daidalos lehrt kaspar das sprechen auf drei weisen

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mondnein

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daidalos lehrt kaspar das sprechen auf drei weisen


melchior mein meteor durch-ixt den horizont so fein
ikaros nimmt sich das leben gibt sich selbst dem tod​
wie kannst du du putto du du nutten-vogel sturz-pilot
nur so neidisch auf ein zwei drei-könig sternchen sein​

kaspar haust in jedem neuen wort geworfen durch die zeit
daidalos erfindet ihm den sinn er findet ihm​
immer neuen sinn doch immer höher heisz wie kerubim
steigt der kerosin-verflammt-vergleiszte putten-neid​

balthasar im labyrinth spielt kasperle mit malchi ohr
daidalos erfindet ihm den sinn er findet sinn​
wo kein sinn ist den verlust verliert er schon im sinn-gewinn
den gewinn gewinnt er durch den leid-verlust zuvor​
 

sufnus

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Die sich nun vollziehende Katzbalgerei zwischen Dir, Hansz und KK, ist für den Moment nicht ohne unterhaltsame Momente, denn es ist da doch manches Gewitzte zu finden, aber auf längere Sicht eher unerfreulich. Und ich finde, Hansz, Du hast Anlass gegeben und letztlich stehst Du Dir da mit Deiner Art selbst im Weg. Scal, hat Dir vor einiger Zeit versucht zu Bedenken zu geben, dass Deine häufig unfreundliche und herablassende Art eine wesentliche Rolle dabei spielt, dass Du so wenig Feedback erhältst, was Du ja häufig genug beklagt hast. Positiv formuliert: Du hättest es selbst in der Hand, Hansz, dass Deine Verse häufigeren Widerhall finden. Es würde genügen, dann und wann ein freundlicheres und zugewandteres Wort in den Kommentarfeldern zu hinterlassen (und damit meine ich ausdrücklich NICHT, dass Du andere Werke loben müsstest, um selbst gelobt zu werden, getreu dem Motto, ich nenn Dich Schiller, nennst Du mich Goethe). Was ich vielmehr meine ist, dass Du Kritik weitaus sachlicher und freundlich-begründender äußern könntest. Wenn Du das nicht möchtest, ist das natürlich Deine Sache, aber dann wirst Du Dich mit fehlendem Echo wohl abfinden müssen und kannst Dir allfälliges Lamento sparen.
LG!
S.
P.S.:
Zum Gedicht: Ich finde ehrlich gesagt, dass es nicht besonders gut gemacht ist. Eigentlich scheint es mir eher eine Art Nummernrevue für selbsternannte Bildungsbürger zu sein. Von Kaspar (ob in behauster oder unbehauster Form) über Melchior zu Malchus' Ohr... haut mich jetzt inhaltlich nicht so wirklich vom Hocker. Der einzige Pluspunkt ist m. E. der rhythmische Drive. Insofern würde ich mal vom Punktabzug für unfreundliches Auftreten absehen und KKs Bewertung noch einen zusätzlichen Stern für den Textflow hinzufügen. Aber etwas mehr Liebesmüh hätte der Text gut vertragen können.
 

mondnein

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Von Kaspar (ob in behauster oder unbehauster Form)
ich gehe davon aus, daß Kaspar Hauser die Sprache von vorne an neu erlernen mußte, so daß er sich in dem Zustand eines surrealisten Dichters befand, zumindest in den ersten Wochen seiner "Unterrichtung".

Dieses ist ein surrealisches Gedicht, die Bezüge dürfen einander überkreuzen, die Metaphern dürfen absolut stehen, die "Wertung" der (natürlich nur den Bildungsbürgern bekannten) fiktiven. mythischen oder biblischen Persönlichkeiten, abgesehen von Kaspar Hauser, der eine historische Figur ist, kann gegen den Strich der Konvention gebürstet sein

