daidalos lehrt kaspar das sprechen auf drei weisen

2,50 Stern(e) 2 Bewertungen

mondnein

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daidalos lehrt kaspar das sprechen auf drei weisen


melchior mein meteor durch-ixt den horizont so fein
ikaros nimmt sich das leben gibt sich selbst dem tod​
wie kannst du du putto du du nutten-vogel sturz-pilot
nur so neidisch auf ein zwei drei-könig sternchen sein​

kaspar haust in jedem neuen wort geworfen durch die zeit
daidalos erfindet ihm den sinn er findet ihm​
immer neuen sinn doch immer höher heisz wie kerubim
steigt der kerosin-verflammt-vergleiszte putten-neid​

balthasar im labyrinth spielt kasperle mit malchi ohr
daidalos erfindet ihm den sinn er findet sinn​
wo kein sinn ist den verlust verliert er schon im sinn-gewinn
den gewinn gewinnt er durch den leid-verlust zuvor​
 

sufnus

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Die sich nun vollziehende Katzbalgerei zwischen Dir, Hansz und KK, ist für den Moment nicht ohne unterhaltsame Momente, denn es ist da doch manches Gewitzte zu finden, aber auf längere Sicht eher unerfreulich. Und ich finde, Hansz, Du hast Anlass gegeben und letztlich stehst Du Dir da mit Deiner Art selbst im Weg. Scal, hat Dir vor einiger Zeit versucht zu Bedenken zu geben, dass Deine häufig unfreundliche und herablassende Art eine wesentliche Rolle dabei spielt, dass Du so wenig Feedback erhältst, was Du ja häufig genug beklagt hast. Positiv formuliert: Du hättest es selbst in der Hand, Hansz, dass Deine Verse häufigeren Widerhall finden. Es würde genügen, dann und wann ein freundlicheres und zugewandteres Wort in den Kommentarfeldern zu hinterlassen (und damit meine ich ausdrücklich NICHT, dass Du andere Werke loben müsstest, um selbst gelobt zu werden, getreu dem Motto, ich nenn Dich Schiller, nennst Du mich Goethe). Was ich vielmehr meine ist, dass Du Kritik weitaus sachlicher und freundlich-begründender äußern könntest. Wenn Du das nicht möchtest, ist das natürlich Deine Sache, aber dann wirst Du Dich mit fehlendem Echo wohl abfinden müssen und kannst Dir allfälliges Lamento sparen.
LG!
S.
P.S.:
Zum Gedicht: Ich finde ehrlich gesagt, dass es nicht besonders gut gemacht ist. Eigentlich scheint es mir eher eine Art Nummernrevue für selbsternannte Bildungsbürger zu sein. Von Kaspar (ob in behauster oder unbehauster Form) über Melchior zu Malchus' Ohr... haut mich jetzt inhaltlich nicht so wirklich vom Hocker. Der einzige Pluspunkt ist m. E. der rhythmische Drive. Insofern würde ich mal vom Punktabzug für unfreundliches Auftreten absehen und KKs Bewertung noch einen zusätzlichen Stern für den Textflow hinzufügen. Aber etwas mehr Liebesmüh hätte der Text gut vertragen können.
 

mondnein

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Von Kaspar (ob in behauster oder unbehauster Form)
ich gehe davon aus, daß Kaspar Hauser die Sprache von vorne an neu erlernen mußte, so daß er sich in dem Zustand eines surrealisten Dichters befand, zumindest in den ersten Wochen seiner "Unterrichtung".

Dieses ist ein surrealisches Gedicht, die Bezüge dürfen einander überkreuzen, die Metaphern dürfen absolut stehen, die "Wertung" der (natürlich nur den Bildungsbürgern bekannten) fiktiven. mythischen oder biblischen Persönlichkeiten, abgesehen von Kaspar Hauser, der eine historische Figur ist, kann gegen den Strich der Konvention gebürstet sein

grusz, hansz
 
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