Der Wolf

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Lokterus

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Der Wolf

Als die Schatten länger wurden, schloss sich die große Gemeinschaft in sich zusammen und suchte eine große Lichtung auf, um ein Lager für die Nacht herzurichten. Ich spürte, wie die Luft zunehmend klammer wurde. Die Kälte kroch gegen mich heran und ließ mich wahrhaftig schaudern. Durch die rege Betriebsamkeit der Menschen hinweg suchte ich meinen Vater, der aber nirgends aufzufinden war.
Ich konnte recht unbehelligt durch die Reihen der beschäftigten Männer gehen. Sie waren zur Wolfsjagd hier herausgekommen und der Tag des erfolglosen Treibens hatte sie reizbar gemacht. Es wurde überall gehadert und es fielen kräftige Ausdrücke, die ich nicht wiederholen möchte. Alsbald standen jedenfalls die ersten Zelte und man begann zahlreiche Feuer zu entzünden, da die Nacht endgültig hereinbrach.

Der Große sprach mit drei anderen Männern, als ich dazu kam. Als er mich sah, nahm er mich beiseite und fragte, wo mein Vater sei. Sein Gesicht war derb und Furchen zogen sich durch seine lederne Haut. Der Rinde einer alten Eiche gleich war sein Gesicht, doch gleichsam ruhig und mit geduldigen Augen. Ich wusste auf seine Frage hin nichts zu sagen und so schickte er mich zu den Feuern. Es würde Essen geben.
Ich gehorchte, denn man gehorchte immer dem Großen, wenn mein Vater nicht in der Nähe war. Der Große und mein Vater gehörten zu den Männern, die bei den anderen ihrer Art Achtung hervorriefen. Deswegen waren so viele hier herausgekommen. Und wegen der Wölfe.

Man gab mir einen Teller Suppe und alle fragten nach meinem Vater. Ich machte mir keine großen Sorgen, denn mein Vater würde mit allem fertig werden, was der dunkle Wald für ihn bereithalten mochte. Das wusste ich sehr genau. Ich hielt meinen Suppenteller und er war heiß und dampfend in meinen Händen. Noch durch die Handschuhe hindurch konnte ich die Hitze spüren und ich pustete in die Suppe hinein, während der Dampf meine kalten Wangen feucht machte.

Mein Vater kam, als ich mit der Suppe fast fertig war und er stellte eine große Tasse Tee auf den Stamm eines umgefallenen Baumes. Sein Gesicht war sehr ernst und da waren Schatten unter seinen Augen. Er sagte, es wäre ihm unangenehm mich so lange allein zu lassen, aber es mussten wichtige Dinge besprochen werden. Ich verstand nicht alle seine Worte, aber er wies mich an bei den Feuern zu bleiben und auf ihn zu warten. Er wandte sich an die Männer, die an den Feuern saßen. Sie sollen Acht auf mich geben, sagte er und sie nickten, weil mein Vater es war, der das zu ihnen sagte. Mir war jetzt nicht mehr kalt und ich machte mir keine Gedanken, als er ging.
Ich saß am Feuer und trank den Tee. Ich fühlte, wie stark der Tee war und trank ihn sehr gierig, weil ich durstig war. Dabei schaute ich den Männern zu, welche jetzt ihre Pfeifen herausholten, um zu rauchen und zu reden. Einige tranken aus kleinen silbernen Fläschchen, obwohl sie wussten, dass mein Vater das nicht duldete.
Es kümmerte sich keiner um mich am Feuer, als ich nach einer langen Zeit aufstand. Der Tee war sehr kräftig gewesen und verfehlte seine Wirkung nicht bei mir. Ich entfernte mich also von den Feuern und den Männern, die jetzt in ein Kartenspiel vertieft waren und ich ging eine Weile in das Holz. Immer weiter ging ich, bis ich mich allein genug fühlte. Vor einem niedrigen Buschwerk versuchte ich umständlich den Verschluss meiner Hose zu öffnen, während mein Atem sich in kalten Dampfschwaden gegen den blassen Mond abzeichnete.

Und als es mir am Ende gelang, meine Hose aufzubekommen, sah ich die gelben Augen des Wolfes im Dickicht.

Seine Gegenwart war so deutlich, als würden wir uns berühren. Es war ein großes Tier. Ich spürte seine Stärke und die Anspannung seiner zähen Muskeln. Ich spürte seine Bereitschaft zu springen. Ich war ein Kind, aber ich verstand es sofort. Wir standen uns gegenüber und wussten umeinander. Ich war hier herausgekommen, in das raue Geäst und die Kälte der Nacht, die sein Zuhause war. Alles war richtig in meiner wehrlosen Ohnmacht und in seiner Absicht diese auszunutzen. Ein ehrliches Einverständnis, wie es nur zwischen Jäger und Beute geben kann. Und als ich nach Sekunden Gelegenheit fand, endlich Angst zu empfinden und zu schreien, war der Wolf verschwunden.
Das ganze Lager kam angerannt, mich mit heruntergelassener Hose im Wald schreien zu sehen. Mein Vater und der Große waren beide gleichzeitig bei mir und alles schrie und gellte durcheinander. Ich erinnere mich nicht mehr an die Worte dieser Nacht. Es waren viele Worte und ich war nur ein Kind.

Aber ich erinnere mich an den Wolf. Und daran, dass wir keine Worte gebraucht hatten.
 
Zuletzt bearbeitet:

petrasmiles

Mitglied
Lieber Lokterus,

ich bin sehr froh, dass ich heute Abend mal wieder Zeit fand, meine lange Runde durch die neuesten Beiträge zu machen, sonst hätte ich diese schöne Kurzgeschichte verpasst.
Diese durchgehaltene Kind-Perspektive, diese Auseinandersetzung mit der Natur und gipfelnd darin die Begegnung mit dem Wolf - das ist schon große Klasse!

Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße
Petra
 

Lokterus

Mitglied
Vielen Dank Petra,

hoffentlich nimmst du es mir nicht übel, dass ich auf deine Antwort im Diffamierung-Thread nicht weiter eingegangen bin. Auch wenn du meine Einschübe nicht als Störung bezeichnet hast, so hätten sie doch zu weit vom eigentlichen Thema fortgeführt. ^^

Doch zurück zu meiner Geschichte und deiner sehr wohlwollenden Kritik. Es freut mich sehr, dass sie dir gefallen hat. Ich habe hier versucht, ein Kindheitserlebnis aufzuarbeiten. Es ist natürlich vieles an Ausschmückung dazu gekommen. Aber im Kern beruht der Text auf einer wahren Begebenheit. Und der Wolf ist noch heute mein Lieblingstier.

Liebe Grüße und eine schöne Nacht
loki
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber loki,

das ist ja vollkommen Deine Entscheidung; sich auf diesem thread zu äußern, sollte von einem selbst abhängen und nicht aufgrund von etwaiger Erwartungen. Alles gut!

Ich glaube, die Intensität in Deiner Geschichte speist sich durch das eigene Erleben, von daher überrascht mich das nicht, dass sie auf einer wahren Begebenheit beruht. Aber es ist Dir gelungen, diesen Bezug im positiven Sinn zu nutzen, und nicht die Geschichte mit etwas zu befrachten, 'weil es so gewesen war ...'

