Comedians kann ich nicht leiden

4,00 Stern(e) 4 Bewertungen

petrasmiles

Mitglied
Liebe Silberne Delfine,

mir hat Dein Text von Anfang an gut gefallen, wenn er sich nach 'technischer' Überarbeitung besser liest, soll mir das recht sein.

Ich denke nur, dass man bei den Comedians tatsächlich unterscheiden sollte.
'Früher' gabe es Kabarettisten und Komiker: Nehmen wir Dieter Hildebrandt und Jürgen von Manger - oder Otto.
Die Comedians kamen ja erst seit Einführung der Privaten (TV-Sender) auf die Bühne und das stilbildende Format Samstag Nacht hat viele gute Leute hervorgebracht - von denen Olli Dittrich herausragt. Bei ihm geschieht das nie, dass sich auf Kosten anderer lustig gemacht wird. (Das ist auch für mich ein absolutes KO-Kriterium!) Selbst bei seiner Persiflage 'Dittsche' ist er eher ein Brückenbauer zwischen dem 'Loser im Bademantel' und der Allgemeinheit.

Das Aufkommen der Comedians hat den Begriff des Kabarettisten nahezu vollkommen verdrängt. Übrig geblieben ist noch 'Die Anstalt', die 'Mitternachtsspitzen', vielleicht noch 'Sträter', der Rest macht Comedy mit ernsteren Anklängen und sie changieren zwischen den anspruchsvolleren wie Dietmar Wischmeyer über Michael Mittermeier bis zum absoluten Schlusslicht Mario Barth.
Seit die Emotionalisierung in die Politik Einzug gehalten hat, werden manche Formate nicht mehr sehbar. Ich habe eine Zeitlang gerne Karoline Kebekus gesehen - vielleicht der Frauenbonus - aber die hat politsch korrekt abgehoben und macht mehrheitsfähige Lacher.
Die Großen des Kabaretts haben sich mittlerweile von der Bühne verabschiedet.
Demensprechend niedrig ist meine Erwartungserhaltung.
Aber Hauptsache, wir haben was zu Lachen :D

Liebe Grüße
Petra
 
Liebe Petra,


mir hat Dein Text von Anfang an gut gefallen, wenn er sich nach 'technischer' Überarbeitung besser liest, soll mir das recht sein.
vielen Dank. Eigentlich habe ich mit einem „Rundumverriss" gerechnet; schön, dass der Text doch einigen gefallen hat.


Ich denke nur, dass man bei den Comedians tatsächlich unterscheiden sollte.
'Früher' gabe es Kabarettisten und Komiker: Nehmen wir Dieter Hildebrandt und Jürgen von Manger - oder Otto.
Die Comedians kamen ja erst seit Einführung der Privaten (TV-Sender) auf die Bühne und das stilbildende Format Samstag Nacht hat viele gute Leute hervorgebracht - von denen Olli Dittrich herausragt. Bei ihm geschieht das nie, dass sich auf Kosten anderer lustig gemacht wird. (Das ist auch für mich ein absolutes KO-Kriterium!) Selbst bei seiner Persiflage 'Dittsche' ist er eher ein Brückenbauer zwischen dem 'Loser im Bademantel' und der Allgemeinheit.

Das Aufkommen der Comedians hat den Begriff des Kabarettisten nahezu vollkommen verdrängt. Übrig geblieben ist noch 'Die Anstalt', die 'Mitternachtsspitzen', vielleicht noch 'Sträter', der Rest macht Comedy mit ernsteren Anklängen und sie changieren zwischen den anspruchsvolleren wie Dietmar Wischmeyer über Michael Mittermeier bis zum absoluten Schlusslicht Mario Barth.
Seit die Emotionalisierung in die Politik Einzug gehalten hat, werden manche Formate nicht mehr sehbar.
Da kann ich dir nur zustimmen.

