Der Pitch

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Hallo Nick,

eine unterhaltsame, spannende Horrorgeschichte! Und ich habe gelernt, was ein Pitch ist - das wusste ich noch gar nicht :) .

Allerdings ist das Ende in dem Zusammenhang etwas unglaubwürdig: eine liebende Mutter, die das Blut ihres Kindes bzw. viellelcht sogar ihr Kind für einen Auftrag opfert? Ich hätte es besser gefunden, wenn sie sich mit dem Router angelegt hätte und versucht hätte, ihr Kind in Sicherheit zu bringen (ohne dass es Blut verliert und in Lebensgefahr gerät). Oder man muss die Mutter von Anfang an anders darstellen: karrieresüchtig, und zwar so, dass sie über Leichen geht, bereit, notfalls alles zu opfern, aber so wirkt Clara nicht.

Noch ein paar Anmerkungen:

Clara lächelte. “Ich hoffe, es wird nicht so schlimm.”
“Bevor Sie dazu kamen, haben wir schon eine kleine Vorstellungsrunde gemacht. Vielleicht stellen wir uns nochmal ganz kurz vor, mit Namen und Funktion. Mein Name ist Bianca Schelle und ich leite den Einkauf bei WMSB.”
“Hans Getschmer, IT.”
“Frank Kunz, Personalwesen.”
“Yasmin Yildiz, Produktentwicklung.”
“Natalie Bauer, Buchhaltung.”
“Friedrich Jakob, Vorstand.”
“Annika Saint-Catherine, Vorstand.”
“Robert Ligeaux, Vorstand.”
Nicht so wichtig für die Geschichte, wer welche Funktion hat. Finde ich hier eher verwirrend (auch wenn es aus beruflicher Sicht interessant zu lesen ist).

Benni blickte seine Mutter an, dann den Laptop, dann den blutbefleckten Router. “Ah-ah”, sagte er. Die Windel war voll.
Die volle Windel ist auch völlig unerheblich für die Geschichte.

Aber alles in allem hat mich die Geschichte mitgerissen. Du hast erstaunliche Einfälle.

LG SilberneDelfine
 

Nick

Mitglied
Hi @SilberneDelfine,

vielen Dank für deinen Kommentar! Die Vorstellungen und die Windel kürze ich - da bin ich bei dir. Und auch ein neues / anderes Ende wird's geben. Ich spiele gerade mit verschiedenen Möglichkeiten herum ... Nochmal vielen Dank - und viele Grüße! Nick
 
Bei sehr vielen Geschichten hier denkt man: okay, könnte 1978, 2004 oder 2017 spielen - da ist Dein Text eine echte Wohltat. Diesen typischen Video-Call-Präsentations-Sound, unter dem viele von uns echt leiden inzwischen, hast Du wirklich perfekt getroffen. Das ist ganz stark! Der Horrorteil, ich weiß nicht. Ich mag so etwas prinzipiell nicht, was dann ja eher mein Problem ist. Als Metapher für die Bedingungslosigkeit, mit der man sich heute durchsetzen muss (dabei klingt ja alles immer so wahnsinnig nett, genderesk und agile), ist ja vielleicht sogar stark - aber für mich ist vor allem das Ende einfach drüber. Und viel zu krass und blutig...
 

Nick

Mitglied
Hallo @Jürgen Hoffmann! Vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich sehr, dass das Setting der Story funktioniert. Ich will Horror schreiben und dabei auch mal mit unverbrauchten Ideen experimentieren. Wenn diese Ideen dann funktionieren, freut mich das natürlich sehr. (In die Klischeefalle tappe ich aber auch mal, siehe meine Story “Das Nest”).

Was den zweiten Teil der Story betrifft, den Horror, das Groteske, den Splatter und das gemeine Ende: Naja, es soll halt nicht nur gesellschaftskritisch und satirisch sein, sondern auch eine Geisterbahnfahrt. Dass das Geschmacksache ist, da stimme ich dir völlig zu, und sicher ist das Ende als Ganzes nochmal bearbeitenswert - das neue Finale ist schon in der Mache. Aber ohne ein paar Gemeinheiten wär doch nix...

Man liest sich!

Lässt nachts das Licht brennen:

Nick
 

juliawa

Mitglied
Also mir gefällt das neue Ende schon sehr gut. Klar ist es krass, aber die Geschichte ist ja auch in der Horror-Sparte.
 



 
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