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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Am Anfang hat der liebe Gott den Urknall gemacht.
Und dann hat er ganz viele Universen gebaut, mit Sternen, kannste gar nicht zählen.
War ihm aber nicht genug.
Dacht er sich: Ein paar Planeten wären auch ganz nett.
Und als er mit den Planeten fertig war und alles sah, fehlte ihm immer noch was…
…und haste nicht gesehen, waren wir Menschen da.
Na ja!
Nobody is perfect.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Die Bank ist leer.
Keine Stimme. Kein Gesicht.
Verwaschene Bilder.
Ich glaube dich zu erkennen.

Mehr nicht.

Früher sprachst du aus allem
zu mir. Jeder Baum,
jede Blume, jeder Vogel,
trug deine Stimme in sich.

Heute?

Nein – bitte, versteh mich recht.
Ich denke an dich, aber
ich träume dich nicht mehr.
Vielleicht ist es das!

Aber

ich kann sie nicht zwingen,
die Träume. Wie sollte ich?
Es ist diese Mauer Zeit,
die uns trennt.

Gäb´ es die Fotos nicht,
die alten Videos.
Was bliebe wohl?
Vielleicht nur dieses verlorene Gefühl.


http://www.ottolenk.de/bilder/grab3.jpg
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Auf dem Tisch, die Sanduhr, spielte mit der Zeit.

Der Wein hatte seine Persönlichkeit längst ausgeatmet.
Esbjörn erzählte Dan und Magnus von der Bedeutung der freien Töne.
Sie verstanden und antworteten auf ihre Art und Weise.

Zeit, Wein und Klang, trafen sich in der Atmosphäre des Raums,
bildeten ein vollkommen neues Atom.
Ich atmete es ein und dachte an Don Johnston:

Die Vergangenheit ist vorbei, das weiß ich.
Die Zukunft noch nicht da, wie sie auch sein wird.
Also ist alles, was es gibt, das hier: Die Gegenwart.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Weihnacht

Merkwürdig
Diese Stille
Zwischen all dem Leben

Merkwürdig
Dieser Stillstand
In der Zeitenreise

Alles eines Kindes wegen
Das die Sehnsucht stillt

Merkwürdig
Diese Menschen
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
notlandung im jetzt

gotcha.

ehrfürchtigen dank

für die stunden selbstvergessenen wandelns

in deinem kosmos...bis in die gegenwart...und immer weiter

jetzt harre ich der häppchen und bin doch ein bisschen weiser.


trüge ich einen Hut ich zöge ihn, ach, ich schenkte ihn dir.

nofrank
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
hallo nofrank

danke für deine geduld, deine worte...und den angedachten hut.

alles liebe dir otto

p.s. da soll mal einer sagen, schreiben sei nicht lohnend.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das Ich ist eine Wundertüte

Ich bin mir selbst verdächtig,
drum weiche ich mir aus
Wer weiß, was sonst zutage käme,
beim Blick hinter mein Spiegelbild
Am Ende sähe ich mein Ich!

Ihr versteht?

Dies Ich, das keiner gerne sieht,
ist´s doch so umbarmherzig wahr,
verlangt nach ‚hinter den Kulissen’
Dort, wo es wühlen kann,
in diesem Unrat ich, ich, ich
Ich, ich, ich? Nein, so wirklich Ich
wär´ da wohl nicht
Das eine oder andre Pseudo-Ich vielleicht

Nur beim Gedanken daran wird mir schlecht
Ich sähe, wohin mein Blick auch ginge,
lauter ich-ich-nicht,
gebaut aus meinem Legokasten:
Was, das bin tatsächlich ich? Nein, das mag ich nicht!

Ihr versteht!

