Der Igel mit den weißen Stacheln

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HelenaSofie

Mitglied
Der Uhu hatte ihn entdeckt und war im Anflug. Das Herz des kleinen Igels pochte aufgeregt. Gerade noch hat er es geschafft, sein sicheres Nest zu erreichen. „Schuld daran sind meine Stacheln“, dachte er. Damit werde ich so leicht in der Dämmerung entdeckt.“ Der kleine Igel hatte nämlich ungewöhnliche Stacheln. Sie waren nicht dunkel wie bei den anderen Igeln, sondern weiß.
„Deine Stacheln sind genau so wichtig und gut wie die dunklen, ihnen fehlt nur die Farbe,“ hatte Mama ihm erklärt.
Am Anfang haben ihn die weißen Stacheln auch nicht gestört. Als er aber auf Futtersuche ging, merkte er schnell, dass er viel mehr aufpassen und sich besser verstecken musste als seine Geschwister, um vom Uhu nicht entdeckt zu werden. Und heute hatte ihn der Uhu fast bekommen.
Er musste aber auf Futtersuche gehen und nach Regenwürmern und Schnecken suchen. Sie kamen nicht bis zu seiner Wohnung gekrochen.

Am nächsten Tag stand der kleine Igel früher auf als sonst. Er tippelte zu seinem Freund, dem Maulwurf. „Kannst du mir helfen und meinen weißen Stacheln Farbe geben?“ „So, so, du hast weiße Stacheln? Ist mir noch nicht aufgefallen, ich sehe so schlecht. Aber Farbe habe ich keine in meinem Bau.“
„Der Maulwurf kann mir nicht helfen,“ dachte der Igel und ging enttäuscht weiter.
Da begegnete ihm der Feldhamster.
„Hast du Farbe für meine weißen Stacheln?“
Der Hamster schaute ihn verwundert an und meinte: „Du hast vielleicht Sorgen! Weiße Stacheln tun nicht weh. Ich habe mir einen Zahn an einem dicken Getreidekorn ausgebissen. Es war aber kein Getreidekorn sondern ein Stein. Meine Backen tun weh und ich kann nichts essen. Farbe habe ich sowieso keine.“
„Wieder nichts. Wer könnte mir nur helfen?“, überlegte der Igel gerade, als die dicke Hummel angeflogen kam. Nachdem er von seinem Kummer erzählt hatte, schlug sie vor: „Auf dem Feld nebenan ist eine große Pfütze voller Matsch. Du musst dich nur darin wälzen. Der Matsch krümelt zwar etwas, wenn er trocken ist, aber weiß sind deine Stacheln dann bestimmt nicht mehr.“
„Krümel im Bett,“ dachte der kleine Igel, „das geht gar nicht.“

Traurig setzte er sich unter die Hecke. Er hockte schon eine Weile da, als der Feldhase herangehoppelt kam. „Wie siehst du denn aus? Hast du dich verkleidet?“, fragte ihn der Hase und sprang weiter.
„Das hat mir noch gefehlt“, dachte der kleine Igel. „Keiner kann mir helfen und dann werde ich auch noch verspottet.“
Der Hase schien es sich aber anders überlegt zu haben. Er kam zurück und meinte: „Entschuldigung. Kann ich dir helfen?“
Verwundert erzählte der kleine Igel von seinen Sorgen und meinte dann: „Du kannst mir bestimmt auch nicht helfen.“
„Und ob ich dir helfen kann,“ antwortete der Hase darauf. „Komm mit!“
Es dauerte nicht lange, da waren sie am alten Schuppen angekommen. In einer Ecke standen viele Blechdosen.
„Darin sind noch die Farbreste vom Ostereierfärben,“ erklärte der Hase.
Aber in keiner Dose war dunkelbraune Farbe. „Braune Ostereier mögen die Menschen nicht,“ erklärte der Hase.
Enttäuscht wollte der kleine Igel schon weggehen, aber das Hase meinte: „Warte doch, das Problem habe ich gleich gelöst.“
Er war nicht nur ein guter Ostereiermaler sondern auch ein guter Farbenmischer. In einen Topf mit roter Farbe gab er etwas grüne Farbe dazu, rührte alles um und schon hatte er braune Farbe.
„Setz dich hin und halt still!“, befahl der Hase.
Er nahm einen dicken Pinsel und verteilte mit kräftigen Strichen die braune Farbe über die Stacheln. Nach kurzer Zeit waren keine weißen Stacheln mehr zu sehen. Der kleine Igel hatte tatsächlich braune Stacheln.
Als die Farbe trocken war, meinte der Hase: „Wenn du noch einmal Farbe für deine Stacheln brauchst, wie wäre es dann mit grün?“
„Nein, lieber nicht,“ lachte der kleine Igel. Er bedankte sich und tippelte glücklich nach Hause.


