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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Was für ein Morgen!
Totale HD-Sicht.
Die Elster über der Autobahn.
Ich krieche ihr mit meinen Augen ins Gefieder.
Sehe, wie die Sonnenstrahlen ihre Federn kitzeln.
Das Lächeln in ihren Augen.
Jetzt fliegt sie an einem Schornstein vorbei.
Die Verwirbelungen ihrer Flügelschläge zaubern Wolken
aus dem Rauch.
Wolken, die nach oben steigen.
Hinauf zum türkisblauen Himmelsozean.
In ihm spiegelt sich die Welt.
Und ich.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wie?
Wie jetzt?!
Glas nicht entspiegelt.
Blaue Sitzbezüge.
Elster ein Flugzeug,
Rauch Kondensstreifen.
Mein Ich im Rückspiegel.
Und wer warst dann du,
auf dem Beifahrersitz,
mein Schatz?
Warst ja doch auf der Arbeit.
Wie…ach wie.
Ach ja.
Ach so.
Ja, ja.
Dann also doch.
Verstehe.
Hm, hm.
Natürlich.
Natürlich kann man sich mal irren.
Nein, so blau sind sie auch wieder nicht.
Und natürlich verspiegelt.
Natürlich…ja richtig. Sonst würde ja.
Ja, ja.
Richtig. Kaum ein Unterschied.
So ne Elster und ein Flieger.
Ob du immer mitfährst?
Aber natürlich, mein Schatz.
Immer.
Ja…das ist schön.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt ist gleich wieder Weihnachten.
Und wann, wenn nicht an Weihnachten, erinnert man sich.
Man erinnert sich an die leuchtenden Augen.
An seine leuchtenden Augen. Damals.
Nun…bei meinem Vater gab es keine Weihnachten.
Sie fielen immer wegen Suff aus.
Später…als meine Mama ihn, den Säufer, endlich verlassen hatte,
war der heilige Abend für mich immer der schönste Tag im Jahr.
Nicht wegen der Geschenke…nein, der heilige Abend gehörte uns.
Der Familie.
Mama war Kneipenwirtin.
Da war kaum Zeit für den Jungen.
Geld musste her.
Unterhalt gab es keinen, da meine Mama ihren Mann mutwillig verlassen hatte.
Ihn, den Säufer, der uns so viel angetan hatte.
Na ja.
Mama arbeitete.
Von morgens bis in die Nacht.
Es gab nur den Ruhetag Dienstags und den heiligen Abend.
Der Ruhetag hatte diesen Namen nicht verdient.
Einkäufe, Papierkriege…keine Zeit.
Aber der heilige Abend.
An diesem einen Abend gehörte die Familie (Stiefvater und Mama)
meinem großen Bruder und mir.
Am ersten Feiertag wurde die Kneipe erst abends geöffnet und so hatten wir Zeit.
Wie gesagt…die Geschenke – nicht so wichtig.
Aber wir.
Lachen und Essen und Trinken.
Tja…Trinken.
Da war diese eine Weihnachten.
Ich muss so 10 oder 11 gewesen sein.
Mein großer Bruder, Mama und Papa (mein Stiefvater war längst zu Papa geworden)
tranken an diesem heiligen Abend gerne einen.
Als mich meine Mama nun einige Wochen vor Heilig Abend nach meinen Wünschen fragte,
sagte ich, dass ich an Weihnachten auch etwas Trinken wolle.
