Der Hund auf seiner lange Reise

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molly

Mitglied
Hallo Marie-Luise,
Hallo eisblume,
Hallo Paloma,


es gibt ein sehr altes Kinderbuch: Hatschi-Pratschis Luftballon, daher bin ich auf den Namen Hundi-Bundi gekommen.
Mein Hund ist ein Rüde und ich habe nochmals 3 Namen:

Raudi, Stromer, Schilo.

Dann ist es genug.
Grüße in den heißen Sommertag

molly
 
E

eisblume

Gast
Tja, Marie-Luise, das ist mir freilich klar, dass du dich das fragst.
Damit sollten wir es gut sein lassen. Es wäre doch deutlich produktiver, wenn du vielleicht einen Vorschlag zum Namen des Hundes, der dir ja auch nicht gefällt, besteuern würdest, meinst nicht?


Hi molli,
falls das jetzt die ultimative Auswahl ist, zeige ich mich spontan von Schilo angetan.

Schönen Abend dir
eisblume
 
Hallo Eisblume,
da ich dir im Vorschlagen der Namen nicht zuvor kommen wollte,
habe ich molly durch eine PN einige Namen vorgeschlagen.

Viele Grüße,
Marie-Luise

Ps. Die von molly genannten Namen waren aber nicht dabei.
 

HelenaSofie

Mitglied
Hallo molly,

ein wichtiges und für Kinder interessantes Thema hast du aufgegriffen und beschrieben. Ein paar Änderungsvorschläge hätte ich. Vielleicht möchtest du etwas davon umsetzen.
Für mich besteht der Text aus zwei verschiedenen Geschichten oder Erzählteilen. Einmal die realistische Beschreibung des Ehepaares im Umgang mit dem Hund und zum anderen die märchenhafte (Tiermärchen) Begegnung mit den anderen Tieren. Ich würde mich für eine Erzählrichtung entscheiden. Das Zusammentreffen mit den anderen Tieren könnte zu einer eigenen Geschichte ausgebaut und umgestaltet werden.
Das bedeutet, von „An einem Bach ...“ bis „Hier ist mein Revier, hau ab.“ weglassen.
Du hast Recht, dass du im ersten Teil der Geschichte keine Kinder vorkommen lässt. Kinder würden einem Aussetzen nicht zustimmen. Mit Kindern in der Familie hättest du dir anstatt des Aussetzens etwas anderes überlegen müssen. Vielleicht kannst du die Gründe für das veränderte Verhalten des Ehepaares zum Hund im Laufe der Zeit noch etwas ausführlicher an Beispielen zeigen:
Freude, macht Arbeit, kostet Geld, kostet Freizeit
Überdruss, Erinnerung an die schöne ungebundene Zeit ohne ihn

Die Überschrift stelle ich mir lieber anders vor.
Wahrscheinlich gefällt sie mir nicht wegen der Reimwörter, wegen der zwei i , wegen des Genitivs oder alles zusammen.
Lasse dir Zeit mit dem Überarbeiten, molly. Es muss immer deine Geschichte sein mit der du zufrieden bist.

Herzliche Grüße
HelenaSofie
 

molly

Mitglied
Danke an euch alle, Marie-Luise hat mir Namen geschickt, aber ich brauche einen für einen Rüden. Natürlich werde ich jetzt den Namen nicht verraten.

HelenaSofie, ich werde mir Zeit lassen und alles schön bedenken.

Liebe Grüße an euch alle

molly
 

molly

Mitglied
Die lange Reise
Zum Vorlesen ab 5 Jahren

Die weite Reise
In der Scheune hinter einem Bauernhof lebte ein junger Hund. Er hatte hübsche lange Ohren und einen buschigen Schwanz. Am liebsten spielte er mit seinen Geschwistern auf der Wiese. Wenn er müde war, legte er sich neben seine Mutter und schlief. Eines Tages kam mit dem Bauer ein fremder Mann auf die Wiese. Er hatte eine Schachtel dabei und setzte den kleinen Hund mit den langen Ohren hinein. Der jammerte und jaulte, bis der Mann ihn streichelte. Der Fremde schenkte den Hund seiner Frau. Sie nannte ihn Schilo und kraulte sein weiches Fell. Doch der Hund fürchtete sich in der fremden Wohnung und machte ein Pfützchen auf den Boden. Die Frau sagte: „Das ist nicht schlimm, der Hund ist noch klein!“ Sie kauften ihm das schönste Halsband und einen lange Leine. Jeden Tag gingen sie mit ihm spazieren, die Straße hinauf, um den Häuserblock und wieder zurück. Bald dachte er nicht mehr an seine Geschwister. Schilo wuchs und wurde ein sehr großer Hund. Das gefiel der Frau nicht. Sie schimpfte: „ Der Hund mit seinen großen Pfoten schleppst nur Dreck ins Haus, ich muss jeden Tag putzen!“ Der Mann fand, er müsse für den Hund teures Futter kaufen, Steuern und den Tierarzt bezahlen. Er seufzte: „ Der kostet uns zu viel Geld!“ Die Frau sagte: „ Im Urlaub kann er nicht mit uns im Hotel wohnen! Was sollen wir nur mit ihm machen?“ In der Urlaubszeit fuhren sie mit Schilo zu einem Rastplatz. Sie banden ihn an einen Baum, stellten eine Schüssel mit Wasser neben ihn und legten noch ein paar Hundekuchen an seinen Platz. Während der Hund fraß, stiegen sie in ihr Auto und reisten alleine weiter. XXX
Was der Hund erzählen könnte

Schilo lag auf einem kleinen Rasenstück. Er dachte: „Wo bleiben denn meine Leute? Schon lange habe ich die Kuchen gefressen, die mein Herr mir gegeben hat!“ Da traf ihn ein Tannenzapfen am Rücken. Schilo drehte sich um und da knallte ihm noch ein Zapfen auf den Kopf. „He, du freches Ding, lass das sein. Wer bis du?“ „Ich bin Wusch, das Eichhörnchen. Warum liegst du hier?“
„Ich warte auf meine Leute.“ „Da kannst du lange warten. Bald wird es dunkel. Wenn du hier nicht übernachten willst, musst du jetzt los. Aber zack-zack! Oder soll ich noch mal mit Zapfen werfen?“ Schilo riss sich los. Mit der Nase dicht am Boden stürmte er davon. Aber er fand keine Spur von seinen Leuten. An einem Bach stillte er den Durst und legte sich unter einen Busch. Neben ihm rumorte ein Igel. Mäuschen wisperten und ein Käuzchen schrie. In seiner Kuhle unter Zweigen betrachtete Schilo den Sternenhimmel und schlief endlich hungrig ein. Am nächsten Morgen lief er weiter und kam zu einem dicken Mops. Schilo fragte: „Hast du meinen Herrn gesehen? Kann ich von deinem Fressen schlecken? Ich spiel mit dir dann auch verstecken!" Der Mops verzog sein Gesicht und sagte: " Mit Straßenkötern spiel ich nicht!"
Schilo bellte kurz und eilte weiter. Um die Mittagszeit stand er vor einem Gasthaus. Wie herrlich roch es hier! Der Wirt hatte seinem Kater Fleisch in den Napf gelegt. Bello schnupperte und überlegte: „Ob der Kater mir was schenkt? Nein, bestimmt nicht! Kater mögen mich nicht.“ Währen sich der Kater streckte und gähnte, machte sich Schilo über das Fressen her. Jetzt aber sprang der Kater auf, zeigte Schilo die Krallen und fauchte: „ Das lass ich mir nicht gefallen. Hier ist mein Reich! Verzieh dich!“ Er machte den Buckel krumm und fauchte noch einmal. Doch Schilo hatte Hunger und knurrte: „Verdufte, aber schnell, sonst beiß ich dich." Nun fürchtete sich der Kater und verzog sich. Schilo verschlang den Rest von Katers Fressen. Da stürmte der Wirt aus der Gaststube und brüllt: „He, was führst denn du im Schild? Du hundsgemeiner Straßenfeger, lass meinen Kater in Ruhe“, und er warf einen dicken Stock nach dem Hund. „Ich geh ja schon“, bellte Schilo und rannte, bis er zum Pudel kam. Der lag matt und alt vor einer großen Hundehütte. Schilo stieß ihn sacht an und fragte: „ Ich habe einen langen Weg hinter mir. Kann ich bei dir ausruhen? Nur für eine kurze Zeit! Hast du noch was für mich zum Fressen? Ein kleines Stück? Ich würde dir das nie vergessen! Der Pudel blinzelte und knurrt: „Verschwinde, sofort!“ Schilo hastete weiter, traf am Abend einen hübschen Schnauzer und flehte diesen an: „Schnauzer hör, ich habe Hunger, darf ich an deinem Knochen nagen?" Der Schnauzer fletschte die Zähne und knurrte: „Hier ist mein Revier, hau ab.“ Schilo rannte fort. Er brauchte dringend einen Unterschlupf, denn in der Ferne hörte er schon Donnergrollen. „Bei meiner Schnauze, wie schütze ich mich vor dem Gewitter“? fragte er sich. Als er sich umschaute, entdeckte er am Waldrand eine Hütte. Hier rannte er hin und als die ersten Regentropfen fielen, stürmte er in die offene Hütte und verkroch sich unter einer Bank. Leise jaulte er: „Warum nur haben meine Leute mich vergessen? Niemand mag mich, keiner gibt mir Futter und ich fürchte mich vor dem Donner.“ Am nächsten Morgen lief Schilo weiter und erreichte am Nachmittag einen Bauernhof. Alles roch so gut, wie früher, als er ein junger Hund war. Hier wollte er bleiben. Er umrundete das Haus, schnüffelte in jede Ecke und bellte leise: „Wunderbar, hier leben noch andere Tiere und sogar eine Hundefrau. Hier lass ich mich nicht vertreiben!“ Die Hündin ging langsam auf Schilo zu und bellte müde: „Hau ab, sonst setzt es Schläge, zwei Hunde braucht der Bauer nicht!“ Diesen Ton kannte Schilo und er rannte fort, aber nur ein kurzes Stück. Er kehrte um und versteckte sich hinter der Scheune. Jetzt hatte Schilo endlich Glück. Ein Kind entdeckte ihn. Der Hund wollte fliehen, aber der Junge warfen ihm ein Stück Braten hin. Schilo schnuppert erst, schnappte sich den Happen und versteckte sich unter einem Busch. „Bei meiner Schnauze, das war ein guter Brocken“, seufzte er. „Ob es noch mehr davon gibt?“ Vorsichtig schaute er unter dem Busch hervor und schon flog ein Stück Wurst zu ihm. Schilo schnappte die Wurst und wartete, bis das Kind zum Bauernhof ging. Dann folgte er ihm langsam. An der Haustür stand der Bauer. „Fremder Köter, fort mit dir“, schimpfte der und trat ihn mit dem Stiefel. Schilo jaulte leise und verzog sich wieder hinter die Scheune. „Nein, hier lasse ich mich nicht vertreiben, hier habe ich was zum Fressen bekommen“, dachte er. In der Dunkelheit schlich er zum Bauernhaus zurück und setzte sich vor die Haustür. „Nun“, dachte er „ alle sollen wissen, dass ich einsam bin.“ Er legte den Kopf in den Nacken und sein Heulen stieg klagend in den Nachthimmel. Als Schilo laute Schritte hinter der Türe hörte, floh er und versteckte sich wieder. In der Nacht träumte er von dem Kind, von einem großen Knochen und von der Hundefrau. Am nächsten Tag schlich er in aller Frühe zum Wassertopf des Bauernhofhundes und schlapperte ihn leer. Danach legte er sich wieder unter einen Busch und wartete auf das Kind. „Wo bleibt denn mein neuer Freund? Weiß er nicht, dass ich Hunger habe? Oder hat er mich auch vergessen“? überlegte Schilo. Unverwandt starrte er auf die Haustür. „Endlich“, seufzte er, als die Türe aufging. Aber das Kind war nicht allein. Zwei große Leute begleiteten es. „Ob das gut geht?“ seufzte er. Aber sein Hunger war stärker als alle Angst. Das Kind kam auf ihn zu, lockte ihn mit einem Wurststück und Schilo verließ sein Verssteck. Er hatte auch nichts dagegen, als das Kind ihm eine Schnur an sein Halsband knüpfte. Sie führten ihn zu einer Bank und das Kind sagte: „Platz!“ „Hab nichts dagegen“, bellte Schilo leise und legte sich aufmerksam zu Füßen des Kindes.
XxX
Das Kind hieß Benni und verbrachte den Urlaub mit den Eltern auf dem Bauernhof. Er hatte gehört, dass der Bauer den fremden Hund fangen und ins Tierheim bringen wollte und dass der Förster neben an schimpfte: „ Wenn ich den Hund im Wald erwische, erschieße ich ihn.“ Benni aber wollte den Hund mit nach Hause zu nehmen und fragte seine Eltern. Die Mutter sagte: „Du musst jeden Tag, bei Wind und Wetter, mit ihm spazieren gehen, mit ihm spielen und ihn abbürsten“. Der Vater meinte: „In unserer Wohnung hätten wir Platz für einen Hund. Aber ein Tier muss manchmal zum Arzt und braucht Futter, das kostet viel Geld. Wir überlegen uns, ob wir den Hund aufnehmen wollen!" Am nächsten Tag brachte Benni wieder ein Stück Wurst zu Schilo und nachdem dieser gefressen hatte, führte er ihn zu den Eltern. Der Vater nickte den beiden zu und sagte: „Setzen wir uns auf die Bank. Wie soll der Hund denn heißen?“ Benni deutet auf das Halsband: „Hier steht Schilo.“Der Vater sagte: „Wir haben uns alles gründlich überlegt und wir nehmen ihn mit, er gehört nun zu unserer Familie, für immer.“ Und die Mutter ergänzte: „Wir geben dem Hund ein neues Zuhause, das heißt: er bekommt regelmäßig Futter, einen schattigen Winkel im Sommer, eine warme Kuschelecke im Winter und einen großen Platz in unseren Herzen. Aber zunächst einmal wird er geduscht, ich glaube, er hat Flöhe.“
XxxX
Und Schilo?
Schilo wedelt, denkt voll Freude:
"Das sind meine neuen Leute
ihr Wort klingt wie Musik im Ohr,
so stell ich mir mein Leben vor
endlich bin ich wo daheim!
Ich heb mal flugs mein Hinterbein.“ ©
 