Geschichte für Kinder von 4-6 Jahren
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Guten Morgen, HelenaSofie,

eine hübsche kleine Geschichte, die Kinder in dem von dir angegebenen Alter (und natürlich alle anderen auch) mögen werden. Und für diese Klientel halte ich die vielen Wortwiederholungen (Stacheln, Farbe) auch durchaus für legitim, denn ein Kind in dem Alter kann sicher nicht viel mit Umschreibungen anfangen.

Eine klitzekleine Kritik habe ich jedoch bezüglich der Tempi, zum Beispiel
Das Herz des kleinen Igels [blue]pochte[/blue] aufgeregt. Gerade noch [blue]hat[/blue] er es geschafft, sein sicheres Nest zu erreichen
Einige „hatte“ könnte man sicher umschreiben, zum Beispiel
Der kleine Igel [strike][red]hatte[/red][/strike] [blue]besaß[/blue] nämlich ungewöhnliche Stacheln
.
Auch würde ich nicht ganz so viele Absätze machen oder zumindest immer nur bei einer wörtlichen Rede beginnen lassen.

Aber das ist bei Deiner guten Schreibe wirklich schon Mäkeln auf hohem Niveau. Hat mir gut gefallen!

Ach ja: Das Komma nach der wörtlichen Rede setzt man nach den Anführungsstrichen.

Schönen Sonntag
und liebe Grüße
Ciconia
 

HelenaSofie

Mitglied
Der Uhu hatte ihn entdeckt und war im Anflug. Das Herz des kleinen Igels pochte aufgeregt. Gerade noch hat er es geschafft, sein sicheres Nest zu erreichen. „Schuld daran sind meine Stacheln", dachte er. "Damit werde ich so leicht in der Dämmerung entdeckt.“ Der kleine Igel hatte nämlich ungewöhnliche Stacheln. Sie waren nicht dunkel wie bei den anderen Igeln, sondern weiß.
„Deine Stacheln sind genau so wichtig und gut wie die dunklen, ihnen fehlt nur die Farbe", hatte Mama ihm erklärt.
Am Anfang haben ihn die weißen Stacheln auch nicht gestört. Als er aber auf Futtersuche ging, merkte er schnell, dass er viel mehr aufpassen und sich besser verstecken musste als seine Geschwister, um vom Uhu nicht entdeckt zu werden. Und heute hatte ihn der Uhu fast bekommen.
Er musste aber auf Futtersuche gehen und nach Regenwürmern und Schnecken suchen. Sie kamen nicht bis zu seiner Wohnung gekrochen.

Am nächsten Tag stand der kleine Igel früher auf als sonst. Er tippelte zu seinem Freund, dem Maulwurf. „Kannst du mir helfen und meinen weißen Stacheln Farbe geben?“ „So, so, du hast weiße Stacheln? Ist mir noch nicht aufgefallen, ich sehe so schlecht. Aber Farbe habe ich keine in meinem Bau.“
„Der Maulwurf kann mir nicht helfen", dachte der Igel und ging enttäuscht weiter.
Da begegnete ihm der Feldhamster.
„Hast du Farbe für meine weißen Stacheln?“
Der Hamster schaute ihn verwundert an und meinte: „Du hast vielleicht Sorgen! Weiße Stacheln tun nicht weh. Ich habe mir einen Zahn an einem dicken Getreidekorn ausgebissen. Es war aber kein Getreidekorn sondern ein Stein. Meine Backen tun weh und ich kann nichts essen. Farbe habe ich sowieso keine.“
„Wieder nichts. Wer könnte mir nur helfen?“, überlegte der Igel gerade, als die dicke Hummel angeflogen kam. Nachdem er von seinem Kummer erzählt hatte, schlug sie vor: „Auf dem Feld nebenan ist eine große Pfütze voller Matsch. Du musst dich nur darin wälzen. Der Matsch krümelt zwar etwas, wenn er trocken ist, aber weiß sind deine Stacheln dann bestimmt nicht mehr.“
„Krümel im Bett,“ dachte der kleine Igel, „das geht gar nicht.“