grusz, hansz
 
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sufnus

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wo denn?
etwa, als ich Dich darauf hinweisen mußte, daß Dein freudscher Versprecher vom "Phallischen" (wovon in jenem Gedicht weder anspielungsweise noch wörtlich-direkt die Rede war) höchstens auf Deine eigene Fixierung hinweist?
Mein lieber Hansz,
eine Replik von Dir, die auf meine wesentlichen Punkte von weiter oben überhaupt nicht eingeht. Und dann lieferst Du mit der (in diesem Thread völlig unverständlichen) Unterstellung, ich sei offenbar phallisch fixiert etwas ab, was einer Beleidung sehr nahe kommt (mindestens). Also das ist ja alles ein gutes Exempel für die Betätigung der Meldetaste (wie in einem anderen Thread eben bereits geschehen: Ganz lieben Dank ans Moderatoren-Team fürs "Aufräumen"!).
Hier werde ich die Meldung aber tatsächlich unterlassen, weil der ganze Faden sozusagen "dokumentarisch" doch von einem gewissen Lese-Interesse sein könnte und außerdem mein künftiges Agieren hier gerne noch einmal öffentlich erklärt werden darf (daher hier mal keine PN), falls jemand Drittes, Viertes usw. mitliest, den das interessiert.
Also das ganze Gedicht hat ja schon definitiv einen "Aufhänger" in Deiner Auseinandersetzung mit KK, die jedenfalls nach meiner Wahrnehmung mit (sagen wir mal: begründungsarmer) Niedrigbewertung einiger seiner Gedichte durch Dich ihren Ausgangspunkt genommen hat. Darauf kann man jedenfalls den "Putten-Neid" angesichts der "zwei-drei Königssternchen" recht zwanglos beziehen (nebenbei kannst Du so noch eine kleine Invektive als Nutten-Vogel untermogeln). Natürlich könntest Du jetzt einwenden, dass das doch so gar nicht explizit da steht und eine Implifizierung dieses Hintergrunds (böswilligen) Unterstellungscharakter hat. Ich würde Dir das ehrlich gesagt nicht abnehmen. Andere mögen es anders sehen. :)
Lyrische Polemik, also der Einsatz von Gedichten zur Herabwürdigung eines Kontrahenten, gibt es (fast?) schon so lange, wie es Gedichte gibt. Der uralte griechische Dichter Archilochos (der für deutsche Ohren so einen schön sprechenden Namen hat - jaja) ist ein leuchtendes Beispiel für solche Beschimpfungslyrik.
Wenn nun solche Gedichte über die reine Auseinandersetzung hinausgehend noch einen künstlerischen Mehrwert haben, dann können sie sich mit der Zeit auch aus dem tagesaktuellen Zusammenhang lösen und zu "richtiger" Literatur werden. So eine fröhliche Auferstehung im Geist der Literatur ist jetzt bei unser aller Hobbylyrik nicht unbedingt zu fordern und zu erwarten, aber eine Stufe niedriger gehängt, kann man zumindest fordern, dass ein Gedicht sich nicht nur im Gemotze ergeht, sondern noch irgend etwas anderes zu bieten hat. Und das trifft für Deine Zeilen ja tatsächlich zu. Und wie! Denn Du fährst ja hier richtig auf wie bei einem All-you-can-Eat-Buffet im Chinarestaurant. Darauf bezieht sich aber nun auch meine obige Kritik mit der "Nummernrevue": Du stapelst hier so viele (wenn man mal unverblendet draufguckt: ziemlich wahllose) "Anspielungen" über einander, dass der Text eher zu einer Art Ratespiel verkommt: Aha, die Sage von Dädalus und Ikarus inklusive Labyrinth, aha, die drei Könige, aha der Kaspar Hauser, aha der Malchus mit dem abgehauenen Ohr usw. Und da finde ich nun: Mit diesem Zuviel liefert der Text letztlich zu wenig.
***
Und jetzt abschließend noch die Annonce für mein weiteres Vorgehen: Da Du es ja offenbar nicht für nötig hältst, hier im Forum mit den anderen Usern in freundlichem Ton umzugehen und auf Hinweise, die nicht in Dein Selbstbild passen entweder gar nicht reagierst oder dem Gegenüber versuchst, das Wort im Mund umzudrehen (und dabei den armen alten Suf - siehe oben - in ein schwanzfixiertes Subjekt umzudeuten), ist dieser Beitrag mein letzter, der sich direkt an Dich richtet.
In Zukunft werde ich Deine Sachen hier entweder ignorieren oder bei Verstoß gegen die Forenregeln melden oder (in seltenen Fällen) allgemein Kommentieren (dann nicht an Dich gerichtet), wenn ich in dem Beitrag auf etwas stoße, was auf die ein oder andere Weise von allgemeinem Interesse ist. Betrachte aber unsere direkte Interaktion hiermit als beendet.

