Hallo WFabian,
eine Geschichte, die fast beiläufig die Tragik eines Berufslebens schildert, m. E. routiniert und sprachlich einwandfrei geschrieben.
Gestatte bitte, dass ich Eenemenetekel beipflichte und zu bedenken geben möchte, dass die Flüssigkeit an manchen Stellen etwas gebremst wird durch einen recht komplizierten Satzbau, z.B.:
Eintönig dröhnend und schneckenhaft langsam rückte ein Kipplaster vor, dessen sich hinter dem Führerhaus langsam hebende Ladefläche ein angedocktes, dumpf tuckerndes und zischendes Monstrum mit Asphalt versorgte, das ihn augenblicklich stark erhitzte und dann gleichmäßig auf den grob aufgehobelten Straßengrund verteilte und glättete.
Die zwei aufeinander folgenden Relativsätze erschweren dem Leser vielleicht das Nachvollziehen der detailgenauen Beschreibung des Asphaltier- Vorgangs. Eine Aufteilung in zwei Sätze wäre zu überlegen.
[red]So beobachtend[/red] verharrte er einige Sekunden, setzte dann seine Sonnenbrille ab und kniff die Augenlider bis auf einen winzigen Spalt zusammen, setzte die Brille wieder auf, sah kurz zu Felder und dann erneut zur Straße hinüber und machte auch jetzt noch keine Anstalten, einzusteigen.
Diese natürlich korrekte Passage könnte vielleicht gewinnen, wenn man sie in zwei Sätze aufgliedern würde. Das Partizip "So beobachtend" scheint mir etwas holprig. Man könnte vereinfachen: Einige Sekunden beobachtete er..."
Ich hoffe, dass ich mit diesen kleinen Beispielen einen Denkanstoß geben konnte; dies ist in der LL üblich. Es ist nicht leicht, seinen Schreibstil auf gute Lesbarkeit zu hinterfragen; ich weiß, wovon ich rede.
LG Bertl Schreiner