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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
unsere bank

noch immer sitzt du hier
als würde sich dein schatten
ausruhen
und durch mein kommen
zum leben erweckt werden


alle worte, gedanken, gefühle
warten auf mich
um durch deinen zauber
lebendig zu werden


täglich setze ich mich zu dir
schließe die augen
sinke in deinen schatten
und atme dich ein


der tod hat etwas endgültiges
aber hier an diesem ort
bist du warm und wahr
für einen kurzen augenblick
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Da hab ich doch grad beim Sodi die Kahle Helga getroffen.
Na ja.
Hab ich sie halt so - einfach so - gefragt, wie es ihr denn geht.
Und du.
Da hat die losgelegt.
Von wegen ihrer Eierstöcke und der Prostata vom Heinz, ihrem Mann.
Und dass die Claudia, die ihre Tochter ist, nun schon zum zweiten Mal schwanger sei.
Und ihr´n Peter, der Sohn aus erster Ehe, der beim Papa wohnt,
aber natürlich gutes Verhältnis zum Heinz, der wär jetzt Abteilungsleiter bei Obi.
Und nie mehr, nein, nie mehr tät sie mit Öger Tours verreisen.
Und schon gar nicht in die Türkei.
Und ob ich denn schon gehört hätte, dass bei der Kahle ihrer Nachbarin
nicht alles in Ordnung sei? Krebs, würden die Leut´ erzählen.
Und das käm bestimmt wegen der ihrem Mann.
Weil der doch ein Verhältnis mit der Sekretärin.
Und wie es mir denn ginge? Ich hätt´ da unten doch auch was gehabt?
Und als ich antworten will, fällt sie mir ins Wort und meint,
wir hätten ja alle unser Päckchen zu tragen.
Ich müsst doch nur bei ihr, der Kahle Helga schauen.
Grad erst hätt´ sie die Sache „na, reden wir nicht drüber“ überstanden,
schon wäre das mit den Eierstöcken passiert.
Aber sie könnt ja mit dem Heinz, der ihrn Mann ist, jetzt immer gemeinsam zum Arzt.
Weil der ja doch mit der Prostata „na, reden wir lieber nicht drüber“, aber schlimm.
Schlimm, wenn de nicht mehr so kannst.
Probleme hätt der auf ´em Klo. Reden wir lieber nicht drüber.
Kennst das ja bestimmt. Hast da unten ja auch was gehabt.
Dabei lächelt sie wissend, wie das Orakel von Delphi.
Ich wollt ihr gerade erklären, dass sich meine Prostata Leiste nennt, als sie meint:
Und wie geht’s bei dir so?
Und ich antworte: Alles bestens, alles bestens.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Der Mond spiegelte sich in den Wolken.
Fledermäuse spielten fangen.
Irgendwo wurde Liebe gemacht.
Der Sprungrahmen spielte eine Melodie dazu.
Anton sprang auf die Fensterbank und lauschte.
Für ihn klang die Melodie wohl wie der „Fang-mich-doch-Gesang“
eines Mäuschens. Mäc, Mäc, Mäc…antwortete er.
Neben mir seilte sich eine Spinne vom Fensterrahmen herab.
Unten auf der Straße ging ein Pärchen.
Er flüsterte ihr Ewigkeiten ins Ohr.
Der alte Baum lauschte den Worten des Windes, die nur er verstand.
Die Spinne hatte es sich mittlerweile auf meiner Schulter bequem gemacht.
Ich fragte sie, was ihr durch den Kopf ginge.
Stille.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Was weiß ich schon?

Was weiß ich schon?
Ein wenig von Steinen.
Von Wasser und dem Wind.
Von der Erde.

Was weiß ich schon?
Ein wenig vom Leben.
Von der Liebe und dem Tod.
Vom Sterben.

