Die Ibyche des Kranikus

3,00 Stern(e) 2 Bewertungen
Die Ibyche des Kranikus

Es herrscht ein Schieben und Gedränge
In des sozialen Netzwerks Enge
Einst waren wir so schön vereint
Doch bald ist jeder jedes Feind.
Wir schützen sorgsam unsere Habe
Und kriegen gar den Hals nicht voll
Es trägt der Stamm so manche Narbe
Das Land, es ist bald wirklich toll.

Ein jeder will sich schnell noch drücken
Vor Steuern, Pflicht, will sich nicht bücken
Und dann im stillen Kämmerlein
Der große Held des Tages sein.
Nichts schert uns, nur die Wärme
Auf den Seychellen zieht uns hin
Dort füllen Bauch wir und Gedärme
Und wollen gleich schon weiter ziehn.

Seid uns gegrüßt, ihr schönen Waren
Die großen Tüten, die wir tragen,
beim Shoppen werden wir ganz weich
Das Los der anderen ist uns gleich.
Von fern her kommen sie gezogen
Und suchen hier ein schützend` Dach
Ungastlich wird die Stirn verzogen
Ein Fremder ist das, Spaß lass nach.

Am Alex, grad in Berlins Mitte,
Da taten Mörder ihre Schritte
Es zeigten auf des Bürgers Steg
Totschläger ihm den letzten Weg.
Wir sollten uns jetzt vorbereiten
Dass mitten hier in diesem Land
Statt Dichters, Denkers zarte Saiten
Der dunkle Weg die Sinne spannt.

Die Republik hat viele Retter
Doch werden wir auch immer fetter
So weit des Michels Auge blickt
Ein jeder andere anders tickt.
Bald werden wir Billionen erben
Des Staaten Schulden, zwar geeint,
Doch Macht und Habgier schon verderben
Was unsere Eltern einst vereint.

Es trifft uns schwer, die Seel`, die Glieder,
Wer kniet denn heute schon noch nieder
Es singt, wir können`s nicht mehr sehn,
ein Superstar, spät um halb zehn.
Wir wolln die Macht des Geld loben
Denn etwas anderes sehn wir nicht.
Die Kinder werden klagen, toben,
Wenn das System zusammen bricht.

Die Banken werden neu erfunden
Hilft es, bringt es gar neue Wunden,
Von Lisboa bis nach Korinth
Gibt’s politics, die teuer sind.
Die Mitte wolln wir wieder finden
Es ist des goldenen Euros Tanz
Statt Bürgers Wunden zu verbinden
Wird der zum Wurstes blöden Hans.

Drum feiern wir die großen Feste
Denn feiern ist im Tief das Beste
Ganz Griechenland umfasst dein Herz
Der Millionär versteckt den Nerz.
Es stürmt das Volk zu den Titanen
Beim Fußball fassen wir den Mut
Der Frohsinn bricht sich breite Bahnen
Hauptsache, es geht uns heute gut.

Doch wer befreit uns aus der Enge
Der Sorgen breit, und eine Menge
Wer schlägt hinein, dass es nur kracht
Dem üblen Spiel ein Ende macht.
Sind `s Banken, die uns glücklich machen
Ist es ein Kind, das ängstlich weint,
Der liebe Gott und solche Sachen
Die Sonne gar, die oben scheint?

Wir wünschen uns die goldene Mitte
Nach unsrer Väter alter Sitte
Und während uns die Sportschau ruft
Da bauen wir die eigene Gruft.
Ein jeder Tunnel führt ins Helle
Ein Narr ist der, der dorthin rennt,
Wir spieln ein Spielchen auf die Schnelle
Die Lösung dann im cyber hängt.

Die Diener, Bank an Bank, dort sitzen
Um uns, dem Souverän, zu nützen
Doch wir sind wulph, das ist uns klar,
Wir stellen uns doch selber dar.
Schau lieber gar nicht erst nach oben
Bald kommt der Tod, uns wird schon flau,
Wenn es Gott gibt, wird er wohl toben,
Vergiss die Super Paradise Show.

Wir wolln nichts hören, keine Namen
Von Menschen, die zusammen kamen
Und schmiedeten ein ewig` Band
Von jung und alt, gesund und krank.
Als ob man nicht schon heute wüsste
Das dicke Ende kommt, und wie,
Wir bauen wacklige Gerüste
Ja, wir tun was, schießen uns ins Knie.

Ein großer Mensch, ein Held der Mitte,
Mit Lust auf Klugheit, ernst, mit Sitte
Kommt er tief aus des Volkes Grund
Macht endlich alle Ecken rund?
Ein rechter Typ, kein Showaufschneider
Und keine blöde Mickymaus
Ein Macher, m/w, Lösungstreiber
Der kehre aus in diesem Haus.

Den Mantel nach dem Wind nicht hängen
Kein Vortragsgeld in seinen Händen
Ein Mensch mit echten, klaren Mut
Der unserer Seele Gutes tut.
Ein Mensch, dem nicht die Hosen flattern
Wir sind es selbst? Uns selbst so sehn?
Sind wir denn gaga, solln wir ackern?
Wir wollen ohne Mühen lebn.

