Ein herzliches Hallo in die Runde,
es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt wieder zu Wort melde, aber da gab es noch einen Arbeitstag, den ich unter ständigen Gähn-Attacken mehr recht als schlecht über die Runden bringen musste.
Grund für diese Müdigkeit war die Tatsache, dass ich in der vorangehenden Nacht stundenlang wach gelegen habe und über obiges – übrigens literarisch ausgesprochen wertvolles – Werk nachdenken musste.
Erst durch das tausendfache Vor-mich-hin-Brabbeln des Wortes „bisher“ – natürlich abwechselnd mal vorn und mal hinten betont – ist es mir irgendwann gelungen, dem guten Morpheus doch noch in die Arme zu sinken.
Aber die ganze Grübelei trug letztlich Früchte, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Dem Vorschlag von anbas folgend, opferte ich mit blutendem Herzen den „Freak“ und ließ auch den (ohnehin unsympathischen) Knut glatt über die Klinge springen.
Somit gewann ich Raum für den zweisilbigen Harry. Da „Harry“ mich aber in die Gefahr bringen könnte, mich dem Vorwurf einer Anbiederung an die jugendfreie Weltliteratur auszusetzen, entschloss ich mich nach einem Glas Potter äh Porter, doch dem Orlando-Verweis auf Herrn Trenker zu folgen. Den Bergdoktor vermochte ich nicht zu nehmen, da ich den Protagonisten (einer Gynäkologen-Serie?) leider nicht kenne.
So weit – so gut.
Doch dann erschien plötzlich dieses vertrackte „bis
her“ pardon „
bisher“ auf der Agenda. Hin und her gerissen entschied ich mich – trotz Bernds mutiger Rückendeckung – zu einem Rausschmiss dieses Unruhestifter-Wortes.
Und somit darf ich jetzt das Ergebnis einer halbdurchwachten Nacht präsentieren:
Der Bergsteiger Trenker aus Siegen,
blieb plötzlich ganz ausgepumpt liegen.
Man wundert sich sehr.
"Ich hab' doch", japst er,
"… Schamberge stets nur bestiegen."
Da, wo die Pünktchen stehen, fehlt eine kitzekleine, unbetonte Silbe, die obendrein noch Sinn ergeben muss. Und die will ums Verrecken nicht vorbei kommen. Der Artikel "die" biedert sich zwar ständig bei mir an und möchte mit Macht an die Spitze der Zeile, aber ist das nicht ein wenig zu fad?
Ach was - Ich gebe auf und ziehe mich entweder in die Engelsburg oder in die Schambergsiedlung zurück. In Bochum war ich nämlich
bisher noch nie.
Erschöpfte Grüße
vom Ralph