Was weiß ich schon?
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt muss ich dir was erzählen.
Uschi und ich waren am Wochenende tanzen.
Weil die Uschi ab und an so ´nen discomäßigen Bewegungsdrang verspürt.
Und da hat vor ein paar Wochen ´ne neue Disco aufgemacht.
Der totale In-Schuppen sagt mein Sohn.
Da waren wir.
Und seit dem weiß ich irgendwie, dass ich alt bin.
Das ist nämlich so.
An dem Abend waren DJ Pi und DJ Titi angesagt.
Und die sind dermaßen angesagt, glaubst du nicht.
Weil, der Basti, mein Sohn, sagte:
Was, du kennst DJ PI und DJ Titi nicht? Mann, wo lebst du denn?
Das frag ich mich mittlerweile auch.
Nachdem ich die Beiden gehört habe.
Das ging nämlich so.
Wir also rein in die Disco.
Schon nicht so einfach.
Ei die weil wir ja schon über 50.
Hatten schon Angst, dass wir nicht durch die Kontrolle kommen.
Von wegen Altenkaffee ist hier nicht.
Aber ging.
Und du.
Da standen wir dann.
Und der Rest von Deutschland war auch da.
Vielleicht sogar ganz Europa.
So viel Leut hab ich noch nie gesehen.
Selbst damals bei Freddie Mercury nicht.
Und du.
Ich dachte, die ständen alle auf einem Trampolin.
Weil, da ging den Einwohnern von Deutschland/Europa als der Kopf so hoch und runter.
Lustig sag ich dir.
Wollt ich auch meiner Uschi sagen.
Aber ging nicht.
Weil sprechen unmöglich.
Ei die weil der Pi und der Titi hatten statt Lautsprechern die Düsen von 10 Jumbo-Jets.
Und die gingen ab.
Frag nicht.
Die Uschi hat mich dann zu den Leuten gezogen.
Musst sie schon. Weil, hat ich schon ein bisschen Angst.
Aber als wir dann drin waren gings ab.
Da war ein Bass, Erdbeben Scheißdreck dagegen.
Und schon war der Otti am hippe und hoppe.
Das ging ganz von allein.
Als weiter durch den ganzen Saal.
Da lernste Leut kennen.
Glaubste nicht.
Und der DJ Pi hat geschrien:
Put the hands in the air.
Und dann haben wir alle die hands in the air geputet.
Sagen tuste die ganze Zeit nix.
Außer Yeah!
Und vielleicht noch „He Alter, was geht?“
Dann musste nur „Yeah“ sagen, und die Party geht ab.
Irgendwann war´s dann gut.
Wir sind dann Richtung Auto gehippt und gehoppt.
Seit gestern verstehen wir uns auch wieder ganz gut.
Das Piepsen in den Ohren hat nachgelassen.
Der Boden unter meinen Füßen hat seine Festigkeit wieder.
Nur manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich die Hände in the air pute.
„Yeah“!
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
so ist es