Ja, der Wolf. Das ist eine archaische Komponente in uns, er steht wohl für Ängste und psychologische Figuren, mit denen wir uns auseinandersetzen müssten. Uns dabei aber näher in seiner Wildheit als Bären oder Raubkatzen - durch seine geringere Größe, aber auch durch die Potenz der Domestizierung, wie sie im Hund anklingt - wogegen im Wolf eine andere Art von 'Augenhöhe' mitschwingt.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass diese Begegnung geprägt hat.

Liebe Grüße
Petra
 

fee_reloaded

Mitglied
Schön, wie du in diesem kurzen Text eine so dichte Atmosphäre aufbaust, Lokterus!

Ich hatte als Kind eine Begegnung mit einem Reh, die ich bis heute nicht vergessen habe, weil sie so intensiv war . Als hätte jemand die Zeit angehalten. Fast unwirklich und zugleich total intensiv. Dass da die Angst erst mit Verzögerung bei dir eingesetzt hat, kann ich gut verstehen.

Ich mag, wie du das Geschehen und die Stimmung im Lager beschreibst. Ganz unterschwellig baust du da Spannung auf und sie liegt in der Luft - dadurch ist es nicht nötig den eigentlichen Höhepunkt übermäßig aufzubauschen (was ihn vermutlich ins Klischeehafte rutschen lassen könnte). Er wirkt, weil man als LeserIn bereit ist. Das ist die hier vortrefflich gelungen in Dosierung und Wortwahl!

Sehr gerne gelesen!
LG,
fee
 

Bo-ehd

Mitglied
Hallo Lokterus,
ich bin ganz bei Petra, trotzdem bedarf es einiger Erläuterungen. Zuerst das Positive: Du stellst hier eine Kurzgeschichte ein, die bis zum Ende erzählt ist. Das ist nicht normal in diesem Forum und deshalb einer besonderen Erwähnung würdig. Es ist ja auch logisch: eine Geschichte hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende.
Was mir nicht so gut gefallen hat, sind die zahlreichen sprachlichen Schwächen. Ich kopiere deinen Beitrag und setze meine Kommentare und Korrekturvorschläge in Fett an die entsprechenden Stellen. Meine Empfehlung wäre, bei künftigen Texten nach Fertigstellung im Rahmen einer 2. Korrektur alles noch einmal sprachlich zu hinterfragen. Wenn du jetzt in deinen Text hineinliest, wirst du wissen, was ich meine.

Der Wolf

Als die Schatten länger wurden, schloss sich die große Gemeinschaft in sich zusammen (das geht nicht. Sie kann sich nicht in sich zusammenschließen. und suchte eine große Lichtung auf, um ein Lager für die Nacht herzurichten. Ich spürte, wie die Luft zunehmend klammer wurde. Die Kälte kroch gegen mich heran (nein, sie kann nicht gegen dich herankriechen) und ließ mich wahrhaftig (wahrhaftig?) schaudern. Durch die rege Betriebsamkeit der Menschen hinweg (das geht so nicht. Selbst wenn die Jagdgemeinschaft aus 20 Leuten bestand, war die Sache noch sehr überschaubar) suchte ich meinen Vater, der aber nirgends aufzufinden war.
Es kümmerte sich indessen auch niemand um einen kleinen Jungen von kaum zehn Jahren (das ist ein schlimmer Fehler. Mit diesem Halbsatz wechselst du die Erzählperspektive) und so konnte ich unbehelligt (wer sollte dich daran hindern deinen Vater zu suchen?) durch die Reihen beschäftigter (der beschäftigten) Männer gehen. Sie waren zur Wolfsjagd hier herausgekommen (besser: Sie hatten sich ... hier in diesem ...Wald zur Wolfsjagd gesammelt/eingefunden) und der Tag des erfolglosen Treibens (umständlich: der erste Tag ohne jeden Erfolg) hatte sie reizbar gemacht. Es wurde überall gehadert (Passivform möglichst vermeiden. Hadern ist das falsche Wort. Du meinst wohl Frust und Enttäuschung.) und es fielen kräftige Ausdrücke, die ich nicht wiederholen möchte. Alsbald standen (Trotzdem standen bald die...) jedenfalls die ersten Zelte und man (die Männer) begann zahlreiche Feuer zu entzünden, da die Nacht endgültig hereinbrach.

Der Große sprach mit drei anderen (Großen? Nein, du meinst Männern), als ich dazu kam. Als er mich sah, nahm er mich beiseite und fragte, wo mein Vater sei. Sein Gesicht war derb und Furchen zogen sich durch seine lederne Haut. Der Rinde einer alten Eiche gleich war sein Gesicht (klingt nach einer Ballade aus dem 19. Jhdt.), doch gleichsam ruhig und mit geduldigen Augen. Ich wusste auf seine Frage (keine Antwort/konnte sie nicht beantworten) hin nichts zu sagen und so schickte er mich zu den Feuer(stellen)n. Dort würde es Essen geben.
Ich gehorchte, denn man gehorchte immer dem Großen, wenn mein Vater nicht in der Nähe war. Der Große und mein Vater gehörten zu den Männern, die bei den anderen ihrer Art Achtung hervorriefen (besondere Beachtung fanden). Deswegen (ein waghalsiger Grund) waren so viele hie(rher)gekommen. Und wegen der Wölfe.

Man (Einer der Männer) gab mir einen Teller Suppe und alle fragten nach meinem Vater. Ich machte mir keine großen Sorgen, denn mein Vater würde mit allem fertig werden, was der dunkle Wald für ihn bereithielt. Das wusste ich sehr genau. Ich hielt meinen Suppenteller und er war heiß und dampfend (der Teller dampft nicht) in meinen Händen. Noch (Sogar) durch die Handschuhe hindurch (entfällt) konnte ich die Hitze spüren und ich pustete in die Suppe hinein, während der Dampf meine kalten Wangen feucht machte. (befeuchtete)

Mein Vater kam, als ich mit der Suppe fast fertig war und er (war. Er stellte) stellte eine große Tasse Tee auf den Stamm eines umgefallenen Baumes. Sein Gesicht war sehr ernst und da waren Schatten unter seinen Augen. Er sagte, es wäre ihm unangenehm mich so lange allein zu lassen, aber es mussten wichtige Dinge besprochen (kein Passiv) werden. Ich verstand nicht alle seine Worte, aber (soviel, dass er mich anwies, bei den...) er wies mich an bei den Feuern zu bleiben und auf ihn zu warten. Er wandte sich an die Männer, die an den Feuern saßen (und bat sie, auf mich...) Sie sollen Acht auf mich geben, sagte er und sie nickten, weil mein Vater es war, der das zu ihnen sagte. Mir war jetzt nicht mehr kalt und ich machte mir keine Gedanken, als er ging.
Ich saß am Feuer und trank den (einen Becher) Tee. Ich fühlte, wie stark der Tee (er) war und trank ihn sehr gierig, weil ich durstig war. Dabei schaute ich den Männern zu, welche (die) jetzt ihre Pfeifen herausholten, um zu rauchen und zu reden (dazu holen sie keine Pfeife heraus). Einige tranken aus kleinen silbernen Fläschchen, obwohl sie wussten, dass mein Vater das nicht duldete.
Es kümmerte sich keiner um mich am Feuer, als ich nach einer langen Zeit aufstand. Der Tee war sehr kräftig gewesen und verfehlte seine Wirkung nicht bei mir (nicht.). Ich entfernte mich also (entfällt) von den Feuern und den Männern, die jetzt in ein Kartenspiel (das Kartenspielen) vertieft waren und ich ging eine Weile in das Holz. Immer weiter ging ich, bis ich mich allein genug (entfällt) fühlte. Vor einem niedrigen Buschwerk (entfällt) versuchte ich umständlich den Verschluss meiner Hose zu öffnen, während mein Atem sich in kalten Dampfschwaden gegen den blassen Mond abzeichnete.