Meine Mama, von Hause aus große Diplomatin sagte: Kein Problem. Was willste denn?
In meiner Mamas Kneipe war mir immer schon dieses grüne Zeugs aufgefallen.
Bols stand darauf. ‚Pfefferminzlikör‘.
Der sollte es sein.
Mama nickte nur. Und dann kam der heilige Abend.
Da standen viele wunderbare Geschenke.
Und zwischen all den wunderbaren Geschenken stand eine Flasche Bols.
Pure grüne Magie.
Nach dem Essen Bescherung.
Ich erinnere mich gut, dass ich ein Fort geschenkt bekam.
Cowboy- und Indianerfiguren.
Mitten im Kampf ums Fort sagte meine Mutter, dass es Zeit für einen Schnaps sei.
Meine Augen wurden ganz groß.
Jetzt, jetzt endlich, würde ich einer von Ihnen sein.
Ein erwachsener Mann mit seiner Flasche Schnaps.
Mama schenkte mir ein Glas der grünen Erfüllung ein und die Familie toastete sich zu.
Alle Augen ruhten auf den noch zukünftigen Mann.
Ich setzte das Glas an, ganz in Erwachsenenmanier, und trank das Glas leer.
Im ersten Augenblick pure Magie.
Diese wundervolle Süße…dieser pfefferminzische Geschmack.
Dieser pfefferminzische Geschmack. Oh…was war das?
Dieses pfefferminzische Brennen im Hals.
Und überhaupt.
Warum konnte ich nicht mehr atmen?
Und warum weinten meine Augen?
Und warum lächelte meine Familie so merkwürdig?
Ich dachte, ich müsse sterben.
Ganz gewiss war dies der Augenblick des Todes.
Schade, gerade waren die Indianer dabei, das Fort zu stürmen.
Aber langsam, ganz langsam, verging das Gefühl des nahenden Todes.
Aber dafür kam ein ganz anderes Gefühl. Ganz langsam.
Aber ganz schön intensiv.
Ja!
Plötzlich, ganz plötzlich, wurde ich zu einem Meer.
Was mir zuerst wie der stille Ozean vorkam, entwickelte sich zum brodelnden Meer.
Und mitten in dieses brodelnde Meer hinein, schenkte meine Mutter ein.
‚Hier, noch ein Gläschen. Prost!‘
Ich ganz Mann, trank, nun allerdings in kleinen, sehr kleinen Portionen.
Und mit jeder Portion wuchsen die Wellen.
Und mitten auf einem dieser Wellenkämme kam meine Mutter mit der Flasche in der Hand.
Und wusste nun um die grüne Magie.
Ich wollte nicht mehr….ich konnte nicht mehr.
Was ich brauchte war ein Einfall.
Ein logischer Einspruch.
Einer, der mich nicht wieder zu einem Kind werden ließ, etwas, was Sie akzeptieren mussten.
Und dann, wie aus dem Nichts, war es da.
Ich blickte meine Mama an und sagte:
Nein danke! Nichts mehr. Ich will ja auch noch was für die Feiertage haben.
Kann sich einer von euch das Brüllen vorstellen.
Der Raum bebte vor Gelächter.
Und mittendrin der kleine Otti. Er saß da mit glasigen Augen und lächelte mit ihnen.
Und im Fort machten sich 40 Cowboy- bwz. Indianerfiguren ganz alleine übereinander her.
Waren es nicht anfangs 20 Figuren gewesen?