Da ist man lieber ich, ich, ich
Da weiß man wenigstens, woran man niemals ist
Eine Entdeckung, immer wieder neu,unverbraucht
…und echt.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich mach dich gesund, sagte der Bär und fiel in seinen Winterschlaf.
Als er im Frühjahr erwachte, lag neben ihm ein verwelktes Blatt,
und eine unbestimmte Spur führte aus der Höhle heraus.
Der Bär folgte der Spur, trat ins Freie, blickte zum blauen Himmel,
schmeckte den Frühling auf seiner Zunge und dachte:
Siehst du, ich habe es dir doch versprochen.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
und führe mich nicht in versuchung

führte mich nur etwas in versuchung
zeigte mir ´nen rest lebendigkeit
in dieser unfühlbaren zeit - zu viel,
viel zu viel genommen, kaum gegeben.
und am ende
- wie lange es wohl währt bis dahin?
und es ertragen bis dahin -
beim blick zurück nichts und wieder nichts
zu sehen, was einen trösten könnte,
für die zeit danach, die ewigliche.

oh, führte mich doch etwas in versuchung,
es wär´ mein trost für all die ewigkeit.

http://www.opus-magnum.de/hark/neurose/assets/images/Versuchung_Antonius.jpg
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Die Jahre sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren.
Tage ganz zu schweigen.
Jahr und Tag ziehen an einem vorbei, als hätte es sie nie gegeben.
Da passte mal einen Moment nicht auf und Zack! Wieder ein Jahr vorbei.
Fragste dich: Na, was war denn das jetzt?
Da fehlen doch noch mindesten 300 Tage, wenn nicht mehr.
Und du.
Das geht immer schneller.
Ist so wie ein Zeitstrudel.
Anfangs ziehst du ganz außen deine Kreise.
Aber im Laufe der Zeit wirst du immer mehr nach innen gezogen.
Zu diesem schwarzen Loch hin, das alle Zeit auffrisst.
Und je näher du kommst, umso schneller drehen sich die Tage,
vergehen die Jahre wie im Flug.
Nicht lustig, sag ich dir.
Da geht die Endlosigkeit des Lebens flöten.
Frag nicht.
Machste dir immer mehr deinen Kopp.
Von wegen und dann oder so.
Weil Garantie für danach gibt’s ja keine.
Lieste immer öfters die Todesanzeigen.
‚Plötzlich und unerwartet’.
‚Nach kurzer schwerer Krankheit’.
Und alle in meinem Alter.
Hallo!
Warum hat mich eigentlich keiner vorher gefragt?
Mir erst einmal diesen Lebensvertrag vorgelegt.
Und wer erlaubte eigentlich, für mich zu unterschreiben?
Fragen wär´ ja wohl das mindeste gewesen.
Aber nein.
Da regierte der pure Egoismus.
Und du kannst es dann später aushalten, dieses Leben und Sterben,
und dieses ganze dazwischen.
Nach kurzer schwerer Krankheit. Plötzlich und unerwartet.
Hab ich keinen Bock drauf.
Aber was willste machen.
Kannste noch nicht einmal deinen Anwalt einschalten.
An wen sollte der sich wenden?
Eben!
Also…was bleibt?
Nix.
Drehe mich immer schneller im Zeitstrudel.
Frage mich wo die Tage und Jahre geblieben sind.
Blättere in Fotoalben und tue so, als erinnere ich mich.
An dieses Leben vor Jahr und Tag.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt ist wieder die Zeit, wo du verdammt vorsichtig sein musst.
Von wegen Wäsche waschen.
Wie? Verstehste jetzt nicht.
Pass auf.
Am 24.Dezember Wäsche waschen lebensgefährlich.
Zwischen 31.12. und 01.01. Wäsche auf der Leine: Katastrophe.
Ei die weil da jemand was dagegen hat, sagt die Inge.
Also jemand da oben. Ganz oben, wenn du verstehst.
Seit 20 Jahren immer das gleiche Theater.
‚Tust aber jetzt nix mehr waschen, ja?! Das trocknet doch nicht mehr rechtzeitig,
bei dem Wetter’.
‚Und wenn ich´s doch mache’.
‚Um Gottes Willen. Das bringt doch Unglück’!
Du!
Dabei müsstest du ihr Gesicht sehen…da ist alles raus gefallen, aus der ihrem Gesicht.
Muss echt ein schweres Vergehen sein.
Todsünde wahrscheinlich Scheißdreck dagegen.
Nicht, dass du denkst.
Alles versucht.
Aber mit Vernunft kommste dagegen nicht an.
Ich erinnere mich noch. Hab es seinerzeit mit Logik probiert.
‚Glaubst du, der liebe Gott hat da eine extra Amt für Engel, die nur dafür zuständig sind?
Die zwischen 24.12. und 01.01. herumfliegen und alle Sünder notieren?
Uns anschließend geht’s hoch zu dene ihre vorgesetzten Engel’.

