Bei dieser Geschichte die Kinder als Zuhörer in den Vordergrund zu schieben ist ja nicht ganz falsch, und es ist auch richtig: Seit Generationen haben die einen Heidenspaß an dem nackten Kaiser. Andersens Märchen, das muss auch nicht mehr erklärt werden, geht aber viel tiefer (der gesamte zeitgenössische Kunstrummel zum Beispiel entlarvt sich hier) – es ist die skandinavische Variation eines Theaterstücks des Spaniers Miguel de Cervantes: Das Wundertheater. Eine Truppe wandernder Schauspieler kommt in ein Dorf und zeigt ein Stück, in dem keine Schauspieler auftreten, und der Theaterdirektor erzählt (analog der Andersen-Geschichte) von den prächtigen Figuren, die er in seinem Wundertheater aufmarschieren lässt, die aber nur diejenigen sehen könnten, (und jetzt die Analogie) die christlichen Glaubens seien. Heiden, so behauptet der Direktor, sähen nichts.
Für einen Limerick wären mir der Cervantes und der Andersen viel zu schade.