S.
 

mondnein

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eine Replik von Dir, die auf meine wesentlichen Punkte von weiter oben überhaupt nicht eingeht.
wenn denn die Zitierung Deiner Worte was anderes zitiert als "Deinen wesentlicher Punkt"; nun ja, wenn Du Deine Worte als unwesentlich ansiehst, verbleiben wir

mit freundlichen Grüßen,
hansz
 

mondnein

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Darauf kann man jedenfalls den "Putten-Neid" angesichts der "zwei-drei Königssternchen" recht zwanglos beziehen
das Gedicht ist sehr sehr viel älter als das, worauf Du es nach so vielen Jahren beziehen willst. Wer bezieht dann also was worauf?

Natürlich könntest Du jetzt einwenden, dass das doch so gar nicht explizit da steht und eine Implifizierung dieses Hintergrunds (böswilligen) Unterstellungscharakter hat.
Du meinst wahrscheinlich "Implizierung".
aber Du hast völlig recht: Deine Implizierung hat einen (böswilligen) Unterstellungscharakter

seufz
 
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mondnein

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Die Besprechung hier oben, die von Sufnus,

ist schon eine sehr eigenartige Interpretation dieses Gedichts. So, wie Sufnus es liest, kann er nicht den höchsten Genuß an diesen Versen haben. Er blickt überhaupt nicht durch die Interferenzen der Vorhangsmuster hindurch, er hört nicht die rhythmische Verteilung der Motive, wie sie einander zu Vieldeutigkeiten überkreuzen. Er verwirrt sich ganz unnötig, weil er eben die Wiederholungsgliederung nicht als Collagen-Rhythmus der Motive durch-hört:
Du stapelst hier so viele (wenn man mal unverblendet draufguckt: ziemlich wahllose) "Anspielungen" über einander, dass der Text eher zu einer Art Ratespiel verkommt
Kann sein, die musikalische Verselbständigung der voneinander völlig unabhängigen, isolierten, absoluten Metaphern bzw. Erzählungs-Motive überfordert vor allem den Leser, der auf eine konsistente, gut erwartbare Handlung lauert, -
aber dies hier ist weder Flatterrandprosa noch Weltschmerz-Erzählung, sondern eine absichtslose Collage aus zurechtgeschnittenen typologischen Namen.
Es sind nur sehr wenige:
die ein-zwei-drei heiligen Könige, die seit dem Mittelalter (postbiblisch) die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar tragen,
Daidalos und sein Sohn Ikarus, der durch den Himmel gestürzt ist,
- ja das wärs. Zwei Vorhänge, die einander so überlagern, daß eine neue Vorhänge-Welle aus den beiden Wellenvorhängen, den typologischen Namens-Motiven, hervorgeht.
Oder: die Typen, für die die Namen stehen, spielen Interaktion: als Rollen innerhalb des inneren Films des Lesers.

Es sei denn, man hört durch die Wortspiele und Pseudo-Gleichsetzungen, wenn man durch die Gardinenmuster hindurch-sieht, wiederum neue Ebenen, Collagen-Gefüge, kurz: neue Spiele, neue Wortspiele in ihren Überlagerungen. Dann sind es noch ein paar Bedeutungsebenen, weitere, locker gefügte, gleich den weiteren, locker gefügten Melodieschnipseln, die Polyphonie zwischen dem dux und den beiden comites in einer "Drei-Weisen"-Fuge, Spielweisen.