Und als es mir am Ende (schließlich) gelang, meine Hose aufzubekommen, sah ich die gelben Augen des (eines) Wolfs (besser Wolfes) im Dickicht.

Seine Gegenwart war so deutlich (das geht nicht. Besser: Ich hatte das Gefühl), als würden wir uns berühren. Es war ein großes Tier. Ich spürte seine Stärke und die Anspannung seiner zähen Muskeln. Ich spürte (Wiederholung) seine Bereitschaft zu springen. Ich war ein Kind, aber ich verstand es sofort. Wir standen uns gegenüber und wussten umeinander. Ich war (besser: hierhergekommen), in das raue Geäst und die Kälte der Nacht, die sein z(Z)uhause war. Alles war richtig in meiner wehrlosen Ohnmacht und in seiner Absicht diese auszunutzen (der ganze Satz stimmt nicht. Was war richtig? wehrlose Ohnmacht? Ein Wolf hat keine Absicht etwas auszunutzen. Er hat diese Überlegungen beim Beutemachern nicht.) Ein ehrliches Einverständnis, wie es nur zwischen Jäger und Beute geben kann. (Diese Erkenntnis passt nicht zu einem Zehnjährigen) Und als ich nach Sekunden Gelegenheit fand, endlich Angst zu empfinden und zu schreien, war der Wolf verschwunden.
Das ganze Lager kam angerannt, mich mit heruntergelassener Hose im Wald schreien zu sehen. Mein Vater und der Große waren beide gleichzeitig bei mir und alles schrie und gellte durcheinander. Ich erinnere mich nicht mehr an die Worte (in) dieser Nacht. Es waren viele Worte und ich war nur ein Kind.

Aber ich erinnere mich an den Wolf. Und daran, dass wir keine Worte gebraucht hatten.

Zuletzt bearbeitet: Heute um 01:41

Es ist immer eine Gratwanderung, kindliche Eindrücke in kindlicher Sprache für Erwachsene zu formulieren. Da machen auch erfahrene Autoren ihre Fehler. Dennoch gilt: kindlicher Sprachduktus ja, ordentliches Deutsch aber auch ja.
Du siehst, wie unterschiedlich deine schöne Geschichte hier eingestuft und bewertet wird. Es kommt halt auch beim Lesen auf den Anspruch. In diesem Sinne grüßt
Bo-ehd

PS: Bitte unbedingt auch mal auf die Kommasetzung achten. Mich würde persönlich mal interessieren, in welcher entlegenen Ecke dieser Welt du das erlebt hast.
 

lietzensee

Mitglied
Hallo Loki,
ich hatte die Geschichte vor einiger Zeit schon mal gelesen, war aber leider nicht zum Kommentieren gekommen. Darum noch mal ein verspätetes Willkommen zum Einstieg :)
Mir gefällt das Setting, mit historischem Flair, ohne es in einer genauen Zeit zu verorten. Mir gefällt auch der Ansatz, es als Kindheitserinnerung zu erzählen. Das gibt dem Wolf etwas mystisches, was ihm gut steht.
Handwerklich finde ich einiges verbesserungsfähig. Bei dem Folgenden musst du natürlich selber sortieren, was dir sinnvoll erscheint und was nicht:

Meiner Meinung nach ist der Einstieg zu lang. Bzw du steigst zu früh ein. So baust du zwar Atmosphäre auf. Aber es ist unbefriedigend, dass aus dem langen Einstieg nichts wieder aufgegriffen wird. Die Begegnung mit dem Wolf hätte genau so auch ablaufen können, ohne dass der Junge vorher mit "dem Großen" spricht und ohne dass er eine Suppe löffelt.


Und als ich nach Sekunden Gelegenheit fand, endlich Angst zu empfinden und zu schreien, war der Wolf verschwunden.
Dass der Wolf von alleine wieder abhaut, kommt als deus ex machina daher. Die Idee an sich finde ich nicht schlecht, weil sie das Zufällige und Sinnlose in der Natur betont. Aber dafür braucht man die umständliche Vorgeschichte nicht. Um das Vorherige besser anzubinden, könnte der Wolf zb flüchten, weil sich eine der vorher eingeführten Personen nähert.


Bei den Personen sehe ich nicht, welche Funktion "Der Große" erfüllt. Als erwachsene Autoritätsperson ist er eine unnötige Doppelung des Vaters.


Ich erinnere mich nicht mehr an die Worte dieser Nacht. Es waren viele Worte und ich war nur ein Kind.
Die Erzählperspektive als Erinnerung an die Kindheit finde ich reizvoll. Du hältst sie aber nicht durch, da viele Dinge sehr detailliert beschrieben werden. Zb klingt das hier nicht nach einer vagen Kindheitserinnerung:
Man gab mir einen Teller Suppe und alle fragten nach meinem Vater. Ich machte mir keine großen Sorgen, denn mein Vater würde mit allem fertig werden, was der dunkle Wald für ihn bereithalten mochte. Das wusste ich sehr genau. Ich hielt meinen Suppenteller und er war heiß und dampfend in meinen Händen. Noch durch die Handschuhe hindurch konnte ich die Hitze spüren und ich pustete in die Suppe hinein, während der Dampf meine kalten Wangen feucht machte.
Viele Grüße
lietzensee
 

Lokterus

Mitglied
Vielen lieben Dank für deine Zeilen, fee.

Unsere Begegnungen mit der Natur damit zu beschreiben, als hätte jemand die Zeit angehalten finde ich sehr treffend. Und die verzögerte Angst war das seltsamste Erlebnis, das mir je widerfahren ist. Sie setzte ein nachdem der Wolf sich weg drehte und weg lief und ich plötzlich daran dachte, dass ich in der vorliegenden Situation eigentlich Angst haben müsste.

Ich wünsche dir eine gute Nacht. Man liest sich.
loki



Guten Abend Bo-ehd,

eine so ausführliche Auseinandersetzung mit meinem Text habe ich nicht erwartet. Vielen Dank für deine Mühe und Zeit. Beim Durcharbeiten deiner Kritikpunkte fiel mir jedoch schnell auf, dass du sehr wenig explizite Fehler nennst, sondern dich vielmehr an der Bildsprache des Textes störst. Diese mag nicht jedem gefallen, als sprachliche Schwäche sehe ich sie jedoch ganz sicher nicht. Um deinen Einsatz zu würdigen, habe ich beschlossen, dennoch darauf einzugehen.

