Blumen, Fische, Vögel und andere Naturwunder

Das Gedicht von Herbert erinnert mich an eine Strophe eines Liedes, das vor vielen, vielen Jahren Evelyn Künneke sang:

3. Der Mond sprach zur Sonne ich lieb Dich,
Sag', Sonne liebst Du mich denn auch?
Dann komm' ich zu dir und ich küss' Dich,
Wie das bei Verliebten der Brauch.
Die Sonne jedoch hatte Angst vor ihm,
Sie lief ihm davon und das ärgerte ihn.
So läuft er schon viel tausend Jahre
Der Sonne im Dauerlauf nach.
Seit der Zeit, seit der Zeit,
Da gibt es die Nacht und den Tag.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

das muss wirklich schon länger her sein. Ich erinnere mich nicht daran.

Danke, dass Du die dritte Strophe hier einstellst. Früher gab es noch nicht so viele Schlager, da behielt man die Texte noch auswendig und sang sie als Kind auf der Straße.

Ich erinnere mich nur in diesem Zusammenhang an: "Lady Sunshine und Mister Moon..."

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Mittagsruhe

Der Schwan zieht seine stolzen Kreise.
Die Entenmutter ruft ihr Kind.
Die Maus verrät sich hungrig leise.
Das Schilf geigt mit dem Sommerwind.

Der Frosch ruht aus vom nächtlich Quaken.
Die Hummel summt ihr Lieblingslied.
Der Himmel spannt die blauen Laken.
Libellen schwirren überm Ried.

Der Park hält seinen Mittagsschlaf,
still baumbewacht, vom Storch behütet.
Am Weidenzaune blökt ein Schaf.
Die Amsel in den Zweigen brütet.

Fernab der Teich im Sonnenschimmer
weiß nichts vom starren Frost der Zeit,
umkreist mit Wellen und Geflimmer
die Steine meiner Traurigkeit.
 
Don't worry, be happy

Auf der Wiese steht die Kuh,
eins zwei drei, und raus bist du!

Lustig klingt der Auszählreim.
Herrlich, noch ein Kind zu sein.
Fröhlich spielen kleine Rangen
auf der großen Wiese fangen.

Über Blumen, durch das Gras
stampfen Füßchen, welch ein Spaß.
Gänseblümchen sich verstecken,
Bienen furchtbar sich erschrecken.

Fliegen mit dem Sum,sum,sum
um die Kinderköpfchen rum.
Hell erklingt das Kinderlachen,
und dort drüben steigt ein Drachen.

Röckchen fliegen um die Wetten.
Mädchen tragen Blumenketten
aus der Wiesenblumenpracht.
Dieses alle fröhlich macht.

Spielen, Lachen, Sonnenschein,
herrlich, noch ein Kind zu sein.
Nebenan auf einer Wiese
steht die braune Kuh Luise.

Stolz schreit sie ein lautes Muh,
denn sie hörte heimlich zu,
wurd erwähnt im Kinderreim.
Sie wird heut‘ auch fröhlich sein.

Als der Bauer dieses sieht,
pfeift er auch ein frohes Lied.
Don't worry heißt die Melodie.
Heut ist ein Tag, so schön wie nie.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

ja in der Kindheit gab es nur die kleinen Kümmernisse. Heute, da wir mit der ganzen Welt vernetzt sind und die Schrecknisse immer mehr zunehmen, gelangen auch die Katastrophen-Nachrichten zu uns und lassen uns nicht unberührt.

Ich bin froh, dass ich nun doch überhaupt schon wieder schreiben kann. Diesen Park hat es in meiner Kindheit gegeben. Erst als ich erwachsen war, konnte ich ermessen, was für ein Juwel mir da geschenkt worden war.

Dein Kinder-Gedicht ist wunderschön beschwingt. Ja, Freude hat etwas Ansteckendes. Danke dafür. :)

Dir ganz liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Rosemarie,

ja es gibt auch die Bittermandeln. In ganz kleinen Mengen verzehrt sind sie für den Menschen unschädlich.

Und so mischt sich mitunter das Bittere mit dem Süßen.

Kurz und knapp Dein aussagekräftiger Text.

Erfreute Grüße :)
Vera-Lena
 
Die verliebten Osterhasen

'ne Häsin und ein Hase,
die liebten sich gar sehr,
und dies ist keine Phrase,
die Liebe wuchs nun mehr und mehr.

Sie war'n auf sich versessen
und bauten sich ein ''Nest''
und hab'n dabei vergessen
das schöne Osterfest.

Sie sollten, wie in jedem Jahr,
verstecken bunte Eier.
Nur Liebe in den Köpfen war
und nicht die Osterfeier.

So kam's, dass manches Kind nichts fand,
nicht Ei, nicht Schokolade.
Ganz traurig war'n im ganzen Land
die Kinder, das war schade.

