Bruchstücke

du bist.

du bist ein kleines wunderbar,
mit einem hauch von sonderbar.
dein credo ist so so la la.

und immer tanzt du zur musik,
die du das leben nennst.
mal traurig summend,
um dies karussell in deiner mitte,
dann wieder fröhlich singend,
arm in arm mit deinem schattenriss.

und immer bist du du,
nicht irgendwer, noch irgendwas.
kein trugbild zehrt an deinem ich.

du bist stets licht,
selbst wenn es dunkel scheint.

du bist mein wahres ich.

equilibrium

vögeln die verdammten tauben auf meinem fenstersims.
verpisst euch. haut ab!
was soll das? hast du sie geschickt?
einer deiner kleinen perversen nadelstiche?
sieht dir ähnlich.
von hinten ins herz hinein.
es reicht. hau ab aus meinem kopf.
such dir ´nen neuen wirt für deine kranken spiele.
ich bin es leid. dich leid!
du hast die nacht herbei geschrieen.
dich selbst in den nächsten tag gerettet.

mein equilibrium hab ich dich genannt.
warum nur, sag warum?

geh! dann werde ich sehen.
was auch immer.

Treibgut

Der alte Mann. Eine Sandburg bauend.
Seine Augen. Versunken.
Muschelsucher. Mit leeren Händen.
Möwen. Sie erscheinen immer größer.
Ihr Rufen. Klagender noch.
Der Horizont. Ein Trugbild.
Das Meer. Salziger. Voller Tränen.
Wolken. Drohend und schwer.
Der Leuchtturm. Fort.
An seiner Stelle eine Boje mit blinkendem Licht.
Es riecht nach Verwesung.

hallo otto lenk, darf ich einmal kurz dazwischen?
dieser thread ist eine wahre goldgrube, vielen dank
dafür! lg - schon wieder weg - denschie

Ich danke dir.

Alles Liebe Otto

Es kann schon sein

Nun,
da ich weiß,
ist mir angst.

Sehe,
die Dinge
geneigter.

Aus
einem andren Blick-
winkel her-
aus.

[in mich hinein]

~Das bist Du~

steht dort.

Was sie mochte

~Nacktschnecken~ sagte sie.
Sie mochte dieses Wort.
Nacktschnecken.
Einfach und Mehrwert
mochte sie auch.
Kahle Bäume im Herbst.
Graues Zwielicht im Nebel.

Sie stand vor dem Spiegel,
blickte in ihren Augen:

~Nacktschnecken~ sagte sie.

wenn

wenn die welt
mich wieder mal
am arsche lecken kann
denk ich mich weg
hinweg zu dir
[in dich hinein]
in diese stille
die nur uns gehört

Liebes(gedanken)spiele

Am Eingang zu deinem Herzen stand dies Schild:
---Betreten auf eigene Gefahr---
Ich hätte es Ernst nehmen sollen.


Und dann?


Und dann?
Dann hätte es nicht Zong gemacht!
Und dieser dämliche Kirchturmgockel täte nicht ständig
auf mich hinablächeln, als habe er mich durchschaut.
Und diese Wolken erst! Schieben sich ständig zur Seite,
wenn wir spazieren gehen. Hier noch ein Schein...und dort.
Erst recht die Schmetterlinge. Uschi sagt,
es sei der Lavendel in unserem Garten.
Von wegen. Dieses Zong ist schuld.
Und natürlich dieses bubb-di-di-bubb!
Den ganzen lieben langen Tag. Bubb-di-di-bubb.
Und der Kerl da oben auf dem Turm hört es...und lächelt.
Und die Wolken auch...habe ich schon vom Mond erzählt?
Wenn er groß und rund ist....psst! verfolgt er mich.
Mit diesem schabernackischen ich-weiß-alles Gesicht.
Und letztens...groß und rund stand er da...
...und ich sagte zu Uschi: Guck ihn dir an! Siehst du´s?
In diesem Moment flog ein Schmetterling durch sein Gesicht.
Uschi sagte, es sei ein Nachtfalter gewesen.
Ja, ja...ein Nachtfalter. Mich täuschen sie nicht.
Jetzt fehlt nur noch ein Engel. Oder Amor!
Da ist es wieder...bubb-di-di-bubb.

Zong!

es klopft an.
immer wieder.
ich rufe nicht
- herein -
nicht mehr. zu viel.
viel zu viel
von diesem und
jenem - und nie
nein - wirklich nie
ein schweigen
ohne dornen.
vollkommen.
ohne hier...ich bin.
mach auf.
einfach
nur schweigen.

wein' nur mein kind

wein´ nur mein kind.
nein, schäm dich nicht.
die tränen heilen
deine wunde seele.

und morgen, ja morgen,
fliegen wir nach osten.
dort fangen wir die sonne
für dich ein.
dann wirst du
voller licht und wärme
sein.

wein´ nur mein kind.
nein, schäm dich nicht.
ich fange alle tränen
für dich auf.

und morgen, ja morgen,
fliegen wir ans meer.
dort suchen wir ´nen seestern.
und den,
den setzen wir
in deinen see aus tränen.

wein´ nur mein kind.
nein, schäm dich nicht.
ich fange deinen tränen
für dich auf.