Ihr Lieben


Ich wünsche euch von Herzen ein besinnliches,
ganz ganz wundervolles Weihnachtsfest.
Fühlt euch umarmt!

Alles Liebe

Otto
 

revilo

Verboten
Eine wunderbare Weihnachtsgeschichte mit viel Pep und Humor!
Eine Frage sei gestattet: Wie erging es Klein - Otti am ersten Feiertag??????
Lg revilo
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Die Geschichte entwickelte sich übrigens im Laufe der Jahre zu unserem persönlichen

'Dinner for one'

Unzählige Male wurde die Geschichte nacherzählt...nachgespielt.
Warum ich allerdings von diesen schlechten Laienschauspielern mit verdrehten Augen und schwankend wie eine Boje im wilden Ozean dargestellt wurde, ist mir vollkommen schleierhaft.

P.S. Die Flasche stand bis ins neue Jahr hinein auf unserem Wohnzimmerschrank.

Irgendwann war sie verschwunden. Ich war dankbar. Sehr dankbar.
 

revilo

Verboten
war es nicht eher ein Dinner for two.........??? ich denk an die 40 Soldaten.....oder waren es 20????????????
habe herzhaft gelacht.........LG revilo
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
ich mag es, wenn uns der volle mond
durch die heiligen nächte begleitet.
ich denke ihn mir als den kometen,
den offenen stall, draußen vor dem dorf,
als den stall, die schafe darin denke ich mir heilig,
so heilig, wie den kleinen andreas,
der in seiner mutter bauch darauf wartet,
ein christkind zu werden.

gestern war da tatsächlich ein hirte im stall,
gerade als das mondene kometenlicht über ihm stand.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ei der Daus

Du!
Wieder einmal ist mir ein sensationeller Fund gelungen.
Beim Spaziergang durch meinen Garten, welcher ja schon so manche Sensation bereit hielt, ist es mir gelungen ein Ei der Daus zu finden.
Wie ja sicherlich bekannt, gehört der gemeine Daus zur Gattung der Lagopusen, die ihrerseits von den Phasianidaen abstammen, die wiederum ihre Herkunft zu den Galliformes nicht leugnen können.
Bis heute konnte die Existenz des Daus (Lagopus Dausensia) in unseren Breiten nicht nachgewiesen werden. Es gab diesbezüglich einige Forschungen, die berühmteste durch Professor Dr. Hymnus Brek, der jahrzehntelang auf der Suche nach einem Daus war, und im Jahre 1894 tatsächlich glaubte,
Dauseneier in der Nähe von Nijmegen gefunden zu haben, nur um festzustellen, dass ein Hagelsturm einige Ableger in den Schnee gelegt hatte. Im Augenblick der Entdeckung rief er:
Ei der Daus, Ei der Daus.
Und auch nachdem er entdeckte, dass es sich um Hagelkörner handelte:
Ei der Daus, Ei der Daus.
Hier liegt das Huhn, in diesem Fall das Ei des Ausrufs ‚Ei der Daus‘ begraben.
Der Fund eines Dauseneis ist ein Zufallsprodukt. Wie könnte man auch ein weißes Ei im Schnee finden, in die der Daus von Natur aus seine Eier ablegt. Wer will schon sagen, wie oft man an einem Dausenei vorüber gegangen ist.
Es ist das berühmte Dausenei im Schneehaufen, aus dem hier dann die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen wurde. In meinem Fall verdanke ich den Fund der Schneeschmelze. Sie legte das obere Oval des Dauseneis frei, doch hätte ich es wohl dann immer noch nicht entdeckt, hätte unser Kater nicht daran gerochen.
Sie werden nun zu Recht einwenden, woran ich das Dausenei erkannt habe, ähnelt es doch verblüffend einem Hühnerei.
Nun, es waren die Spuren im Schnee, die keine Zweifel zuließen. Wo sonst fände man die 13kralligen Harkenrauhfüße, welches Tier außer der Dause hinterlässt diese Art von Schwanz bzw. Schnabelspuren im Schnee, so dass, sähe man die 13 Krallen nicht, man niemals mit Sicherheit sagen könnte, in welche Richtung sich das Tier bewegte.
Leider war das Ei noch nicht vom Schnee zur Gänze ausgebrütet worden, das Tauwetter hatte die Dausenwerdung verhindert.
Auch konnte ich nur eine Aufnahme vom Dausenei machen, welche ich morgen, nach der Entwicklung, nachreichen werde.
Die Spuren wurden im Augenblick meiner Dauseneiaufnahme von einer Schneewehe verweht.
Aber die Aufnahme des Dausenei wird seine eigene Sprache sprechen. Sie werden morgen sehen, dass Professor Dr. Hymnus Brek mit seinen Vermutungen richtig lag. Das Ei der Daus ist gefunden, der Nachweis erbracht. Der Daus lebt unter uns.
 

sekers

Mitglied
es ist nicht zu fassen

Lieber Otto Lenk,

ein Bild sagt mehr als tausend Worte, und auch wenn es eh evident ist, möchte ich spezifizieren: mehr als Deine 416. Es bestätigt meine Vermutung, die mich schon beim Lesen Deines Artikels beschlichen hatte:

dass es sich bei besagtem Objekt nicht um ein Dausenei handelt, sondern um ein Ei des gemeinen Haushuhns (gallus gallus)

Ich behaupte: wir haben es hier mit etwas zu tun, dass im Anglikanischen unter „scientific misconduct“ oder „scientific fraud“ läuft. auf gut Deutsch: es handelt sich umeine etwas plump geratene Fälschung. Das Dausenei wurde nicht ge-, es wurde er-funden.