Der Oberosterhase war
nun wirklich schrecklich böse.
Er dachte nach, und zwar ganz klar,
wie er den Fall nun löse.

Er sah nun den verliebten Blick
der Häsin und des Hasen.
Wollt' nicht zerstör'n das große Glück
und tat die Straf' abblasen.

Er lächelte verständnisvoll,
denn er erkannte alles.
Die Liebe ist ganz wundervoll
im Falle dieses Falles.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

da sind die beiden ja an den Richtigen geraten. Ja, so soll es sein....

Danke für Dein fröhliches Ostergedicht. :)

Schmunzelnde Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Hoppla.....

Der Osterhase stopfte sich die Osterhasensocken,
im Tau bei frühem Morgenlicht blieb keine Pfote trocken;
strich mit Gelée den Schnurrbart ein und bürstete sein Fell,
er wollte stets der Schönste sein und auch besonders schnell.
Er nahm die Kiepe ruckizuck, wie es sich so gehört,
dass sie so leicht, wie wunderlich, das hat ihn nicht gestört.

Vor Ort zog er ein lang' Gesicht, die Kiepe, sie war leer.
Kein Kind bekam ein Osterei, das ärgerte ihn sehr.
So kam's, dass etwa gegen zehn er wieder war zur Stelle.
Gar manches Kind hat ihn gesehn, war er auch noch so schnelle.
Und glaubst du die Geschichte nicht, dann ist dir nicht zu helfen.
Es glaubt sie jeder kleine Wicht auch Nixen und auch Elfen.
 
Kameradschaftlich

Den Osterhasen, den mit seinen Socken,
den tat der Oberosterhase locken.
Er trat zu Ostern schnell für die Verliebten ein.
Das war von unserm Sockenstopfer doch sehr fein.
Denn eigentlich bezog er Hasenrente schon,
doch als der Chef ihn ansprach mittels Telefon,
da kam wahrhaftig er ganz auf die Schnelle.
Als guter Kumpel war er dann zur Stelle.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

das finde ich richtig süß. wie Du die beiden Gedichte miteinander verbunden hast.

Ja, er machte sich eben immer gleich auf die Socken, der gute Hase, deshalb waren sie ja auch kaputt gegangen :D

Dir auch morgen einen schönen Ostertag! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Heute ist der Tag des Baumes

Mein Baum

Dort steht mein Baum.
Es sieht so aus, als würd' er sich verneigen.
So manchen Traum,
den träumt' ich unter seinen grünen Zweigen.

Einst ritzt' ich ein
mit einem Messer in den harten Stamm,
ganz winzig klein,
des Allerliebsten trautes Monogramm.

Den ersten Kuss,
den küsst' ich unter seinem dichten Laub,
groß war die Lust,
die fast mir alle meine Sinne raubt'.

Ich hörte rauschen
die grünen Blätter in dem leichten Wind,
als wollt' er plauschen.
Ich war so glücklich wie ein kleines Kind.

Hab' heut' gehört,
mein lieber Baum muss morgen sterben.
Viel wird damit zerstört,
mein Herz zerbricht in tausend kleine Scherben.

Ich nehme Abschied heut',
leg meine Stirn an seine raue Rinde.
Ich fühle großes Leid.
Und traurig rauschen Blätter in dem Winde.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

Dein Text ist sehr anrührend. So etwas Schönes bekomme ich heute nicht zustande, aber an dem Thema möchte ich mich doch gern beteiligen.

Danke für dieses schöne Gedicht! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Mein Lieblingsbaum

Du hütest mir mein liebes Haus
und siehst alltäglich anders aus.
Mit deinen Zweigen braun und starr
trägst du dein Laub. Wie wunderbar
grünt es jetzt hell und später dunkel.
Gehüllt in Sonnenscheins Gefunkel
schenkst du mir deinen kühlen Schatten.
Und wenn die Blätter einst ermatten,
dann leuchtest du gelb, rot und braun
und bist so prächtig anzuschaun.

Mein lieber Baum, du mein Begleiter,
Gern schenkst du deine Früchte weiter;
den Vögeln bist du Schutz und Schirm.
Du lässt das nächtliche Gestirn
in deinen Ästen friedvoll wohnen.
Wie oft seh ich den Mond dort thronen.
Er lächelt mir von droben zu
ist Nachts mit mir auf Du und Du.
 
Liebe Vera Lena,
du hast ein schönes Gedicht zum Tag des Baumes geschrieben.
Es gefällt mir sehr.
Hast du auch so gern das Lied ''Mein Freund, der Baum'' von Alexandra gesungen, gehört?

Es grüßt dich
Marie-Luise
 

Vera-Lena

Mitglied
Ja, liebe Marie-Luise,

ich kann mich noch dunkel an das Lied erinnern. Ich weiß aber, dass ich es damals mitsingen konnte. Es ist doch schon lange her.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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