Hallo Schreibfan,
Das Haiku ist mehr eine konkrete Beobachtung, oder noch präziser ausgedrückt: eine konkretisierte Vergegenwärtigung einer Naturbeschreibung, die sich dem Leser sozusagen als bildhafte Momentaufnahme offenbart, bei der etwas Unausgesprochenes, ein "Nachhall" zurückbleiben soll...
In meinem Gedicht ist es aber keine konkrete (Natur-)Beschreibung, sondern mehr eine Projektion ... Der Beobachter projiziert das Bild der Früchte auf den Leser, obwohl er sie selbst nur "gedanklich", also nicht konkret, vor Augen hat ...
Eine messerscharfe Trennlinie zwischen Haiku und Senryū, lässt sich manchmal nicht ganz eindeutig ziehen, obwohl es da natürlich auch objektive Unterscheidungsmerkmale gibt ...
Momentan wird die Rubrik "Feste Formen" ja regelrecht von Dreizeilern nur so überflutet ...
Die Dinger sehen aber auch verdammt einfach aus ... sie sind es definitiv nicht.
Danke für Deine Rückmeldung.
Gruß
Mimi