Betrug ist in der wissenschaftlichen Literatur nicht unbekannt. Besonders Nachwuchswissenschaftler, und ich möchte Dir jetzt nicht zu nahe treten, aber so ganz jung schaust Du auf allen vier Photos in Deinem Profil eigentlich gar nicht aus, fühlen sich dermaßen unter Druck gesetzt, dass sie Ergebnisse fabrizieren, um so endlich einmal ihre jahrelangen frustrierenden Versuche mit einem Erfolg abschließen.

Meistens steht auch dräuend ein Senior Wissenschaftler, ein Mentor, ein Chef im Hintergrund, der forderte und verlangte, und endlich einmal zufriedengestellt werden kann. Wir wissen im speziellen Fall Otto Lenk – Dausenei, nicht, wer der Chef ist, denn Otto Lenk publiziert immer nur unter Otto Lenk. Aber das ist wiederum ein erster Hinweis, dass es bei Otto Lenks Publikationen nicht ganz mit rechten Dingen zugehen kann. Denn üblicherweise nennt man den Chef schon, als Co- oder Letztautor. Aber eine kurze Recherche in der LL bringt zutage: Otto Lenk - 478 Werke und keine einziges Mal einen Co-Autor auch nur in einer Fußnote erwähnt. Im Gegenteil! Unterschrieben steht hinter seinen Beiträgen: „Das hab ich alles aus meinem Kopf abgeschrieben.“ Ich sage nur, lieber Otto, das Possessivpronomen 'meinem' macht Dich jetzt nicht unbedingt unverdächtig.

Schon der Beginn des Artikels 'Wieder einmal ist mir ein sensationeller Fund gelungen' spricht Bände. Einmal das 'mir' anstatt dem in seriösen wissenschaftlichen Kreisen verwendeten 'uns', (s.o.). Dann das 'sensationell'. Ein, ich wiederhole mich, seriöser Wissenschaftler wartet , bis die Fachwelt zum Urteil 'sensationell' kommt, käme, kommen würde, eventuell, vielleicht einmal. Aber im Falle des Otto L. wird es - rhetorisch geschickt - gleich einmal vorweggenommen. Und dann das penetrante 'wieder einmal': es weist auf zahlreiche Vorentdeckungen des Autors hin, ohne aber, wie das, ich wiederhole mich, wiederholt, in der seriösen Journaille üblich,auch nur eine einzige zu nennen. Da, lieber Otto, könnte sekers genauso gut behaupten, er sei in der LL 'wieder einmal' verstanden worden. und vielleicht fällt Dir, lieber Otto, jetzt auf, wie erbärmlich dieses 'wieder einmal' klingt.

Inhaltlich ist Dir zugute zu halten, dass Du den eigentlichen Ei-Finder nennst, nämlich den Kater. Aber das Finden wird natürlich wieder in eine Geschichte verpackt und damit eine falsche Fährte gelegt. Der Kater habe daran gerochen.

