Die Giftmischerin

4,30 Stern(e) 3 Bewertungen

anbas

Mitglied
Die Giftmischerin

Sie ist die Tochter der Giftmischerin
Tuscheln die Leute
In den Gassen
der anheimelnden Altstadt

Der Vater so ehrbar
Starb vor den Augen seines Kindes
Ermordet vom eigenen Weib
Das er als Fremde in die Stadt holte
Man hatte ihn gewarnt
Immer wieder warnte man ihn
Die Frau würde nur Unglück bringen
Doch sein gutes Herz war blind vor Liebe

Wissen tun es doch alle
Bewiesen hat man es ihr nie
Doch was heißt das schon
Ob Liebe, Wut oder Justiz
Von Blindheit geschlagen
Wer sonst als die Fremde
Würde einen solch ehrbaren
Menschen töten

Man müsste sie steinigen
Zuvor schlagen und bespucken
Doch wenigstens von dannen jagen
Sollte man diese Hexe

Sie aber bleibt
Verhöhnt uns
Besudelt unsere Ehre
Aber die Rache ist mein
Sagt der HERR
Und wir sind sein Werkzeug

Das arme Kind
Muss die Blicke ertragen
Das Getuschel der Leute

Doch seid auch auf der Hut
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Dort kommt die Tochter der Giftmischerin
 
P

Poet H.

Gast
Guten Abend!
Geschichte gefällt mir.

Könnte heute oder auch im Mittelalter sich abspielen.
Öffentliche Hinrichtungen und religiöser Wahn gibt es leider noch.

Wissen tun es doch alle

Wäre hier nicht besser "Alle glauben es zu wissen"?

Ist die Wiederholung von ehrbar- ehrbarennötig?.
Warum nicht einfach
"solch guten Menschen"

Gern gelesen!

LG Poet H.
 

anbas

Mitglied
Hallo Poet H.,

vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren! Ich freue mich, dass Dir der Text gefällt.

Zu Deinen Anmerkungen:
Wissen tun es doch alle

Wäre hier nicht besser "Alle glauben es zu wissen"?
Ich finde nicht. Denn der Text wurde ja aus Sicht der Menschen geschrieben, die sich sicher sind, dass die Frau die Giftmischerin ist. Sie sind sich so sicher, dass sie es nicht mehr glauben, sondern meinen, es zu wissen.
Ist die Wiederholung von ehrbar- ehrbaren nötig?.
Hier stimme ich Dir zu. Die Stelle werde ich demnächst ändern. Zuvor denke ich aber noch ein paar Runden drüber nach.

LG

A.
 

anbas

Mitglied
Die Giftmischerin

Sie ist die Tochter der Giftmischerin
Tuscheln die Leute
In den Gassen
der anheimelnden Altstadt

Der Vater so ehrbar
Starb vor den Augen seines Kindes
Ermordet vom eigenen Weib
Das er als Fremde in die Stadt holte
Man hatte ihn gewarnt
Immer wieder warnte man ihn
Die Frau würde nur Unglück bringen
Doch sein gutes Herz war blind vor Liebe

Wissen tun es doch alle
Bewiesen hat man es ihr nie
Doch was heißt das schon
Ob Liebe, Wut oder Justiz
Von Blindheit geschlagen
Wer sonst als die Fremde
Würde einen solch guten
Menschen töten

Man müsste sie steinigen
Zuvor schlagen und bespucken
Doch wenigstens von dannen jagen
Sollte man diese Hexe

Sie aber bleibt
Verhöhnt uns
Besudelt unsere Ehre
Aber die Rache ist mein
Sagt der HERR
Und wir sind sein Werkzeug

Das arme Kind
Muss die Blicke ertragen
Das Getuschel der Leute

Doch seid auch auf der Hut
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Dort kommt die Tochter der Giftmischerin
 



 
Oben Unten