ich bin ein sowieso,
ein gar nicht wahr.
ein holldrihi
und hoppsassa.
bin tirili,
ein wenig tirila.
ich bin ein ich.
ein wunder,
wunder,
wunderbar.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Ich geh jetzt schon seit Tagen meiner Arbeit nach.
Das ist anstrengend, sag ich dir.
Da kommste zu nix.
Weil, die wird immer mehr…weil, ich immer hinterher.
Aber was willste machen.
Uschi hat gesagt, ich solle meiner Arbeit hinterher sein.
Und was Uschi sagt mach ich.
Die iss nämlich so was wie meine Erdung.
Immer wenn ich wieder mal so am Abheben bin, Richtung Mond,
oder Restaurant am Rande des Universums, fängt die mich mit ´em Lasso ein.
Weil, ansonsten wär´ ich schon längst weg.
Tät ich mich selbst nicht mehr finden.
Schwarzes Loch Scheißdreck dagegen.
Also hör ich auf meine Uschi. Meistens.
Aber dieses Mal hör ich, weil…ich muss.
War ich doch wieder ein böser Bub.
Hab mir so mir nix dir nix ´ne Uhr gekauft.
Du!
Da hat die geschimpft mit mir.
Glaubste nicht.
Dabei…versteh ich gar nicht.
Ob jetzt 21 oder 22 Uhren.
Kommt´s da noch auf eine mehr an?
Siehste!
Aber die hat sich gar nicht mehr eingekriegt, meine Uschi.
Mann könnt mich nicht alleine lassen.
Ständig hätt´ ich nur Unsinn im Kopf.
Du!
Da hab ich aber „aber“ gesagt.
Von wegen, dass ich sie, also meine Uschi, meist im Kopf hätte.
Aber wenn sie meine, das wäre Unsinn, auch gut.
So hab ich´s gesagt.
Da hat sie gleich wieder ein wenig gelächelt.
Aber böse ist sie immer noch ein wenig.
Ich jetzt also der Arbeit hinterher.
Weil, das hat die Uschi gesagt.
Du.
Eins kannste mir glauben.
Wenn ich die kriege, die Arbeit, dann kann die was erleben.
Dann mach ich die so fertig, dass sie sich verkriecht vor Angst.
Dass ich die gar nicht mehr finden kann.
Dann hätt´ ich ja wieder ein bisschen Zeit.
Für den Unsinn und so.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Da hab ich mich wieder dermaßen geärgert.
Glaubste nicht.
Immer wieder der gleiche Ärger mit der Zeitung.
Da stand doch heute im Sportkommentar:
Dennis steht der emotionalen Kompetenz des Weltmeisters diametral gegenüber.
So, so!
Da steht der Dennis der emotionalen Kompetenz des Weltmeisters also diametral gegenüber.
Da denk ich direkt an meine Tante Käthe.
Ginge ich die heute besuchen, wüsst ich deren erste Frage schon.
Weil meine Tante Käthe ist Sport-Fan und wir lesen die gleiche Zeitung.
Wenn ich also heute bei ihr wäre, tät sie mich fragen, ob der Ron Dennis krank sei.
Ei die weil sie gelesen hätte, dass der Dennis diametral da gestanden sei.
Das klinge ja nicht gut, tät sie sagen.
Sie denke dabei an einen Bruch oder so.
Vielleicht auch was mit dem Unterleib, weil der wär´ doch jetzt in dem Alter.
Und hoffentlich sei er bald wieder auf dem Damm.
Er sei doch so ein sympathischer Kerl.
Und ich müsst dann der Tante Käthe erklären, was es mit der Krankheit vom Ron auf sich hat.
Und dann sähe ich in ihrem Gesicht die Scham.
Von wegen „was bin ich so dumm“.
Antwort:
Da kannste sehen, wie man im Alter vergesslich wird.
Und ich tät ihr dann Ginseng empfehlen.
Und wir würden ihre Scham totlachen.
Doch seien wir ehrlich.
Die von der Zeitung sind hirnlose Idioten.
Was glauben die denn, für wen sie schreiben?
Kleines Latinum und „Griechisch für Fortgeschrittene“ selbstverständlich.