Die Einstellung lässt uns verenden
Wir stehn herum mit weichen Händen
Von vielen Seiten droht die Flut
In unseren Adern, fließt noch Blut?
Und wenn am Morgen Hühner gackern
Die Arbeiter zur Arbeit gehen
Dann wollen wir als Disco Kackerln
Mit dance trance in die Zukunft sehn.

Wir wissen, dass wir manchmal fehlen
O tiefe, arme, schwache Seelen
Wir fahren auf der Autobahn
Ganz dicht an den A vor uns ran.
Wir lassen uns ganz gern verkohlen
Und kommt einmal die schwarze Nacht
Dann soll uns doch der Teufel holen
Wir haben `ne schöne Zeit verbracht.

 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Ein einzigartiges Kolorit unserer realen Gesellschaft mit Zukunftsausblicken, die Angst machen. Mutig, dieses niederzuschreiben.

Liebe Grüße

Helmut
 
Die Ibyche des Kranikus

Es herrscht ein Schieben und Gedränge
In des sozialen Netzwerks Enge
Einst waren wir so schön vereint
Doch bald ist jeder jedes Feind.
Wir schützen sorgsam unsere Habe
Und kriegen gar den Hals nicht voll
Es trägt der Stamm so manche Narbe
Das Land, es ist bald wirklich toll.

Ein jeder will sich schnell noch drücken
Vor Steuern, Pflicht, will sich nicht bücken
Und dann im stillen Kämmerlein
Der große Held des Tages sein.
Nichts schert uns, nur die Wärme
Auf den Seychellen zieht uns hin
Dort füllen Bauch wir und Gedärme
Und wollen gleich schon weiter ziehn.

Seid uns gegrüßt, ihr schönen Waren
Die großen Tüten, die wir tragen,
beim Shoppen werden wir ganz weich
Das Los der anderen ist uns gleich.
Von fern her kommen sie gezogen
Und suchen hier ein schützend` Dach
Ungastlich wird die Stirn verzogen
Ein Fremder ist das, Spaß lass nach.

Am Alex, grad in Berlins Mitte,
Da taten Mörder ihre Schritte
Es zeigten auf des Bürgers Steg
Totschläger ihm den letzten Weg.
Wir sollten uns jetzt vorbereiten
Dass mitten hier in diesem Land
Statt Dichters, Denkers zarte Saiten
Der dunkle Weg die Sinne spannt.

Die Republik hat viele Retter
Doch werden wir auch immer fetter
So weit des Michels Auge blickt
Ein jeder andere anders tickt.
Bald werden wir Billionen erben
Des Staates Schulden, zwar geeint,
Doch Macht und Habgier schon verderben
Was unsere Eltern einst vereint.

Es trifft uns schwer, die Seel`, die Glieder,
Wer kniet denn heute schon noch nieder
Es singt, wir können`s nicht mehr sehn,
ein Superstar, spät um halb zehn.
Wir wolln die Macht des Geld loben
Denn etwas anderes sehn wir nicht.
Die Kinder werden klagen, toben,
Wenn das System zusammen bricht.

Die Banken werden neu erfunden
Hilft es, bringt es gar neue Wunden,
Von Lisboa bis nach Korinth
Gibt’s politics, die teuer sind.
Die Mitte wolln wir wieder finden
Es ist des goldenen Euros Tanz
Statt Bürgers Wunden zu verbinden
Wird der zum Wurstes blöden Hans.

Drum feiern wir die großen Feste
Denn feiern ist im Tief das Beste
Ganz Griechenland umfasst dein Herz
Der Millionär versteckt den Nerz.
Es stürmt das Volk zu den Titanen
Beim Fußball fassen wir den Mut
Der Frohsinn bricht sich breite Bahnen
Hauptsache, es geht uns heute gut.

Doch wer befreit uns aus der Enge
Der Sorgen breit, und eine Menge
Wer schlägt hinein, dass es nur kracht
Dem üblen Spiel ein Ende macht.
Sind `s Banken, die uns glücklich machen
Ist es ein Kind, das ängstlich weint,
Der liebe Gott und solche Sachen
Die Sonne gar, die oben scheint?

Wir wünschen uns die goldene Mitte
Nach unsrer Väter alter Sitte
Und während uns die Sportschau ruft
Da bauen wir die eigene Gruft.
Ein jeder Tunnel führt ins Helle
Ein Narr ist der, der dorthin rennt,
Wir spieln ein Spielchen auf die Schnelle
Die Lösung dann im cyber hängt.

Die Diener, Bank an Bank, dort sitzen
Um uns, dem Souverän, zu nützen
Doch wir sind wulph, das ist uns klar,
Wir stellen uns doch selber dar.
Schau lieber gar nicht erst nach oben
Bald kommt der Tod, uns wird schon flau,
Wenn es Gott gibt, wird er wohl toben,
Vergiss die Super Paradise Show.