molly

Mitglied
Die lange Reise
Zum Vorlesen ab 5 Jahren

Die weite Reise
In der Scheune hinter einem Bauernhof lebte ein junger Hund. Er hatte hübsche lange Ohren und einen buschigen Schwanz. Am liebsten spielte er mit seinen Geschwistern auf der Wiese. Wenn er müde war, legte er sich neben seine Mutter und schlief. Eines Tages kam mit dem Bauer ein fremder Mann auf die Wiese. Er hatte eine Schachtel dabei und setzte den kleinen Hund mit den langen Ohren hinein. Der jammerte und jaulte, bis der Mann ihn streichelte. Der Fremde schenkte den Hund seiner Frau. Sie nannte ihn Schilo und kraulte sein weiches Fell. Doch der Hund fürchtete sich in der fremden Wohnung und machte ein Pfützchen auf den Boden. Die Frau sagte: „Das ist nicht schlimm, der Hund ist noch klein!“ Sie kauften ihm das schönste Halsband und einen lange Leine. Jeden Tag gingen sie mit ihm spazieren, die Straße hinauf, um den Häuserblock und wieder zurück. Bald dachte er nicht mehr an seine Geschwister. Schilo wuchs und wurde ein sehr großer Hund. Das gefiel der Frau nicht. Sie schimpfte: „ Der Hund mit seinen großen Pfoten schleppst nur Dreck ins Haus, ich muss jeden Tag putzen!“ Der Mann fand, er müsse für den Hund teures Futter kaufen, Steuern und den Tierarzt bezahlen. Er seufzte: „ Der kostet uns zu viel Geld!“ Die Frau sagte: „ Im Urlaub kann er nicht mit uns im Hotel wohnen! Was sollen wir nur mit ihm machen?“ In der Urlaubszeit fuhren sie mit Schilo zu einem Rastplatz. Sie banden ihn an einen Baum, stellten eine Schüssel mit Wasser neben ihn und legten noch ein paar Hundekuchen an seinen Platz. Während der Hund fraß, stiegen sie in ihr Auto und reisten alleine weiter.