Traurig setzte er sich unter die Hecke. Er hockte schon eine Weile da, als der Feldhase herangehoppelt kam. „Wie siehst du denn aus? Hast du dich verkleidet?“, fragte ihn der Hase und sprang weiter.
„Das hat mir noch gefehlt“, dachte der kleine Igel. „Keiner kann mir helfen und dann werde ich auch noch verspottet.“
Der Hase schien es sich aber anders überlegt zu haben. Er kam zurück und meinte: „Entschuldigung. Kann ich dir helfen?“
Verwundert erzählte der kleine Igel von seinen Sorgen und meinte dann: „Du kannst mir bestimmt auch nicht helfen.“
„Und ob ich dir helfen kann", antwortete der Hase darauf. „Komm mit!“
Es dauerte nicht lange, da waren sie am alten Schuppen angekommen. In einer Ecke standen viele Blechdosen.
„Darin sind noch die Farbreste vom Ostereierfärben", erklärte der Hase.
Aber in keiner Dose war dunkelbraune Farbe. „Braune Ostereier mögen die Menschen nicht", erklärte der Hase.
Enttäuscht wollte der kleine Igel schon weggehen, aber der Hase meinte: „Warte doch, das Problem habe ich gleich gelöst.“
Er war nicht nur ein guter Ostereiermaler sondern auch ein guter Farbenmischer. In einen Topf mit roter Farbe gab er etwas grüne Farbe dazu, rührte alles um und schon hatte er braune Farbe.
„Setz dich hin und halt still!“, befahl der Hase.
Er nahm einen dicken Pinsel und verteilte mit kräftigen Strichen die braune Farbe über die Stacheln. Nach kurzer Zeit waren keine weißen Stacheln mehr zu sehen. Der kleine Igel hatte tatsächlich braune Stacheln.
Als die Farbe trocken war, meinte der Hase: „Wenn du noch einmal Farbe für deine Stacheln brauchst, wie wäre es dann mit grün?“
„Nein, lieber nicht", lachte der kleine Igel.
Er bedankte sich und tippelte glücklich nach Hause.