Wir wolln nichts hören, keine Namen
Von Menschen, die zusammen kamen
Und schmiedeten ein ewig` Band
Von jung und alt, gesund und krank.
Als ob man nicht schon heute wüsste
Das dicke Ende kommt, und wie,
Wir bauen wacklige Gerüste
Ja, wir tun was, schießen uns ins Knie.

Ein großer Mensch, ein Held der Mitte,
Mit Lust auf Klugheit, ernst, mit Sitte
Kommt er tief aus des Volkes Grund
Macht endlich alle Ecken rund?
Ein rechter Typ, kein Showaufschneider
Und keine blöde Mickymaus
Ein Macher, m/w, Lösungstreiber
Der kehre aus in diesem Haus.

Den Mantel nach dem Wind nicht hängen
Kein Vortragsgeld in seinen Händen
Ein Mensch mit echtem, klaren Mut
Der unserer Seele Gutes tut.
Ein Mensch, dem nicht die Hosen flattern
Wir sind es selbst? Uns selbst so sehn?
Sind wir denn gaga, solln wir ackern?
Wir wollen ohne Mühen lebn.

Die Einstellung lässt uns verenden
Wir stehn herum mit weichen Händen
Von vielen Seiten droht die Flut
In unseren Adern, fließt noch Blut?
Und wenn am Morgen Hühner gackern
Die Arbeiter zur Arbeit gehen
Dann wollen wir als Disco Kackerln
Mit dance trance in die Zukunft sehn.

Wir wissen, dass wir manchmal fehlen
O tiefe, arme, schwache Seelen
Wir fahren auf der Autobahn
Ganz dicht an den A vor uns ran.
Wir lassen uns ganz gern verkohlen
Und kommt einmal die schwarze Nacht
Dann soll uns doch der Teufel holen
Wir haben `ne schöne Zeit verbracht.

 
Die Ibyche des Kranikus

Es herrscht ein Schieben und Gedränge
In des sozialen Netzwerks Enge
Einst waren wir so schön vereint
Doch bald ist jeder jedes Feind.
Wir schützen sorgsam unsere Habe
Und kriegen gar den Hals nicht voll
Es trägt der Stamm so manche Narbe
Das Land, es ist bald wirklich toll.

Ein jeder will sich schnell noch drücken
Vor Steuern, Pflicht, will sich nicht bücken
Und dann im stillen Kämmerlein
Der große Held des Tages sein.
Nichts schert uns, nur die Wärme
Auf den Seychellen zieht uns hin
Dort füllen Bauch wir und Gedärme
Und wollen gleich schon weiter ziehn.

Seid uns gegrüßt, ihr schönen Waren
Die großen Tüten, die wir tragen,
beim Shoppen werden wir ganz weich
Das Los der anderen ist uns gleich.
Von fern her kommen sie gezogen
Und suchen hier ein schützend` Dach
Ungastlich wird die Stirn verzogen
Ein Fremder ist das, Spaß lass nach.

Am Alex, grad in Berlins Mitte,
Da taten Mörder ihre Schritte
Es zeigten auf des Bürgers Steg
Totschläger ihm den letzten Weg.
Wir sollten uns jetzt vorbereiten
Dass mitten hier in diesem Land
Statt Dichters, Denkers zarte Saiten
Der dunkle Weg die Sinne spannt.

Die Republik hat viele Retter
Doch werden wir auch immer fetter
So weit des Michels Auge blickt
Ein jeder andere anders tickt.
Bald werden wir Billionen erben
Des Staates Schulden, zwar geeint,
Doch Macht und Habgier schon verderben
Was unsere Eltern einst vereint.

Es trifft uns schwer, die Seel`, die Glieder,
Wer kniet denn heute schon noch nieder
Es singt, wir können`s nicht mehr sehn,
ein Superstar, spät um halb zehn.
Wir wolln die Macht des Geld loben
Denn etwas anderes sehn wir nicht.
Die Kinder werden klagen, toben,
Wenn das System zusammen bricht.

Die Banken werden neu erfunden
Hilft es, bringt es gar neue Wunden,
Von Lisboa bis nach Korinth
Gibt’s politics, die teuer sind.
Die Mitte wolln wir wieder finden
Es ist des goldenen Euros Tanz
Statt Bürgers Wunden zu verbinden
Wird der zum Wurstes blöden Hans.

Drum feiern wir die großen Feste
Denn feiern ist im Tief das Beste
Ganz Griechenland umfasst dein Herz
Der Millionär versteckt den Nerz.
Es stürmt das Volk zu den Titanen
Beim Fußball fassen wir den Mut
Der Frohsinn bricht sich breite Bahnen
Hauptsache, es geht uns heute gut.

Doch wer befreit uns aus der Enge
Der Sorgen breit, und eine Menge
Wer schlägt hinein, dass es nur kracht
Dem üblen Spiel ein Ende macht.
Sind `s Banken, die uns glücklich machen
Ist es ein Kind, das ängstlich weint,
Der liebe Gott und solche Sachen
Die Sonne gar, die oben scheint?