XXX

Was der Hund erzählen könnte

Schilo lag auf einem kleinen Rasenstück. Er dachte: „Wo bleiben denn meine Leute? Schon lange habe ich die Kuchen gefressen, die mein Herr mir gegeben hat!“ Da traf ihn ein Tannenzapfen am Rücken. Schilo drehte sich um und da knallte ihm noch ein Zapfen auf den Kopf. „He, du freches Ding, lass das sein. Wer bis du?“ „Ich bin Wusch, das Eichhörnchen. Warum liegst du hier?“
„Ich warte auf meine Leute.“ „Da kannst du lange warten. Bald wird es dunkel. Wenn du hier nicht übernachten willst, musst du jetzt los. Aber zack-zack! Oder soll ich noch mal mit Zapfen werfen?“ Schilo riss sich los. Mit der Nase dicht am Boden stürmte er davon. Aber er fand keine Spur von seinen Leuten. An einem Bach stillte er den Durst und legte sich unter einen Busch. Neben ihm rumorte ein Igel. Mäuschen wisperten und ein Käuzchen schrie. In seiner Kuhle unter Zweigen betrachtete Schilo den Sternenhimmel und schlief endlich hungrig ein. Am nächsten Morgen lief er weiter und kam zu einem dicken Mops. Schilo fragte: „Hast du meinen Herrn gesehen? Kann ich von deinem Fressen schlecken? Ich spiel mit dir dann auch verstecken!" Der Mops verzog sein Gesicht und sagte: " Mit Straßenkötern spiel ich nicht!"
Schilo bellte kurz und eilte weiter. Um die Mittagszeit stand er vor einem Gasthaus. Wie herrlich roch es hier! Der Wirt hatte seinem Kater Fleisch in den Napf gelegt. Bello schnupperte und überlegte: „Ob der Kater mir was schenkt? Nein, bestimmt nicht! Kater mögen mich nicht.“ Währen sich der Kater streckte und gähnte, machte sich Schilo über das Fressen her. Jetzt aber sprang der Kater auf, zeigte Schilo die Krallen und fauchte: „ Das lass ich mir nicht gefallen. Hier ist mein Reich! Verzieh dich!“ Er machte den Buckel krumm und fauchte noch einmal. Doch Schilo hatte Hunger und knurrte: „Verdufte, aber schnell, sonst beiß ich dich." Nun fürchtete sich der Kater und verzog sich. Schilo verschlang den Rest von Katers Fressen. Da stürmte der Wirt aus der Gaststube und brüllt: „He, was führst denn du im Schild? Du hundsgemeiner Straßenfeger, lass meinen Kater in Ruhe“, und er warf einen dicken Stock nach dem Hund. „Ich geh ja schon“, bellte Schilo und rannte, bis er zum Pudel kam. Der lag matt und alt vor einer großen Hundehütte. Schilo stieß ihn sacht an und fragte: „ Ich habe einen langen Weg hinter mir. Kann ich bei dir ausruhen? Nur für eine kurze Zeit! Hast du noch was für mich zum Fressen? Ein kleines Stück? Ich würde dir das nie vergessen! Der Pudel blinzelte und knurrt: „Verschwinde, sofort!“ Schilo hastete weiter, traf am Abend einen hübschen Schnauzer und flehte diesen an: „Schnauzer hör, ich habe Hunger, darf ich an deinem Knochen nagen?" Der Schnauzer fletschte die Zähne und knurrte: „Hier ist mein Revier, hau ab.“ Schilo rannte fort. Er brauchte dringend einen Unterschlupf, denn in der Ferne hörte er schon Donnergrollen. „Bei meiner Schnauze, wie schütze ich mich vor dem Gewitter“? fragte er sich. Als er sich umschaute, entdeckte er am Waldrand eine Hütte. Hier rannte er hin und als die ersten Regentropfen fielen, stürmte er in die offene Hütte und verkroch sich unter einer Bank. Leise jaulte er: „Warum nur haben meine Leute mich vergessen? Niemand mag mich, keiner gibt mir Futter und ich fürchte mich vor dem Donner.“ Am nächsten Morgen lief Schilo weiter und erreichte am Nachmittag einen Bauernhof. Alles roch so gut, wie früher, als er ein junger Hund war. Hier wollte er bleiben. Er umrundete das Haus, schnüffelte in jede Ecke und bellte leise: „Wunderbar, hier leben noch andere Tiere und sogar eine Hundefrau. Hier lass ich mich nicht vertreiben!“ Die Hündin ging langsam auf Schilo zu und bellte müde: „Hau ab, sonst setzt es Schläge, zwei Hunde braucht der Bauer nicht!“ Diesen Ton kannte Schilo und er rannte fort, aber nur ein kurzes Stück. Er kehrte um und versteckte sich hinter der Scheune. Jetzt hatte Schilo endlich Glück. Ein Kind entdeckte ihn. Der Hund wollte fliehen, aber der Junge warfen ihm ein Stück Braten hin. Schilo schnuppert erst, schnappte sich den Happen und versteckte sich unter einem Busch. „Bei meiner Schnauze, das war ein guter Brocken“, seufzte er. „Ob es noch mehr davon gibt?“ Vorsichtig schaute er unter dem Busch hervor und schon flog ein Stück Wurst zu ihm. Schilo schnappte die Wurst und wartete, bis das Kind zum Bauernhof ging. Dann folgte er ihm langsam. An der Haustür stand der Bauer. „Fremder Köter, fort mit dir“, schimpfte der und trat ihn mit dem Stiefel. Schilo jaulte leise und verzog sich wieder hinter die Scheune. „Nein, hier lasse ich mich nicht vertreiben, hier habe ich was zum Fressen bekommen“, dachte er. In der Dunkelheit schlich er zum Bauernhaus zurück und setzte sich vor die Haustür. „Nun“, dachte er „ alle sollen wissen, dass ich einsam bin.“ Er legte den Kopf in den Nacken und sein Heulen stieg klagend in den Nachthimmel. Als Schilo laute Schritte hinter der Türe hörte, floh er und versteckte sich wieder. In der Nacht träumte er von dem Kind, von einem großen Knochen und von der Hundefrau. Am nächsten Tag schlich er in aller Frühe zum Wassertopf des Bauernhofhundes und schlapperte ihn leer. Danach legte er sich wieder unter einen Busch und wartete auf das Kind. „Wo bleibt denn mein neuer Freund? Weiß er nicht, dass ich Hunger habe? Oder hat er mich auch vergessen“? überlegte Schilo. Unverwandt starrte er auf die Haustür. „Endlich“, seufzte er, als die Türe aufging. Aber das Kind war nicht allein. Zwei große Leute begleiteten es. „Ob das gut geht?“ seufzte er. Aber sein Hunger war stärker als alle Angst. Das Kind kam auf ihn zu, lockte ihn mit einem Wurststück und Schilo verließ sein Verssteck. Er hatte auch nichts dagegen, als das Kind ihm eine Schnur an sein Halsband knüpfte. Sie führten ihn zu einer Bank und das Kind sagte: „Platz!“ „Hab nichts dagegen“, bellte Schilo leise und legte sich aufmerksam zu Füßen des Kindes.
XxX
Das Kind hieß Benni und verbrachte den Urlaub mit den Eltern auf dem Bauernhof. Er hatte gehört, dass der Bauer den fremden Hund fangen und ins Tierheim bringen wollte und dass der Förster neben an schimpfte: „ Wenn ich den Hund im Wald erwische, erschieße ich ihn.“ Benni aber wollte den Hund mit nach Hause zu nehmen und fragte seine Eltern. Die Mutter sagte: „Du musst jeden Tag, bei Wind und Wetter, mit ihm spazieren gehen, mit ihm spielen und ihn abbürsten“. Der Vater meinte: „In unserer Wohnung hätten wir Platz für einen Hund. Aber ein Tier muss manchmal zum Arzt und braucht Futter, das kostet viel Geld. Wir überlegen uns, ob wir den Hund aufnehmen wollen!" Am nächsten Tag brachte Benni wieder ein Stück Wurst zu Schilo und nachdem dieser gefressen hatte, führte er ihn zu den Eltern. Der Vater nickte den beiden zu und sagte: „Setzen wir uns auf die Bank. Wie soll der Hund denn heißen?“ Benni deutet auf das Halsband: „Hier steht Schilo.“Der Vater sagte: „Wir haben uns alles gründlich überlegt und wir nehmen ihn mit, er gehört nun zu unserer Familie, für immer.“ Und die Mutter ergänzte: „Wir geben dem Hund ein neues Zuhause, das heißt: er bekommt regelmäßig Futter, einen schattigen Winkel im Sommer, eine warme Kuschelecke im Winter und einen großen Platz in unseren Herzen. Aber zunächst einmal wird er geduscht, ich glaube, er hat Flöhe.“
XxxX
Und Schilo?
Schilo wedelt, denkt voll Freude:
"Das sind meine neuen Leute
ihr Wort klingt wie Musik im Ohr,
so stell ich mir mein Leben vor
endlich bin ich wo daheim!
Ich heb mal flugs mein Hinterbein.“ ©
 

molly

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Zum Vorlesen ab 5 Jahren

Die weite Reise
In der Scheune hinter einem Bauernhof lebte ein junger Hund. Er hatte hübsche lange Ohren und einen buschigen Schwanz. Am liebsten spielte er mit seinen Geschwistern auf der Wiese. Wenn er müde war, legte er sich neben seine Mutter und schlief. Eines Tages kam mit dem Bauer ein fremder Mann auf die Wiese. Er hatte eine Schachtel dabei und setzte den kleinen Hund mit den langen Ohren hinein. Der jammerte und jaulte, bis der Mann ihn streichelte. Der Fremde schenkte den Hund seiner Frau. Sie nannte ihn Schilo und kraulte sein weiches Fell. Doch der Hund fürchtete sich in der fremden Wohnung und machte ein Pfützchen auf den Boden. Die Frau sagte: „Das ist nicht schlimm, der Hund ist noch klein!“ Sie kauften ihm das schönste Halsband und einen lange Leine. Jeden Tag gingen sie mit ihm spazieren, die Straße hinauf, um den Häuserblock und wieder zurück. Bald dachte er nicht mehr an seine Geschwister. Schilo wuchs und wurde ein sehr großer Hund. Das gefiel der Frau nicht. Sie schimpfte: „ Der Hund mit seinen großen Pfoten schleppst nur Dreck ins Haus, ich muss jeden Tag putzen!“ Der Mann fand, er müsse für den Hund teures Futter kaufen, Steuern und den Tierarzt bezahlen. Er seufzte: „ Der kostet uns zu viel Geld!“ Die Frau sagte: „ Im Urlaub kann er nicht mit uns im Hotel wohnen! Was sollen wir nur mit ihm machen?“ In der Urlaubszeit fuhren sie mit Schilo zu einem Rastplatz. Sie banden ihn an einen Baum, stellten eine Schüssel mit Wasser neben ihn und legten noch ein paar Hundekuchen an seinen Platz. Während der Hund fraß, stiegen sie in ihr Auto und reisten alleine weiter.