Als die Schatten länger wurden, schloss sich die große Gemeinschaft in sich zusammen (das geht nicht. Sie kann sich nicht in sich zusammenschließen.
Ich habe gemerkt, dass du Dinge gerne wörtlich nimmst. Es geht hier aber nicht darum, dass sich die physischen Körper einer größeren Menschengruppe zu einem kompakten Fleischklumpen zusammenschließen, sondern es geht um das metaphorische wieder Zueinanderfinden. Das erneute Bündeln verausgabter Kräfte und Ressourcen nach einem schlimmen Tag.

Die Kälte kroch gegen mich heran (nein, sie kann nicht gegen dich herankriechen) und ließ mich wahrhaftig (wahrhaftig?) schaudern.
Doch sie kann. Glaube jemandem, der unzählige Nachtschichten als Sicherungsposten der Bahn hinter sich hat. Die Kälte kriecht gegen dich heran. Und ja, ich unterstelle ihr an dieser Stelle eine lebendige Boshaftigkeit. ^^

Das Wort „Wahrhaftig“ soll verdeutlichen, wie intensiv, rein und echt das Gefühl der Kälte war.

Durch die rege Betriebsamkeit der Menschen hinweg (das geht so nicht. Selbst wenn die Jagdgemeinschaft aus 20 Leuten bestand, war die Sache noch sehr überschaubar)
Wir haben wirklich sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie viele Personen dazu nötig sind, die Atmosphäre einer regen Betriebsamkeit zu erzeugen. Meine Frau schafft das zum Beispiel ganz allein.

Es kümmerte sich indessen auch niemand um einen kleinen Jungen von kaum zehn Jahren (das ist ein schlimmer Fehler. Mit diesem Halbsatz wechselst du die Erzählperspektive)
Die Erzählerperspektive ist immer dieselbe: meine. Deswegen werden die Erlebnisse eines Kindes auch unweigerlich mit der ergänzenden Gedankenwelt eines Erwachsenen geschwängert. Aber du hast trotzdem Recht. Mit dieser Stelle bin ich nicht besonders glücklich. Ich denke, ich streiche sie. Oder schreibe sie um.

(…)und so konnte ich unbehelligt (wer sollte dich daran hindern deinen Vater zu suchen?)
Wo kommt denn jetzt diese Herleitung her? ^^ Mich beim ziellosen Herumirren, durch die rege Betriebsamkeit des entstehenden Lagers zu behelligen, würde nicht aus der Absicht heraus geschehen, mich bei der Suche nach meinem Vater zu hindern. Sondern um zu intervenieren. Das herrenlose herumstreunende Kind bei der Hand zu nehmen. Was Erwachsene halt so tun.

(…)durch die Reihen beschäftigter (der beschäftigten) Männer gehen.
Es gibt keinen wirklichen Grund diese Stelle zu ändern, außer den, dass dein Vorschlag sich expliziter auf die Männer bezieht. Ich setzte das so um. Es klingt ja auch besser. ;)

Sie waren zur Wolfsjagd hier herausgekommen (besser: Sie hatten sich ... hier in diesem ...Wald zur Wolfsjagd gesammelt/eingefunden) und der Tag des erfolglosen Treibens (umständlich: der erste Tag ohne jeden Erfolg) hatte sie reizbar gemacht.
Warum ist das besser? Beziehungsweise für wen? Ich zum Beispiel finde, dass meine Version viel blumiger und weniger langweilig klingt. Oder werden hier grammatikalische Regeln verletzt, die ich übersehen habe?

Es wurde überall gehadert (Passivform möglichst vermeiden. Hadern ist das falsche Wort. Du meinst wohl Frust und Enttäuschung.) und es fielen kräftige Ausdrücke, die ich nicht wiederholen möchte. Alsbald standen (Trotzdem standen bald die...) jedenfalls die ersten Zelte und man (die Männer) begann zahlreiche Feuer zu entzünden, da die Nacht endgültig hereinbrach.
Hadern ist ein ganz vortreffliches Wort, wie ich finde. Auch hier habe ich das Gefühl kosmetische Verbesserungsvorschläge serviert zu bekommen, die nichts mit dem Handwerk Schreiben, sondern mit deinem persönlichen Geschmack zu tun haben. Warum soll ich die Passivform vermeiden? Was ist an der ursprünglichen Formulierung falsch? Ich lerne ja auch wirklich gerne dazu. Du lieferst aber keine valide Erklärung.

Der Große sprach mit drei anderen (Großen? Nein, du meinst Männern), als ich dazu kam.
Da musste ich tatsächlich lachen. Ja, du hast Recht. Etwas ungünstig. Ich ändere das.

Der Rinde einer alten Eiche gleich war sein Gesicht (klingt nach einer Ballade aus dem 19. Jhdt.)
Ich nehme das jetzt einfach mal als Kompliment, obwohl ich einen sehr starken Verdacht habe, es war überhaupt keins.

(…)doch gleichsam ruhig und mit geduldigen Augen. Ich wusste auf seine Frage (keine Antwort/konnte sie nicht beantworten) hin nichts zu sagen und so schickte er mich zu den Feuer(stellen)n. Dort würde es Essen geben.
Ich gehorchte, denn man gehorchte immer dem Großen, wenn mein Vater nicht in der Nähe war. Der Große und mein Vater gehörten zu den Männern, die bei den anderen ihrer Art Achtung hervorriefen (besondere Beachtung fanden).
Ich sehe auch hier keinen Grund, die ursprüngliche Fassung des Textes zu ändern. Nein, dass es sich umständlich und potenziell nach 19. Jahrhundert anhört, ist für mich kein Grund.

Deswegen (ein waghalsiger Grund) waren so viele hie(rher)gekommen. Und wegen der Wölfe.
Ein waghalsiger Grund? ^^“ Es ist insgesamt festzustellen, dass die Tendenz der Massen großen Persönlichkeiten zu folgen, schon manchmal als gewagt bezeichnet werden kann. Aber sie tun es trotzdem. Immer wieder. Ich schließe mich deiner Skepsis angesichts dieser Systematik jedenfalls uneingeschränkt an.

Man (Einer der Männer) gab mir einen Teller Suppe und alle fragten nach meinem Vater. Ich machte mir keine großen Sorgen, denn mein Vater würde mit allem fertig werden, was der dunkle Wald für ihn bereithielt.
Warum? Es ist eine vollkommen willkürliche Änderung, die nichts an der eigentlichen Aussage des Satzes ändert und auch nichts verbessert oder korrigiert.