LG SilberneDelfine
 

mondnein

Mitglied
Da kramt man in der Politik,
wählt prominentes Missgeschick,
zieht schnell die komische Bilanz -
und schon ist die Satire ganz.
Das konnte man monatelang hier in der Leselupe so vorfinden. Es ist aber nicht leselupentypisch, sondern die Krankheit des "Wahrheit"-Genres bzw. seiner beifallsüchtigen Spaßmacher, amerikanisch: "Comedians". Unpoetisch, unoriginell, unreflektiert, vor allem: niemals selbstironisch.

Ich kann diese selbstgefälligen Watschentänzer nicht ausstehen, nicht einmal hier in der Lelu. Nicht einmal im Kommentar hier unter Deinem Beitrag.

Es ist schade, daß Du so recht hast.

grusz, hansz
 

revilo

Mitglied
Früher nannte man die glaube ich Humoristen. Es geht Nix über Heinz Erhardt. Ich sing im Chor, mal sing ich bass, mal sing ich besser.
 

mondnein

Mitglied
der American style ist anders als der poetische Wortwitz von Heinz Erhardt. Heinz Erhardt war weit entfernt von der Häme des antidemokratischen Putinverstehers hier in der Lelu.
 

revilo

Mitglied
Nur mal so am Rande: Ich habe Bernd Stelter, Rüdiger Hoffmann und den Damenlikörchor mit Frau Jahnke live gesehen. Alle 3 waren Klasse.
 
vor allem: niemals selbstironisch.
Ja, das sehe ich auch so. Vor Selbstironie habe ich Respekt.

Früher nannte man die glaube ich Humoristen. Es geht Nix über Heinz Erhardt. Ich sing im Chor, mal sing ich bass, mal sing ich besser.
Heinz Erhardt finde ich klasse, aber wie du schon sagst, das war ein Humorist, genau wie Loriot. Für mich ganz was anderes als die modernen Comedians.
 

revilo

Mitglied
Ja, das sehe ich auch so. Vor Selbstironie habe ich Respekt.



Heinz Erhardt finde ich klasse, aber wie du schon sagst, das war ein Humorist, genau wie Loriot. Für mich ganz was anderes als die modernen Comedians.
Ja, da gebe ich die Recht. Ich habe mal vor ein paar Jahren eine Doku über Ehrhardt gesehen, in der viele junge Comedians zu Wort kamen, die sich erstaunlicherweise fast alle auf ihn bezogen und ihn als Vorbild nannten. Das hat mich sehr überrascht. Na klar, über Loriot geht Nix.
 

petrasmiles

Mitglied
Heinz Erhardt - unerreicht - ein großer Selbstironiker, auch eine zarte Seele:

Das Kälbchen
Es spielt das Kind vom Rind im Wind,
ist froh und guten Mutes.
Es kennt nicht Not, nicht den Papa,
nicht den Geruch des Blutes. –
Der Weg ist weit, der Kasten eng –
das Kälbchen ahnt nichts Gutes.
Der Schlächter ist kein schlechter Mann,
doch muss er’s tun – und tut es. –
Das Kälbchen existiert nicht mehr –
in unsern Mägen ruht es,
doch nachts erscheint es uns im Traum
und traurig muh – muh – muht es.

Darf man das überhaupt?
Bevor das hier verschoben wird - bitte löschen!
LG Petra
 
Hallo Petra,

Heinz Erhardt ist noch keine 70 Jahre tot. Das Urheberrecht erlischt 70 Jahre nach dem Tod des Dichters

Heißt, man darf seine Werke noch nicht zitieren.
Wenn du einen Forenredakteur anschreibst, wird er deinen letzten Kommentar sicher löschen.

LG SilberneDelfine
 

petrasmiles

Mitglied
Danke, SilberneDelfine und Mondnein,

für diese Hinweise und Klarstellung. Ich meinte eher die Regeln der Leselupe - dass Dein Text nicht in ein Diskussionsforum verschoben wird - dazu meinte ich: dann meinen Beitrag lieber löschen.

Liebe Grüße
Petra
 



 
Oben Unten