XXX

Was der Hund erzählen könnte

Schilo lag auf einem kleinen Rasenstück. Er dachte: „Wo bleiben denn meine Leute? Schon lange habe ich die Kuchen gefressen, die mein Herr mir gegeben hat!“ Da traf ihn ein Tannenzapfen am Rücken. Schilo drehte sich um und da knallte ihm noch ein Zapfen auf den Kopf. „He, du freches Ding, lass das sein. Wer bis du?“ „Ich bin Wusch, das Eichhörnchen. Warum liegst du hier?“
„Ich warte auf meine Leute.“ „Da kannst du lange warten. Bald wird es dunkel. Wenn du hier nicht übernachten willst, musst du jetzt los. Aber zack-zack! Oder soll ich noch mal mit Zapfen werfen?“ Schilo riss sich los. Mit der Nase dicht am Boden stürmte er davon. Aber er fand keine Spur von seinen Leuten. An einem Bach stillte er den Durst und legte sich unter einen Busch. Neben ihm rumorte ein Igel. Mäuschen wisperten und ein Käuzchen schrie. In seiner Kuhle unter Zweigen betrachtete Schilo den Sternenhimmel und schlief endlich hungrig ein. Am nächsten Morgen lief er weiter und kam zu einem dicken Mops. Schilo fragte: „Hast du meinen Herrn gesehen? Kann ich von deinem Fressen schlecken? Ich spiel mit dir dann auch verstecken!" Der Mops verzog sein Gesicht und sagte: " Mit Straßenkötern spiel ich nicht!"
Schilo bellte kurz und eilte weiter. Um die Mittagszeit stand er vor einem Gasthaus. Wie herrlich roch es hier! Der Wirt hatte seinem Kater Fleisch in den Napf gelegt. Bello schnupperte und überlegte: „Ob der Kater mir was schenkt? Nein, bestimmt nicht! Kater mögen mich nicht.“ Währen sich der Kater streckte und gähnte, machte sich Schilo über das Fressen her. Jetzt aber sprang der Kater auf, zeigte Schilo die Krallen und fauchte: „ Das lass ich mir nicht gefallen. Hier ist mein Reich! Verzieh dich!“ Er machte den Buckel krumm und fauchte noch einmal. Doch Schilo hatte Hunger und knurrte: „Verdufte, aber schnell, sonst beiß ich dich." Nun fürchtete sich der Kater und verzog sich. Schilo verschlang den Rest von Katers Fressen. Da stürmte der Wirt aus der Gaststube und brüllt: „He, was führst denn du im Schild? Du hundsgemeiner Straßenfeger, lass meinen Kater in Ruhe“, und er warf einen dicken Stock nach dem Hund. „Ich geh ja schon“, bellte Schilo und rannte, bis er zum Pudel kam. Der lag matt und alt vor einer großen Hundehütte. Schilo stieß ihn sacht an und fragte: „ Ich habe einen langen Weg hinter mir. Kann ich bei dir ausruhen? Nur für eine kurze Zeit! Hast du noch was für mich zum Fressen? Ein kleines Stück? Ich würde dir das nie vergessen! Der Pudel blinzelte und knurrt: „Verschwinde, sofort!“ Schilo hastete weiter, traf am Abend einen hübschen Schnauzer und flehte diesen an: „Schnauzer hör, ich habe Hunger, darf ich an deinem Knochen nagen?" Der Schnauzer fletschte die Zähne und knurrte: „Hier ist mein Revier, hau ab.“ Schilo rannte fort. Er brauchte dringend einen Unterschlupf, denn in der Ferne hörte er schon Donnergrollen. „Bei meiner Schnauze, wie schütze ich mich vor dem Gewitter“? fragte er sich. Als er sich umschaute, entdeckte er am Waldrand eine Hütte. Hier rannte er hin und als die ersten Regentropfen fielen, stürmte er in die offene Hütte und verkroch sich unter einer Bank. Leise jaulte er: „Warum nur haben meine Leute mich vergessen? Niemand mag mich, keiner gibt mir Futter und ich fürchte mich vor dem Donner.“ Am nächsten Morgen lief Schilo weiter und erreichte am Nachmittag einen Bauernhof. Alles roch so gut, wie früher, als er ein junger Hund war. Hier wollte er bleiben. Er umrundete das Haus, schnüffelte in jede Ecke und bellte leise: „Wunderbar, hier leben noch andere Tiere und sogar eine Hundefrau. Hier lass ich mich nicht vertreiben!“ Die Hündin ging langsam auf Schilo zu und bellte müde: „Hau ab, sonst setzt es Schläge, zwei Hunde braucht der Bauer nicht!“ Diesen Ton kannte Schilo und er rannte fort, aber nur ein kurzes Stück. Er kehrte um und versteckte sich hinter der Scheune. Jetzt hatte Schilo endlich Glück. Ein Kind entdeckte ihn. Der Hund wollte fliehen, aber der Junge warfen ihm ein Stück Braten hin. Schilo schnuppert erst, schnappte sich den Happen und versteckte sich unter einem Busch. „Bei meiner Schnauze, das war ein guter Brocken“, seufzte er. „Ob es noch mehr davon gibt?“ Vorsichtig schaute er unter dem Busch hervor und schon flog ein Stück Wurst zu ihm. Schilo schnappte die Wurst und wartete, bis das Kind zum Bauernhof ging. Dann folgte er ihm langsam. An der Haustür stand der Bauer. „Fremder Köter, fort mit dir“, schimpfte der und trat ihn mit dem Stiefel. Schilo jaulte leise und verzog sich wieder hinter die Scheune. „Nein, hier lasse ich mich nicht vertreiben, hier habe ich was zum Fressen bekommen“, dachte er. In der Dunkelheit schlich er zum Bauernhaus zurück und setzte sich vor die Haustür. „Nun“, dachte er „ alle sollen wissen, dass ich einsam bin.“ Er legte den Kopf in den Nacken und sein Heulen stieg klagend in den Nachthimmel. Als Schilo laute Schritte hinter der Türe hörte, floh er und versteckte sich wieder. In der Nacht träumte er von dem Kind, von einem großen Knochen und von der Hundefrau. Am nächsten Tag schlich er in aller Frühe zum Wassertopf des Bauernhofhundes und schlapperte ihn leer. Danach legte er sich wieder unter einen Busch und wartete auf das Kind. „Wo bleibt denn mein neuer Freund? Weiß er nicht, dass ich Hunger habe? Oder hat er mich auch vergessen“? überlegte Schilo. Unverwandt starrte er auf die Haustür. „Endlich“, seufzte er, als die Türe aufging. Aber das Kind war nicht allein. Zwei große Leute begleiteten es. „Ob das gut geht?“ seufzte er. Aber sein Hunger war stärker als alle Angst. Das Kind kam auf ihn zu, lockte ihn mit einem Wurststück und Schilo verließ sein Verssteck. Er hatte auch nichts dagegen, als das Kind ihm eine Schnur an sein Halsband knüpfte. Sie führten ihn zu einer Bank und das Kind sagte: „Platz!“ „Hab nichts dagegen“, bellte Schilo leise und legte sich aufmerksam zu Füßen des Kindes.
XxX
Das Kind hieß Benni und verbrachte den Urlaub mit den Eltern auf dem Bauernhof. Er hatte gehört, dass der Bauer den fremden Hund fangen und ins Tierheim bringen wollte und dass der Förster neben an schimpfte: „ Wenn ich den Hund im Wald erwische, erschieße ich ihn.“ Benni aber wollte den Hund mit nach Hause zu nehmen und fragte seine Eltern. Die Mutter sagte: „Du musst jeden Tag, bei Wind und Wetter, mit ihm spazieren gehen, mit ihm spielen und ihn abbürsten“. Der Vater meinte: „In unserer Wohnung hätten wir Platz für einen Hund. Aber ein Tier muss manchmal zum Arzt und braucht Futter, das kostet viel Geld. Wir überlegen uns, ob wir den Hund aufnehmen wollen!" Am nächsten Tag brachte Benni wieder ein Stück Wurst zu Schilo und nachdem dieser gefressen hatte, führte er ihn zu den Eltern. Der Vater nickte den beiden zu und sagte: „Setzen wir uns auf die Bank. Wie soll der Hund denn heißen?“ Benni deutet auf das Halsband: „Hier steht Schilo.“Der Vater sagte: „Wir haben uns alles gründlich überlegt und wir nehmen ihn mit, er gehört nun zu unserer Familie, für immer.“ Und die Mutter ergänzte: „Wir geben dem Hund ein neues Zuhause, das heißt: er bekommt regelmäßig Futter, einen schattigen Winkel im Sommer, eine warme Kuschelecke im Winter und einen großen Platz in unseren Herzen. Aber zunächst einmal wird er geduscht, ich glaube, er hat Flöhe.“
XxxX
Und Schilo?
Schilo wedelt, denkt voll Freude:
"Das sind meine neuen Leute
ihr Wort klingt wie Musik im Ohr,
so stell ich mir mein Leben vor
endlich bin ich wo daheim!
Ich heb mal flugs mein Hinterbein.“ ©
 

molly

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Zum Vorlesen ab 5 Jahren

Die weite Reise

In der Scheune hinter einem Bauernhof lebte ein junger Hund. Er hatte hübsche lange Ohren und einen buschigen Schwanz. Am liebsten spielte er mit seinen Geschwistern auf der Wiese. Wenn er müde war, legte er sich neben seine Mutter und schlief. Eines Tages kam mit dem Bauer ein fremder Mann auf die Wiese. Er hatte eine Schachtel dabei und setzte den kleinen Hund mit den langen Ohren hinein. Der jammerte und jaulte, bis der Mann ihn streichelte. Der Fremde schenkte den Hund seiner Frau. Sie nannte ihn Schilo und kraulte sein weiches Fell. Doch der Hund fürchtete sich in der fremden Wohnung und machte ein Pfützchen auf den Boden. Die Frau sagte: „Das ist nicht schlimm, der Hund ist noch klein!“ Sie kauften ihm das schönste Halsband und einen lange Leine. Jeden Tag gingen sie mit ihm spazieren, die Straße hinauf, um den Häuserblock und wieder zurück. Bald dachte er nicht mehr an seine Geschwister. Schilo wuchs und wurde ein sehr großer Hund. Das gefiel der Frau nicht. Sie schimpfte: „ Der Hund mit seinen großen Pfoten schleppst nur Dreck ins Haus, ich muss jeden Tag putzen!“ Der Mann fand, er müsse für den Hund teures Futter kaufen, Steuern und den Tierarzt bezahlen. Er seufzte: „ Der kostet uns zu viel Geld!“ Die Frau sagte: „ Im Urlaub kann er nicht mit uns im Hotel wohnen! Was sollen wir nur mit ihm machen?“ In der Urlaubszeit fuhren sie mit Schilo zu einem Rastplatz. Sie banden ihn an einen Baum, stellten eine Schüssel mit Wasser neben ihn und legten noch ein paar Hundekuchen an seinen Platz. Während der Hund fraß, stiegen sie in ihr Auto und reisten alleine weiter.

