Es gibt für mich zwei wege das Gedicht zu lesen, im Prinzip die positive Leseart und die negative. Bei der positiven geht es mehr um das Gefühl, dass selbst die Blumen einem Heute scheinbar zu nicken und einem damit bestätigen/unterstützen/ein gutes Gefühl geben, was auch immer, als darum was tatsächlich zu sehen ist. (Mir ist gerade aufgefallen, wenn mans ganz Dick haben will, kann man die blühenden Blumen auch als eine Methapher für "das Leben" nehmen und es nickt einem sozusagen zu, weil es gerade läuft. Aber genug davon...)Nickende Schnittblumen? Blumen im Wind können von mir aus nicken… hier stimmt das Bild aber nicht!
Ich denke, damit könnte ich das zu genüge erklärt haben.. Eigentlich mag ich es nicht so richtig meine ganzen Gedanken hinter einem Gedicht so preiszugeben, aber vielleicht nützt es in diesem Fall ja etwas.ausserdem fragt man sich, was du damit aussagen willst.
Diese Version gefällt mir im Übrigen, obwohl ich es mehr als eigenständiges Haiku werten würde. Es ist ein ganz anderes Bild das entsteht.Blühende Blumen
In der ersten Frühlingsbrise
Sie nicken mir zu
Manche Menschen müssen mehrmals gegen eine Wand laufen um daraus zu lernen. Manche wollen gar nicht darus lernen. Und für Manche sind "Fehler" gar keine Fehler. Ich danke dir trotzdem sehr für deinen Kommentar und dafür, dass du dich mit meinem Gedicht auseinandergesetzt hastwiederholt die selben „Fehler“ machst.
Die Metapher ist der Grund, weshalb das Bild schwächer wird. Der zweite Ansatz gefällt mir deshalb besser, ist aber wieder nicht stimmig, weil man den Kopf sowohl senkt als auch wieder anheben muss, um zu nicken. Und das wäre ja nicht der Fall, wenn Blumen verwelken. Ausserdem wäre dies nicht kohärent zum ersten Vers… was ich damit sagen will - für ein Haikus gibt es zu viele Fragezeichen.ausserdem fragt man sich, was du damit aussagen willst. Und damit hast du den Kern dieses Dreizeilers verfehlt.
Das verwirrt mich doch wieder… bei andern Gedichten mag das ja so sein… kenn ich auch… aber bei Haikus? Versteh ich nicht.Ich denke, damit könnte ich das zu genüge erklärt haben.. Eigentlich mag ich es nicht so richtig meine ganzen Gedanken hinter einem Gedicht so preiszugeben, aber vielleicht nützt es in diesem Fall ja etwas.
Mir ist gerade noch eine andere Version in den Kopf gesprungen, die vielleicht stimmiger ist:Danke für die rasche Antwort.
ich habe mir das mit der Metapher schon fast gedacht, deshalb habe ich so provokant nachgefragt:
Die Metapher ist der Grund, weshalb das Bild schwächer wird. Der zweite Ansatz gefällt mir deshalb besser, ist aber wieder nicht stimmig, weil man den Kopf sowohl senkt als auch wieder anheben muss, um zu nicken. Und das wäre ja nicht der Fall, wenn Blumen verwelken. Ausserdem wäre dies nicht kohärent zum ersten Vers… was ich damit sagen will - für ein Haikus gibt es zu viele Fragezeichen.
Das verwirrt mich doch wieder… bei andern Gedichten mag das ja so sein… kenn ich auch… aber bei Haikus? Versteh ich nicht.
Liebe Grüsse
Chandrian
Das versteh ich nun wiederum nicht xD Wo liegt denn da der Unterschied für dich?Das verwirrt mich doch wieder… bei andern Gedichten mag das ja so sein… kenn ich auch… aber bei Haikus? Versteh ich nicht.