Geschichte für Kinder von 4-6 Jahren
 

HelenaSofie

Mitglied
Der Uhu hatte ihn entdeckt und war im Anflug. Das Herz des kleinen Igels pochte aufgeregt. Gerade noch hat er es geschafft, sein sicheres Nest zu erreichen. „Schuld daran sind meine Stacheln", dachte er. "Damit werde ich so leicht in der Dämmerung entdeckt.“ Der kleine Igel hatte nämlich ungewöhnliche Stacheln. Sie waren nicht dunkel wie bei den anderen Igeln, sondern weiß.
„Deine Stacheln sind genau so wichtig und gut wie die dunklen, ihnen fehlt nur die Farbe", hatte Mama ihm erklärt.
Am Anfang haben ihn die weißen Stacheln auch nicht gestört. Als er aber auf Futtersuche ging, merkte er schnell, dass er viel mehr aufpassen und sich besser verstecken musste als seine Geschwister, um vom Uhu nicht entdeckt zu werden. Und heute hatte ihn der Uhu fast bekommen.
Er musste aber auf Futtersuche gehen und nach Regenwürmern und Schnecken suchen. Sie kamen nicht bis zu seiner Wohnung gekrochen.
Am nächsten Tag stand der kleine Igel früher auf als sonst. Er tippelte zu seinem Freund, dem Maulwurf. „Kannst du mir helfen und meinen weißen Stacheln Farbe geben?“ „So, so, du hast weiße Stacheln? Ist mir noch nicht aufgefallen, ich sehe so schlecht. Aber Farbe habe ich keine in meinem Bau.“
„Der Maulwurf kann mir nicht helfen", dachte der Igel und ging enttäuscht weiter.
Da begegnete ihm der Feldhamster.
„Hast du Farbe für meine weißen Stacheln?“
Der Hamster schaute ihn verwundert an und meinte: „Du hast vielleicht Sorgen! Weiße Stacheln tun nicht weh. Ich habe mir einen Zahn an einem dicken Getreidekorn ausgebissen. Es war aber kein Getreidekorn sondern ein Stein. Meine Backen tun weh und ich kann nichts essen. Farbe habe ich sowieso keine.“
„Wieder nichts. Wer könnte mir nur helfen?“, überlegte der Igel gerade, als die dicke Hummel angeflogen kam. Nachdem er von seinem Kummer erzählt hatte, schlug sie vor: „Auf dem Feld nebenan ist eine große Pfütze voller Matsch. Du musst dich nur darin wälzen. Der Matsch krümelt zwar etwas, wenn er trocken ist, aber weiß sind deine Stacheln dann bestimmt nicht mehr.“
„Krümel im Bett,“ dachte der kleine Igel, „das geht gar nicht.“
Traurig setzte er sich unter die Hecke. Er hockte schon eine Weile da, als der Feldhase herangehoppelt kam. „Wie siehst du denn aus? Hast du dich verkleidet?“, fragte ihn der Hase und sprang weiter.
„Das hat mir noch gefehlt“, dachte der kleine Igel. „Keiner kann mir helfen und dann werde ich auch noch verspottet.“
Der Hase schien es sich aber anders überlegt zu haben. Er kam zurück und meinte: „Entschuldigung. Kann ich dir helfen?“
Verwundert erzählte der kleine Igel von seinen Sorgen und meinte dann: „Du kannst mir bestimmt auch nicht helfen.“
„Und ob ich dir helfen kann", antwortete der Hase darauf. „Komm mit!“
Es dauerte nicht lange, da waren sie am alten Schuppen angekommen. In einer Ecke standen viele Blechdosen.
„Darin sind noch die Farbreste vom Ostereierfärben", erklärte der Hase.
Aber in keiner Dose war dunkelbraune Farbe. „Braune Ostereier mögen die Menschen nicht", erklärte der Hase.
Enttäuscht wollte der kleine Igel schon weggehen, aber der Hase meinte: „Warte doch, das Problem habe ich gleich gelöst.“
Er war nicht nur ein guter Ostereiermaler sondern auch ein guter Farbenmischer. In einen Topf mit roter Farbe gab er etwas grüne Farbe dazu, rührte alles um und schon hatte er braune Farbe.
„Setz dich hin und halt still!“, befahl der Hase.
Er nahm einen dicken Pinsel und verteilte mit kräftigen Strichen die braune Farbe über die Stacheln. Nach kurzer Zeit waren keine weißen Stacheln mehr zu sehen. Der kleine Igel hatte tatsächlich braune Stacheln.
Als die Farbe trocken war, meinte der Hase: „Wenn du noch einmal Farbe für deine Stacheln brauchst, wie wäre es dann mit grün?“
„Nein, lieber nicht", lachte der kleine Igel.
Er bedankte sich und tippelte glücklich nach Hause.