Wir wünschen uns die goldene Mitte
Nach unsrer Väter alter Sitte
Und während uns die Sportschau ruft
Da bauen wir die eigene Gruft.
Ein jeder Tunnel führt ins Helle
Ein Narr ist der, der dorthin rennt,
Wir spieln ein Spielchen auf die Schnelle
Die Lösung dann im cyber hängt.

Die Diener, Bank an Bank, dort sitzen
Um uns, dem Souverän, zu nützen
Doch wir sind wulph, das ist uns klar,
Wir stellen uns doch selber dar.
Schau lieber gar nicht erst nach oben
Bald kommt der Tod, uns wird schon flau,
Wenn es Gott gibt, wird er wohl toben,
Vergiss die Super Paradise Show.

Wir wolln nichts hören, keine Namen
Von Menschen, die zusammen kamen
Und schmiedeten ein ewig` Band
Von jung und alt, gesund und krank.
Als ob man nicht schon heute wüsste
Das dicke Ende kommt, und wie,
Wir bauen wacklige Gerüste
Ja, wir tun was, schießen uns ins Knie.

Ein großer Mensch, ein Held der Mitte,
Mit Lust auf Klugheit, ernst, mit Sitte
Kommt er tief aus des Volkes Grund
Macht endlich alle Ecken rund?
Ein rechter Typ, kein Showaufschneider
Und keine blöde Mickymaus
Ein Macher, m/w, Lösungstreiber
Der kehre aus in diesem Haus.

Den Mantel nach dem Wind nicht hängen
Kein Vortragsgeld in seinen Händen
Ein Mensch mit echtem, klaren Mut
Der unserer Seele Gutes tut.
Ein Mensch, dem nicht die Hosen flattern
Wir sind es selbst? Uns selbst so sehn?
Sind wir denn gaga, solln wir ackern?
Wir wollen ohne Mühen lebn.

Die Einstellung lässt uns verenden
Wir stehn herum mit weichen Händen
Von vielen Seiten droht die Flut
In unseren Adern, fließt noch Blut?
Und wenn am Morgen Hühner gackern
Die Arbeiter zur Arbeit gehen
Dann wollen wir als Disco Kackerln
Mit dance trance in die Zukunft sehn.

Wir wissen, dass wir manchmal fehlen
O tiefe, arme, schwache Seelen
Wir fahren auf der Autobahn
Ganz dicht an den A vor uns ran.
Wir lassen uns ganz gern verkohlen
Und kommt einmal die schwarze Nacht
Dann soll uns doch der Teufel holen
Wir haben `ne schöne Zeit verbracht.

… ?
 
Hallo Rhondaly!

Gerade weil Du ein wirklich wertvolles Gedicht produziert hast, solltest Du es nochmals gründlich überarbeiten. Ehe ich mich weiter damit auseinander setze, folgende Hinweise:
Die Reimpaare Habe/Narbe (hin/ziehn) Waren/tragen gezogen/verzogen (rührender Reim!) (Dach/nach) (ruft/Gruft) rennt/hängt Band/krank hängen/Händen sehn/lebn gackern/Kackerln (Autobahn/ran) rufen nach Änderung, wobei die eingeklammerten Reimpaare vielleicht tolerierbar sind.
Die Verstöße gegen die Metrik sind schwerwiegender. Ich habe die entsprechenden Zeilen blau unterlegt, um zu zeigen, wie man betonen müsste, um der Metrik zu genügen (das geht natürlich nicht):
Un[blue]gast[/blue]lich wird die Stirn verzogen
Am Alex, grad in [blue]Ber[/blue]lins Mitte
Tot[blue]schlä[/blue]ger ihm den letzten Weg
Hilft [blue]es[/blue], bringt [blue]es[/blue] gar neue Wunden
Wenn [blue]es[/blue] Gott gibt, wird er wohl toben
Kommt [blue]er[/blue] tief aus des Volkes Grund
Die [blue]Ein[/blue]stel[blue]lung[/blue] lässt uns verenden
Die Arbei[blue]ter[/blue] zur Arbeit gehen
Ganz [blue]dicht[/blue] an [blue]den[/blue] A vor uns ran

Andere Metrikverstöße lassen sich leicht durch Verkürzungen (z.B. andre statt andere, unsre statt unsere, goldne statt goldene) beheben.

Und noch was: Warum Lisboa statt Lissabon?
Was ist m/w?
Mit "Wurstes blöden Hans" kann ich nichts anfangen
wulph ist wohl eine Anspielung auf Christian W.?
Die Super Paradise Show passt nicht in die Metrik.
Und als Schlusszeile würde ich schreiben
Wir ham 'ne schöne Zeit verbracht (das ist natürlich auch nicht korrekt, aber mir würde es besser gefallen).

Ja, meckern ist einfach. Wenn ich das alles korrigieren müsste, oh je!

Lieben Gruß
Eberhard
 
Hallo Rhondaly!

