ThomasQu
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Unser kleines Fort liegt im Hinterland eines ruhigen Frontabschnitts und dient in erster Linie als Versorgungsstützpunkt für die Jungs, die sich weiter vorne eingegraben hatten. Soweit wäre alles gut, wenn es nur diesen Major nicht gäbe. Ein Leuteschinder, ein Sadist und, um es kurz auszudrücken, ein skrupelloses Scheusal.
Wie es der Zufall wollte, bemerkte ich heute Morgen, wie er zusammen mit dem Schirrmeister, einem Sergeant, Teile des Soldes für die Fronteinheiten unterschlagen hatte. Ich führte ein kurzes, sehr heftiges Wortgefecht mit den beiden und der Major ließ mich sogleich verhaften.
Nun stehe ich seit einer guten Stunde gefesselt an diesem Pfahl, mitten auf dem Exerzierplatz und warte auf meine Exekution. Nur die Augenbinde haben sie mir noch nicht übergezogen.
Ich habe keine Angst vor dem, was auf mich zukommt, verspüre keine Trauer, nur unfassbare Wut. Was ist das für ein gottverlassenes Land, was für ein gottverdammter Krieg.
Da tauchen acht Soldaten in meinem Blickfeld auf, im Gleichschritt, die Gewehre über den Schultern, angeführt von dem Major.
Auf seinen Befehl hin kniet die Hälfte der Soldaten in fünf Metern Entfernung vor mir nieder, die anderen positionieren sich stehend dahinter. Keiner schaut mir in die Augen. Nur er. Ich spüre, wie mir das Blut durch die Adern pocht. Jeder Muskel in meinem Körper ist bis zum Zerreißen angespannt.
Provozierend langsam kommt der Major auf mich zu, vermutlich um mich zu degradieren und mir das Todesurteil zu verkünden.
Ich sammle Speichel in meinem Mund und als er neben mir steht, spucke ich in seine Richtung, verfehle ihn aber.
Er reagiert mit höhnisch gackerndem Lachen, geht ein paar Schritte zurück und stellt sich, ohne noch ein Wort an mich zu richten, neben die Soldaten.
„Heeebt das Gewehr!“ Seine Stimme schnarrt und die Soldaten halten ihre Gewehre senkrecht vor die Brust. „Leeegt an!“
Ich kann in acht Mündungen blicken. Manche zielen direkt auf meinen Kopf, andere auf meinen Oberkörper. Ich atme flach und recke mein Kinn nach vorne. Haltung bewahren, das ist das letzte, was mir übrig bleibt.
„Geeebt …“, der Major lässt sich genüsslich Zeit.
Doch plötzlich ist in der Ferne Motorenlärm zu vernehmen, der rasch anschwillt, sich sehr schnell nähert. Tiefflieger!
Die Soldaten wenden sich hastig um, springen auf, flüchten panisch, um irgendwo Deckung zu finden, und schon wenige Sekunden später beginnt das Inferno.
Ich weiß nicht, was am Lautesten ist - die Motoren der Flugzeuge, die Propeller oder das Geknatter der MGs, deren Geschosse den Boden um mich herum zerfurchen, so dass der Dreck in alle Richtungen spritzt.
Wieder und wieder überfliegen die beiden Flugzeuge das Lager, schießen Salve um Salve aus ihren Maschinengewehren. Ich spüre, wie die Projektile knapp an mir vorbeipfeifen, eines zersplittert sogar den Pfosten knapp über meinem Kopf.
Doch, so schnell wie sie gekommen waren, sind sie wieder verschwunden. Der Lärm der Motoren verebbt und nach einer gewissen Schockstarre regt sich zaghaft Leben im Lager. Diejenigen, die es nicht bis in die Gebäude geschafft hatten, kriechen unter ihren Deckungen hervor.
Ich habe überraschenderweise keine Verletzung, aber nicht alle hatten Glück. Ein paar Kameraden hat es anscheinend erwischt.
Rechts hinten steht eine Traube von Männern um einen augenscheinlich leblosen Körper und einer aus ihrer Mitte kommt nun auf mich zu. Er zückt sein Messer und zu meiner Verwunderung befreit er mich von meinen Fesseln. „Der Major …“ sagt er nur.
Ich reibe mir die aufgescheuerten Handgelenke und folge ihm. Ich laufe wie in Trance, wie ferngesteuert. Richtig, da liegt er, mitten in einer Blutlache, mit aufgerissenen Augen und ausdrucklosem Blick. Sein Gesicht ist unversehrt aber sein Körper zerfetzt von den MG-Kugeln.
Somit bin ich, als sein Stellvertreter, jetzt der Lagerkommandant. Ich atme tief und versuche, mich zu sammeln, meine Gedanken und Gefühle zu ordnen.
Der Schirrmeister!
Ich erblicke ihn in einer hinteren Ecke. Mit drei Soldaten im Schlepptau gehe ich auf ihn zu und lasse ihn nach einem kurzen Handgemenge festnehmen.
Die drei Soldaten binden ihn auf meinen Befehl hin an denselben Pfosten, an dem ich selbst noch vor Minuten gefesselt stand.
Kreidebleich ist er und faselt wirres Zeug von Wiedergutmachung, aber ich will dieses Gewinsel gar nicht hören. Inzwischen bin ich mental in meiner Mitte angekommen, weiß, was er getan hat und kann das auch beweisen.
