Der größte Dichter unsrer Zeit

3,70 Stern(e) 3 Bewertungen

Ma1501x

Mitglied
Der größte Dichter uns'rer Zeit
Er lebt vom Lächeln, nicht vom Neid
Auch wenn er weiß, dass and're mehr
Nichts wünschen als zu sein wie er
Ihm nichts besond'res, weil er's kennt
Lebt immer schon mit dem Talent
Gibt denen drum, die ohne Glück
Sein Schaffen als ein Trost zurück

Den größten Dichter uns'rer Zeit
Quält hin und wieder auch ein Leid
Manch ein Gedanke drückt ihn schwer
Es fällt schon auf, nur Mensch auch er
Doch lang hält solche Trauer nicht
Er setzt sich hin, schreibt ein Gedicht
Denn durch Gedicht, schon oft gescheh'n
Wird's ihm, wird's allen besser geh'n

Der größte Dichter uns'rer Zeit
Muss fleißig sein und hochgescheit
Ergänzt schon wieder doch den Berg
Von Dichtungen sein neustes Werk
Er legt den Stift weg, schaut zur Uhr
Nicht lang gebraucht, Minuten nur
Geht froh zu Bett, den Kopf befreit
Der größte Dichter uns'rer Zeit
 

Tula

Mitglied
Hallo Ma
Sehr nett wie du den größten Dichter unserer Zeit als einen ganz normalen Menschen skizzierst, dem Neid und Missgunst Fremdwörter sind und der sich vor dem Schlafen-gehen noch mit einem Gedicht von der Realität des vergangenen Tages befreit.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Hi Ma,
Na, da haste den Künstler fast rührend skizziert!
Heiter und beschwingt trägt es den Leser durch die Strophen.
Gefällt mir wirklich gut!
LG
Oscarchen
 
G

Gelöschtes Mitglied 21900

Gast
Hi Tula und Oscarchen,
ich muss euch beiden widersprechen. Heftig. Ihr lasst euch hier über ein nett gereimtes Gedichtwerk aus, als werde darin auf heitere Art über so etwas Undurchsichtiges, Kompliziertes, Sperriges, wie es «ein Dichter» sein kann, als werde man darüber hier lesenswert informiert. Da scheint mir Walther mit seinen drei Sternen realitätsnäher geurteilt zu haben. Diese drei flott swingenden Strophen – und ihr beide wisst das – erzählen über die Arbeit eines Dichters überhaupt nichts. Ich kann sie auch nicht als heitere Floskelei zum Thema einstufen, denn seit Wilhelm Busch ist auf dieser Ebene längst alles gesagt. Von einem Großen, Gottfried Benn, gibt es zum Thema eine ganz wunderbare Charakterisierung (und kein Mensch verlangt von einem LL-Autoren, dem auch nur in die Nähe zu kommen): Einsamer nie als im August – so beginnt es.
Grüße Klaus
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Moin,
ja Kläuschen, du darfst natürlich widersprechen. Auch heftig. Dieses Gedicht mag natürlich nicht die Standarts anspruchsvollster Lyrik erfüllen.
Aber nach all dem ganzen Hick Hack um Sternchen, Anspruch, mißverstandener Interpretationen und gepflegter Eitelkeiten hat es mir gut getan, mal wieder ein Gedichtchen zu lesen, was mich, wie du es schön beschrieben hast, mitswingen lässt. Und ob es nun die Tiefe geht oder die Arbeit eines Dichters unzureichend ausleuchtet, ging mir am Arsch vorbei. Ganz so falsch lag ich ja nun nicht.
Was mich aber ausgesprochen freut, das unser Walther sich nicht von der neuen "NoStars" Bewegung vereinnahmen lässt. Und drei Sterne von Walther wiegen schwer. Also, jetzt laß du dich nicht auch noch von der neuen Anspruchswelle verzaubern.
Schönes Wochenende
Oscarchen
 

Tula

Mitglied
Hallo nochmal
Sternchen hin und her, ich erlese mir hier, dass der "größte Dichter dieser Zeit" in uns allen steckt bzw. als solcher überhaupt nicht zu definieren ist. Ein ganz normaler Typ, Hertha Krause aus dem dritten Stock mit inbegriffen, dessen wahre Größe in seiner Bescheidenheit und Neidlosigkeit zu finden ist. Wie Oscarchen schon anführte, ist das eine nette Gegen-These mit Hinblick auf die Sternchen-Debatte. Da passt auch die literarische Umsetzung: sicher nicht herausragend, stilistisch ein ganz normales, nettes Gedicht. Die Wiederholungen sind als Stilmittel jedoch positiv bemerkenswert und verraten durchaus dichterischen Humor.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 21900

Gast
Da bin ich gerade online und kann dir direktemang antworten, Oscarchen,
die neue Anspruchswelle geht mir, wie hast du es so anheimelnd ausgedrückt, am Arsch vorbei. Ich weiß, was ich an dir habe, an Tula, an ein paar anderen. Ich stelle halt fest, ich werde immer empfindlicher gegen Kleingärtnerei ;) und drum rutschen mir hin und wieder Kopfschüttel-Kommentare heraus (im schlimmsten Fall auch noch mit erhobenem Zeigefinger). Ich werde das wieder einstellen. Da gibt es so ein Sprichwort: Reden ist Silber …
Auch dir ein schönes Wochenende
Klaus
 

Walther

Mitglied
Da bin ich gerade online und kann dir direktemang antworten, Oscarchen,
die neue Anspruchswelle geht mir, wie hast du es so anheimelnd ausgedrückt, am Arsch vorbei. Ich weiß, was ich an dir habe, an Tula, an ein paar anderen. Ich stelle halt fest, ich werde immer empfindlicher gegen Kleingärtnerei ;) und drum rutschen mir hin und wieder Kopfschüttel-Kommentare heraus (im schlimmsten Fall auch noch mit erhobenem Zeigefinger). Ich werde das wieder einstellen. Da gibt es so ein Sprichwort: Reden ist Silber …
Auch dir ein schönes Wochenende
Klaus
Hi Klaus,
diese sicht der dinge verstehe ich gut. auch wenn sie dazu führt, dass keiner mehr die wahrheit gegeigt bekommt, die ihm vielleicht hätte helfen können. hätte hätte fahradkette, sagte mal ein kanzlerkandidat, der dann kein kanzler wurde.
lg W.
 



 
Oben Unten