Nach meiner kleinlichen Meckerei von gestern ein paar Worte zum Inhalt Deines Gedichts. Du malst - und das mit guten Argumenten - den "Untergang des Abendlandes" an die Wand. Eine dazu gehörende Facette kommt aber bei Dir etwas zu kurz: die sich anbahnende demographische Katastrophe (kinderfeindliche Umfeldbedingungen, aber auch egoistische Ehepaare). Vielleicht kannst Du das noch unterbringen.
Und noch was: Die Großschreibung am Anfang jeder Zeile stört mich etwas (bei Änderung die Zeichensetzung im Auge behalten!)
Jedenfalls meine Anerkennung für Deinen Fleiß. Friedrich Schiller hätte Dich sicher auch gelobt.
Lieben Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard,

ich danke dir für deine Kommentare. Zu Reim und Metrik gehe ich in mich.

Zum Text habe ich eine Frage an dich. Was bewirkt das Fragezeichen am Textende bei dir?

Liebe Grüße. Rhondaly.
 
Hallo Rhondaly!

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Fragezeichen gar nicht registriert hatte. Auf jeden Fall sollte es zum Nachdenken anregen. Vielleicht solltest Du 2 Fragezeichen setzen. Da stolpert man eher drüber.
Lieben Gruß
Eberhard
 
Die Ibyche des Kranikus

Es herrscht ein Schieben und Gedränge
In des sozialen Netzwerks Enge
Einst waren wir so schön vereint
Doch bald ist jeder jedes Feind.
Wir schützen sorgsam unsere Habe
Und kriegen gar den Hals nicht voll
Es trägt der Stamm so manche Narbe
Das Land, es ist bald wirklich toll.

Ein jeder will sich schnell noch drücken
Vor Steuern, Pflicht, will sich nicht bücken
Und dann im stillen Kämmerlein
Der große Held des Tages sein.
Nichts schert uns, nur die Wärme
Auf den Seychellen zieht uns hin
Dort füllen Bauch wir und Gedärme
Und wollen gleich schon weiter ziehn.

Seid uns gegrüßt, ihr schönen Waren
Die großen Tüten, die wir tragen,
beim Shoppen werden wir ganz weich
Das Los der anderen ist uns gleich.
Von fern her kommen sie gezogen
Und suchen hier ein schützend` Dach
Ungastlich wird die Stirn verzogen
Ein Fremder ist das, Spaß lass nach.

Am Alex, grad in Berlins Mitte,
Da taten Mörder ihre Schritte
Es zeigten auf des Bürgers Steg
Totschläger ihm den letzten Weg.
Wir sollten uns jetzt vorbereiten
Dass mitten hier in diesem Land
Statt Dichters, Denkers zarte Saiten
Der dunkle Weg die Sinne spannt.

Die Republik hat viele Retter
Doch werden wir auch immer fetter
So weit des Michels Auge blickt
Ein jeder andere anders tickt.
Bald werden wir Billionen erben
Des Staates Schulden, zwar geeint,
Doch Macht und Habgier schon verderben
Was unsere Eltern einst vereint.

Es trifft uns schwer, die Seel`, die Glieder,
Wer kniet denn heute schon noch nieder
Es singt, wir können`s nicht mehr sehn,
ein Superstar, spät um halb zehn.
Wir wolln die Macht des Geld loben
Denn etwas anderes sehn wir nicht.
Die Kinder werden klagen, toben,
Wenn das System zusammen bricht.

Die Banken werden neu erfunden
Hilft es, bringt es gar neue Wunden,
Von Lisboa bis nach Korinth
Gibt’s politics, die teuer sind.
Die Mitte wolln wir wieder finden
Es ist des goldenen Euros Tanz
Statt Bürgers Wunden zu verbinden
Wird der zum Wurstes blöden Hans.

Drum feiern wir die großen Feste
Denn feiern ist im Tief das Beste
Ganz Griechenland umfasst dein Herz
Der Millionär versteckt den Nerz.
Es stürmt das Volk zu den Titanen
Beim Fußball fassen wir den Mut
Der Frohsinn bricht sich breite Bahnen
Hauptsache, es geht uns heute gut.

Doch wer befreit uns aus der Enge
Der Sorgen breit, und eine Menge
Wer schlägt hinein, dass es nur kracht
Dem üblen Spiel ein Ende macht.
Sind `s Banken, die uns glücklich machen
Ist es ein Kind, das ängstlich weint,
Der liebe Gott und solche Sachen
Die Sonne gar, die oben scheint?

Wir wünschen uns die goldene Mitte
Nach unsrer Väter alter Sitte
Und während uns die Sportschau ruft
Da bauen wir die eigene Gruft.
Ein jeder Tunnel führt ins Helle
Ein Narr ist der, der dorthin rennt,
Wir spieln ein Spielchen auf die Schnelle
Die Lösung dann im cyber hängt.

Die Diener, Bank an Bank, dort sitzen
Um uns, dem Souverän, zu nützen
Doch wir sind wulph, das ist uns klar,
Wir stellen uns doch selber dar.
Schau lieber gar nicht erst nach oben
Bald kommt der Tod, uns wird schon flau,
Wenn es Gott gibt, wird er wohl toben,
Vergiss die Super Paradise Show.