Perfektes Englisch gar keine Frage.
Aber Deutsch Fremdsprache!
Mann oh Mann.
Da könntste glatt was am Diametral kriegen.
Frag nicht!
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Ja, Du auch!
Also, jetzt iss grad nix passiert.
Weiß also gar nicht, was ich schreiben soll.
Mehr so Langeweile.
Weiß nicht wohin mit den Fingern.
Also schreib ich.
Iss alles wie es iss.
Die Schwalben werden erwachsen.
Die Sonne tut mal wieder so als ob.
Als wüssten wir es nicht besser.
Unsern Pfarrer grüßt immer noch nicht.
Wenn er an einem vorüber geht, senkt er seinen Blick zu Boden.
Als schäme er sich für sich oder uns oder mich oder für Gott.
Was weiß ich.
Die blöde Töle vom Sodi ist verliebt.
Und natürlich ausgerechnet in die Nachbarshündin.
Wenn man wenigstens was verstehen könnt von dem Gebell.
Übrigens senkte der Pfarrer just in dem Moment seinen Kopf,
als das Gebelle losging.
Denke sich da einer was er will.
Ach ja.
Ich habe Inge das Bein gebrochen.
Einfach so.
Stellte den Fuß auf die Fußstütze ihres Rollstuhls und „Krach“!
Frag nicht.
Gips von unten bis oben.
Der Arzt sprach von mürben Knochen.
Bei seiner Ansprache hielt er den Kopf gesenkt.
Von irgendwo klang das Bellen eines Hundes durchs geöffnete Krankenzimmerfenster.
Glocken läuteten auch.
Bestimmt lief in diesem Moment unser Pfarrer mit gesenktem Kopf durch die Welt.
Jetzt hab ich grad Sternschnuppen gezählt.
Die Perseiden schuppen sich doch gerade.
Ich kam auf 51 geschuppte Schnuppen.
Konnt´ gar nicht so schnell wünschen, wie die fielen.
Na ja.
Dem Pfarrer hab ich den lieben Gott gewünscht.
Dem Sodi seinem Hund Glück bei der Brautschau.
Inge viel Glück mit mir.
Meiner Frau auch.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Es war vor ungefähr 75 Millionen Jahren.
Also genau zu der Zeit, als der liebe Gott sich nicht entscheiden konnte,
ob er nun die Flugechsen oder doch lieber die Triceratops aussterben lassen sollte.
Genau zu diesem Zeitpunkt hat der liebe Gott einen Fehler begangen.
Ei die weil er damals die Kramern hätte aussterben lassen sollen.
Nun isses zu spät.
Das hat der liebe Gott dann unter den zehn entscheidenden Fehlern der Genesis verzeichnet.
Er hat ja dann kürzlich versucht, ihr nachträglich die gelbe Karte zu zeigen.
Aber kannste vergessen.
Ei die weil sich der Schlaganfall voller Schrecken von der Kramern verkrümmelt hat.
Von wegen: Die halt ich nicht aus. Am Ende krieg ich noch ´en Schlaganfall.
Und jetzt ist die wieder am Leben.
Aber wie!
Frag nicht.
Das volle Programm.
Mit einem Unterschied.
Jetzt ist sie auch noch bewaffnet.
Die hat nämlich nun einen Stock, mit dem sie rumwedelt wie einst d’Artagnan.
Und zu allem Überfluß fließt der ihrn Mund jetzt auch noch über.
Wenn die anfängt zu keifen, brauchste jetzt nicht nur Schutzschild und Helm,
nein, ohne Scheibenwischer gehste zudem noch baden.
Da hab ich die doch tatsächlich bedauert.
Leid hat sie mir getan.
Und für was?
Dafür das Deutschland endlich wieder den Deutschen gehören muss.
Das es beim Hitler so etwas nicht gegeben hätte.
Schwarze! Neger, im Bratt seinem Haus.
Und Polen.
Dabei hätten die doch der ihre Heimat geklaut.
Und jetzt klauen ´se uns auch noch die Arbeit.
Und der Kramern ihrn Alter steht daneben und nickt.