Wenn ich ganz still bin,
höre ich den Sterngesang.
Γνώθι σεαυτόν.

Eindrücke I

Regen draußen. Drinnen auch.
Also in mir.
Weil es ist Herbst überall.
Der Nebel kommt auch noch.
Weißt schon! Zugedeckte Felder.
Mit so ´nem grabesfeuchten Tuch.
Drinnen mehr Halbmast.
Und auf allem so was von grau.
Aber macht nichts. Kann auch gut sein.
Dann blickt man sich besser an.
Also tiefer. Weißt schon.
Und überhaupt. Kannst eh nichts machen.
Warten vielleicht. Oder überbrücken.
Mit Liebe. Wenn du welche hast.
Ansonsten. Warten. Und waten.
Durch dieses Grau. Aber mal ehrlich.
Ist doch eh meistens Herbst.
Wann ist schon mal Sommer?
Oder Frühling gar. Siehste! Nicht viel.
Gestern noch mal Sonne.
Wie so ´ne Insel war das. Tat gut.
Einen Moment.
Dann hab ich durchs Licht geguckt.
Schon wieder Herbst.
Wieder an Liebe gedacht.
Natürlich ist sie da.
Aber Herbst halt. Überall.
Und der Nebel.
Dieses grabesfeuchte Tuch.
Vielleicht Sonne morgen.
Ein paar Strahlen. Fast ein Gefühl.
Mehr Erinnerung. Nein, nein.
Mehr so ein Wissen.
Um etwas was war. Irgendwann.
Dieser Nebel.
Da kannste nicht durchgucken.
Weder vor noch zurück.

Eindrücke II

Gestern. Liebe.
Jetzt nicht so, wie du denkst.
Mehr so Liebe in Gedanken.
Solche, die sich in der Seele festklammern.
Aus Gestern halt.
Und ist schon komisch.
Wird immer noch heiß und kalt.
Je nachdem.
Aber nicht das du jetzt denkst.
Im Heute ist es auch schön.
Und trotzdem. Klammern halt.
Ein Beispiel:

Warst du schon mal in den Bergen?
So Aussicht bis über den Himmel.
Oder Meer? Meer geht auch.
Weißt schon. Horizontmäßig.
Das vergisste nicht. Das bleibt.
Und manchmal sind die Berge halt näher.
Oder man riecht das Meer.
So halt.

Aber Heute ist es auch schön.
Nicht, dass du denkst.
Ist halt so mit dem Leben.
Der Seele.

kann mich an diesen Worten

nie
satt lesen

Danke dir.

Alles Liebe Otto

Eindrücke III

Das war wie ein Urknall.
Verstehste? So halt!
Aber mehr im Kleinen.
Nicht wie du vielleicht denkst.
Schon groß.
Armstrong halt.
Kleiner Schritt – großer Schritt.
So in etwa.
Und wir mittendrin.
Aber doch auch wieder Scheiß Physik.
Von wegen alles vergeht und so.
Ist schon was dran.
Aber selbst der Einstein ist weich geworden.
Später, als er klüger wurde.
So mit dem Leben halt.
Etwas bleibt. Immer.
Schon klar, oder?
Jeder ein Stern. Für sich halt mehr.
Und doch an einem Himmel.
Und Leuchten.
So um die Wette.

Eindrücke IV

Jetzt hör mal.
Kaum haste dich verguckt,
schon sind die Schwalben weg.
Und mir nix dir nix sind die Krähen da.
Und wo waren die den ganzen Sommer?
Haste dich das schon mal gefragt?
Wenn ´de mich fragst, ziehen die.
Immer mit dem Nebel, Richtung Grau.
Sonst wären ´se doch da. Aber nix.
Sie kommen immer mit den Aasmonaten.
Das ist ihre Zeit.
Bei uns sterben sie dann alle.
Also, nicht alle. Aber viele.
Meist die, die eh nicht mehr können.
Als würden sie warten.
Auf die Krähen und so.
Und jetzt fängt´s bei mir auch schon an.
Wenn´s draußen so langsam stirbt,
kribbelt´s in mir. Ist so wie ´ne Ahnung.
Dieses Grau geht immer tiefer.
Dann fühlste dich wie ein Blatt.
Und manchmal lachen die Krähen.
Dann gucken sie in mich rein.
Denke ich. Die Krähen.
Also nicht, dass du denkst.
Aber man weiß ja nie.
Keiner.

Nachtrag

Beim Einkaufen.
Da steht die Keim und die Fink.
Und die schwätzen über den Herbst und so.
Und über die Geiße Karin.
Die ist gestern ins Krankenhaus gekommen.
Die Beine und so.
Und ich denk so für mich.
Die Krähen.
Und draußen fallen die Blätter.
Frag nicht. Wie verrückt.