Wir wolln nichts hören, keine Namen
Von Menschen, die zusammen kamen
Und schmiedeten ein ewig` Band
Von jung und alt, gesund und krank.
Als ob man nicht schon heute wüsste
Das dicke Ende kommt, und wie,
Wir bauen wacklige Gerüste
Ja, wir tun was, schießen uns ins Knie.

Ein großer Mensch, ein Held der Mitte,
Mit Lust auf Klugheit, ernst, mit Sitte
Kommt er tief aus des Volkes Grund
Macht endlich alle Ecken rund?
Ein rechter Typ, kein Showaufschneider
Und keine blöde Mickymaus
Ein Macher, m/w, Lösungstreiber
Der kehre aus in diesem Haus.

Den Mantel nach dem Wind nicht hängen
Kein Vortragsgeld in seinen Händen
Ein Mensch mit echtem, klaren Mut
Der unserer Seele Gutes tut.
Ein Mensch, dem nicht die Hosen flattern
Wir sind es selbst? Uns selbst so sehn?
Sind wir denn gaga, solln wir ackern?
Wir wollen ohne Mühen lebn.

Die Einstellung lässt uns verenden
Wir stehn herum mit weichen Händen
Von vielen Seiten droht die Flut
In unseren Adern, fließt noch Blut?
Und wenn am Morgen Hühner gackern
Die Arbeiter zur Arbeit gehen
Dann wollen wir als Disco Kackerln
Mit dance trance in die Zukunft sehn.

Wir wissen, dass wir manchmal fehlen
O tiefe, arme, schwache Seelen
Wir fahren auf der Autobahn
Ganz dicht an den A vor uns ran.
Wir lassen uns ganz gern verkohlen
Und kommt einmal die schwarze Nacht
Dann soll uns doch der Teufel holen
Wir haben `ne schöne Zeit verbracht.


… wie soll es weitergehen?
 
Hallo Rhondaly!

Nach nochmaligem Nachdenken meine ich, dass Du das ? besser weglassen solltest. Auf manchen Leser wirkt es sicher wie ein überflüssiger Wink mit dem Zaunpfahl (Holzhammer).
Man könnte das ? allerdings auch so deuten, dass Du Dich mit dem Gedanken getragen hast, die schillersche Strophenzahl (23) zu erreichen.
Lieben Gruß
Eberhard
 

Walther

Mitglied
lb. rhondaly,

ein gedicht heißt gedicht, weil es "dicht" sein will. gemeint ist: in der kürze liegt die würze.

davon kann abgewichen werden, wenn sprach- und wortwitz die längen wegbügeln. hier aber ist eine endlose nörgelmühle in gang gesetzt worden, die mich, auch nach dem dritten oder vierten mal spätestens in der fünften strophe aussteigen ließ.

hinzu kommt, daß die wirren gedanken noch durch holperer, elisionen und andere formulierungssünden gewürzt sind. nee, liebe kollegin, das is nix. gehört wenigstens in die werkstatt, besser aber in den reißwolf.

lg w.
 
Hallo Walther!

Ich würde Dir recht geben, wenn man das Unheil dieser Welt auf Egoismus, Intoleranz, Geltungssucht und unmenschliche Hektik reduziert (verdichtet). Das könnte man in vier Strophen gießen. Um die vielfältigen Einzelsymptome plastisch darzustellen, bedarf es anderer Mittel, z.B. einer großen satirischen Büttenrede. Rhonaldy hat es in Anknüpfung an die Antike mit einem Versepos versucht – und ist daran müde geworden. Einem von mir besonders geschätzten Kollegen würde ich es zutrauen, diese Mammutaufgabe mit Bravour zu lösen. Nur würde er es nicht wollen, weil das Versepos tot ist (?). Ich will jedenfalls nicht einsehen, dass Eugen Roth (siehe sein Tierleben) der Letzte gewesen sein soll, der hier erfolgreich war. Dass die Behäbigkeit tot ist, empfinde ich als Unglück. Aber wir können uns ja wohl Entschleunigung nicht leisten ...
Was die Nörgelmühle betrifft: Ich habe sie eher als Philippika empfunden. Was uns das nützt? Steter Tropfen höhlt den Stein (siehe Fall der Mauer).
In dieser Situation kann ich Rhonaldy nur den Rat geben, das Werk erst einmal ruhen zu lassen und dann mit frischer Kraft wieder aufzugreifen. Helmut Ganze (das ist der besonders geschätzte Kollege) ist sicher derselben Meinung.
Auf jeden Fall bedauert Rhonaldy den Verlust der goldenen Mitte zu Recht.
Gruß
Eberhard
 
Hallo ihr Lieben,

ich habe den Text mit euren Hinweisen überarbeitet und erweitert, ins Positive gedreht.

Den Beitrag vom 19.1.13 (Give Me Five. Die Ibyche .. 2)habe ich hierher kopiert und dann gelöscht.

Liebe Grüße. Rhondaly.
 