Geschichte für Kinder von 4-6 Jahren
 

HelenaSofie

Mitglied
Der Uhu hatte ihn entdeckt und war im Anflug. Das Herz des kleinen Igels pochte aufgeregt. Gerade noch schaffte er es, sein sicheres Nest zu erreichen. „Schuld daran sind meine Stacheln", dachte er. "Damit werde ich so leicht in der Dämmerung entdeckt.“ Der kleine Igel hatte nämlich ungewöhnliche Stacheln. Sie waren nicht dunkel wie bei den anderen Igeln, sondern weiß.
„Deine Stacheln sind genau so wichtig und gut wie die dunklen, ihnen fehlt nur die Farbe", hatte Mama ihm erklärt.
Am Anfang haben ihn die weißen Stacheln auch nicht gestört. Als er aber auf Futtersuche ging, merkte er schnell, dass er viel mehr aufpassen und sich besser verstecken musste als seine Geschwister, um vom Uhu nicht entdeckt zu werden. Und heute hatte ihn der Uhu fast bekommen.
Er musste aber auf Futtersuche gehen und nach Regenwürmern und Schnecken suchen. Sie kamen nicht bis zu seiner Wohnung gekrochen.
Am nächsten Tag stand der kleine Igel früher auf als sonst. Er tippelte zu seinem Freund, dem Maulwurf. „Kannst du mir helfen und meinen weißen Stacheln Farbe geben?“ „So, so, du hast weiße Stacheln? Ist mir noch nicht aufgefallen, ich sehe so schlecht. Aber Farbe habe ich keine in meinem Bau.“
„Der Maulwurf kann mir nicht helfen", dachte der Igel und ging enttäuscht weiter.
Da begegnete ihm der Feldhamster.
„Hast du Farbe für meine weißen Stacheln?“
Der Hamster schaute ihn verwundert an und meinte: „Du hast vielleicht Sorgen! Weiße Stacheln tun nicht weh. Ich habe mir einen Zahn an einem dicken Getreidekorn ausgebissen. Es war aber kein Getreidekorn sondern ein Stein. Meine Backen tun weh und ich kann nichts essen. Farbe habe ich sowieso keine.“
„Wieder nichts. Wer könnte mir nur helfen?“, überlegte der Igel gerade, als die dicke Hummel angeflogen kam. Nachdem er von seinem Kummer erzählt hatte, schlug sie vor: „Auf dem Feld nebenan ist eine große Pfütze voller Matsch. Du musst dich nur darin wälzen. Der Matsch krümelt zwar etwas, wenn er trocken ist, aber weiß sind deine Stacheln dann bestimmt nicht mehr.“
„Krümel im Bett,“ dachte der kleine Igel, „das geht gar nicht.“
Traurig setzte er sich unter die Hecke. Er hockte schon eine Weile da, als der Feldhase herangehoppelt kam. „Wie siehst du denn aus? Hast du dich verkleidet?“, fragte ihn der Hase und sprang weiter.
„Das hat mir noch gefehlt“, dachte der kleine Igel. „Keiner kann mir helfen und dann werde ich auch noch verspottet.“
Der Hase schien es sich aber anders überlegt zu haben. Er kam zurück und meinte: „Entschuldigung. Kann ich dir helfen?“
Verwundert erzählte der kleine Igel von seinen Sorgen und meinte dann: „Du kannst mir bestimmt auch nicht helfen.“
„Und ob ich dir helfen kann", antwortete der Hase darauf. „Komm mit!“
Es dauerte nicht lange, da waren sie am alten Schuppen angekommen. In einer Ecke standen viele Blechdosen.
„Darin sind noch die Farbreste vom Ostereierfärben", erklärte der Hase.
Aber in keiner Dose war dunkelbraune Farbe. „Braune Ostereier mögen die Menschen nicht", erklärte der Hase.
Enttäuscht wollte der kleine Igel schon weggehen, aber der Hase meinte: „Warte doch, das Problem habe ich gleich gelöst.“
Er war nicht nur ein guter Ostereiermaler sondern auch ein guter Farbenmischer. In einen Topf mit roter Farbe gab er etwas grüne Farbe dazu, rührte alles um und schon hatte er braune Farbe.
„Setz dich hin und halt still!“, befahl der Hase.
Er nahm einen dicken Pinsel und verteilte mit kräftigen Strichen die braune Farbe über die Stacheln. Nach kurzer Zeit waren keine weißen Stacheln mehr zu sehen. Der kleine Igel hatte tatsächlich braune Stacheln.
Als die Farbe trocken war, meinte der Hase: „Wenn du noch einmal Farbe für deine Stacheln brauchst, wie wäre es dann mit grün?“
„Nein, lieber nicht", lachte der kleine Igel.
Er bedankte sich und tippelte glücklich nach Hause.


Geschichte für Kinder von 4-6 Jahren
 

molly

Mitglied
Eine wunderschöne Geschichte für kleine Kinder und so passend zur Jahreszeit!