Ich hielt meinen Suppenteller und er war heiß und dampfend (der Teller dampft nicht) in meinen Händen.
Ich werde echt langsam müde diesen besonderen Stein den Berg heraufzurollen, mein Freund. ^^“ Nein, der Teller dampft nicht. Genau so wenig wie die Sonne untergeht, oder der Mond hell leuchtet. Trotzdem verwenden wir diese Bilder so in unserem Sprachgebrauch. Der Einfachheit halber. Es gibt dafür sogar ein Fachwort: Synekdoche

Noch (Sogar) durch die Handschuhe hindurch (entfällt) konnte ich die Hitze spüren und ich pustete in die Suppe hinein, während der Dampf meine kalten Wangen feucht machte. (befeuchtete)
Mein Vater kam, als ich mit der Suppe fast fertig war und er (war. Er stellte) stellte eine große Tasse Tee auf den Stamm eines umgefallenen Baumes. Sein Gesicht war sehr ernst und da waren Schatten unter seinen Augen. Er sagte, es wäre ihm unangenehm mich so lange allein zu lassen, aber es mussten wichtige Dinge besprochen (kein Passiv) werden. Ich verstand nicht alle seine Worte, aber (soviel, dass er mich anwies, bei den...) er wies mich an bei den Feuern zu bleiben und auf ihn zu warten. Er wandte sich an die Männer, die an den Feuern saßen (und bat sie, auf mich...) Sie sollen Acht auf mich geben, sagte er und sie nickten, weil mein Vater es war, der das zu ihnen sagte. Mir war jetzt nicht mehr kalt und ich machte mir keine Gedanken, als er ging.
Ich saß am Feuer und trank den (einen Becher) Tee. Ich fühlte, wie stark der Tee (er) war und trank ihn sehr gierig, weil ich durstig war.
Ich wiederhole mich, aber warum sind diese Änderungen notwendig? Inwiefern verbessern sie den Text? Korrigieren sie fehlerhafte Rechtschreibung? Keine dieser Fragen kann ich mit einem Ja beantworten.

Dabei schaute ich den Männern zu, welche (die) jetzt ihre Pfeifen herausholten, um zu rauchen und zu reden (dazu holen sie keine Pfeife heraus).
Was holen sie dann heraus, wenn keine Pfeife? Ich bin ehrlich verwirrt.

Bei dem „die“ könnte man sich ja noch streiten. Deine Version wäre einem modernen deutschen Satz angemessener. Aber die Geschichte will nicht modern sein.

Es kümmerte sich keiner um mich am Feuer, als ich nach einer langen Zeit aufstand. Der Tee war sehr kräftig gewesen und verfehlte seine Wirkung nicht bei mir (nicht.). Ich entfernte mich also (entfällt) von den Feuern und den Männern, die jetzt in ein Kartenspiel (das Kartenspielen) vertieft waren und ich ging eine Weile in das Holz. Immer weiter ging ich, bis ich mich allein genug (entfällt) fühlte. Vor einem niedrigen Buschwerk (entfällt) versuchte ich umständlich den Verschluss meiner Hose zu öffnen, während mein Atem sich in kalten Dampfschwaden gegen den blassen Mond abzeichnete.
Nein, wirklich. Es ist hier explizit von einem Buschwerk die Rede. Viele Büsche. Die zusammenwachsen und ein Dickicht bilden. Vielleicht hätte ich einfach Dickicht schreiben sollen. ^^

Und als es mir am Ende (schließlich) gelang, meine Hose aufzubekommen, sah ich die gelben Augen des (eines) Wolfs (besser Wolfes) im Dickicht.
Des Wolfs. Es geht in dieser Geschichte nicht um irgendeinen beliebigen Wolf, sondern um diesen einen, den ich als Kind gesehen habe.

Allerdings finde ich des Wolfes tatsächlich besser vom Klang her. Das übernehme ich. :)

Seine Gegenwart war so deutlich (das geht nicht. Besser: Ich hatte das Gefühl), als würden wir uns berühren.
Es ist zum Haare raufen. Warum geht das nicht? xD Ich war dabei. Sogar mittendrin, anstatt nur dabei. Glaube mir doch einfach: es geht.

Es war ein großes Tier. Ich spürte seine Stärke und die Anspannung seiner zähen Muskeln. Ich spürte (Wiederholung) seine Bereitschaft zu springen. Ich war ein Kind, aber ich verstand es sofort. Wir standen uns gegenüber und wussten umeinander. Ich war (besser: hierhergekommen), in das raue Geäst und die Kälte der Nacht, die sein z(Z)uhause war.
Endlich mal ein Rechtschreibfehler auf den ich reagieren kann. Zuhause muss groß. Völlig richtig. Die Wortwiederholung ist ein Stilmittel. Und ich finde „hierhergekommen“ überhaupt nicht besser.

Alles war richtig in meiner wehrlosen Ohnmacht und in seiner Absicht diese auszunutzen (der ganze Satz stimmt nicht. Was war richtig? wehrlose Ohnmacht? Ein Wolf hat keine Absicht etwas auszunutzen. Er hat diese Überlegungen beim Beutemachern nicht.)
Der Wolf nicht. Der Mensch schon. Und der Mensch legt diese Überlegungen dann in belebte und unbelebte Dinge hinein. Er vermenschlicht sie. Wie hier beschrieben. Kennst du das wirklich nicht?

Ein ehrliches Einverständnis, wie es nur zwischen Jäger und Beute geben kann. (Diese Erkenntnis passt nicht zu einem Zehnjährigen)
Die Erkenntnis wurde dem erwachsenen loki zuteil, nachdem er die Gefühle des Erlebten ausgiebig reflektieren konnte. Der zehnjährige Junge fühlte einfach nur eine betäubende Ohnmacht. Und überhaupt keine Angst. Bis ihm einfiel, dass es irgendwie richtig wäre welche zu empfinden.

Du siehst, wie unterschiedlich deine schöne Geschichte hier eingestuft und bewertet wird. Es kommt halt auch beim Lesen auf den Anspruch.
Das ist auch vollkommen in Ordnung. Dein Anspruch scheint es aber zu sein, eine völlig neue Geschichte zu schreiben, welche deinen stilistischen Vorstellungen entspricht. Dazu bin ich leider nicht bereit und habe dir hoffentlich ein bisschen erklären können warum.

PS: Bitte unbedingt auch mal auf die Kommasetzung achten.
Ja aber … Wenn du fehlende oder fehlerhafte Kommata gefunden hast, warum hast du mir nicht die um die Ohren gehauen? Das wäre doch wirklich etwas objektiv Falsches. Ich verstehe dich nicht, Bo-ehd. ^^“

In diesem Sinne grüßt
Bo-ehd
Grüßen tue ich dich ebenfalls recht herzlich und wünsche dir einen schönen Abend.
Man liest sich.
loki

P.S.

Mich würde persönlich mal interessieren, in welcher entlegenen Ecke dieser Welt du das erlebt hast.
Ach, jetzt muss ich mich ja doch outen. Die Ecke heißt Rodnaja Dolina. Ein sehr kleines Dorf in Russland. Wer es auf der Karte nachschlagen möchte: Die nächste größere Stadt war Moskalenki. Oder Omsk.



Ich grüße dich lietzensee,

vielen Dank für deine Antwort und ein ganz besonders liebes Dankeschön für die Willkommensgrüße. Es freut mich, dass dir der Text in Teilen zugesagt hat und bemühe mich im Folgenden auf deine Kritikpunkte einzugehen:

Meiner Meinung nach ist der Einstieg zu lang. Bzw du steigst zu früh ein. So baust du zwar Atmosphäre auf. Aber es ist unbefriedigend, dass aus dem langen Einstieg nichts wieder aufgegriffen wird. Die Begegnung mit dem Wolf hätte genau so auch ablaufen können, ohne dass der Junge vorher mit "dem Großen" spricht und ohne dass er eine Suppe löffelt.
Die Begegnung mit dem Wolf ist tatsächlich das Einzige, was genau so abgelaufen ist. Das war mir für eine Kurzgeschichte dann aber doch zu wenig. ^^

Dass der Wolf von alleine wieder abhaut, kommt als deus ex machina daher. Die Idee an sich finde ich nicht schlecht, weil sie das Zufällige und Sinnlose in der Natur betont. Aber dafür braucht man die umständliche Vorgeschichte nicht. Um das Vorherige besser anzubinden, könnte der Wolf zb flüchten, weil sich eine der vorher eingeführten Personen nähert.
So hat sich das aber nicht abgespielt. Er ist auch nicht deswegen weggelaufen, weil ich angefangen habe wie am Spieß zu schreien. Denn die Angst und das Schreien kamen erst, nachdem er weglief. Ich weiß nicht, warum er nicht gesprungen ist. Vielleicht wegen der unbekannten Gerüche an mir. Oder es war tatsächlich bereits jemand in meine Richtung unterwegs, ohne dass ich es wusste.