Vom Kirchturm ertönt das Krächzen der Krähen.
Es klingt nach Herbst.
Wen wunderts.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
darüber

ich hab wie amélie
den himmel heut´ betrachtet,
doch weder has´
noch teddy-bär erblickt.

da war etwas,
das könnte man
als blaues meer
benennen,
mit inseln
aus weißem zuckerguss.

dazwischen,
lächelte der mond
- mattgraumattiert -
nicht wirklich da,
nicht wirklich fort.

engelsflügel
übten still und leise
für den ersten flug

und irgendwo
dort oben
zwischen tag
und träumen
war auch ich

ich hab wie amélie
den himmel heut´ betrachtet
und fand ein kleines stück
von mir
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Mit Sicherheit

Du schreibst das Leben,
aber wenn du lebst,
verschreibst du dich.

Veza Canetti 1948 an ihren Mann Elias.


Ich liebe dich
Ich schreibe
Lebe
Fühle es

Doch ich prüfe
meinen Puls
um zu sehen
ob ich noch lebe
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
...

der weg hinauf hinab: ein und derselbe.

heraklit


auf halbem weg
hinauf hinab
begegnete mir
ein und derselbe
wie sie sich glichen
wie kein ei
dem anderen
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt haben sich die beiden Delkenheimer Gesangsvereine am Wochenende getroffen.
Die Eintracht und die Harmonie Delkenheim.
Zum Sängerwettstreit.
Großes Zelt auf dem Fußballplatz.
Große Tenöre und Bässe, so tief wie der Grand Canyon.
Und Neid.
Weil weiß doch die Eintracht, dass sie viel besser ist als die Harmonie.
Aber weiß die Harmonie auch, dass sie viel besser als die Eintracht.
Und haste nicht gesehen, haben die angefangen zu frohlocken.
Und bei jedem Tönchen ein Bierchen.
Wein auch.
Schnaps sowieso.
Und auf einmal, so mitten ins Singen hinein, passierts.
Da sagt doch der Heinemann (Harmonie), dass der Schmidt (Eintracht)
den Ton nicht halten könne.
Du.
So was kannste dem Schmidt nicht sagen.
Unsern Schmidt. Unsern Heldentenor.
Caruso Scheißdreck dagegen.
Der hat immerhin schon mal bei den Mainzer Hofsängern vorgesungen.
Gut, nicht angenommen.
Aber vorgesungen immerhin.
Und da wagt sich der Heinemann, ausgerechnet der Heinemann,
der noch nie ´nen Ton getroffen.
Du!
Da hat der Schmidt erst einmal den Leuten erzählt, was dem Heinemann seine Alte,
für eine Trulala sei.
Worauf der Heinemann dem Schmidt sein hohes C wortwörtlich in die Tiefe stürzte.
Da hatte der Heinemann seine Rechnung aber ohne dem Schmidt seinen Bass gemacht.
Der hat dem Heinemann eine Kopfnuss verpasst, Marke Walnuss.
Und dann gings los.
Du!
So was von Sängerwettstreit hab ich noch nie gesehen.
Ich tendiere ja zu unentschieden, aber die meisten Delkenheimer erklärten die Harmonie
zum Sieger, weil dem Heinemann seine Alte, dem Schmidt ein Glas über den Kopf…
Frag nicht.
Also!
Es geht nix über die Kunst.
Kannste sagen was de willst.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Ich bin ja jetzt in dem Alter.
Weißt schon.
Das Alter, in dem man weniger behalten kann.
Im Kopf und bei sich und so.
Und auch in dem anderen Alter.
Weißt schon.
Na ja.
Stell dich doch nicht so blöd an.
Verstehst schon.
Das Alter halt!
Mann, Mann, Mann.
Kannste nicht mal mitdenken.
Wo halt alles nicht mehr so geht.
Die Gelenke und so.
Na ja.
Auf jeden Fall ist man da ja dankbar für jede Hilfe.
Weil iss ja nicht so ein Thema zum schwätzen.
Mehr so mit den Blicken mitteilen.
Von wegen: Was, du auch!
Und du.
Da hat der liebe Gott mein Gebet doch erhört.
Weil ich hab den ja doch ganz schön voll gebetet.
Ich wollt schon protestieren, aber dann kam´s.
Per Mail.
Direkt vom lieben Gott, wenn de mich fragst.
Und da hat der mir geschrieben, ich solls doch mal damit versuchen.
Cl@li.$ $oft T(@_)b$
Und wenn das auch nicht mehr helfe, dann:
V | /*\ g r @! buster
Hab ich mich gleich für Buster entschieden.
Ich nix wie ab in die Apotheke.
Ich mich vor die Apothekerin gestellt und gesagt,
dass ich V-Backslash-Slash-Sternchen-Backslash-gr-@-!-buster haben möchte.
Du!
Da hat die sich so blöd angestellt.
Grad so blöd wie du vorhin.
Von wegen: Nix verstehen in Athen!
Ich hab sie dann gefragt, ob sie gelernt habe.
Worauf sie meinte, ob ich blöd sei.
Das war mir dann aber echt zu viel.
Bin ich heim, und hab erst mal dem lieben Gott geantwortet.
Mich bei ihm für die schnelle Hilfe bedankt.
Ihm aber gleichzeitig gesagt, dass er die Apothekerinnen zu blöd gemacht hat.
Dass die ihn nicht verstehen.
Ihm geschrieben, dass er noch an ihnen arbeiten müsse.
Ich tät dann so lang warten, hab ich ihm noch geschrieben.
Ich wart dann jetzt mal, bis er die schlau gemacht hat.
Aber so blöd wie die sind, kann das dauern.
Frag nicht.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Träume sind Schäume (eine Sternchengeschichte)

„Papa!“
„Ja, mein Sternchen!“
„Wir haben uns heute in der Schule über unsere Träume unterhalten. Unser Lehrer sagte, dass Träume oft Schäume seien. Wie hat er denn das gemeint?“
„Hmmm. Lass mich überlegen. Komm, setz dich. Ich erzähl dir eine Geschichte.“


Es war einmal ein kleiner Regenwurm namens Träumerchen.
Von frühester Jugend an überschlug sich unser Träumerchen in Gedankenpurzelbäumen, wenn es daran dachte, was es einmal alles tun würde.
„Wenn ich groß bin“, sagte es beispielsweise, „werde ich der erste Regenwurm sein, der sich durch die ganze Welt gräbt.“
Oder auch: „Bald schon werde ich die gefrorene Erde durchbohren und in Wurmlinien über das Eis schlittern.“
Mutter Regenwurm pflegte dann meist zu antworten: „Das hast du alles von deinem Onkel Fridolin. Hätte der dir nicht immer solche Flausen in die Glieder gesetzt.“
„Ein Elend ist das, ein Elend“, pflegte sie meist noch hinzuzufügen.
Doch am meisten konnte sich unser Träumerchen freuen, wenn es sich diesen Satz sprechen hörte:
„Und wenn ich dann ganz ganz groß bin, werde ich fliegen“.
Mutter Regenwurm antwortete hierauf stets mit einem lang gezogenen: „AAAAACCCHHH.
Du, mein liebes Träumerchen, trägst deinen Namen zu recht.“
So verging die Zeit, doch Träumerchens Träume blieben.
Eines Tages nun klopfte der Regen auf die Erde und unser Träumerchen bohrte sich mit seiner Mama an die Oberfläche und rief: „Herein“,
worauf eine Amsel diese Einladung wörtlich nahm und sich den kleinen Kerl in den Schnabel steckte.
Auf dem Weg in den Himmel blickte Träumerchen auf die Erde hinunter und rief seiner Mama zu:
„Siehst du, was hab ich dir gesagt? Ich fliege, ich fliege, ich fliege.“