Entschuldigung, aber ich bin empört: so etwas von frei erfunden! Man kann sich die Szene vorstellen, wie sie wirklich war. Otto L. schlurft mit müden Lidern durch den Garten, ist in Gedanken noch immer beim Mittagessen, ist zusätzlich mehr als angefressen, dass er das Tier ausführen muss, hadert mit Gott, der Welt und dem Schnee, der sich in seine Filzpantoffeln, denn anständige Schuhe anziehen, das freute ihn nicht, anhäuft und langsam zu schmelzen beginnt, als ihm endlich, nachdem der Kater schon zwei Minuten schreit und miaut und hüpft und mit den Tatzen und – das Tier weiß wie schwer Ottos Aufmerksamkeit zu erregen ist- mit dem Schwanz auf einen Schneeberg eintrommelt, das Verhalten ebendieses Katers auffällt. Welches er dann in seinem Bericht als „der Kater riecht daran“ beschreiben wird.
Natürlich sieht Otto gleich, dass es sich um ein ordinäres Hühnerei handelt. Aber da paaren sich in ihm kriminelle Energie und Phantasie und es kommt zu einer wahren Gedankenflut, er hat sie ja aufgeschrieben, nur den letzten Gedanken; welcher endet mit: jetzt werde ich berühmt, den hat er verschwiegen, in seinem 'Tatsachen'-Bericht eines sensationellen Fundes.

Und dann stapft Otto ins Heim und beginnt zu schreiben. Ein bisschen sehr verdächtig, dass das Photo erst einen Tag später gepostet wird, der 'Beweis'.

Warum die lange Zeitspanne dazwischen? Ein klarer Fall von Bildbearbeitung. Otto versucht das Hühnerei auf Daus zu trimmen. Es ist ihm mehr als mäßig gelungen (hier klicken). Und wer noch immer zweifelt, der mag sich den File-Namen des Photos anschauen 'Mondbelichtet42.jpg'. Tja, Otto, Photoshop und der Mond. Das bringt schon einmal die eine oder andere Inspiration zur Namensgebung. 42 Versuche, da wollen wir auch positiv vermerken, dass Otto L. die ganze Nacht hart gearbeitet hat. Bedauerlich nur die niedere Absicht.

Die Fakten, die Du, Otto, in der Publikation bringst, stimmen zum Großteil, das sei zu Deiner Ehrenrettung gesagt. Aber, unter uns, wissenschaftliche Leistung ist es natürlich keine. Man kann dieses Dinge alle aus der Wikipedia und anderen ergooglbaren Quellen leicht kopieren und einfügen, eine Fähigkeit, welche Du zweifellos beherrscht.

Was Du weißt, ist dass der Daus seinen Namen tatsächlich von den seltsamen Eiern hatte, aber was Du nicht weißt, ist, dass die Geschichte anders ging. Denn die echten Dauseneier haben ein Loch an der Seite. Professor Dr. Hymnus Brek, hatte tatsächlich ein solches Ei gefunden und sich beim Hochheben des Eis mit Dotter bekleckert. Darüber hat er sich gewundert bis er das Loch entdeckte. „Ei da raus“ [ist das Zeug geronnen] hat er verblüfft gemeint. Und aus dem ist dann das„Ei der Daus“ geworden, was ja eine ein bisschen weit hergeholte Deutung war, aber unbeirrt weiterpubliziert wird.

Ich wünsche Dir lieber Otto ein erfolgreiches neues Jahr, und ein bisschen mehr Glück bei Deinen wissenschaftlichen Erfindungen.

Liebe Grüße
G.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Sehr geehrter Kollege,

ich verstehe zwar nicht, was Sie mir da sagen wollen, aber dies sehr gut. Sollte es allerdings heißen, dass Sie meine Worte nicht gut heißen, heiße ich sie im Club der Unwissenden willkommen.
Bedenke ich es recht, heiße ich sie willkommen. Die Art, mit der sie den werten Kollegen Brek fehl interpretieren weißt auf geradezu typische Art und Weise den heutigen Typus des populärwissenschaftlichen Möchtegern aus. Diese Art von Populärwissenschafter, die vieles gehört aber nichts selbst untersucht bzw. erforscht haben. Die sich aus allen von anderen gemachten Bildern ein eigenes Bild zu machen erdreisten, denen man ein Hühnerei für das Ei des Columbus vormachen könnte, allein aus der Tatsache heraus, dass es zerbrochen ist. Der Unterschied zwischen Brek und Ihnen ist der, dass Brek sehr wohl zwischen Hagelkorn und Dausenei unterscheiden konnte.
Sie…sie…Ei, sie, sie erdreisten sich. Aber so nicht, sie Möchtegernpopulärwissenschaftsgnom.
Typen wie Ihnen ist es zu verdanken, dass unsereiner in Verruf gerät. Sie machen viele Worte und sagen nichts. Aber dies so schön verdreist…äh, will sagen verdreht, dass selbst Brek nicht mehr gewusst hätte ob Columbus, Daus oder Huhn.
Mit Abscheu wenden ich mich von Ihnen ab, sie sie sie, Sie. Gehaben sich sich wohl. Aber wenn möglich in pseudowissenschaftlichen Kreisen, in denen sie gut und gerne den Pausenclown geben können.
 