XXX

Was der Hund erzählen könnte

Schilo lag auf einem kleinen Rasenstück. Er dachte: „Wo bleiben denn meine Leute? Schon lange habe ich die Kuchen gefressen, die mein Herr mir gegeben hat!“ Da traf ihn ein Tannenzapfen am Rücken. Schilo drehte sich um und da knallte ihm noch ein Zapfen auf den Kopf. „He, du freches Ding, lass das sein. Wer bis du?“ „Ich bin Wusch, das Eichhörnchen. Warum liegst du hier?“
„Ich warte auf meine Leute.“ „Da kannst du lange warten. Bald wird es dunkel. Wenn du hier nicht übernachten willst, musst du jetzt los. Aber zack-zack! Oder soll ich noch mal mit Zapfen werfen?“ Schilo riss sich los. Mit der Nase dicht am Boden stürmte er davon. Aber er fand keine Spur von seinen Leuten. An einem Bach stillte er den Durst und legte sich unter einen Busch. Neben ihm rumorte ein Igel. Mäuschen wisperten und ein Käuzchen schrie. In seiner Kuhle unter Zweigen betrachtete Schilo den Sternenhimmel und schlief endlich hungrig ein. Am nächsten Morgen lief er weiter und kam zu einem dicken Mops. Schilo fragte: „Hast du meinen Herrn gesehen? Kann ich von deinem Fressen schlecken? Ich spiel mit dir dann auch verstecken!" Der Mops verzog sein Gesicht und sagte: " Mit Straßenkötern spiel ich nicht!"
Schilo bellte kurz und eilte weiter. Um die Mittagszeit stand er vor einem Gasthaus. Wie herrlich roch es hier! Der Wirt hatte seinem Kater Fleisch in den Napf gelegt. Bello schnupperte und überlegte: „Ob der Kater mir was schenkt? Nein, bestimmt nicht! Kater mögen mich nicht.“ Währen sich der Kater streckte und gähnte, machte sich Schilo über das Fressen her. Jetzt aber sprang der Kater auf, zeigte Schilo die Krallen und fauchte: „ Das lass ich mir nicht gefallen. Hier ist mein Reich! Verzieh dich!“ Er machte den Buckel krumm und fauchte noch einmal. Doch Schilo hatte Hunger und knurrte: „Verdufte, aber schnell, sonst beiß ich dich." Nun fürchtete sich der Kater und verzog sich. Schilo verschlang den Rest von Katers Fressen. Da stürmte der Wirt aus der Gaststube und brüllt: „He, was führst denn du im Schild? Du hundsgemeiner Straßenfeger, lass meinen Kater in Ruhe“, und er warf einen dicken Stock nach dem Hund. „Ich geh ja schon“, bellte Schilo und rannte, bis er zum Pudel kam. Der lag matt und alt vor einer großen Hundehütte. Schilo stieß ihn sacht an und fragte: „ Ich habe einen langen Weg hinter mir. Kann ich bei dir ausruhen? Nur für eine kurze Zeit! Hast du noch was für mich zum Fressen? Ein kleines Stück? Ich würde dir das nie vergessen! Der Pudel blinzelte und knurrt: „Verschwinde, sofort!“ Schilo hastete weiter, traf am Abend einen hübschen Schnauzer und flehte diesen an: „Schnauzer hör, ich habe Hunger, darf ich an deinem Knochen nagen?" Der Schnauzer fletschte die Zähne und knurrte: „Hier ist mein Revier, hau ab.“ Schilo rannte fort. Er brauchte dringend einen Unterschlupf, denn in der Ferne hörte er schon Donnergrollen. „Bei meiner Schnauze, wie schütze ich mich vor dem Gewitter“? fragte er sich. Als er sich umschaute, entdeckte er am Waldrand eine Hütte. Hier rannte er hin und als die ersten Regentropfen fielen, stürmte er in die offene Hütte und verkroch sich unter einer Bank. Leise jaulte er: „Warum nur haben meine Leute mich vergessen? Niemand mag mich, keiner gibt mir Futter und ich fürchte mich vor dem Donner.“ Am nächsten Morgen lief Schilo weiter und erreichte am Nachmittag einen Bauernhof. Alles roch so gut, wie früher, als er ein junger Hund war. Hier wollte er bleiben. Er umrundete das Haus, schnüffelte in jede Ecke und bellte leise: „Wunderbar, hier leben noch andere Tiere und sogar eine Hundefrau. Hier lass ich mich nicht vertreiben!“ Die Hündin ging langsam auf Schilo zu und bellte müde: „Hau ab, sonst setzt es Schläge, zwei Hunde braucht der Bauer nicht!“ Diesen Ton kannte Schilo und er rannte fort, aber nur ein kurzes Stück. Er kehrte um und versteckte sich hinter der Scheune. Jetzt hatte Schilo endlich Glück. Ein Kind entdeckte ihn. Der Hund wollte fliehen, aber der Junge warfen ihm ein Stück Braten hin. Schilo schnuppert erst, schnappte sich den Happen und versteckte sich unter einem Busch. „Bei meiner Schnauze, das war ein guter Brocken“, seufzte er. „Ob es noch mehr davon gibt?“ Vorsichtig schaute er unter dem Busch hervor und schon flog ein Stück Wurst zu ihm. Schilo schnappte die Wurst und wartete, bis das Kind zum Bauernhof ging. Dann folgte er ihm langsam. An der Haustür stand der Bauer. „Fremder Köter, fort mit dir“, schimpfte der und trat ihn mit dem Stiefel. Schilo jaulte leise und verzog sich wieder hinter die Scheune. „Nein, hier lasse ich mich nicht vertreiben, hier habe ich was zum Fressen bekommen“, dachte er. In der Dunkelheit schlich er zum Bauernhaus zurück und setzte sich vor die Haustür. „Nun“, dachte er „ alle sollen wissen, dass ich einsam bin.“ Er legte den Kopf in den Nacken und sein Heulen stieg klagend in den Nachthimmel. Als Schilo laute Schritte hinter der Türe hörte, floh er und versteckte sich wieder. In der Nacht träumte er von dem Kind, von einem großen Knochen und von der Hundefrau. Am nächsten Tag schlich er in aller Frühe zum Wassertopf des Bauernhofhundes und schlapperte ihn leer. Danach legte er sich wieder unter einen Busch und wartete auf das Kind. „Wo bleibt denn mein neuer Freund? Weiß er nicht, dass ich Hunger habe? Oder hat er mich auch vergessen“? überlegte Schilo. Unverwandt starrte er auf die Haustür. „Endlich“, seufzte er, als die Türe aufging. Aber das Kind war nicht allein. Zwei große Leute begleiteten es. „Ob das gut geht?“ seufzte er. Aber sein Hunger war stärker als alle Angst. Das Kind kam auf ihn zu, lockte ihn mit einem Wurststück und Schilo verließ sein Verssteck. Er hatte auch nichts dagegen, als das Kind ihm eine Schnur an sein Halsband knüpfte. Sie führten ihn zu einer Bank und das Kind sagte: „Platz!“ „Hab nichts dagegen“, bellte Schilo leise und legte sich aufmerksam zu Füßen des Kindes.
XxX
Das Kind hieß Benni und verbrachte den Urlaub mit den Eltern auf dem Bauernhof. Er hatte gehört, dass der Bauer den fremden Hund fangen und ins Tierheim bringen wollte und dass der Förster neben an schimpfte: „ Wenn ich den Hund im Wald erwische, erschieße ich ihn.“ Benni aber wollte den Hund mit nach Hause zu nehmen und fragte seine Eltern. Die Mutter sagte: „Du musst jeden Tag, bei Wind und Wetter, mit ihm spazieren gehen, mit ihm spielen und ihn abbürsten“. Der Vater meinte: „In unserer Wohnung hätten wir Platz für einen Hund. Aber ein Tier muss manchmal zum Arzt und braucht Futter, das kostet viel Geld. Wir überlegen uns, ob wir den Hund aufnehmen wollen!" Am nächsten Tag brachte Benni wieder ein Stück Wurst zu Schilo und nachdem dieser gefressen hatte, führte er ihn zu den Eltern. Der Vater nickte den beiden zu und sagte: „Setzen wir uns auf die Bank. Wie soll der Hund denn heißen?“ Benni deutet auf das Halsband: „Hier steht Schilo.“Der Vater sagte: „Wir haben uns alles gründlich überlegt und wir nehmen ihn mit, er gehört nun zu unserer Familie, für immer.“ Und die Mutter ergänzte: „Wir geben dem Hund ein neues Zuhause, das heißt: er bekommt regelmäßig Futter, einen schattigen Winkel im Sommer, eine warme Kuschelecke im Winter und einen großen Platz in unseren Herzen. Aber zunächst einmal wird er geduscht, ich glaube, er hat Flöhe.“
XxxX
Und Schilo?
Schilo wedelt, denkt voll Freude:
"Das sind meine neuen Leute
ihr Wort klingt wie Musik im Ohr,
so stell ich mir mein Leben vor
endlich bin ich wo daheim!
Ich heb mal flugs mein Hinterbein.“ ©
 

molly

Mitglied
Zum Vorlesen ab 5 Jahren

Die weite Reise

In der Scheune hinter einem Bauernhof lebte ein junger Hund. Er hatte hübsche lange Ohren und einen buschigen Schwanz. Am liebsten spielte er mit seinen Geschwistern auf der Wiese. Wenn er müde war, legte er sich neben seine Mutter und schlief. Eines Tages kam mit dem Bauer ein fremder Mann auf die Wiese. Er hatte eine Schachtel dabei und setzte den kleinen Hund mit den langen Ohren hinein. Der jammerte und jaulte, bis der Mann ihn streichelte. Der Fremde schenkte den Hund seiner Frau. Sie nannte ihn Schilo und kraulte sein weiches Fell. Doch der Hund fürchtete sich in der fremden Wohnung und machte ein Pfützchen auf den Boden. Die Frau sagte: „Das ist nicht schlimm, der Hund ist noch klein!“ Sie kauften ihm das schönste Halsband und einen lange Leine. Jeden Tag gingen sie mit ihm spazieren, die Straße hinauf, um den Häuserblock und wieder zurück. Bald dachte er nicht mehr an seine Geschwister. Schilo wuchs und wurde ein sehr großer Hund. Das gefiel der Frau nicht. Sie schimpfte: „ Der Hund mit seinen großen Pfoten schleppt nur Dreck ins Haus, ich muss jeden Tag putzen!“ Der Mann fand, er müsse für den Hund teures Futter kaufen, Steuern und den Tierarzt bezahlen. Er seufzte: „ Der kostet uns zu viel Geld!“ Die Frau sagte: „ Im Urlaub kann er nicht mit uns im Hotel wohnen! Was sollen wir nur mit ihm machen?“ In der Ferienzeit fuhren sie mit Schilo zu einem Rastplatz. Sie banden ihn an einen Baum, stellten eine Schüssel mit Wasser neben ihn und legten noch ein paar Hundekuchen an seinen Platz. Während der Hund fraß, stiegen sie in ihr Auto und reisten alleine weiter.