„AAAAACCCHHH!“
„Sagtest du was, Sternchen?“
„Nein, nein. Ich hab nur laut gedacht.“
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt haben Astronomen ein gigantisches Loch im All entdeckt.
Milliarden von Lichtjahren groß.
Das ist etwa von hier bis in alle Ewigkeit.
Du. Da macht man sich schon Gedanken.
Weiß man ja nicht, was da rausfliegen kann.
Aus dem Loch.
Vielleicht das ganze Weltall.
Weil Weltall ja so was wie ein Luftballon.
Das wird von irgendwas/wem immer weiter aufgeblasen.
Und jetzt?
Ist das Ballonall vielleicht geplatzt?
Und wenn ja, wohin fliegt dann alles?
Was ist hinter dem Loch?
Nix?
Der Anfang?
Das Ende?
Beides?
Ist ja vielleicht wie die Seifenblase, die wir Leben nennen.
Vielleicht hat da aber auch jemand einfach die Schnauze voll gehabt.
Von wegen: Das wird doch eh nix mehr.
Nadel genommen und Bäng!
Urknall des Urknalls sozusagen.
Vielleicht wars aber auch nur ein Versehen.
Von wegen: Hoppla! War ich das etwa?
Und da versucht jetzt eine/r oder was auch immer mit ´nem Stück Klebstreifen mal schnell so provisorisch…
Und während er da klebt, fliegt die ein oder andere Galaxie vorbei.
Worauf sie/er oder was auch immer: Schuldigung. Tut mir leid. Soll nicht wieder vorkommen.
Aber im Ernst.
Nicht normal das alles.
Vielleicht ist am Ende der Mensch dran Schuld.
Von wegen Klimaveränderung und so.
So wird es sein.
Frag nicht.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo!
………………

………………………Hallo!

……………….HHHHHHHHHHHAAAAAAAAAALLLLLLOOOOOOOO!

….Hallo?

Ja, wo ist denn jetzt alles?
Das ist doch…Stardust, hilft mir…wie lange ist das her?
Können doch nur so um die 300.000.000 Millionen Jahre gewesen sein.

Es waren genau 326.384.131 Millionen Jahre, 38 Monate und 84.495 Stunden, Chef.

Also war ich quasi erst gestern hier am schöpfen.
Und nun? Wo ist alles hin?
Kann man sich denn nicht einmal mehr auf seine Schöpfung verlassen?

Chef! Da fliegt ein Gedacht im Raum mit ´ner Nachricht drin.

- Leider musste alles auswandern. Es lag ein Fehler in der interstellaren Stringenz vor -

Mit vorzüglichen Grüßen

Alles und Nichts

Interstellare Stringenz? Was um Gottes Willen ist denn das? Wer ist dafür zuständig?

Zweistein ist zuständig, Chef, Zweistein!

Zweistein? Nie gehört. Kann man sich denn nicht einmal mehr auf sein Personal verlassen?
Dieser Zweistein soll bei mir antanzen. Interstellare Stringenz! Nie gehört.
Wer braucht denn so einen Scheiß? Wann haben wir einen Termin frei, Stardust?
Ich will diesen Zweistein sprechen. Und zwar umgehend!

Ähm…da wäre noch ein Termin in 702 Billionen Jahren.
Zwischen dem Treffen der Galaxiegottheiten und Ihnen und ihrem Gespräch mit dem höchsten Wesen,
wäre noch was frei, Chef.

Gut! Da soll er antanzen. Erledige das, Stardust. Also, dieser Zweistein kann was erleben.
Interstellare Stringenz. So ein Blödsinn. Auf nichts ist Verlass, mein lieber Stardust.
Merk dir das!

Mach ich, Chef.
 



 
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