Die Ibyche des Kranikus

Es herrscht ein Schieben und Gedränge
In des sozialen Netzwerks Enge.
Einst waren wir so schön vereint,
Doch bald ist jeder jedes Feind.
Wir schützen sorgsam unsere Habe,
Und kriegen gar den Hals nicht voll.
Gier raubt des Stammes Denkergabe,
Das Land, es ist bald wirklich toll.

Ein jeder will sich schnell noch drücken
Vor Steuern, Pflicht, will sich nicht bücken.
Und dann, im stillen Kämmerlein,
Der große Held des Tages sein.
Nichts schert uns, außer ferner Wärme,
Auf die Seychellen zieht`s uns hin,
Dort füllen Bauch wir und Gedärme,
Und wollen gleich schon weiter zieh`n.

Seid uns gegrüßt, ihr schönen Dinge,
Die großen Tüten, Piercing Ringe.
Beim Shoppen werden wir ganz weich,
Das Los der anderen ist uns gleich.
Von fern her kommen sie gezogen,
Und suchen hier ein schützend` Dach.
Missmutig wird die Stirn verzogen,
Ein Fremder ist das, Spaß lass nach.

Am Alex, grad in Deutschlands Mitte,
Da taten Mörder ihre Schritte.
Es zeigten auf des Bürgers Steg
Totschläger ihm den letzten Weg.
Wir sollten uns jetzt vorbereiten,
Dass mitten hier, in diesem Land,
Statt Dichters, Denkers zarte Saiten,
Der dunkle Weg die Sinne spannt.

Die Republik hat viele Retter,
Doch werden wir auch immer fetter,
So weit des Michels Auge blickt,
Ein jeder andre anders tickt.
Bald werden wir Billionen erben,
Des Staaten Schulden, zwar geeint,
Doch Macht und Habgier schon verderben,
Was unsere Eltern einst vereint.

Es trifft uns schwer, die Seel`, die Glieder,
Wer kniet denn heute schon noch nieder.
Es singt, wir können`s nicht mehr seh`n,
Ein Superstar, spät um halb zehn.
Wir woll`n die Macht des Geldes loben,
Denn etwas anderes seh`n nicht.
Die Kinder werden klagen, toben,
Wenn das System zusammenbricht.

Die Banken werden neu erfunden.
Ist das der Clou? Bringt`s neue Wunden?
Von Lissabon bis nach Korinth
Gibt’s politics, die teuer sind.
Die Mitte woll`n wir wieder finden,
Es ist des goldnen Euros Tanz.
Statt Bürgers Wunden zu verbinden,
Wird der zum armen, blöden Hans.

Drum feiern wir die großen Feste,
Denn feiern ist im Tief das Beste.
Ganz Griechenland umfasst dein Herz,
Der Millionär versteckt den Nerz.
Es stürmt das Volk zu den Titanen,
Beim Fußball fassen wir den Mut.
Der Frohsinn bricht sich breite Bahnen,
Ein Tor, ein Tor, es geht uns gut.

Doch wer befreit uns aus der Enge,
Der Sorgen breit, und eine Menge?
Wer schlägt hinein, dass es nur kracht,
Dem üblen Spiel ein Ende macht?
Sind `s Banken, die uns glücklich machen,
Ist es ein Kind, dass ängstlich weint,
Der liebe Gott und solche Sachen,
Die Sonne gar, die oben scheint?

Wir wünschen uns die goldne Mitte
Nach unsrer Väter alter Sitte.
Doch kaum, dass uns die Sportschau ruft,
Der edle Vorsatz schon verduft`.
Ein jeder Tunnel führt ins Helle,
Ein Narr ist der, der dorthin rennt.
Wir spiel`n ein Spielchen auf die Schnelle,
Der cyber uns vom Leben trennt.

Die Diener, Bank an Bank, dort sitzen,
Um uns, dem Souverän, zu nützen
Doch wir sind wulph, das ist uns klar,
Wir stellen uns doch selber dar.
Schaut lieber gar nicht erst nach oben,
Bald kommt der Tod, uns wird schon flau,
Gibt es Herrn Gott, wird er toben,
Vergiss die Super Eden Show.

Wir woll`n nichts hören, keine Namen,
Von Menschen, die zusammen kamen,
Die schmiedeten ein ewig Band,
Und jung und alt, ging`n Hand in Hand.
Als ob man nicht schon heute wüsste,
Das dicke Ende kommt, und wie.
Wir bauen wacklige Gerüste.
Ja, wir tun was, schieß`n uns ins Knie.

Ein großer Mensch, ein Held der Mitte,
Mit Lust auf Klugheit, ernst, mit Sitte,
Kommt er tief aus des Volkes Grund,
Macht endlich alle Ecken rund?
Ein rechter Typ, kein Showaufschneider,
Und keine blöde Mickymaus.
Ein Macher, m/w, Lösungstreiber,
Der kehre aus in diesem Haus.

Den Mantel nach dem Wind nicht hängen,
Kein Vortragsgeld in seinen Fängen.
Ein Mensch mit echten, klaren Mut,
Der unsrer Seele Gutes tut.
Ein Mensch, dem nicht die Hosen flattern,
Wir sind es selbst? Uns selbst so seh`n?
Sind wir denn gaga, soll`n wir ackern?
Wir woll`n uns keine Mühe geb`n.