sekers

Mitglied
meine Herren, meine Herren

Also lieber Herr Kollege,

jetzt tuns nicht gleich so unwirsch sein. Natürlich ist es alles andere als angenehm, so in der Öffentlichkeit widerlegt zu werden. so wie Sie das halt jetzt worden sind. ich mein, wären wir so richtige masochistische Exhibitionisten, wir täten, wie man heute so sagt, voll drauf abfahren auf so etwas. Aber das tun Sie nicht. Und wenigstens sind Sie also nicht ein solchiger. und das ist doch schon wieder was.

In der Sache selbst, Herr Kollege, glauben Sie mir, wird das Unheil nicht kleiner, wenn Sie da jetzt das Ei des Columbus noch hinein vermantschkern, wie man bei uns sagt, zumischen bei Ihnen. Und mich des Populärwissenschaftlichen zeihen, Herr Kollege, das ist billig und richtet sich selbst. Schauen sie einfach auf die Zugriffszahlen von Ihren und meinen opera, und dann sagen Sie mir, wer von uns beiden da jetzt auf populär tut.

Ich würde sagen, Schwamm drüber, über diese Dauseneigeschichte, oder noch besser, eine ganz dicke Schneedecke.

Ich mach Ihnen ein Angebot zur Versöhnung. Oder vielleicht ist das jetzt wieder ein bisserl zu genderbetont. Man kann ja heutzutage überhaupt nichts politisch Korrektes mehr sagen, aber Vertöchterung ist ja auch nicht viel besser. Oder? Also ein Angebot halt zu Irgendwas. Na schauen Sie, jetzt könnens schon wieder ein bisschen lächeln. Ah, lächeln ist zu viel. Na gut, sagen wir schmunzeln.

Also: Ich stehe nicht an, ganz öffentlich zu erklären, dass Sie schon und unter Umständen, sagen wir einmal unter gewissen Umständen, eventuell, ein seriöser Wissenschaftler auch sein könnten. nein, können! nein, sind!!! Und nachweislich auch ganz neue Erkenntnisse gewonnen haben.

Als Beispiel führe ich an, das Sie das erste Mal in der zivilisierten Menschheit überhaupt die Astronomie mit dem Hoch-und Tiefbau zusammengeführt haben, eine sehr originelle Idee, muss selbst ich oder ich selbst zugeben, und das kann eine ganz befruchtende Zusammenführung sein, die noch noch gewaltige Konsequenzen hat. ich sag nur: Nach-halt-ich-keit.

Und zum Beweis zitiere ich OL (original Lenk):
Ein …Irrenhaus
aus Sternenstaub und Licht
und Dunkelheit

Also wir verstehen sich, uns, oder sogar einander.

wieder.

Nix für ungut.

Liebe Grüße
G.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
sie wissen ja wie das ist unter kollegen. man meint oft das selbige, spricht aber nicht das gleichige. wollen wir also nicht weiter den stein nach oben rollen, wissen wir doch wohin das/er führt.
haben sie übrigens damals/vor geraumer zeit einen blick auf meine forschungsarbeit bzg. des Tipula Maxima Tiffanyius geworfen? falls nein, dann hier:

