Der Reifen

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Johnson

Mitglied
Ein Bauer entdeckt ihn
mittags tot,
mit dem Kopf in einem
Autoreifen steckend.

Zwischen zwei
Kirschbäumen ganz in der Nähe,
wo die Blüten wie Schnee
auf den Boden fallen.

Da liegen noch
seine orthopädischen Schuhe,
sein Hörgerät
und ein kleiner Kamm.

Sein Dackel
ist die ganze Zeit
nicht von seiner Seite gewichen,
schnüffelt herum,
wedelt aufgeregt mit seinem
Schwanz.
Dann bellt er und pinkelt
gegen den Reifen.
 

sufnus

Mitglied
Ein Bauer entdeckt ihn
mittags tot,
mit dem Kopf in einem
Autoreifen steckend.

Zwischen zwei
Kirschbäumen ganz in der Nähe,
wo die Blüten wie Schnee
auf den Boden fallen.

Da liegen noch
seine orthopädischen Schuhe,
sein Hörgerät
und ein kleiner Kamm.

Sein Dackel
ist die ganze Zeit
nicht von seiner Seite gewichen,
schnüffelt herum,
wedelt aufgeregt mit seinem
Schwanz.
Dann bellt er und pinkelt
gegen den Reifen.
Die Szenerie erinnert an diese Black Stories: In einem von innen verschlossenen Raum befindet sich ein toter, nackter Mann ohne äußere Verletzungen und neben ihm liegen eine abgefeuerte Duellpistole, eine Kokosnuss mit Einschussloch und eine Packung Aspirin. Frage ans Ratepublikum: Was ist geschehen?

Aus der schön bizarren toter-Dackelmann-im-Autoreifen-Geschichte kann man ohne Zweifel eine coole Prosaminiatur machen. Für Lyrik eignet sich das zwar nicht so ganz, aber mit etwas Liebesmüh' gäbe es sicher ein sehr nettes, schwarzhumoriges Gedichtchen her. Nur fehlt der Mindestschreibaufwand hier leider. Das Gedicht ist sprachlich ungelenk und schlampig und driftet arg ins Schematische ab, sogar eine gewisse Verkitschtheit kann man dem Text nicht absprechen.

Ich gehe davon aus, dass weder Autor noch der Einmann-Fanclub an Belegen interessiert sind. Falls ich da fehlgehe werden die natürlich gerne nachgereicht.

Im Endergebnis ein ganz kluger Grundgedanke, der durch fehlende Ambition weit unter seinen Möglichkeiten bleibt.

LG!

S.
 

Johnson

Mitglied
Die Szenerie erinnert an diese Black Stories: In einem von innen verschlossenen Raum befindet sich ein toter, nackter Mann ohne äußere Verletzungen und neben ihm liegen eine abgefeuerte Duellpistole, eine Kokosnuss mit Einschussloch und eine Packung Aspirin. Frage ans Ratepublikum: Was ist geschehen?

Aus der schön bizarren toter-Dackelmann-im-Autoreifen-Geschichte kann man ohne Zweifel eine coole Prosaminiatur machen. Für Lyrik eignet sich das zwar nicht so ganz, aber mit etwas Liebesmüh' gäbe es sicher ein sehr nettes, schwarzhumoriges Gedichtchen her. Nur fehlt der Mindestschreibaufwand hier leider. Das Gedicht ist sprachlich ungelenk und schlampig und driftet arg ins Schematische ab, sogar eine gewisse Verkitschtheit kann man dem Text nicht absprechen.

Ich gehe davon aus, dass weder Autor noch der Einmann-Fanclub an Belegen interessiert sind. Falls ich da fehlgehe werden die natürlich gerne nachgereicht.

Im Endergebnis ein ganz kluger Grundgedanke, der durch fehlende Ambition weit unter seinen Möglichkeiten bleibt.

LG!