Eben, es soll ja ein Haiku sein. Folglich muss der beschriebene Moment für sich sprechen, Metaphern sind hier Floskeln, welche das Bild trüben. Also, wenn du davon sprichst, inwiefern das Haiku chiffriert ist, ist es wohl nicht konkret genug. Das bedeutet aber nicht, dass es einfach sein muss.Das versteh ich nun wiederum nicht xD Wo liegt denn da der Unterschied für dich?
Mhh, hat irgendwie nur noch sehr wenig mit dem Ursprungsgedicht zu tun. Inspiriert von deinem Haiku kam mir diese Version in den Kopf:Schön, dass Chandrians und meine Kritik Dir dahingehend etwas weiterhelfen konnte ...
Ich habe nochmals überlegt, wie das Gedicht "eher" als Haiku wahrgenommen werden könnte ... (passend zum aktuellen Wetter in Deutschland und natürlich als Vorfreude auf den Frühling.)
Blühende Tulpen
auf dem Tisch in der Küche
im Garten liegt Schnee
Gruß
Mimi
Hallo sufnus!Also nachdem dieses echt schlichte Haiku (?) in den letzten Fast-schon-Wochen sozusagen zum fliegenden Holländer unter den Kleinformen geworden ist, muss ich dann doch was dazusenfen:
Blühende Blumen?
Blühende Blumen?
Ehrlich?!
Näh!!!
LG!
S.
Sooo, hier noch einmal eine sehr verspätete Antwort meinerseits (besser spät als nie) :Von Renner hab ich nichts geschrieben und die bisherige Kritik war ziemlich wohlmeinend.
Blühende Blumen sind botanisch unsinnig und umgangssprachlich unfreiwillig komisch.
"Schatz! Ich hab Dir Blumen mitgebracht! *Paar Tulpenzwiebel vorzeig*"
LG!
S.
Doch. Gerade botanisch ist das föllig ferkehrt.Mir scheint es, als würdest du missachten, dass Blumen durchaus einige Stadien neben dem Blühen besitzen. Eine Blume die nicht blüht ist immer noch eine Blume, ist aber nicht zwangsläufig noch eine Knolle oder der gleichen. Wenn ich Blumen also mit blühend beschreibe, ist somit ein genauer Zustand bekannt und es ist nicht "botanisch unsinnig".
Nun gut, ich habe keine Biologie studiert und bin, wenn es um Pflanzen geht, auch weniger interessiert. Ich habe mich in meinem Gedicht folglich natürlich auf den volkstümlichen Begriff bezogen. Es war mir gar nicht bewusst, dass die Blume in der Wissenschaft noch eine andere Definition besitzt.Doch. Gerade botanisch ist das föllig ferkehrt.
Im botanischen Sinn ist eine Blume, eine der Bestäubung dienende Funktionseinheit einer Pflanze. Im Hinblick auf die Blüte gibt es dabei zwar Unterschiede, ob eine Blume aus mehreren Blüten oder eine Blüte aus mehreren Blumen geformt wird oder ob - das ist sozusagen der klassische Fall - eine Blume aus genau einer Blüte besteht. Aber eine Blume ganz ohne Blüte ist botanisch ein Widerspruch in sich selbst. BBBBB: Botanisch betrachtet blühen Blumen beständig.
Darauf habe ich mich im letzten Satz meiner Antwort bereits bezogen. Natürlich ist es das gängige Bild, welches im Kopf der Menschen vorherrscht. Trotzdem wird damit jeder andere mögliche Zustand ausgeschlossen, wenn die Blume nicht als botanisches Objekt betrachtet wird.Viel wichtiger als die Botanik ist aber der normale Sprachgebrauch. Und da ist es doch ganz einfach: Gibt in Google in der Bildersuche "Blume" ein und dann zähle alle Bilder auf denen eine blühende Pflanze abgebildet ist vs. die Bilder, auf denen eine nicht blühende Pflanze dargestellt wird. Aus dem Ergebnis dieser Bildersuche ergibt sich ziemlich eindeutig, dass Du mit "blühender Blume" dem Publikum plump Pleonastisches präsentierst. Punkt.