Die Erzählperspektive als Erinnerung an die Kindheit finde ich reizvoll. Du hältst sie aber nicht durch, da viele Dinge sehr detailliert beschrieben werden. Zb klingt das hier nicht nach einer vagen Kindheitserinnerung:
Das ist völlig richtig. Ich schrieb diese Kindheitserinnerungen ja auch mit Erwachsenengedanken auf. Die Gedanken eines Kindes, meine reflektierten Überlegungen dazu, eingegossen in eine hoffentlich einigermaßen unterhaltsam erzählte Geschichte.

Viele liebe Grüße und auf Wiederlesen.
loki
 
Zuletzt bearbeitet:

anbas

Mitglied
Hallo loki,

ein Text, der mir sehr gefällt - sowohl vom Spannungsbogen, dem Inhalt als auch der Sprache.

Wirklich gerne gelesen.

Liebe Grüße

Andreas
 

Lokterus

Mitglied
Schöne Nacht, Andreas,

ich danke dir für dein Lob und freue mich, bereits nach so kurzer Zeit in diesen Hallen auf solch mannigfaltige Persönlichkeiten gestoßen zu sein. Es macht richtig Spaß.

Wir sehen uns in deinen Texten wieder. Besonders deine Tagebucheinträge finde ich sehr interessant. Ich hoffe, bald die Zeit zu finden, adäquat darauf eingehen zu können.

Gute Nacht
loki
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Loki,

ich möchte noch einmal hervorheben, dass ich Deine Geschichte als rund und in sich stimmig empfand - und daher auch bo-ehds Kritikpunkte nicht teile - die Du übrigens hervorragend pariert hast. Wenn jemand einen eher konventionellen Geschmack hat - und das meine ich nicht böse - dann sieht er vielleicht die Summe der 'Abweichungen' nicht als stimmig in sich.
Ich habe auch an den Proportionen nichts zu meckern, weil es eben eine Weile braucht, bis man sich in die 'Stimmung' des Textes eingelesen hat. Das Wichtigste aber ist, dass man die Empfindung des Kindes - die ja eine Art aus Erwachsenenaugen verfremdete Sicht ist - so hinnehmen sollte - und so, wie Du sie erzählt hast, auch gut hinnehmen kann.

Liebe Grüße
Petra
 

lietzensee

Mitglied
Hallo Loki,
vielen Dank für die Antwort. Auch wenn die anderen Foristen den Text anders einschätzen, will bei deinen Erklärungen noch mal nachhaken. Minderheitenmeinungen bringen ja oft erst die Würze.

Das ist völlig richtig. Ich schrieb diese Kindheitserinnerungen ja auch mit Erwachsenengedanken auf. Die Gedanken eines Kindes, meine reflektierten Überlegungen dazu, eingegossen in eine hoffentlich einigermaßen unterhaltsam erzählte Geschichte.
Es geht mir nicht darum, dass der Erzähler als Erwachsener reflektiert. Es geht mir darum, dass er sich den ganzen Text hindurch an kleinste Details erinnern kann. Er weiß, was er mit dem Großen besprochen hat. Er weiß, was für Schimpfworte gefallen sind. Er weiß wo sein Vater die Tasse abstellt. usw. Das ist natürlich der anschaulichen Erzählung geschuldet. Aber wenn der Erzähler sich offensichtlich so gut erinnern kann, passt dieser Satz nicht:
Ich erinnere mich nicht mehr an die Worte dieser Nacht. Es waren viele Worte und ich war nur ein Kind.


Die Begegnung mit dem Wolf ist tatsächlich das Einzige, was genau so abgelaufen ist. Das war mir für eine Kurzgeschichte dann aber doch zu wenig. ^^
Was genau meinst du mit "zu wenig"? Bzw was wolltest du hinzufügen? Wenn ich dich richtig verstehe, wolltest du in dem Text die "verzögerte Angst" des Kindes rausarbeiten. Ich sehe nicht, inwieweit die lange Vorgeschichte dir bei diesem Ziel hilft. Zum Beispiel diese Passage:
Der Große sprach mit drei anderen Männern, als ich dazu kam. Als er mich sah, nahm er mich beiseite und fragte, wo mein Vater sei. Sein Gesicht war derb und Furchen zogen sich durch seine lederne Haut. Der Rinde einer alten Eiche gleich war sein Gesicht, doch gleichsam ruhig und mit geduldigen Augen. Ich wusste auf seine Frage hin nichts zu sagen und so schickte er mich zu den Feuern. Es würde Essen geben.
Ich gehorchte, denn man gehorchte immer dem Großen, wenn mein Vater nicht in der Nähe war. Der Große und mein Vater gehörten zu den Männern, die bei den anderen ihrer Art Achtung hervorriefen. Deswegen waren so viele hier herausgekommen. Und wegen der Wölfe.

So hat sich das aber nicht abgespielt. Er ist auch nicht deswegen weggelaufen, weil ich angefangen habe wie am Spieß zu schreien. Denn die Angst und das Schreien kamen erst, nachdem er weglief. Ich weiß nicht, warum er nicht gesprungen ist. Vielleicht wegen der unbekannten Gerüche an mir. Oder es war tatsächlich bereits jemand in meine Richtung unterwegs, ohne dass ich es wusste.
Hier argumentierst du damit, was sich "wirklich" abgespielt hat. Eine Kurzgeschichte ist Fiktion. Es klingt immer hart, aber von der "Wahrheit" solltest du dich bei fiktiven Texten nicht einengen lassen.


Ja aber … Wenn du fehlende oder fehlerhafte Kommata gefunden hast, warum hast du mir nicht die um die Ohren gehauen? Das wäre doch wirklich etwas objektiv Falsches. Ich verstehe dich nicht, Bo-ehd. ^^“
Viele von Bo-ehds Kritikpunkten teile ich nicht und sein Ton ist oft nicht ganz einfach. Aber hier tust du ihm meiner Meinung nach Unrecht. Du kannst nicht von ihm erwarten, dass er dir komplett die Zeichensetzung korrigiert. Auch für ihn ist das Forum hier ein Hobby und er ist kein bezahlter Lektor.

Um "objektiv falsches" geht es bei der Textkritik auch in den wenigsten Fällen. Oft könnte man etwas genau so gut auf die eine wie auf die andere Art schreiben. Nach meiner Erfahrung wird man dann besser, wenn man sich selbst bewusst macht, warum man sich für eine bestimmte Art entschieden hat. Was andere als "subjektiv falsch" sehen kann dir dabei helfen.