S.
Ja, danke Suffnase. Die Jahre im mittleren Management haben dir richtig gut getan <3
 

revilo

Verboten
Weißt du, Johnson, der Text hebt sich wohltuend von den Pseudogedichten ab, die hier schwer im Mode sind: eine möglichst skurile Überschrift mit Groß- und Kleinschreibung, bleischweren Metaphern und reichlich Ego- Quark.. das alles hast du nicht nötig: deine Sprache ist karg, aber voller Strahlkraft und deine Stories erzählen vom wahren Leben… Ich will sofort mehr davon ..
 

Johnson

Mitglied
Weißt du, Johnson, der Text hebt sich wohltuend von den Pseudogedichten ab, die hier schwer im Mode sind: eine möglichst skurile Überschrift mit Groß- und Kleinschreibung, bleischweren Metaphern und reichlich Ego- Quark.. das alles hast du nicht nötig: deine Sprache ist karg, aber voller Strahlkraft und deine Stories erzählen vom wahren Leben… Ich will sofort mehr davon ..
Ja, und auch Kritik ist keine Majestätbeleidigung für mich………………………das scheint Suffnase in seinem Revanchewahn nicht kapiert zu haben…….peinlich
 

sufnus

Mitglied
Ja, und auch Kritik ist keine Majestätbeleidigung für mich
Liebelein,
mit dem mittleren Management machst Du mir eine große Freude! Hach! Danke!!! :)
Nichtsdestotrotz hör ich aus dem etwas motzigen Grundtenor ein leichtes Angegriffensein heraus, das mich die behauptete Kritik-Erhabenheit etwas zweifelhaft erscheinen lässt.
Aber wie erwartet, gibts keine Suche nach inhaltlichem Austausch.
Dann liefere ich eben ein paar Hinweise an die Allgemeinheit:

- die Parallelführung von mittags & tot im ersten Satz und ihre Platzierung hinter dem Verb ist ungeschickt, weil es eine unfreiwillige Komik des verunklarten Bezugs hervorruft: Wurde das Objekt ("ihn") von einem toten Bauern entdeckt? War der Tote (ob nun Entdecker oder Entdeckter) nur mittags tot? Abends dann nicht mehr? Und selbst der Bezug des Partizip "steckend" ist nicht sauber? Steckt der Bauer mit dem Kopf im Autoreifen oder der Entdeckte? Natürlich sind wir alle ausgepichte Schlauköpfe und können den Inhalt aus einer angenommenen Sinnhaftigkeit rekonstruieren. Trotzdem keine gute Sprachhandhabung.
A für Ausdruck.

- "zwischen zwei Kirschbäumen ganz in der Nähe": Dass die beiden Kirschbäume nicht hunderte von Metern entfernt sein können, wird durch das "zwischen" schon hinreichend klar. Natürlich kann eine Leiche auch - wenn man per Satellit nachmisst - genau zwischen einem Kirschbaum in Flensburg und einem in Obergarching zu liegen gekommen sein. Aber auch wenn das theoretisch möglich ist, so bleibt es doch Blödsinn. Das "ganz in der Nähe" ist also de facto doppeltgemoppelt.

- "Blüten wie Schnee": Also vermutlich fallen schon eher die Blütenblätter und nicht gleich die ganzen Blüten - aber davon abgesehen ist der Vergleich von Kirschblüten mit Schnee ungefähr seit Barthold H. Brockes abgedroschen. So schön das Bild des Blütenblätterschnees ist, ich tät es meiden.

- In S3 & 4 kommt innerhalb von 8 Zeilen fünf mal "sein/seine/seinem/seiner" vor. Unnötig. Das hätte eigentlich bei selbstkritischem Korrekturlesen im ersten Durchgang auffallen können.

Ich finde, wer sich auf der LeLu gerne als großer Abkanzler aufführt, darf dann auch selbst etwas mehr abliefern als das.

Aber das schöne an der Basisdemokratie eines Forums ist ja, dass sich jetzt ganz viele Leser*innen zusammenfinden und meine Kritik per Sterneregen ad absurdum führen können. :)

LG!

S.
 

Johnson

Mitglied
Nichtsdestotrotz hör ich aus dem etwas motzigen Grundtenor ein leichtes Angegriffensein heraus, das mich die behauptete Kritik-Erhabenheit etwas zweifelhaft erscheinen lässt.
…..absolut motzig…….ich muss dich blockieren….und melden……… geht ja echt nicht, wie du hier mein super dollen Laiengedicht kritisierst….ich bin doch so doll…………
sehe die Dinge deshalb einfach mal etwas entspannter…Rate ich dir echt….mach ein Pause und gehe ins echte Leben….
 
