Elli hatte mich zum Glück schon vorgewarnt, trotzdem war es schwer das leere Haus zu betreten. Sie hatte alles mitgenommen. Alles was von Wert war. Alles was sie scheinbar gebrauchen konnte. Ich ließ meinen Blick durch das leere Wohnzimmer schweifen. Mein Seesack rutschte mir mutlos von meiner Schulter.
Alles was ich mir mit ihr aufgebaut hatte, war weg. Alles woran ich gearbeitet hatte, war weg. Ich stand vor dem Nichts. Alles was mir blieb, war meine Tochter. Meine Tochter die in diesem Moment, sicher und geborgen bei Elli war. Ich verstand nicht, wie eine Mutter dazu in der Lage war ihr eigenes Kind zurück zu lassen. Gleichzeitig war ich unglaublich froh darüber. Jenna war mein Ein und Alles. Hätte sie mir meine Tochter weggenommen, hätte ich vermutlich für nichts garantieren können.
Langsam ging ich durch das leere Haus. Meine Schritte hallten von den Wänden wider. Ich konnte immer nur fassungslos mit dem Kopf schütteln. Warum? Diese Frage stellte ich mir, seitdem ich den Anruf von Elli bekommen hatte.
Ich machte die Besteckschublade in der Küche auf. Selbst diese war, bis auf das Kinderbesteck leer. Ich schnaubte. Ihr Ernst? Ich spürte so viel Wut in mir. So viel Wut hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gespürt. Sie konnte froh sein, dass sie nicht hier war. Ich lächelte sarkastisch über meinen Gedanken auf. Wäre sie hier, wäre ich wohl auch nicht wütend.
Langsam ging ich weiter und schließlich die Treppen hoch. Jenna's Prinzessinnenzimmer war zum Glück unberührt. Ich atmete einmal erleichtert durch und schaute dann ins Schlafzimmer. Es war leer. Meine Augen fingen an zu brennen, als mir in dem Moment so richtig bewusst wurde, was sie Jenna und mir da antat. Unsere Hochzeitsbilder hingen noch an der Wand. Auf dem Bild hatte ich die Ausgehuniform der Navy an. Auf meiner Brust waren einige Abzeichen angebracht und Melissa strahlte in die Kamera.
Wütend brüllte ich auf und haute das Bild von der Wand. Die anderen Bilder flogen gleich hinter her. Das Glas der Rahmen splitterte in tausend Einzelteile. Aber es war mir egal. Wie konnte sie mir das antun? War ich ihr noch nicht mal ein Gespräch wert gewesen?
Ich schlug so heftig gegen die Wand, dass meine Finger gefährlich knirschten. Als ich nochmal ausholen wollte, hielt mich irgendjemand fest. Ich drehte mich reflexartig um und wollte zum Schlag ausholen, hielt aber mitten in der Bewegung inne, als ich in das Gesicht von Ryan blickte. In seinem Blick lag Verständnis und Ruhe.
"Sie ist es nicht wert, dass du dir deine Hände kaputt machst", meinte er ruhig und ließ langsam meine Hand los.
Ich atmete einmal tief durch und wischte mir über das Gesicht. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, als Ryan sich im Zimmer umschaute. Ich folgte seinem Blick und konnte es immer noch nicht fassen.
"Wir brauchen neue Möbel für dich. Tara hat ihre Möbel noch. Wir haben erstmal alles zwischengelagert und kamen noch nicht dazu das Zeug zu verkaufen."
Ich beobachtete kurz meinen Freund und Kameraden und nickte leicht. Er war gerade mit seiner Freundin zusammengezogen. Sie war eine tolle Frau. Sehr ruhig und zuvorkommend. So wie Ryan. Ryan war in allem was er tat sehr überlegt. Bei allen Entscheidungen musste das Für und das Wieder abgewogen werden und so hatte es ganze zwei Jahre gedauert, ehe er mit Tara letztendlich zusammengezogen war. Jede Wette er würde sowas wie das hier, nicht erleben.
"Es wäre toll, wenn ich ihr Zeug erstmal bekommen könnte. Sie soll mir sagen was sie dafür bekommt."
Ryan winkte ab. "Nichts, Brad."