Viele Grüße
lietzensee
 
Zuletzt bearbeitet:

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Lokterus,

ich konnte zunächst rein gar nichts mit diesem Text anfangen, als er auf Freischaltung wartete.

Dann wagte ich es und freue mich, dass du so viele gegensätzliche Kommentare bekommen hast, denn in der Tat ist der Text sehr vielschichtig und gefällt nicht jedem.

Der einzige Satz, der mir sofort und auch jetzt noch aufstößt und der die Freischaltung zunächst blockierte, ist der hier:


Das ganze Lager kam angerannt, mich mit heruntergelassener Hose im Wald schreien zu sehen
Das wirkt unfreiwillig komisch. Zudem bleibt offen, wie das Ganze den Männern erklärt wird. Der Junge berichtet nicht, dass er einen Wolf gesehen hat?

Gruß DS
 

Bo-ehd

Mitglied
Hallo fee,
mir ist bewusst, dass ich mit meinen Kritiken in fast allen Fällen auf Widerstand treffe bzw. nicht akzeptiert werde. Das berührt mich an sich nicht besonders; es muss solche und auch solche Meinungen geben. Es gibt aber Fehler, bei denen gibt es keine zwei oder mehr Meinungen, sondern nur eine. Beispiel: Die Verwendung eines zusammengesetzten Wortes, das es so in der deutschen Sprache nicht gibt. Hier in diesem Fall:
Als die Schatten länger wurden, schloss sich die große Gemeinschaft in sich zusammen und suchte eine große Lichtung
"In sich zusammenschließen" ist nicht veritabel. Versuch dich bitte mal an einem Konstrukt mit diesem Verb. Der Autor toppt das ja noch: "schloss sich die G. in sich zusammen". Bring das bitte mal ins Reine.
Was mich an dieser ganzen "Kritik an der Kritik an der Kritik" stört, ist, warum alle so etwas durchgehen lassen, als wäre es gar nicht da. Wollen wir hier nicht alle bemüht sein, ein ordentliches Deutsch in unseren Beiträgen abzuliefern? Offensichtlich nicht.
Es gibt in diesem Beitrag auch inhaltlich einige für meine Begriffe schwere Hämmer. Der Autor verwendet das Wort Buschwerk. Ich korrigierte und reduzierte auf Busch, weil ein Junge nur hinter einem Busch stehen kann und nicht hinter einem Buschwerk, einer großflächigen Anreihung von Büschen. Es sei denn, er hat Schuhgröße 356, dann könnte er hinter einem Buschwerk stehen.
Du siehst, so weit hergeholt ist meine Kritik nicht. Was mich nur wundert, ist - ich wiederhole mich - warum das alle nicht sehen wollen (wie sie auch das Dutzend weiterer "Bolzen" nicht sehen wollen). Wenn du mir die letzte Frage bitte beantworten könntest!
Gruß Bo-ehd
 

Bo-ehd

Mitglied
Hallo Lietzensse,
danke für deine Stellungnahme; sie entlastet mich in einigen Punkten. Danke.

Gut ist dein Hinweis auf das Zusammentreffen von fact & fiction. Auch wenn die Kurzgeschichte in der Regel reine Fiction ist, gibt es doch ein paar inhaltliche Konstruktionen, in denden fiktionale Handlungen perfekt in tatsächliche Rahmen eingebaut sind. Es gibt da eine sehr lesenswerte Story von R. Dahl, der die Geburt Hitlers thematisiert. Das Baby Hitler ist echt, das Geburtshaus ist echt, die Dialoge zwischen den Eltern Hitlers und den Ärzten sind fiktional.
Gruß Bo-ehd
 

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Mitglied
Hi, @Bo-ehd !

Bist du sicher, dass du dich an mich wenden wolltest in deinem vorletzten Kommentar? Und wenn ja, warum gerade ich? Es sind ja hier noch andere, die den Text mögen und sich offensichtlich an vielen der von dir beanstandeten Punkten nicht so stoßen...

Liebe Grüße,
fee
 

Bo-ehd

Mitglied
Hi,
ich habe mich an dich gewandt, weil dein Post der letzte war. Ich hätte ihn auch an jede/n andere/n schreiben können. Da ja hier jeder jeden Post liest, wollte ich nicht jedem einzeln antworten. Wenn's dir unangenehm ist, lösche ich ihn.
Gruß Bo-ehd
 

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Mitglied
Wenn's dir unangenehm ist, lösche ich ihn.
Nein, nein. Alles gut. Ich war nur etwas verwundert.

Gerne versuche ich, zumindest meine Eindrücke und Gedanken zum Text und zu deinen Korrekturanmerkungen zu formulieren.

Ich lese ja öfter mal hier ins Prosa-Abteil rein und damit eben auch deine sicherlich mit einigem Zeitaufwand erstellten sorgfältigen Textkorrekturen. Und stets habe ich den Eindruck, du und ich lesen völlig unterschiedlich und suchen nach etwas völlig Unterschiedlichem in Texten. Damit fängt es mal an.

Ich stimme dir zu, dass manches in seiner Formulierung nicht ganz astrein ist. Formulierungen wie
Durch die rege Betriebsamkeit der Menschen hinweg suchte ich
zum Beispiel. Das kann man so tatsächlich nicht sagen. "Inmitten der regen Betriebsamkeit der Menschen" ginge zum Beispiel. "Hinweg" jedenfalls macht nur in Verbindung mit "über" Sinn. Da bin ich ganz bei dir.

Ich hab das beim Lesen auch wahrgenommen, aber ich lese generell immer erst einmal "großzügig" über solche Ecken und Kanten in Texten hinweg, weil ich sonst keinen Gesamteindruck bekomme. Und den finde ich hier nach wie vor wirklich gelungen - trotz und großteils auch wegen einiger Ecken und Kanten (wenn auch nicht aller). Da fühlt sich für mich die nah am Kindlichen gehaltene Sprache gemeinsam mit den Beschreibungen aus der erinnerten Kind- vermischt mit der heutigen Erwachsenenperspektive stimmig an und zieht mich ins Geschehen. Nicht zuletzt auch der hier kritisierten "Rundum-Schilderungen" wegen. Da ist Leben drin - mit all den dazugehörenden Uneben- und Unperfektheiten. Authentizität, wenn man so will. Egal, was davon jetzt "wahr" oder dazuerfunden sein mag. Letztlich schöpft es aus dem selben Erlebens-Kosmos und geht für mich einwandfrei zusammen.

Die meisten der von dir kritisierten Stellen fand ich zum Beispiel völlig in Ordnung, weil ich sie offensichtlich anders lese als du.
Beispiel:
Seine Gegenwart war so deutlich, als würden wir uns berühren.
Das geht für mich insofern einwandfrei, weil ich die Sprache hier weniger als rein logische Beschreibung lese, sondern noch mit einer zweiten, tieferen Ebene eines Gefühls behaftet. Vielleicht könnte man sagen: ich lese sie - wenn der Text das macht und hergibt - immer auch poetisch (man kann die Gegenwart eines anderen Lebewesens spüren - noch vor der physischen Berührung).
Dadurch erhalten Sätze für mich noch eine zusätzliche Bedeutung und die Sprache mehrere Dimensionen. Und genau durch eine solche Verwendung von Sprache und Syntax werden Texte, Geschichten authentisch und durch Ecken und Kanten oft auch bestimmten Autoren zuordenbar, anstatt - nicht abwertend gemeint - allesamt einheitlich gut gemachte Schulaufsätze auf höherem Niveau zu sein.