Zuletzt bearbeitet:

fee_reloaded

Mitglied
"Suffnase" finde sogar ich letztklassig und ich bin dann wohl auch besoffen, denn ich gehe in vielen Kritikpunkten mit sufnus d'accord, Johnson.

Da er sie netterweise auch erläutert hat, muss ich hier nicht nochmal ins Detail gehen.
Strophen eins bis drei haben für mein Empfinden mehr sprachliche Gestaltung bekommen als die vierte. Die fällt einfach ab und das kann auch der Dackel, den ich toll finde, nicht ganz retten. Da bin ich Konsequenteres von dir gewohnt.

Kritik sollte man doch besser wegstecken können. Vor allem, wenn man so gerne austeilt wie du.
Ich bin erstaunt.

Schade.

Liebe Grüße,
fee
 
Zuletzt bearbeitet:

Johnson

Mitglied
Kritik sollte man doch besser wegstecken können. Vor allem, wenn man so gerne austeilt wie du.
Ich bin erstaunt. Und muss wohl mein Bild von dir revidieren.
Ahja habe ich doch. Ich habe Sufnus Sternchen gelinkt. Es scheint wohl nicht so, wie du es versucht hinzustellen…also fahre selbst etwas runter und bleib cool.
 

revilo

Verboten
Im Endergebnis ein ganz kluger Grundgedanke, der durch fehlende Ambition weit unter seinen Möglichkeiten bleibt.

was mich hier stört, ist dieser altväterliche und gönnerhafte ton, der (nicht nur hier) von einem vermeintlichen primus inter pares angeschlagen wird.....das klingt so, als ob ein alter herr einer verbindung einem jungfuchs den kopf tätschelt......und dann kommt natürlich als replik wieder eine nach deutsch leistungskurs klingende interpretation, die man in einem easy rider ( die älteren können sich bestimmt erinnern) zu lesen bekommt.....
I

ch finde, wer sich auf der LeLu gerne als großer Abkanzler aufführt, darf dann auch selbst etwas mehr abliefern als das.

und da haben der herr zu lau gebadet und sich ins knie geschossen.....ich wüsste so auf anhieb kein einziges gedicht des autors, das so eine abkanzlung rechtfertigt........denn wenn sich hier jemand gewissermaßen als VAR der lelu geriert, dann ist das unser allseits geschätzer suffdings......


.......und schließlich ist mehr als auffällig, dass immer dann direkt ein veriss kommt, wenn ich ein gedicht positiv beurteilt habe......ein schelm, der dabei böses denkt.....

Aber das schöne an der Basisdemokratie eines Forums ist ja, dass sich jetzt ganz viele Leser*innen zusammenfinden und meine Kritik per Sterneregen ad absurdum führen könne

und zum schluss kommt dann das übliche fishing for compliments......

nein, johnson hat weder beleidigt, noch hat suffdings "netterweise etwas erläutert"...er hat nur genüsslich seine (immergleiche) gemanistenschiene weiter gefahren, aber leider das abstellgleis übersehen.............

insgesamt liest sich seine kritik mehr als bemüht und auf ergebnis geschrieben...........und johnson ist auch kein abkanzler, sondern schreibt geerdete kritiken und vermeidet jegliches germanisten blabla........
 

Johnson

Mitglied
was mich hier stört, ist dieser altväterliche und gönnerhafte ton, der (nicht nur hier) von einem vermeintlichen primus inter pares angeschlagen wird.....
Das Dumme ist, sein felsenfestes altkluges Gehabe, dass ich seine Kritik nicht vertragen würde…und ach Gott so motzig (in Gedanken an eine Kind) bin ……..die Kritik ist sogar wünschenswert und für mich vollkommen in Ordnung.
Verwunderlich, dass FeeReloaded auch auf diesem Zug aufspringt. Hier fehlt es an Reife.
 