Dir einen wunderschönen Sonntag und liebe Grüße
Monika
 

HelenaSofie

Mitglied
Liebe Ciconia,

ja, bei Kindergeschichten ist es schon ein bisschen wie eine Gratwanderung mit den Wortwiederholungen. Zu viele erzeugen Langeweile, Änderungen und Umschreibungen sehr leicht Unverständnis bei kleinen Zuhörern. Du hast sicher mit dem Hinweis bezüglich tempi das Imperfekt gemeint, was auch besser passt. "Hatte Stacheln" habe ich im Hinblick auf Vierjährige gelassen.
Ich habe mich über deine Antwort sehr gefreut und danke dir

HelenaSofie



Hallo molly,

freut mich sehr. Wahrscheinlich ist mir auch durch die Osternähe der Schluss eingefallen.
Danke und liebe Grüße

HelenaSofie
 

ThomasStefan

Mitglied
Hallo Helena-Sofie
Ein sehr schöne Geschichte, die auch mir gefallen hat.
Zwei Dinge sind mir aufgefallen:
Der Anfang ist typisch für eine Kurzgeschichte für Erwachsene, du gehst schnell in eine Situation, die man aus der Erfahrung kennt, aber m.E. ist dies hier etwas schwer verständlich für 4-6jährige. Ich würde einige erklärende Sätze über die Situation voranstellen, wie etwa:
Wieder einmal war der kleine Igel auf Futtersuche. Immer wieder schaute er ängstlich zum Himmel, denn die Mutter hatte ihn gewarnt. Viele Vögel lauerten dort und würden ihn nur zu gerne fressen.
So wie du beginnst ist unklar, ob der Uhu ein Freund ist, der ihn besuchen will oder ein Fressfeind.
Zum Zweiten würde ich, wenn du die wörtliche Rede in Anführungszeichen setzt, bei den Gedanken des Igels sie weglassen.

Beste Grüsse, Thomas
 

HelenaSofie

Mitglied
Hallo Thomas,

danke fürs Reinschauen und Kommentieren. Viele Anführungsstriche machen für mich den Text optisch auch etwas unruhig. Aber gerade bei Geschichten für Kinder ist auf die Rechtschreibung zu achten und die Regeln wollen es nun einmal so. Und ein wörtlich angeführter Gedanke (...", dachte er.) soll auch Anführungszeichen bekommen.

"Das Herz des kleinen Igels pochte aufgeregt. Gerade noch schaffte er es, sein sicheres Nest zu erreichen.
..., um vom Uhu nicht entdeckt zu werden.
Und heute hätte der Uhu ihn fast bekommen."
Diese Sätze sind von mir aus gesehen die Hinweise auf das Verhältnis Igel - Uhu.
Idealerweise stelle ich mir das Vorlesen einer Geschichte auch so vor, dass der Vorleser den kleinen Zuhörer im Auge behält und z.B. kleine Pausen für kurze Äußerungen einlegt, überlegen lässt, wie es wohl weitergeht, Unklarheiten erkennt (Warum läuft der Igel vom Uhu weg? Ist das ein guter Vorschlag von der Hummel? Ob der Igel das macht? Wie kann der Hase helfen?).
Ja, den Anfang nur vorzulesen, ohne ein bisschen auf den Text einzugehen, kann für vierjährige Zuhörer noch eine Überforderung sein.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
HelenaSofie
 