Doch, stimmt: das überfordert den Leser, vielleicht jeden Leser. Ich sehs ein.

grusz, hansz
 
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mondnein

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In Zukunft werde ich Deine Sachen hier entweder ignorieren oder bei Verstoß gegen die Forenregeln melden oder (in seltenen Fällen) allgemein Kommentieren (dann nicht an Dich gerichtet), wenn ich in dem Beitrag auf etwas stoße, was auf die ein oder andere Weise von allgemeinem Interesse ist. Betrachte aber unsere direkte Interaktion hiermit als beendet.
In der Tat hat sufnus diesem Gedicht einen "Verstoß gegen die Forenregeln" unterstellt und es "gemeldet". Ohne Belegstelle in dem Gedicht, aber mit Zitat seiner eigenen selbstschöpferischen "Phallus"-Unterstellung, für die sich gleichfalls kein wörtlicher Beleg in diesem (durchaus wortspielerisch-surrealistisch-frei-interpretierbaren) Gedicht findet.
Ich werde sufni selbstreferenten Verstoß gegen die Forenregeln nicht melden, das ist sein Stil, nicht meiner.

grusz, hansz
 

sufnus

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Was mondnein mit der folgender Aussage betreibt, ist der klassische Versuch, mit plumpen Falschaussagen Verwirrung zu stiften, um sich dann eine alternative "Wirklichkeit" zurechtzubasteln, die mit überprüfbafen Tatsachen nichts mehr zu tun hat.

In der Tat hat sufnus diesem Gedicht einen "Verstoß gegen die Forenregeln" unterstellt und es "gemeldet". Ohne Belegstelle in dem Gedicht, aber mit Zitat seiner eigenen selbstschöpferischen "Phallus"-Unterstellung, für die sich gleichfalls kein wörtlicher Beleg in diesem (durchaus wortspielerisch-surrealistisch-frei-interpretierbaren) Gedicht findet.
Ich werde sufni selbstreferenten Verstoß gegen die Forenregeln nicht melden, das ist sein Stil, nicht meiner.
Die Aussage, dass ich diesem Gedicht (also obigem Dädalus-Poem) einen Verstoß gegen Foreneregeln unterstellt habe, ist glatt gelogen. Das ist nicht passiert.

Die Aussage, ich hätte dieses Gedicht hier gemeldet, ist ebenfalls falsch.

Eine Phallus-Unterstellung im Zusammenhang mit diesem Gedicht (wir sind immer noch bei vorliegendem Dädalusgesang) habe ich nie getätigt. Also erneut: glatte Lüge von mondnein.

Hingegen habe ich an anderer Stelle einem ganz anderen Gedicht von mondnein "phallische Bezogenheit" attestiert, was mondnein dort in seiner direkten Replik mit "mag sein" quittiert hat. Wer sich eine eigene Menung bilden mag, ob in jenen, anderswo zu findenden, Zeilen von mondnein penetrativer Sex überhöht wird (das meinte ich mit der zugegebenermaßen etwas ungenauen Formuling "phallisch" ), kann hier gerne nachlesen:


und ich stürze ins becken

und dringe tief ein bis zum anschlag in tiefen
die du meine süsze dir kaum je erträumt hast
du saugst meine zunge ich saug deine lippen
und stosz wieder zu dir - o no! - wie du mir zu
Und nur damit das klar ist: Ich habe diesen Abschnitt im Zusammenhang mit meinem "phallischen Hinweis" lediglich als "altmodisch" bezeichnet und auf ähnlich gelagerte Lyriksujets berwiesen, die schon bei den alten Römern vor 2000 Jahren ein etabliertes Thema waren. Keineswegs habe ich diese Passage oder das zugehörige Gedicht als Forenverstoß angesehen, bezeichnet oder gemeldet.

Was ich hingegen in diesem Dädalus-Thread hier (oben nachlesbar) kritisiert habe, war eine (von mir oben noch als Zitat findbare, aber im Original offenbar gelöschte) Aussage von mondnein, in der er mir (vgl. mein obiges Zitat) völlig zusammenhanglos eine phallische Fixiertheit unterstellt. Ich hoffe , es wird durch diese Richtigstellungen einigermaßen klar, wie mondnein versucht, durch Lügenkonstrukte Verwirrung und Unfrieden zu stiften.
Das entfernt sich wirklich sehr weit von dem Sinn des Forums und wenn er diesen Kurs fortsetzt, könnte er den bereits zahlreichen Inkarnationen "gelöschter User", die er als Spur früherer Besuche der Leselupe hinterlassen hat, eine weitere hinzufügen.
Mein Bedauern darüber wäre überschaubar.
 
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