Zuletzt bearbeitet:

sufnus

Mitglied
Das Dumme ist, sein felsenfestes altkluges Gehabe, dass ich seine Kritik nicht vertragen würde…und ach Gott so motzig (in Gedanken an eine Kind) bin ……..die Kritik ist sogar wünschenswert und für mich vollkommen in Ordnung.
Verwunderlich, dass FeeReloaded auch auf diesem Zug aufspringt. Hier fehlt es an Reife.
Moin!
Na... wenn die Kritik ach so erwünscht ist, dann wundert mich die persönliche Beleidigung in der Replik...
Mit "motzig" hab ich die Invektive doch recht höflich umschrieben :)
Letztlich bedienen sich Du & Oliver fast ausschließlich des persönlichen Angriffs (zB Fee Unreife zu unterstellen), wenn ihr mit inhaltlicher Kritik konfrontiert werdet.
Passend dazu kennt Ihr zwei auch eigentlich nur das Mittel der unsachlichen Herabsetzung, wenn ihr Euch kritisch zu Texten anderer Lupen-User äußert. Ich wüsste jetzt aus dem Stand kein einziges Beispiel, wo Du oder Oliver mal eine sachliche und nachvollziebare Begründung für ein Nichtgefallen geliefert hättet.
Es ist in dem Zusammenhang psychologisch interessant, dass Ihr das offenbar selbst ganz anders wahrnehmt. Ich muss da immer an Olivers stereotype Forderung nach mehr Textarbeit denken und finde es dann schon bemerkenswert, dass er zu solcher offensichtlich überhaupt nicht in der Lage ist.
Aber zurück zu Dir, Johnson: Wenn Du wirklich an Kritik interessiert wärst, hättest Du oben nachgefragt, was mir denn genau missfällt. Dass Du das nicht getan hast, zeigt, dass Deine Eigenwahrnehmung, Du fändest Kritik wünschenswert, entweder Verblendung oder Geschwätz ist.
LG! :)
S.
 

Johnson

Mitglied
Aber zurück zu Dir, Johnson: Wenn Du wirklich an Kritik interessiert wärst, hättest Du oben nachgefragt, was mir denn genau missfällt. Dass Du das nicht getan hast, zeigt, dass Deine Eigenwahrnehmung, Du fändest Kritik wünschenswert, entweder Verblendung oder Geschwätz ist.
Oh, ich?
Du unterstellt mir doch zuerst fehlende Kritikfähigkeit. Jetzt sprichst du von Interesse an Kritik.
Das sind unterschiedliche Dinge. Also würde ich dir raten, einfach mal durchzuatmen du driftest ab.
 

sufnus

Mitglied
Oh, ich?
Du unterstellt mir doch zuerst fehlende Kritikfähigkeit. Jetzt sprichst du von Interesse an Kritik.
Das sind unterschiedliche Dinge. Also würde ich dir raten, einfach mal durchzuatmen du driftest ab.
Jetzt schwafelst Du.
Ich unterstreiche gerne, dass "Du" (also Deine spezielle, virtuelle Leselupeninkarnation, die ja mit dem wahren Leben nix zu tun haben muss), Dich als wenig kritikfähig gerierst. Dass dem nicht so sei und Du in Wahrheit an Kritik interessiert seist, ist eine von mir stark bezweifelte Aussage, die ich Deinen oben zitierten Worten entnommen habe.
LG!
S.
 

Johnson

Mitglied
Jetzt schwafelst Du.
Ich unterstreiche gerne, dass "Du" (also Deine spezielle, virtuelle Leselupeninkarnation, die ja mit dem wahren Leben nix zu tun haben muss), Dich als wenig kritikfähig gerierst. Dass dem nicht so sei und Du in Wahrheit an Kritik interessiert seist, ist eine von mir stark bezweifelte Aussage, die ich Deinen oben zitierten Worten entnommen habe.
LG!
S.
Ach, Suffi, das einzige, was du jetzt vorhast, ist, dass ich mir eine verbale Entgleisung erlaube. Also fühle dich als Sieger. Du bist ein Spitzentyp. Mach einfach weiter so <3
 



 
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