Meine Kiefermuskulatur arbeitete kurz, aber ich wusste das Diskussionen überflüssig war. Ich würde schließlich genauso handeln.
"Pass auf, du gehst jetzt erstmal zu deiner Tochter. Jai und ich holen die Möbel aus dem Container. Einverstanden?"
Ich musterte ihn kurz und nickte leicht. "Danke", sagte ich leise.
"Wir sind ein Team, Brad."
Damit war alles gesagt und er hatte absolut recht. Ryan holte sein Handy aus der Tasche und wählte. Das Gespräch war beendet, aber es brauchte auch nichts weiter gesagt werden. Ich setzte mich in Bewegung und verließ das Haus. Es dauerte keine fünf Minuten und ich stand vor Elli's Haustür. Nachdem ich geklopft hatte, ging ich rein und ich hörte schon aus dem Wohnzimmer eine mir vertraute Stimme.
"Daaaaaady! Daddy ist wieder da!"
Als ich meine kleine Zuckerschnute erblickte, war die Wut und der Kummer von eben vergessen! Ihre beiden Zöpfe hüpften im Takt ihrer schnellen Schritte als sie mir in meine Arme lief. Ich breitete meine Arme aus und hob sie hoch. Jenna schlang die Beine um mich und umklammerte mich, so fest ihre kleinen Arme es zu ließen.
"Hey Honigkuchen", flüsterte ich in ihrer Halsbeuge.
Als ich den vertrauten Duft meiner Tochter wahrnahm, konnte ich die Tränen nicht länger zurückhalten. Ich schloss sie noch fester in meine Arme und war in dem Moment einfach nur glücklich, dass meine Frau, mir meine Prinzessin gelassen hatte.
"Daddy, ich ersticke."
Jenna's Stimme erklang nach einem Augenblick gedämpft an meiner Schulter.
Ich hob meinen Kopf und lockerte meine Umarmung. Mein Blick war entschuldigend. "Tut mir leid, Zuckerbärchen."
Sie kicherte, hörte aber auf zu lächeln als sie mir ins Gesicht schaute. "Warum weinst du, Daddy?", fragte sie besorgt.
"Weil ich unglaublich glücklich bin, dich zu haben, Sonnenschein!"
Jenna fing an zu strahlen und drückte mich wieder. "Ich dich auch, Daddy!"
Alles was ich mir mit ihr aufgebaut hatte, war weg. Alles woran ich gearbeitet hatte, war weg. Ich stand vor dem Nichts. Alles was mir blieb, war meine Tochter. Meine Tochter die in diesem Moment, sicher und geborgen bei Elli war. Ich verstand nicht, wie eine Mutter dazu in der Lage war ihr eigenes Kind zurück zu lassen. Gleichzeitig war ich unglaublich froh darüber. Jenna war mein Ein und Alles. Hätte sie mir meine Tochter weggenommen, hätte ich vermutlich für nichts garantieren können.
Langsam ging ich durch das leere Haus. Meine Schritte hallten von den Wänden wider. Ich konnte immer nur fassungslos mit dem Kopf schütteln. Warum? Diese Frage stellte ich mir, seitdem ich den Anruf von Elli bekommen hatte.
Ich machte die Besteckschublade in der Küche auf. Selbst diese war, bis auf das Kinderbesteck leer. Ich schnaubte. Ihr Ernst? Ich spürte so viel Wut in mir. So viel Wut hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gespürt. Sie konnte froh sein, dass sie nicht hier war. Ich lächelte sarkastisch über meinen Gedanken auf. Wäre sie hier, wäre ich wohl auch nicht wütend.
Langsam ging ich weiter und schließlich die Treppen hoch. Jenna's Prinzessinnenzimmer war zum Glück unberührt. Ich atmete einmal erleichtert durch und schaute dann ins Schlafzimmer. Es war leer. Meine Augen fingen an zu brennen, als mir in dem Moment so richtig bewusst wurde, was sie Jenna und mir da antat. Unsere Hochzeitsbilder hingen noch an der Wand. Auf dem Bild hatte ich die Ausgehuniform der Navy an. Auf meiner Brust waren einige Abzeichen angebracht und Melissa strahlte in die Kamera.
