“Sollen wir heute Abend etwas zusammen unternehmen?!” fragte Nadine ihren Ehemann. Der zeigte sich überrascht und räusperte ein fast stummes Mmh. Nach anderthalb Jahren Beziehung hatten sie sich vor einer Woche das Ja-Wort gegeben. Beide überglücklich.
Seit dem ersten Moment ihrer Beziehung hatten sich beide sehr unternehmungslustig gezeigt. Nadine hatte mit einer kaum zu bremsenden Lebenslust stets ohne Umschweife geäußert, wonach es ihr gerade wäre. Ins Kino gingen sie zu zweit oder mit Freunden. Romantisch Essen gehen war ihr Ding, sportliche Aktivitäten machte er gerne mit und gemeinsames Shoppen war auch ihr Ding, allerdings weniger gern. Tim bewunderte Nadine, dass sie genau wusste, was sie brauchte, um glücklich zu sein. Sie konnte ausgezeichnet für sich selbst sorgen.
Doch in diesem Moment, als er ihr “Sollen wir… “ hörte, empfand er große Beklemmung. Es schnürte ihm die Brust zu; vor seinem geistigen Auge sah er, wie sich ein Riss von oben nach unten durch sein Gesichtsfeld zog, ein Riss wie durch Glas, ein Riss wie ein Gedanke, der sich unaufhaltsam nach allen Seiten verästelt: mit diesem “Sollen wir...” hatte Nadine die Verantwortung für das Gelingen des Abends an ihn abgegeben. Würde er Ja sagen, würde sie von ihm eine Idee wollen und es würde sich zeigen, dass er fast immer nur ihren Vorschlägen gefolgt war. Würde er Nein sagen, dann würde sie wahrscheinlich schmollen, dass sie - wegen ihm! - daheim rumhockten und TV glotzten, oder sie würde unzufrieden dagegen reden. Tim kam es vor, als würde nun die Zeit beginnen, in der er als Ehemann die Wünsche und Bedürfnisse von den Augen seiner Frau ablesen müsste. Er hörte, wie Nadine mit diesen zwei so unbedeutenden Worten ihre Eigenständigkeit hinsichtlicher ihrer Bedürfnisse und Wünsche aufgab. Er hörte das beginnende Unglück ihrer Ehe.
“Was jetzt?!” Nadine riss ihn aus seinen Gedanken. “Ja oder nein?”
“Na klar!”, sagte er. Unehrlich.
Seit dem ersten Moment ihrer Beziehung hatten sich beide sehr unternehmungslustig gezeigt. Nadine hatte mit einer kaum zu bremsenden Lebenslust stets ohne Umschweife geäußert, wonach es ihr gerade wäre. Ins Kino gingen sie zu zweit oder mit Freunden. Romantisch Essen gehen war ihr Ding, sportliche Aktivitäten machte er gerne mit und gemeinsames Shoppen war auch ihr Ding, allerdings weniger gern. Tim bewunderte Nadine, dass sie genau wusste, was sie brauchte, um glücklich zu sein. Sie konnte ausgezeichnet für sich selbst sorgen.
Doch in diesem Moment, als er ihr “Sollen wir… “ hörte, empfand er große Beklemmung. Es schnürte ihm die Brust zu; vor seinem geistigen Auge sah er, wie sich ein Riss von oben nach unten durch sein Gesichtsfeld zog, ein Riss wie durch Glas, ein Riss wie ein Gedanke, der sich unaufhaltsam nach allen Seiten verästelt: mit diesem “Sollen wir...” hatte Nadine die Verantwortung für das Gelingen des Abends an ihn abgegeben. Würde er Ja sagen, würde sie von ihm eine Idee wollen und es würde sich zeigen, dass er fast immer nur ihren Vorschlägen gefolgt war. Würde er Nein sagen, dann würde sie wahrscheinlich schmollen, dass sie - wegen ihm! - daheim rumhockten und TV glotzten, oder sie würde unzufrieden dagegen reden. Tim kam es vor, als würde nun die Zeit beginnen, in der er als Ehemann die Wünsche und Bedürfnisse von den Augen seiner Frau ablesen müsste. Er hörte, wie Nadine mit diesen zwei so unbedeutenden Worten ihre Eigenständigkeit hinsichtlicher ihrer Bedürfnisse und Wünsche aufgab. Er hörte das beginnende Unglück ihrer Ehe.
“Was jetzt?!” Nadine riss ihn aus seinen Gedanken. “Ja oder nein?”
“Na klar!”, sagte er. Unehrlich.