Ich beordere die acht Exekutanten zurück auf ihre Plätze. Mit fester Stimme gebe nun ich die Kommandos.
Wie es der Zufall wollte, bemerkte ich heute Morgen, wie er zusammen mit dem Schirrmeister, einem Sergeant, Teile des Soldes für die Fronteinheiten unterschlagen hatte. Ich führte ein kurzes, sehr heftiges Wortgefecht mit den beiden und der Major ließ mich sogleich verhaften.
Nun stehe ich seit einer guten Stunde gefesselt an diesem Pfahl, mitten auf dem Exerzierplatz und warte auf meine Exekution. Nur die Augenbinde haben sie mir noch nicht übergezogen.
Ich habe keine Angst vor dem, was auf mich zukommt, verspüre keine Trauer, nur unfassbare Wut. Was ist das für ein gottverlassenes Land, was für ein gottverdammter Krieg.
Da tauchen acht Soldaten in meinem Blickfeld auf, im Gleichschritt, die Gewehre über den Schultern, angeführt von dem Major.
Auf seinen Befehl hin kniet die Hälfte der Soldaten in fünf Metern Entfernung vor mir nieder, die anderen positionieren sich stehend dahinter. Keiner schaut mir in die Augen. Nur er. Ich spüre, wie mir das Blut durch die Adern pocht. Jeder Muskel in meinem Körper ist bis zum Zerreißen angespannt.
Provozierend langsam kommt der Major auf mich zu, vermutlich um mich zu degradieren und mir das Todesurteil zu verkünden.
Ich sammle Speichel in meinem Mund und als er neben mir steht, spucke ich in seine Richtung, verfehle ihn aber.
Er reagiert mit höhnisch gackerndem Lachen, geht ein paar Schritte zurück und stellt sich, ohne noch ein Wort an mich zu richten, neben die Soldaten.
„Heeebt das Gewehr!“ Seine Stimme schnarrt und die Soldaten halten ihre Gewehre senkrecht vor die Brust. „Leeegt an!“
Ich kann in acht Mündungen blicken. Manche zielen direkt auf meinen Kopf, andere auf meinen Oberkörper. Ich atme flach und recke mein Kinn nach vorne. Haltung bewahren, das ist das letzte, was mir übrig bleibt.
„Geeebt …“, der Major lässt sich genüsslich Zeit.
Doch plötzlich ist in der Ferne Motorenlärm zu vernehmen, der rasch anschwillt, sich sehr schnell nähert. Tiefflieger!
Die Soldaten wenden sich hastig um, springen auf, flüchten panisch, um irgendwo Deckung zu finden, und schon wenige Sekunden später beginnt das Inferno.
Ich weiß nicht, was am Lautesten ist - die Motoren der Flugzeuge, die Propeller oder das Geknatter der MGs, deren Geschosse den Boden um mich herum zerfurchen, so dass der Dreck in alle Richtungen spritzt.
Wieder und wieder überfliegen die beiden Flugzeuge das Lager, schießen Salve um Salve aus ihren Maschinengewehren. Ich spüre, wie die Projektile knapp an mir vorbeipfeifen, eines zersplittert sogar den Pfosten knapp über meinem Kopf.
Doch, so schnell wie sie gekommen waren, sind sie wieder verschwunden. Der Lärm der Motoren verebbt und nach einer gewissen Schockstarre regt sich zaghaft Leben im Lager. Diejenigen, die es nicht bis in die Gebäude geschafft hatten, kriechen unter ihren Deckungen hervor.
Ich habe überraschenderweise keine Verletzung, aber nicht alle hatten Glück. Ein paar Kameraden hat es anscheinend erwischt.
Rechts hinten steht eine Traube von Männern um einen augenscheinlich leblosen Körper und einer aus ihrer Mitte kommt nun auf mich zu. Er zückt sein Messer und zu meiner Verwunderung befreit er mich von meinen Fesseln. „Der Major …“ sagt er nur.
Ich reibe mir die aufgescheuerten Handgelenke und folge ihm. Ich laufe wie in Trance, wie ferngesteuert. Richtig, da liegt er, mitten in einer Blutlache, mit aufgerissenen Augen und ausdrucklosem Blick. Sein Gesicht ist unversehrt aber sein Körper zerfetzt von den MG-Kugeln.
Somit bin ich, als sein Stellvertreter, jetzt der Lagerkommandant. Ich atme tief und versuche, mich zu sammeln, meine Gedanken und Gefühle zu ordnen.
Der Schirrmeister!
Ich erblicke ihn in einer hinteren Ecke. Mit drei Soldaten im Schlepptau gehe ich auf ihn zu und lasse ihn nach einem kurzen Handgemenge festnehmen.
Die drei Soldaten binden ihn auf meinen Befehl hin an denselben Pfosten, an dem ich selbst noch vor Minuten gefesselt stand.
Kreidebleich ist er und faselt wirres Zeug von Wiedergutmachung, aber ich will dieses Gewinsel gar nicht hören. Inzwischen bin ich mental in meiner Mitte angekommen, weiß, was er getan hat und kann das auch beweisen.
Ich beordere die acht Exekutanten zurück auf ihre Plätze. Mit fester Stimme gebe nun ich die Kommandos.
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