XXX

Was der Hund erzählen könnte

Schilo lag auf einem kleinen Rasenstück. Er dachte: „Wo bleiben denn meine Leute? Schon lange habe ich die Kuchen gefressen, die mein Herr mir gegeben hat!“ Da traf ihn ein Tannenzapfen am Rücken. Schilo drehte sich um und nun knallte ihm noch ein Zapfen auf den Kopf. „He, du freches Ding, lass das sein. Wer bis du?“ „Ich bin Wusch, das Eichhörnchen. Warum liegst du hier?“
„Ich warte auf meine Leute.“ „Da kannst du lange warten. Bald wird es dunkel. Wenn du hier nicht übernachten willst, musst du jetzt los. Aber zack-zack! Oder soll ich noch mal mit Zapfen werfen?“ Schilo riss sich los. Mit der Nase dicht am Boden stürmte er davon. Aber er fand keine Spur von seinen Leuten. An einem Bach stillte er den Durst und legte sich unter einen Busch. Neben ihm rumorte ein Igel. Mäuschen wisperten und ein Käuzchen schrie. In seiner Kuhle unter Zweigen betrachtete Schilo den Sternenhimmel und schlief endlich hungrig ein. Am nächsten Morgen lief er weiter und kam zu einem dicken Mops. Schilo fragte: „Hast du meinen Herrn gesehen? Kann ich von deinem Fressen schlecken? Ich spiel mit dir dann auch verstecken!" Der Mops verzog sein Gesicht und sagte: " Mit Straßenkötern spiel ich nicht!"
Schilo bellte kurz und eilte weiter. Um die Mittagszeit stand er vor einem Gasthaus. Wie herrlich roch es hier! Der Wirt hatte seinem Kater Fleisch in den Napf gelegt. Bello schnupperte und überlegte: „Ob der Kater mir was schenkt? Nein, bestimmt nicht! Kater mögen mich nicht.“ Während sich der Kater streckte und gähnte, machte sich Schilo über das Fressen her. Jetzt aber sprang der Kater auf, zeigte Schilo die Krallen und fauchte: „ Das lass ich mir nicht gefallen. Hier ist mein Reich! Verzieh dich!“ Er machte den Buckel krumm und fauchte noch einmal. Doch Schilo hatte Hunger und knurrte: „Verdufte, aber schnell, sonst beiß ich dich." Nun fürchtete sich der Kater und verzog sich. Schilo verschlang den Rest von Katers Fressen. Da stürmte der Wirt aus der Gaststube und brüllte: „He, was führst denn du im Schild? Du hundsgemeiner Straßenfeger, lass meinen Kater in Ruhe“, und er warf einen dicken Stock nach dem Hund. „Ich geh ja schon“, bellte Schilo und rannte, bis er zum Pudel kam. Der lag matt und alt vor einer großen Hundehütte. Schilo stieß ihn sacht an und fragte: „ Ich habe einen langen Weg hinter mir. Kann ich bei dir ausruhen? Nur für eine kurze Zeit! Hast du noch was für mich zum Fressen? Ein kleines Stück? Ich würde dir das nie vergessen! Der Pudel blinzelte und knurrt: „Verschwinde, sofort!“ Schilo hastete weiter, traf am Abend einen hübschen Schnauzer und flehte diesen an: „Schnauzer hör, ich habe Hunger, darf ich an deinem Knochen nagen?" Der Schnauzer fletschte die Zähne und knurrte: „Hier ist mein Revier, hau ab.“ Schilo rannte fort. Er brauchte dringend einen Unterschlupf, denn in der Ferne hörte er schon Donnergrollen. „Bei meiner Schnauze, wie schütze ich mich vor dem Gewitter“? fragte er sich. Als er sich umschaute, entdeckte er am Waldrand eine Hütte. Hier rannte er hin und als die ersten Regentropfen fielen, stürmte er in die offene Hütte und verkroch sich unter einer Bank. Leise jaulte er: „Warum nur haben meine Leute mich vergessen? Niemand mag mich, keiner gibt mir Futter und ich fürchte mich vor dem Donner.“ Am nächsten Morgen lief Schilo weiter und erreichte am Nachmittag einen Bauernhof. Alles roch so gut, wie früher, als er ein junger Hund war. Hier wollte er bleiben. Er umrundete das Haus, schnüffelte in jede Ecke und bellte leise: „Wunderbar, hier leben noch andere Tiere und sogar eine Hundefrau. Hier lass ich mich nicht vertreiben!“ Die Hündin ging langsam auf Schilo zu und bellte müde: „Hau ab, sonst setzt es Schläge, zwei Hunde braucht der Bauer nicht!“ Diesen Ton kannte Schilo und er rannte fort, aber nur ein kurzes Stück. Er kehrte um und versteckte sich hinter der Scheune. Jetzt hatte Schilo endlich Glück. Ein Kind entdeckte ihn. Der Hund wollte fliehen, aber der Junge warfen ihm ein Stück Braten hin. Schilo schnuppert erst, schnappte sich den Happen und versteckte sich unter einem Busch. „Bei meiner Schnauze, das war ein guter Brocken“, seufzte er. „Ob es noch mehr davon gibt?“ Vorsichtig schaute er unter dem Busch hervor und schon flog ein Stück Wurst zu ihm. Schilo schnappte die Wurst und wartete, bis das Kind zum Bauernhof ging. Dann folgte er ihm langsam. An der Haustür stand der Bauer. „Fremder Köter, fort mit dir“, schimpfte der und trat ihn mit dem Stiefel. Schilo jaulte leise und verzog sich wieder hinter die Scheune. „Nein, hier lasse ich mich nicht vertreiben, hier habe ich was zum Fressen bekommen“, dachte er. In der Dunkelheit schlich er zum Bauernhaus zurück und setzte sich vor die Haustür. „Nun“, dachte er „ alle sollen wissen, dass ich einsam bin.“ Er legte den Kopf in den Nacken und sein Heulen stieg klagend in den Nachthimmel. Als Schilo laute Schritte hinter der Türe hörte, floh er und versteckte sich wieder. In der Nacht träumte er von dem Kind, von einem großen Knochen und von der Hundefrau. Am nächsten Tag schlich er in aller Frühe zum Wassertopf des Bauernhofhundes und schlapperte ihn leer. Danach legte er sich wieder unter einen Busch und wartete auf das Kind. „Wo bleibt denn mein neuer Freund? Weiß er nicht, dass ich Hunger habe? Oder hat er mich auch vergessen“? überlegte Schilo. Unverwandt starrte er auf die Haustür. „Endlich“, seufzte er, als die Türe aufging. Aber das Kind war nicht allein. Zwei große Leute begleiteten es. „Ob das gut geht?“ seufzte er. Aber sein Hunger war stärker als alle Angst. Das Kind kam auf ihn zu, lockte ihn mit einem Wurststück und Schilo verließ sein Verssteck. Er hatte auch nichts dagegen, als das Kind ihm eine Schnur an sein Halsband knüpfte. Sie führten ihn zu einer Bank und das Kind sagte: „Platz!“ „Hab nichts dagegen“, bellte Schilo leise und legte sich aufmerksam zu Füßen des Kindes.
XxX
Das Kind hieß Benni und verbrachte den Urlaub mit den Eltern auf dem Bauernhof. Er hatte gehört, dass der Bauer den fremden Hund fangen und ins Tierheim bringen wollte und dass der Förster nebenan schimpfte: „ Wenn ich den Hund im Wald erwische, erschieße ich ihn.“ Benni aber wollte den Hund mit nach Hause zu nehmen und fragte seine Eltern. Die Mutter sagte: „Du musst jeden Tag, bei Wind und Wetter, mit ihm spazieren gehen, mit ihm spielen und ihn abbürsten“. Der Vater meinte: „In unserer Wohnung hätten wir Platz für einen Hund. Aber ein Tier muss manchmal zum Arzt und braucht Futter, das kostet viel Geld. Wir überlegen uns, ob wir den Hund aufnehmen wollen!" Am nächsten Tag brachte Benni wieder ein Stück Wurst zu Schilo und nachdem dieser gefressen hatte, führte er ihn zu den Eltern. Der Vater nickte den beiden zu und sagte: „Setzen wir uns auf die Bank. Wie soll der Hund denn heißen?“ Benni deutet auf das Halsband: „Hier steht Schilo.“Der Vater sagte: „Wir haben uns alles gründlich überlegt und wir nehmen ihn mit, er gehört nun zu unserer Familie, für immer.“ Und die Mutter ergänzte: „Wir geben dem Hund ein neues Zuhause, das heißt: er bekommt regelmäßig Futter, einen schattigen Winkel im Sommer, eine warme Kuschelecke im Winter und einen großen Platz in unseren Herzen. Aber zunächst einmal wird er geduscht, ich glaube, er hat Flöhe.“
XxxX
Und Schilo?
Schilo wedelt, denkt voll Freude:
"Das sind meine neuen Leute
ihr Wort klingt wie Musik im Ohr,
so stell ich mir mein Leben vor
endlich bin ich wo daheim!
Ich heb mal flugs mein Hinterbein.“ ©
 

molly

Mitglied
Zum Vorlesen ab 5 Jahren

Die weite Reise

In der Scheune hinter einem Bauernhof lebte ein junger Hund. Er hatte hübsche lange Ohren und einen buschigen Schwanz. Am liebsten spielte er mit seinen Geschwistern auf der Wiese. Wenn er müde war, legte er sich neben seine Mutter und schlief. Eines Tages kam mit dem Bauer ein fremder Mann auf die Wiese. Er hatte eine Schachtel dabei und setzte den kleinen Hund mit den langen Ohren hinein. Der jammerte und jaulte, bis der Mann ihn streichelte. Der Fremde schenkte den Hund seiner Frau. Sie nannte ihn Schilo und kraulte sein weiches Fell. Doch der Hund fürchtete sich in der fremden Wohnung und machte ein Pfützchen auf den Boden. Die Frau sagte: „Das ist nicht schlimm, der Hund ist noch klein!“ Sie kauften ihm das schönste Halsband und einen lange Leine. Jeden Tag gingen sie mit ihm spazieren, die Straße hinauf, um den Häuserblock und wieder zurück. Bald dachte er nicht mehr an seine Geschwister. Schilo wuchs und wurde ein sehr großer Hund. Das gefiel der Frau nicht. Sie schimpfte: „ Der Hund mit seinen großen Pfoten schleppt nur Dreck ins Haus, ich muss jeden Tag putzen!“ Der Mann fand, er müsse für den Hund teures Futter kaufen, Steuern und den Tierarzt bezahlen. Er seufzte: „ Der kostet uns zu viel Geld!“ Die Frau sagte: „ Im Urlaub kann er nicht mit uns im Hotel wohnen! Was sollen wir nur mit ihm machen?“ In der Ferienzeit fuhren sie mit Schilo zu einem Rastplatz. Sie banden ihn an einen Baum, stellten eine Schüssel mit Wasser neben ihn und legten noch ein paar Hundekuchen an seinen Platz. Während der Hund fraß, stiegen sie in ihr Auto und reisten alleine weiter.