Wütend brüllte ich auf und haute das Bild von der Wand. Die anderen Bilder flogen gleich hinter her. Das Glas der Rahmen splitterte in tausend Einzelteile. Aber es war mir egal. Wie konnte sie mir das antun? War ich ihr noch nicht mal ein Gespräch wert gewesen?
Ich schlug so heftig gegen die Wand, dass meine Finger gefährlich knirschten. Als ich nochmal ausholen wollte, hielt mich irgendjemand fest. Ich drehte mich reflexartig um und wollte zum Schlag ausholen, hielt aber mitten in der Bewegung inne, als ich in das Gesicht von Ryan blickte. In seinem Blick lag Verständnis und Ruhe.
"Sie ist es nicht wert, dass du dir deine Hände kaputt machst", meinte er ruhig und ließ langsam meine Hand los.
Ich atmete einmal tief durch und wischte mir über das Gesicht. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, als Ryan sich im Zimmer umschaute. Ich folgte seinem Blick und konnte es immer noch nicht fassen.
"Wir brauchen neue Möbel für dich. Tara hat ihre Möbel noch. Wir haben erstmal alles zwischengelagert und kamen noch nicht dazu das Zeug zu verkaufen."
Ich beobachtete kurz meinen Freund und Kameraden und nickte leicht. Er war gerade mit seiner Freundin zusammengezogen. Sie war eine tolle Frau. Sehr ruhig und zuvorkommend. So wie Ryan. Ryan war in allem was er tat sehr überlegt. Bei allen Entscheidungen musste das Für und das Wieder abgewogen werden und so hatte es ganze zwei Jahre gedauert, ehe er mit Tara letztendlich zusammengezogen war. Jede Wette er würde sowas wie das hier, nicht erleben.
"Es wäre toll, wenn ich ihr Zeug erstmal bekommen könnte. Sie soll mir sagen was sie dafür bekommt."
Ryan winkte ab. "Nichts, Brad."
Meine Kiefermuskulatur arbeitete kurz, aber ich wusste das Diskussionen überflüssig war. Ich würde schließlich genauso handeln.
"Pass auf, du gehst jetzt erstmal zu deiner Tochter. Jai und ich holen die Möbel aus dem Container. Einverstanden?"
Ich musterte ihn kurz und nickte leicht. "Danke", sagte ich leise.
"Wir sind ein Team, Brad."
Damit war alles gesagt und er hatte absolut recht. Ryan holte sein Handy aus der Tasche und wählte. Das Gespräch war beendet, aber es brauchte auch nichts weiter gesagt werden. Ich setzte mich in Bewegung und verließ das Haus. Es dauerte keine fünf Minuten und ich stand vor Elli's Haustür. Nachdem ich geklopft hatte, ging ich rein und ich hörte schon aus dem Wohnzimmer eine mir vertraute Stimme.
"Daaaaaady! Daddy ist wieder da!"
Als ich meine kleine Zuckerschnute erblickte, war die Wut und der Kummer von eben vergessen! Ihre beiden Zöpfe hüpften im Takt ihrer schnellen Schritte als sie mir in meine Arme lief. Ich breitete meine Arme aus und hob sie hoch. Jenna schlang die Beine um mich und umklammerte mich, so fest ihre kleinen Arme es zu ließen.
"Hey Honigkuchen", flüsterte ich in ihrer Halsbeuge.
Als ich den vertrauten Duft meiner Tochter wahrnahm, konnte ich die Tränen nicht länger zurückhalten. Ich schloss sie noch fester in meine Arme und war in dem Moment einfach nur glücklich, dass meine Frau, mir meine Prinzessin gelassen hatte.
"Daddy, ich ersticke."
Jenna's Stimme erklang nach einem Augenblick gedämpft an meiner Schulter.
Ich hob meinen Kopf und lockerte meine Umarmung. Mein Blick war entschuldigend. "Tut mir leid, Zuckerbärchen."
Sie kicherte, hörte aber auf zu lächeln als sie mir ins Gesicht schaute. "Warum weinst du, Daddy?", fragte sie besorgt.
"Weil ich unglaublich glücklich bin, dich zu haben, Sonnenschein!"
Jenna fing an zu strahlen und drückte mich wieder. "Ich dich auch, Daddy!"