen Thema/Aussage und den Bildern herzustellen.
Ausgehend vom Titel scheint eine Beziehungssituation beschrieben zu werden.
"Bitte mehr Fotos, Liebe", könnte in Verbindung mit dem Schluss " ein wenig neuen Fahrtwind" vom Wünschen des LIs nach etwas mehr "Erleben" in der Beziehung erzählen.
Ich schreibe "könnte", weil eben viele der dann auftauchenden Bildern, dazu nur schwer einen Kontext eröffnen.
"Sprechen war unmöglich" -> okay, es nicht möglich über die wirklichen Probleme zu sprechen.
"An diesem Gewicht" -> könnte für die allgemeine Belastung stehen, aber warum dann "brechende Zähne" (Gewalt?) und Zeitsprünge (Fantasy) etc.
Nach dem zweiten Lesen habe ich den Eindruck, dass der Titel täuscht oder provoziert, denn hinter einigen der Bilder tauchen Abgründe oder Fluchten auf, die zwar vage aber trotzdem stark genug sind, um mit dem Ersteindruck zu disharmonieren.
Insgesamt ein Text, der den Leser etwas ratlos und deshalb vielleicht unzufrieden zurücklässt, was aber kein Qualitätsmerkmal sein muss, sondern einfach ein Eindruck.
LG
Manfred
PS: Konstruktiv würde ich mich für eine Tendenz im Text entscheiden: Entweder etwas mehr Fotos, Liebe oder wir müssen das Gewicht abschütteln.