HelenaSofie

Mitglied
Der Uhu hatte ihn entdeckt und war im Anflug. Das Herz des kleinen Igels pochte aufgeregt. Gerade noch hat er es geschafft, sein sicheres Nest zu erreichen. „Schuld daran sind meine Stacheln", dachte er. "Damit werde ich so leicht in der Dämmerung entdeckt.“ Der kleine Igel hatte nämlich ungewöhnliche Stacheln. Sie waren nicht dunkel wie bei den anderen Igeln, sondern weiß.
„Deine Stacheln sind genau so wichtig und gut wie die dunklen, ihnen fehlt nur die Farbe", hatte Mama ihm erklärt.
Am Anfang haben ihn die weißen Stacheln auch nicht gestört. Als er aber auf Futtersuche ging, merkte er schnell, dass er viel mehr aufpassen und sich besser verstecken musste als seine Geschwister, um vom Uhu nicht entdeckt zu werden. Und heute hatte ihn der Uhu fast bekommen.
Er musste aber auf Futtersuche gehen und nach Regenwürmern und Schnecken suchen. Sie kamen nicht bis zu seiner Wohnung gekrochen.
Am nächsten Tag stand der kleine Igel früher auf als sonst. Er tippelte zu seinem Freund, dem Maulwurf. „Kannst du mir helfen und meinen weißen Stacheln Farbe geben?“ „So, so, du hast weiße Stacheln? Ist mir noch nicht aufgefallen, ich sehe so schlecht. Aber Farbe habe ich keine in meinem Bau.“
„Der Maulwurf kann mir nicht helfen", dachte der Igel und ging enttäuscht weiter.
Da begegnete ihm der Feldhamster.
„Hast du Farbe für meine weißen Stacheln?“
Der Hamster schaute ihn verwundert an und meinte: „Du hast vielleicht Sorgen! Weiße Stacheln tun nicht weh. Ich habe mir einen Zahn an einem dicken Getreidekorn ausgebissen. Es war aber kein Getreidekorn sondern ein Stein. Meine Backen tun weh und ich kann nichts essen. Farbe habe ich sowieso keine.“
„Wieder nichts. Wer könnte mir nur helfen?“, überlegte der Igel gerade, als die dicke Hummel angeflogen kam. Nachdem er von seinem Kummer erzählt hatte, schlug sie vor: „Auf dem Feld nebenan ist eine große Pfütze voller Matsch. Du musst dich nur darin wälzen. Der Matsch krümelt zwar etwas, wenn er trocken ist, aber weiß sind deine Stacheln dann bestimmt nicht mehr.“
„Krümel im Bett,“ dachte der kleine Igel, „das geht gar nicht.“
Traurig setzte er sich unter die Hecke. Er hockte schon eine Weile da, als der Feldhase herangehoppelt kam. „Wie siehst du denn aus? Hast du dich verkleidet?“, fragte ihn der Hase und sprang weiter.
„Das hat mir noch gefehlt“, dachte der kleine Igel. „Keiner kann mir helfen und dann werde ich auch noch verspottet.“
Der Hase schien es sich aber anders überlegt zu haben. Er kam zurück und meinte: „Entschuldigung. Kann ich dir helfen?“
Verwundert erzählte der kleine Igel von seinen Sorgen und meinte dann: „Du kannst mir bestimmt auch nicht helfen.“
„Und ob ich dir helfen kann", antwortete der Hase darauf. „Komm mit!“
Es dauerte nicht lange, da waren sie am alten Schuppen angekommen. In einer Ecke standen viele Blechdosen.
„Darin sind noch die Farbreste vom Ostereierfärben", erklärte der Hase.
Aber in keiner Dose war dunkelbraune Farbe. „Braune Ostereier mögen die Menschen nicht", erklärte der Hase.
Enttäuscht wollte der kleine Igel schon weggehen, aber der Hase meinte: „Warte doch, das Problem habe ich gleich gelöst.“
Er war nicht nur ein guter Ostereiermaler sondern auch ein guter Farbenmischer. In einen Topf mit roter Farbe gab er etwas grüne Farbe dazu, rührte alles um und schon hatte er braune Farbe.
„Setz dich hin und halt still!“, befahl der Hase.
Er nahm einen dicken Pinsel und verteilte mit kräftigen Strichen die braune Farbe über die Stacheln. Nach kurzer Zeit waren keine weißen Stacheln mehr zu sehen. Der kleine Igel hatte tatsächlich braune Stacheln.
Als die Farbe trocken war, meinte der Hase: „Wenn du noch einmal Farbe für deine Stacheln brauchst, wie wäre es dann mit grün?“
„Nein, lieber nicht", lachte der kleine Igel.
Er bedankte sich und tippelte glücklich nach Hause.


Geschichte für Kinder von 4-6 Jahren
 



 
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