XXX

Was der Hund erzählen könnte

Schilo lag auf einem kleinen Rasenstück. Er dachte: „Wo bleiben denn meine Leute? Schon lange habe ich die Kuchen gefressen, die mein Herr mir gegeben hat!“ Da traf ihn ein Tannenzapfen am Rücken. Schilo drehte sich um und nun knallte ihm noch ein Zapfen auf den Kopf. „He, du freches Ding, lass das sein. Wer bis du?“ „Ich bin Wusch, das Eichhörnchen. Warum liegst du hier?“
„Ich warte auf meine Leute.“ „Da kannst du lange warten. Bald wird es dunkel. Wenn du hier nicht übernachten willst, musst du jetzt los. Aber zack-zack! Oder soll ich noch mal mit Zapfen werfen?“ Schilo riss sich los. Mit der Nase dicht am Boden stürmte er davon. Aber er fand keine Spur von seinen Leuten. An einem Bach stillte er den Durst und legte sich unter einen Busch. Neben ihm rumorte ein Igel. Mäuschen wisperten und ein Käuzchen schrie. In seiner Kuhle unter Zweigen betrachtete Schilo den Sternenhimmel und schlief endlich hungrig ein. Am nächsten Morgen lief er weiter und kam zu einem dicken Mops. Schilo fragte: „Hast du meinen Herrn gesehen? Kann ich von deinem Fressen schlecken? Ich spiel mit dir dann auch verstecken!" Der Mops verzog sein Gesicht und sagte: " Mit Straßenkötern spiel ich nicht!"
Schilo bellte kurz und eilte weiter. Um die Mittagszeit stand er vor einem Gasthaus. Wie herrlich roch es hier! Der Wirt hatte seinem Kater Fleisch in den Napf gelegt. Bello schnupperte und überlegte: „Ob der Kater mir was schenkt? Nein, bestimmt nicht! Kater mögen mich nicht.“ Während sich der Kater streckte und gähnte, machte sich Schilo über das Fressen her. Jetzt aber sprang der Kater auf, zeigte Schilo die Krallen und fauchte: „ Das lass ich mir nicht gefallen. Hier ist mein Reich! Verzieh dich!“ Er machte den Buckel krumm und fauchte noch einmal. Doch Schilo hatte Hunger und knurrte: „Verdufte, aber schnell, sonst beiß ich dich." Nun fürchtete sich der Kater und verzog sich. Schilo verschlang den Rest von Katers Fressen. Da stürmte der Wirt aus der Gaststube und brüllte: „He, was führst denn du im Schild? Du hundsgemeiner Straßenfeger, lass meinen Kater in Ruhe“, und er warf einen dicken Stock nach dem Hund. „Ich geh ja schon“, bellte Schilo und rannte, bis er zum Pudel kam. Der lag matt und alt vor einer großen Hundehütte. Schilo stieß ihn sacht an und fragte: „ Ich habe einen langen Weg hinter mir. Kann ich bei dir ausruhen? Nur für eine kurze Zeit! Hast du noch was für mich zum Fressen? Ein kleines Stück? Ich würde dir das nie vergessen! Der Pudel blinzelte und knurrt: „Verschwinde, sofort!“ Schilo hastete weiter, traf am Abend einen hübschen Schnauzer und flehte diesen an: „Schnauzer hör, ich habe Hunger, darf ich an deinem Knochen nagen?" Der Schnauzer fletschte die Zähne und knurrte: „Hier ist mein Revier, hau ab.“ Schilo rannte fort. Er brauchte dringend einen Unterschlupf, denn in der Ferne hörte er schon Donnergrollen. „Bei meiner Schnauze, wie schütze ich mich vor dem Gewitter“? fragte er sich. Als er sich umschaute, entdeckte er am Waldrand eine Hütte. Hier rannte er hin und als die ersten Regentropfen fielen, stürmte er in die offene Hütte und verkroch sich unter einer Bank. Leise jaulte er: „Warum nur haben meine Leute mich vergessen? Niemand mag mich, keiner gibt mir Futter und ich fürchte mich vor dem Donner.“ Am nächsten Morgen lief Schilo weiter und erreichte am Nachmittag einen Bauernhof. Alles roch so gut, wie früher, als er ein junger Hund war. Hier wollte er bleiben. Er umrundete das Haus, schnüffelte in jede Ecke und bellte leise: „Wunderbar, hier leben noch andere Tiere und sogar eine Hundefrau. Hier lass ich mich nicht vertreiben!“ Die Hündin ging langsam auf Schilo zu und bellte müde: „Hau ab, sonst setzt es Schläge, zwei Hunde braucht der Bauer nicht!“ Diesen Ton kannte Schilo und er rannte fort, aber nur ein kurzes Stück. Er kehrte um und versteckte sich hinter der Scheune. Jetzt hatte Schilo endlich Glück. Ein Kind entdeckte ihn. Der Hund wollte fliehen, aber der Junge warfen ihm ein Stück Braten hin. Schilo schnuppert erst, schnappte sich den Happen und versteckte sich unter einem Busch. „Bei meiner Schnauze, das war ein guter Brocken“, seufzte er. „Ob es noch mehr davon gibt?“ Vorsichtig schaute er unter dem Busch hervor und schon flog ein Stück Wurst zu ihm. Schilo schnappte die Wurst und wartete, bis das Kind zum Bauernhof ging. Dann folgte er ihm langsam. An der Haustür stand der Bauer. „Fremder Köter, fort mit dir“, schimpfte der und trat ihn mit dem Stiefel. Schilo jaulte leise und verzog sich wieder hinter die Scheune. „Nein, hier lasse ich mich nicht vertreiben, hier habe ich was zum Fressen bekommen“, dachte er. In der Dunkelheit schlich er zum Bauernhaus zurück und setzte sich vor die Haustür. „Nun“, dachte er „ alle sollen wissen, dass ich einsam bin.“ Er legte den Kopf in den Nacken und sein Heulen stieg klagend in den Nachthimmel. Als Schilo laute Schritte hinter der Türe hörte, floh er und versteckte sich wieder. In der Nacht träumte er von dem Kind, von einem großen Knochen und von der Hundefrau. Am nächsten Tag schlich er in aller Frühe zum Wassertopf des Bauernhofhundes und schlapperte ihn leer. Danach legte er sich wieder unter einen Busch und wartete auf das Kind. „Wo bleibt denn mein neuer Freund? Weiß er nicht, dass ich Hunger habe? Oder hat er mich auch vergessen“? überlegte Schilo. Unverwandt starrte er auf die Haustür. „Endlich“, seufzte er, als die Türe aufging. Aber das Kind war nicht allein. Zwei große Leute begleiteten es. „Ob das gut geht?“ seufzte er. Aber sein Hunger war stärker als alle Angst. Das Kind kam auf ihn zu, lockte ihn mit einem Wurststück und Schilo verließ sein Verssteck. Er hatte auch nichts dagegen, als das Kind ihm eine Schnur an sein Halsband knüpfte. Sie führten ihn zu einer Bank und das Kind sagte: „Platz!“ „Hab nichts dagegen“, bellte Schilo leise und legte sich aufmerksam zu Füßen des Kindes.
XxX
Das Kind hieß Benni und verbrachte den Urlaub mit den Eltern auf dem Bauernhof. Er hatte gehört, dass der Bauer den fremden Hund fangen und ins Tierheim bringen wollte und dass der Förster nebenan schimpfte: „ Wenn ich den Hund im Wald erwische, erschieße ich ihn.“ Benni aber wollte den Hund mit nach Hause zu nehmen und fragte seine Eltern. Die Mutter sagte: „Du musst jeden Tag, bei Wind und Wetter, mit ihm spazieren gehen, mit ihm spielen und ihn abbürsten“. Der Vater meinte: „In unserer Wohnung hätten wir Platz für einen Hund. Aber ein Tier muss manchmal zum Arzt und braucht Futter, das kostet viel Geld. Wir überlegen uns, ob wir den Hund aufnehmen wollen!" Am nächsten Tag brachte Benni wieder ein Stück Wurst zu Schilo und nachdem dieser gefressen hatte, führte er ihn zu den Eltern. Der Vater nickte den beiden zu und sagte: „Setzen wir uns auf die Bank. Wie soll der Hund denn heißen?“ Benni deutet auf das Halsband: „Hier steht Schilo.“Der Vater sagte: „Wir haben uns alles gründlich überlegt und wir nehmen ihn mit, er gehört nun zu unserer Familie, für immer.“ Und die Mutter ergänzte: „Wir geben dem Hund ein neues Zuhause, das heißt: er bekommt regelmäßig Futter, einen schattigen Winkel im Sommer, eine warme Kuschelecke im Winter und einen großen Platz in unseren Herzen. Aber zunächst einmal wird er geduscht, ich glaube, er hat Flöhe.“
XxxX
Und Schilo?
Schilo wedelt, denkt voll Freude:
"Das sind meine neuen Leute
ihr Wort klingt wie Musik im Ohr,
so stell ich mir mein Leben vor
endlich bin ich wo daheim!
Ich heb mal flugs mein Hinterbein.“ ©

Hier habe ich noch ein Hunderätsel:

http://www.heilpaedagogik-info.de/k...ichte/1930-der-hund-und-der-hase-raetsel.html
 

molly

Mitglied
Zum Vorlesen ab 5 Jahren

Die weite Reise

In der Scheune hinter einem Bauernhof lebte ein junger Hund. Er hatte hübsche lange Ohren und einen buschigen Schwanz. Am liebsten spielte er mit seinen Geschwistern auf der Wiese. Wenn er müde war, legte er sich neben seine Mutter und schlief.

Eines Tages kam mit dem Bauer ein fremder Mann auf die Wiese. Er hatte eine Schachtel dabei und setzte den kleinen Hund mit den langen Ohren hinein. Der jammerte und jaulte, bis der Mann ihn streichelte. Der Fremde schenkte den Hund seiner Frau. Sie nannte ihn Schilo und kraulte sein weiches Fell. Doch der Hund fürchtete sich in der fremden Wohnung und machte ein Pfützchen auf den Boden.

Die Frau sagte: „Das ist nicht schlimm, der Hund ist noch klein!“ Sie kauften ihm das schönste Halsband und einen lange Leine. Jeden Tag gingen sie mit ihm spazieren, die Straße hinauf, um den Häuserblock und wieder zurück. Bald dachte er nicht mehr an seine Geschwister. Schilo wuchs und wurde ein sehr großer Hund. Das gefiel der Frau nicht.


