Franklyn Francis
Mitglied
gelöscht
Zuletzt bearbeitet:
Sicherlich nur schwer vorstellbar, aber nicht undenkbar (Wer sagt eigentlich, dass hier nur wahre Geschichten gepostet werden dürfen? Wir sind ja hier nicht bei den Tagebüchern.)Idee gut, aber vielleicht auch etwas unwirklich.
Vorschlag: "Entschuldigung, Verzeihung ...", wiederholte Fritz jedes Mal, wenn sich die Zuschauer wie Perlen an einer Kette von ihren Sitzschalen für ihn erhoben und sich wieder hinsetzten.„Entschuldigung, Entschuldigung“, wiederholte Fritz, nachdem sich Zuschauer wie Perlen an einer Kette von ihren Sitzschalen erhoben und wieder hingesetzt hatten
Vorschlag: "Ach so. Der freie Platz. Der gehört ... meinem Sohn. Er hat sich so auf dieses Spiel gefreut. Seit seinem zehnten Geburtstag haben wir zwei kein Finale verpasst. Für uns gab es nichts Schöneres: Kurztrip nach Berlin, das Spiel ... und heute ...", der Mann wurde von einem heiseren Husten unterbrochen, "heute könnte erstmalig unser Heimatverein den Pott holen!"„Ach so. Der … der gehört zu mir“, antwortete der Mann. „Mein Sohn. Er hat sich so gefreut. Wir haben seit seinem zehnten Geburtstag kein Finale verpasst. Es gab nichts Schöneres für uns. Kurztrip nach Berlin, das Spiel ... Und heute …“, der Mann hustete blechern, „heute könnte sogar erstmalig unser Heimatverein den Pott holen!“
Vorschlag: "Und wo ist er heute?"„Darf ich denn fragen, wo Ihr Sohn heute ist?“
Danke.Ein Hammerschluss!
Ja, könnte aber so möglich sein, denke ich.Unwahrscheinlich, nicht leicht vorstellbar aber eine faszinierende Möglichkeit, seiner Trauer so Ausdruck zu geben.
Ja, ganz harmloser Smalltalk, der dann zu einer Tragik führt.Sehr schön auch die zufällige Begegnung, der Smalltalk, der den Protagonisten unversehens an einer menschlichen Tragödie teilhaben lässt.
Keine Ahnung, ob ich den Witz vorher mal gehört habe. Im Unterbewusstsein vielleicht. Aber gelacht hätte ich sicher nichtDie Pointe war mir schon als Witz bekannt.
Danke für deine Einschätzung.Diese in eine gut geschriebene Kurzgeschichte zu verpacken, ist dir prima gelungen.
Hört sich gut an, ich schaue bei Gelegenheit rein, wenns denn keine Lyrik ist, denn das ist nicht mein Steckenpferd.Ich schreibe selbst gerne mal Zwölfzeiler, in denen ich irgendwo gelesene Witze verwurste.
Na, was Besseres kann man ja gar nicht hören, wenn die Geschichte zum Nachdenken anregt.ich habe gestern schon deine Geschichte gelesen und gerne darauf rumgedacht.
Danke sehr.eine wirklich tragisch-schöne Geschichte.
Ja. Der andere Mann, also Fritz, nimmt das Bier auch wieder schnell vom Sitz runter und wischt über den Platz, so dass der Trauernde nicht einzugreifen braucht (was ja anzunehmen wäre).Der leere Platz neben dem Vater ist eigentlich ein voller Platz, ein Andenken, ein Altar, ein kostbarer Raum (so jedenfalls nehme ich ihn wahr). Da passt es nicht, dass er einen anderen dort Bier und Schal platzieren läßt.
Ich dachte ans Zweitgenannte. Er kann ja trotzdem einen Kleinen an der Klatsche haben, das schließt es ja nicht aus ;-)Der Schluß ist enorm wichtig. Hier kannst Du das Ding in die eine oder in die andere Richtung drehen. Also hat der Mann einen an der Klatsche, ist sozial verarmt, emotionslos oder aber hat er eine besonders selten schöne Art des Abschiednehmens.
Danke für deine Einschätzung.Jedenfalls ein ordentliches Stück Leben, das du da angepackt hast.
Er setzte sich hin, trank einen kleinen Schluck Bier aus dem Becher und blickte auf den leeren Platz neben sich, der nur mit einem Schal drapiert war.Er setzte sich hin, trank einen kleinen Schluck Bier aus dem Becher und schaute auf den leeren Platz neben sich. „Ist der frei?“, fragte er den Zuschauer auf der anderen Seite des leeren Sitzes.
„Ja“, lautete die knappe Antwort.
Ja, das würde so gehen.vielleicht so:
Na ja, barsch sollte er m.E. nicht sein.Den folgenden Satz müsste man nur streichen - und eine Szene erfinden, dass er irgendwann doch sein Bier auf dem leeren Stuhl abstellt und barsch aufgefordert wird, das gefälligst zu lassen ...
Versuch mal das "freie" wegzulassen. Für den Vater ist der Stuhl nicht leer. Für ihn ist er sehr voll.„Ach so. Der freie Platz. Der gehört … meinem Sohn.“
Das sagt, glaub ich, ein trauernder Vater nicht. Vielleicht sagt er schlicht: "Er ist tot" oder "Er ist gestorben". Ich weiß, du willst das "kürzlich" unterbringen. Mußt du aber vielleicht gar nicht. Dann kommt der Knaller am Schluß noch besser. Was meinst Du?„Er ist kürzlich verstorben.“
"Nein. Die sind heute alle ... verhindert."„Nein, leider konnte keiner … keiner heute kommen.“
Danke sehr.Wunderbar, lieber Franklyn
Sehr guter Einwand. Kaufe ich gerne!Versuch mal das "freie" wegzulassen. Für den Vater ist der Stuhl nicht leer. Für ihn ist er sehr voll.