So lese ich eigentlich immer und erst durch eine individuelle Sprache wird für mich ein Autor interessant. Andernfalls wäre er ja austauschbar. Und darum geht's ja nicht.

Klar - die Grammatik sollte schon stimmen. Aber m.E. darf eine Erzählstimme auch "ungenau", "aus dem Bauch heraus" und "menschelnd" sprechen in einem Text. So wird hinter dem Text ein Individuum lesbar - kein glatter, perfekt formulierender, anonymer Profi-Erzähler, sondern ein Mensch wie du und ich. Aus Fleisch und Blut. Das mag ich. Ich mag schon auch wirklich formvollendete, literarisch anspruchsvollere Texte. Aber solche wie diesen hier eben auch. Zwei Paar Schuhe.

Ich hätte meinem Erstkommentar hier natürlich auch noch Korrekturanmerkungen beifügen können. Doch darum ging es mir in dem Moment nicht. Ich wollte mich auf das konzentrieren, was mich berührt und mir gefallen hat. Ich überlasse das Korrigieren außerdem gerne denen, die das gerne machen und firm sind in der korrekten Setzung von Beistrichen zum Beispiel (ich bins nämlich nicht).

Ich hoffe, das hat deine Frage beantwortet. Zumindest ein bisschen...?




LG,
fee


PS:
Ich habe mich übrigens auch nicht daran gestoßen - das kam zwar von DocSchneider, aber ich erlaube mir, es hier exemplarisch mit einzufügen -

Das ganze Lager kam angerannt, mich mit heruntergelassener Hose im Wald schreien zu sehen
Das passt doch zum "Männer-Lager" und dem rauen Umgang dort und ist daher durchaus stimmig in meinen Augen. Da ist auch alles drin: man hat ihn ausgelacht und manche haben erkannt, dass da etwas passiert sein musste. Eine absolut menschliche Mischung. Für mich völlig okay.
Komik und Peinlichkeit kommen nicht selten gemeinsam vor im Leben. Und meist lacht man später dann auch selbst mit. Vor Erleichterung zum Beispiel. Oder um überschüssiges Adrenalin loszuwerden.

Ich kann echt nicht sehen, was an diesem Satz so empören kann.
 

Lokterus

Mitglied
Hallo Lokterus,

ich konnte zunächst rein gar nichts mit diesem Text anfangen, als er auf Freischaltung wartete.

Dann wagte ich es und freue mich, dass du so viele gegensätzliche Kommentare bekommen hast, denn in der Tat ist der Text sehr vielschichtig und gefällt nicht jedem.
Ich wünsche eine schöne Nacht DS,

dir habe ich demnach die Freischaltung des Textes und all diesen Ärger zu verdanken. ^^

Na gut, bleiben wir ernst. Ich bedanke mich aufrichtig bei all den Fürsprechern und Kritikern. Ein Jeder von euch, bringt sein Päckchen der Erfahrung mit und alles daran ist hilfreich. Alles ist Emotion. Alles ist Austausch. Alles ist das, was ich wollte: Wieder Kontakt knüpfen zu Gleichgesinnten. Anschluss finden. Dieses Forum, von Sue in ihrem Tagebucheintrag sehr wohlwollend beschrieben, ist all des Lobes wert.

Es ist mir nicht möglich auf alle Kommentare mit der notwendigen Ausführlichkeit einzugehen. Erlaubt mir stattdessen, einige allgemeine Worte an die Kritiker zu richten.

@lietzensee

Du machst dir wesentlich mehr Gedanken zu dem Text, als ich es bei seiner Erschaffung getan habe. ^^

Bis auf meine tatsächliche Begegnung mit dem Wolf, ist die Geschichte komplett ausgedacht. Und ich weiß nicht, woran sich ein Zehnjähriger in einer entsprechenden Situation erinnern würde und woran nicht. Ich zum Beispiel weiß noch sehr genau wie die Schaukel in meinem Kinderzimmer gequietscht hat, während mein neunjähriges Ich (das weiß ich so genau, weil es davon ein Foto mit Datum gibt) schaukelte und meinen Eltern Geschichten erzählte. Ich erinnere mich an das Geräusch, die Bewegung, die Gerüche. Als wäre es gestern gewesen. Was das für Geschichten waren, die ich erzählte, weiß ich hingegen nicht mehr.

Aber das soll keine Rechtfertigung sein. Ich habe mir darüber einfach keine Gedanken gemacht. Ich wollte eine Geschichte von meiner Begegnung mit dem Wolf erzählen. Und habe sie so erzählt, wie es mir am besten erschien.

Es ist keine Wissenschaft. Reine Unterhaltung. Sollte dich die Geschichte wegen ihrer Widersprüche nicht unterhalten haben, so bedauere ich das sehr und hoffe es eines Tages besser machen zu können.

@Bo-ehd

Wir unterscheiden uns sehr. Ich weiß das, weil ich inzwischen einige deiner Geschichten gelesen habe. Du bist ein Handwerker. Und ohne jeden Zweifel, sind deine Texte handwerklich sehr ausgereift. Emotional haben sie mich aber nicht erreicht. Und so bleibt mir die Anerkennung deines Könnens, ohne jedoch eine Gefühlsbindung erfahren zu haben.

Es könnte dir guttun, dich und das Handwerk weniger ernst zu nehmen. Zu spielen. Wagnisse außerhalb des Regelwerks einzugehen. Aber ich komme dir gleichzeitig entgegen. Jeden gut begründeten Fehler habe ich und hätte ich, ohne zu murren beseitigt. Denn ich lerne wirklich gerne dazu. Du hast aber fast nichts begründet. Nichts ausgeführt. Und dich stattdessen damit beschäftigt mir zu erklären, ob ein Teller dampfen kann oder der Junge vor einem Busch oder einem Buschwerk seine Notdurft verrichten wollte.

Was ist, wenn er zwischen zwei Büschen stand? xD Erlaube mir auch hier eine kleine Korrektur: Ein Junge mit Schuhgröße 356, würde nicht vor, sondern auf dem Buschwerk stehen.

@DocSchneider

Der wichtigste Satz der Geschichte, verhinderte also fast ihre Veröffentlichung. Das ist amüsant. Die Tatsache, dass ich mich des Ereignisses so detailliert erinnere, ist meiner Ansicht nach der peinlichen Exponierung geschuldet. Was mich so traumatisierte war demnach nicht die Begegnung mit dem Wolf. Ich habe hier versucht, diese Begegnung als etwas zu schildern, das ich verstand, das in Ordnung war. Die Demütigung aber, war es nicht.

Es ist sehr interessant wie unterschiedlich eine Geschichte vom Leser aufgenommen wird. Und darin liegt für mich auch der Spaß des Schreibens.

Noch einmal möchte ich mich bei jedem bedanken, der meinen Text gelesen und sich die Zeit genommen hat, seine Gedanken dazu niederzuschreiben. Ich versuche mich so bald wie möglich erkenntlich zu zeigen.

Liebe Grüße an Alle
loki
 



 
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