Auf meinen abenteuerlichen Erkundungen in den Delkenheimer Urwäldern, ist es mir wieder einmal gelungen, eine bis dato unbekannte Spezies zu entdecken. Ich taufte sie auf den Namen ‚Tipula Maxima Tiffanyius’.
Auf die Spur dieses seltenen Burschen kam ich durch die Berichte der Delkenheimer Ureinwohner, die mir in ihrer urtümlichen Art und Weise von einem fliegenden Regenbogen erzählten, der im Gegensatz zum ursprünglichen, nicht mit Regen einherginge bzw. flöge.
Ja, Flügel hätte eben jener Regenbogen, und eben jene Flügel seien das eigentliche Regenbogenlicht.
Nun müssen Sie wissen, dass ich dieses Volk der Delkenheimer schon lange studiere, und aus eben jenem Grund einiges an Geschwätz und Haste-nicht-gesehen von ihnen gewohnt bin.
So bin ich mit wissenschaftlichem Argwohn an die Geschichte gegangen, widmete mich in erster Linie der Erforschung der nur noch von den Einwohnern Delkenheims benutzten eiischen Sprache… – Beispiel:

Ei gudde wie?

Man bedenke allein die Deutungsmöglichkeiten dieser drei Worte –

…ohne den Gedanken an den geflügelten Regenbogen vollkommen zu verlieren. Denn meist, dies haben meine jahrzehntelangen Forschungen immer wieder gezeigt, ist da ein Krümelchen Wahrheit in all diesen Geschichten und Erzählungen.
Und tatsächlich, ich war gerade dabei, die Zähne eines einheimischen Löwenzahns zu zählen, brach sich, kaleidoskopisch im Sonnenlicht, ein Regenbogen im Flug. Und nein, nicht nur einer, es waren deren mehrere.
Natürlich erkannte ich sofort, dass es sich bei diesen Regenbögen um eine Abart des Tipula Maxima - der Riesenschnake -, handeln musste. Charakteristisch die Beine, die zarten Flügel, die in diesem Fall allerdings von solch einer Farbenpracht waren, dass ich ihnen den Zusatz Tiffanyius verlieh.
Sie hätten sie sehen sollen, wie sie da im bunten Flügellicht ihren Liebestanz flogen. Wie sie sich umschlangen, vereint zu einer einzigen bunten Palette aus Liebe, Körper, Farbe und Licht.
Leider war ich so von diesem Schauspiel fasziniert, dass mir nur die Aufnahme des Männchens gelang, als es sich nach dem Akt auf der Erde ausruhte.

Hier nun die bis dato einzige Aufnahme der Tipula Maxima Tiffanyius:

http://ottis-forum.de/bilder/mondbelichtet46.jpg

In diesem Sinne Ihnen einen guten Rutsch und ein gesundes und voller Entdeckungen steckendes neues Jahr.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Sie sprechen von einer Ausnahme.
Dass dies nicht die Regel sei.
Solche Dinge geschehen, sagen sie.
Sie sagen, es sei die Zeit.
So sagen sie und heben dabei ‚that´s-life-like‘ ihre Schultern.
Was sollten sie auch sonst sagen.
Haben sie sie doch gesehen.
Die, die nicht den Regeln entspricht.
Solche Dinge geschehen.
In der Zeit.

Ein paar Augen blicken blind zum Himmel.




Als ihre Augen noch sahen,
war da die Schaukel, der Bach,
der nahe Wald,
dessen Stimmen sie so liebte.

Als ihre Augen noch sahen,
waren da Sonne, Mond und Sterne.
Das nächtliche Himmelszelt,
dessen Stille ihr so nahe war.

Als ihre Augen noch sahen,
war sie Teil von allen Dingen,
die sie so liebte.

Als ihre Augen noch sahen.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich fühl mich wie so ein Scheiß Dichterinuit.
So ein Scheiß Dichterinuit, der immer wieder versucht,
seine ewig gleichweiße Scheißwelt neu zu beschreiben.
Ich sehe ihn durch seine Augen.
Wie er da sitzt und über dieses ewige Weiß blickt.
Und auf einmal sehe ich mich.
Mich, den Scheiß Dichterinuit.
Ich sitze an meinem Schreibtisch
und blicke auf ein Blatt weißes Papier.
 



 
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