Rapport!
‚Schmitt, Martha! Weiße Schürze auf der Leine. Arbeitet im Krankenhaus.
Hat freiwillig den Dienst übernommen, da allein stehend und ohne Kinder’.
‚Na ja. Da wollen wir nicht zu streng sein. Gelbe Karte genügt, denke ich’.
‚Aber sie arbeitet im St. Josef Hospital, Chef’.
‚Au! Das ist etwas anderes. Eine Woche Grippe. Aber erst nach den Feiertagen.’
‚Lenk, Otto. Am heiligen Abend Alltagskleidung auf dem Wäscheständer’.
‚Alltagskleidung! Am 24.! Alltag?! Magen- Darmgrippe. Aber eine von der besonders deftigen Sorte, wenn ich bitten darf’.
‚Und daneben hingen die Dessous seiner Frau, Chef’.
‚Da soll doch der Blitz einschlagen. Sie steckt sich noch heute bei ihrem Mann an’.

Du.
Hat alles nichts genutzt.
Nicht ein Lächeln.
‚Bei meiner Mama ist nie gewaschen worden, in dieser Zeit. Bei Oma auch nicht’.
‚Aber gestorben sind sie trotzdem’.
Fand sie nicht lustig.
‚Wenn du willst, kannste ja eure Wäsche waschen, meine nicht’.
Was soll ich sagen.
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Darauf ein dickes, allumspannendes:

Amen!
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Der Stern leuchtet für mich dieser Tag.
Immer wieder erscheint er im nebligen Licht,
strahlt ins Grau hinein.
Hundertfach.

Ja, ich weiß.
Es sind nur die Flieger vom Frankfurter Airport.

Aber ich möchte an den Stern glauben.
An sein Licht.
An den Weg.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Und ab dafür

Blick zurück
Auf Soll und Haben
Gut gewichtet
Wie mir scheint
Und weiter geht es
Auf der Reise
In die Ewigkeit
hinein
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
akkorrdien
musilieren im takt
als wenn da etwas wäre
was sie dazu bewegte
dabei wobei so gar nichts ist
was darauf deuten könnte
vielleicht ist´s dieser wind
der durch die bäume fleucht
dabei wobei kein laub darin
was zu bewegen wäre
als grund dafür dahin
zu dienen könnte
fürs taktische gespiel
der akkorrdien
denn nichts kein rausch
belebt die stille nacht
vielleicht vielleicht
sinds doch nur die synapsen
die da trapsen
durchs traurige gemüt
das tief in mir verweilt
und weilt
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Inschallah

Als ich am morgen erwachte,
geweckt vom ruf des grünen geistes,
war es mir, als sänge in den pausen,
zwischen den worten, die wüste zu mir.
ich lauschte ihrem stummen gesang,
in dem alle antworten lagen.
und so betete der eine zu gott,
und der andere hörte ihn.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Woran ich glaube

Manifestationen
Für die Ewigkeit

Vielleicht auch
Zwei bis drei Minuten
Mehr

Doch kaum…

…Wort für Wort
- Gedankenstrich –

Ein wenig hin
und her bewegt
im Geiste

Verschiebt sich
Das Geglaubte

Dies Unerschütterliche
In den Raum gestellte
‚Absolut’

Auf wundersame
Art und Weise ins
‚Ich weiß nicht recht’

Um umgeformt und
Umgedacht den Raum
‚Woran ich glaube’
Einzunehmen

Manifestationen
Für die Ewigkeit

Vielleicht auch
Zwei bis drei Minuten
Mehr
 



 
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