Sie schimpfte: „ Der Hund mit seinen großen Pfoten schleppt nur Dreck ins Haus, ich muss jeden Tag putzen!“ Der Mann fand, er müsse für den Hund teures Futter kaufen, Steuern und den Tierarzt bezahlen. Er seufzte: „ Der kostet uns zu viel Geld!“

Die Frau meinte: „ Im Urlaub kann er nicht mit uns im Hotel wohnen! Was sollen wir nur mit ihm machen?“ In der Ferienzeit fuhren sie mit Schilo zu einem Rastplatz. Sie banden ihn an einen Baum, stellten eine Schüssel mit Wasser neben ihn und legten noch ein paar Hundekuchen an seinen Platz. Während der Hund fraß, stiegen sie in ihr Auto und reisten alleine weiter.

XXX

Was der Hund erzählen könnte

Schilo lag auf einem kleinen Rasenstück. Er dachte: „Wo bleiben denn meine Leute? Schon lange habe ich die Kuchen gefressen, die mein Herr mir gegeben hat!“ Da traf ihn ein Tannenzapfen am Rücken. Schilo drehte sich um und nun knallte ihm noch ein Zapfen auf den Kopf. „He, du freches Ding, lass das sein. Wer bis du?“ „Ich bin Wusch, das Eichhörnchen. Warum liegst du hier?“
„Ich warte auf meine Leute.“ „Da kannst du lange warten. Bald wird es dunkel. Wenn du hier nicht übernachten willst, musst du jetzt los. Aber zack-zack! Oder soll ich noch mal mit Zapfen werfen?“


Schilo riss sich los. Mit der Nase dicht am Boden stürmte er davon. Aber er fand keine Spur von seinen Leuten. An einem Bach stillte er den Durst und legte sich unter einen Busch. Neben ihm rumorte ein Igel. Mäuschen wisperten und ein Käuzchen schrie. In seiner Kuhle unter Zweigen betrachtete Schilo den Sternenhimmel und schlief endlich hungrig ein. Am nächsten Morgen lief er weiter und kam zu einem dicken Mops. Schilo fragte: „Hast du meinen Herrn gesehen? Kann ich von deinem Fressen schlecken? Ich spiel mit dir dann auch verstecken!" Der Mops verzog sein Gesicht und sagte: " Mit Straßenkötern spiel ich nicht!"


Schilo bellte kurz und eilte weiter. Um die Mittagszeit stand er vor einem Gasthaus. Wie herrlich roch es hier! Der Wirt hatte seinem Kater Fleisch in den Napf gelegt. Schilo schnupperte und überlegte: „Ob der Kater mir was schenkt? Nein, bestimmt nicht! Kater mögen mich nicht.“ Während sich der Kater streckte und gähnte, machte sich Schilo über das Fressen her. Jetzt aber sprang der Kater auf, zeigte Schilo die Krallen und fauchte: „ Das lass ich mir nicht gefallen. Hier ist mein Reich! Verzieh dich!“ Er machte den Buckel krumm und fauchte noch einmal. Doch Schilo hatte Hunger und knurrte: „Verdufte, aber schnell, sonst beiß ich dich."

Nun fürchtete sich der Kater und verzog sich. Schilo verschlang den Rest von Katers Fressen. Da stürmte der Wirt aus der Gaststube und brüllte: „He, was führst denn du im Schild? Du hundsgemeiner Straßenfeger, lass meinen Kater in Ruhe“, und er warf einen dicken Stock nach dem Hund. „Ich geh ja schon“, bellte Schilo und rannte, bis er zum Pudel kam. Der lag matt und alt vor einer großen Hundehütte. Schilo stieß ihn sacht an und fragte: „ Ich habe einen langen Weg hinter mir. Kann ich bei dir ausruhen? Nur für eine kurze Zeit! Hast du noch was für mich zum Fressen? Ein kleines Stück? Ich würde dir das nie vergessen! Der Pudel blinzelte und knurrt: „Verschwinde, sofort!“

Schilo hastete weiter, traf am Abend einen hübschen Schnauzer und flehte diesen an: „Schnauzer hör, ich habe Hunger, darf ich an deinem Knochen nagen?" Der Schnauzer fletschte die Zähne und knurrte: „Hier ist mein Revier, hau ab.“ Schilo rannte fort. Er brauchte dringend einen Unterschlupf, denn in der Ferne hörte er schon Donnergrollen.
„Bei meiner Schnauze, wie schütze ich mich vor dem Gewitter“? fragte er sich. Als er sich umschaute, entdeckte er am Waldrand eine Hütte. Hier rannte er hin und als die ersten Regentropfen fielen, stürmte er in die offene Hütte und verkroch sich unter einer Bank. Leise jaulte er: „Warum nur haben meine Leute mich vergessen? Niemand mag mich, keiner gibt mir Futter und ich fürchte mich vor dem Donner.“


Am nächsten Morgen lief Schilo weiter und erreichte am Nachmittag einen Bauernhof. Alles roch so gut, wie früher, als er ein junger Hund war. Hier wollte er bleiben. Er umrundete das Haus, schnüffelte in jede Ecke und bellte leise: „Wunderbar, hier leben noch andere Tiere und sogar eine Hundefrau. Hier lass ich mich nicht vertreiben!“ Die Hündin ging langsam auf Schilo zu und bellte müde: „Hau ab, sonst setzt es Schläge, zwei Hunde braucht der Bauer nicht!“


Diesen Ton kannte Schilo und er rannte fort, aber nur ein kurzes Stück. Er kehrte um und versteckte sich hinter der Scheune. Jetzt hatte Schilo endlich Glück. Ein Kind entdeckte ihn. Der Hund wollte fliehen, aber der Junge warfen ihm ein Stück Braten hin. Schilo schnuppert erst, schnappte sich den Happen und versteckte sich unter einem Busch. „Bei meiner Schnauze, das war ein guter Brocken“, seufzte er. „Ob es noch mehr davon gibt?“ Vorsichtig schaute er unter dem Busch hervor und schon flog ein Stück Wurst zu ihm. Schilo schnappte die Wurst und wartete, bis das Kind zum Bauernhof ging. Dann folgte er ihm langsam.

An der Haustür stand der Bauer. „Fremder Köter, fort mit dir“, schimpfte der und trat ihn mit dem Stiefel. Schilo jaulte leise und verzog sich wieder hinter die Scheune. „Nein, hier lasse ich mich nicht vertreiben, hier habe ich was zum Fressen bekommen“, dachte er. In der Dunkelheit schlich er zum Bauernhaus zurück und setzte sich vor die Haustür. „Nun“, dachte er „ alle sollen wissen, dass ich einsam bin.“ Er legte den Kopf in den Nacken und sein Heulen stieg klagend in den Nachthimmel.

Als Schilo laute Schritte hinter der Türe hörte, floh er und versteckte sich wieder. In der Nacht träumte er von dem Kind, von einem großen Knochen und von der Hundefrau. Am nächsten Tag schlich er in aller Frühe zum Wassertopf des Bauernhofhundes und schlapperte ihn leer. Danach legte er sich wieder unter einen Busch und wartete auf das Kind.

„Wo bleibt denn mein neuer Freund? Weiß er nicht, dass ich Hunger habe? Oder hat er mich auch vergessen“? überlegte Schilo. Unverwandt starrte er auf die Haustür. „Endlich“, seufzte er, als die Türe aufging. Aber das Kind war nicht allein. Zwei große Leute begleiteten es. „Ob das gut geht?“ seufzte er. Aber sein Hunger war stärker als alle Angst. Das Kind kam auf ihn zu, lockte ihn mit einem Wurststück und Schilo verließ sein Verssteck. Er hatte auch nichts dagegen, als das Kind ihm eine Schnur an sein Halsband knüpfte. Es führten ihn zu einer Bank und das Kind sagte: „Platz!“ „Hab nichts dagegen“, bellte Schilo leise und legte sich aufmerksam zu Füßen des Kindes.

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Das Kind hieß Benni und verbrachte den Urlaub mit den Eltern auf dem Bauernhof. Er hatte gehört, dass der Bauer den fremden Hund fangen und ins Tierheim bringen wollte und dass der Förster nebenan schimpfte: „ Wenn ich den Hund im Wald erwische, erschieße ich ihn.“ Benni aber wollte den Hund mit nach Hause zu nehmen und fragte seine Eltern. Die Mutter sagte: „Du musst jeden Tag, bei Wind und Wetter, mit ihm spazieren gehen, mit ihm spielen und ihn abbürsten“. Der Vater meinte: „In unserer Wohnung hätten wir Platz für einen Hund. Aber ein Tier muss manchmal zum Arzt und braucht Futter, das kostet viel Geld. Wir überlegen uns, ob wir den Hund aufnehmen wollen!"

Am nächsten Tag brachte Benni wieder ein Stück Wurst zu Schilo und nachdem dieser gefressen hatte, führte er ihn zu den Eltern. Der Vater nickte den beiden zu und sagte: „Setzen wir uns auf die Bank. Wie soll der Hund denn heißen?“

Benni deutet auf das Halsband: „Hier steht Schilo.“

Der Vater sagte: „Wir haben uns alles gründlich überlegt und wir nehmen ihn mit, er gehört nun zu unserer Familie, für immer.“ Und die Mutter ergänzte: „Wir geben dem Hund ein neues Zuhause, das heißt: er bekommt regelmäßig Futter, einen schattigen Winkel im Sommer, eine warme Kuschelecke im Winter und einen großen Platz in unseren Herzen. Aber zunächst einmal wird er geduscht, ich glaube, er hat Flöhe.“

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Und Schilo?
Schilo wedelt, denkt voll Freude:
"Das sind meine neuen Leute
ihr Wort klingt wie Musik im Ohr,
so stell ich mir mein Leben vor
endlich bin ich wo daheim!
Ich heb mal flugs mein Hinterbein.“ ©

Hier habe ich noch ein Hunderätsel:

http://www.heilpaedagogik-info.de/k...ichte/1930-der-hund-und-der-hase-raetsel.html
 



 
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