Das ist doch dumm, lässt uns verenden,
Wir stehen rum mit weichen Händen.
Von vielen Seiten droht die Flut,
In unsren Adern, fließt noch Blut?
Und wenn am Morgen Hühner gackern,
Die braven Leut` zur Arbeit geh`n,
Dann wollen wir als Disco Kackerln
Mit dance trance in die Zukunft seh`n.

Wir wissen, dass wir manchmal fehlen,
O tiefe, arme, schwache Seelen.
Wir fahren mit dem Auto dann
Ganz dicht an den A vor uns ran.
Wir lassen uns ganz gern verkohlen,
Und kommt einmal die schwarze Nacht,
Dann soll uns doch der Teufel holen.
Wir hab`n `ne schöne Zeit verbracht.

***

Im Neuen Jahr wird alles besser,
Scharf ist der Vorsatz, wie ein Messer.
Ein freundlich` Gruß, ein Lachen gar,
Zur Kirche geh`n in bunter Schar.
Wir werden gut sein, nicht mehr raffen,
Mit Kinder spiel`n im Sonnenlicht.
Es drängt die Zeit, ich muss jetzt schaffen,
Mich ruft des Landes Zeugungspflicht.

Ob Dichter, Denker, oder Banker,
Ob Wagenbauer, Wirtschaftslenker.
Ob blond, ob braun, viel`Kinder Wahl
Verstärken bald die deutsche Zahl.
In allen Häusern Zeugungsäfte,
Ob Shaka, Yilmaz, Borislein,
Es wachsen Wohlstand, Glaube, Kräfte,
Und alle wollen Deutsche sein.

Chinesen staunen, werden sauer,
Germanen fluten ihre Mauer.
Was ist mit diesem Volke los?
Bruce Lih macht sich schon in die Hos`.
Es steht mit Nachbarn nur zum Besten,
Die Trans Atlant`schen Freunde seh`n,
Soweit du blickst, nach Osten, Westen,
Dass wir den rechten Weg nun geh`n

Die Edda, Kriemhild, und die Asen
Ersetzen jetzt die Comicnasen.
Du kluger Mann, du lernst dazu,
Das Braun wäscht aus der Geist im Nu.
Die Seherkraft gestärkt, du achtest,
Wählst keinen Mann mit Scheitel mehr,
Siehst ein, dass du einst Fehler machtest,
Neu deutsch zu sein fällt dir nicht schwer.

Vorbei die Zeit, dass man in Malle
Das schwer verdiente Geld verknalle.
Für Domrep heißt es, gute Nacht,
Teutonen grill`n auf Hoher Acht.
Das Heimatland schafft neu` Gedichte,
Walpurgisnacht, du deutscher Wald,
Der Tee ersetzt des Rausches Gifte,
Im Reigen tanzen jung und alt.

Und immer lauter wird die Frage,
Wer Terras hungrig` Mägen labe.
Nun, wer macht voll die Bäuchelein?
Und neben Autos, Technik, fein
Potato Fritz, schier unverdrossen,
Schafft teutsch Kartoffel, deutsches Brot,
So mancher Hohn wurd` einst ergossen
Nun lindern sie weltweit die Not.

Gottvater sieht es mit Vergnügen,
dass deutsche Seelen sich ihm fügen.
So trinkt Gott gern im Hofbräuhaus
mit Michel manchen Becher aus.
„Ich bin dein Schöpfer und dein Richter,
Ich freu` mich, denn du pflegst dein Haus,
Du Land der Denker und der Dichter.
D - Give me Five! Du hast es raus.“
 
Hallo Rhondaly,

Mein Gesamteindruck: Du hast versucht, Dich der Strophenzahl der schillerschen Vorlage anzunähern – aber gegen Ende zunehmend um den Preis inhaltlicher Wiederholungen und den Verlust sprachlicher Disziplin. Der Titel deutet zwar einen satirischen Charakter an, trotzdem darf nicht der Eindruck entstehen, dass saloppe Ausdrucksweise nicht geplant war.
Bei dem Zwang zur Einhaltung der gewählten Strophenstruktur und der großen Strophenzahl waren natürlich Schwachstellen nicht zu vermeiden. Auch Schiller kam nicht an unreinen Reimen und an (einigen wenigen) Metrikfehlern vorbei.
Mir ist eine Zäsur in Deinem Gedicht aufgefallen. Im ersten Teil prangerst Du die Missstände als solche an. Der zweite beginnt mit guten Vorsätzen fürs neue Jahr, die wider alle Vernunft gebrochen werden. Hier könnte die eigentliche Satire beginnen und hier könntest Du Dich eventuell der selbst auferlegten Ketten entledigen, indem Du von da an eine zwanglosere Strophenform wählst (eventuell Vierzeiler mit Paarreimen – noch einfacher a b c b).

Und nun zu den Korrekturen an sich:

Die Ibyche des Kranikus

Es herrscht ein Schieben und Gedränge
In des sozialen Netzwerks Enge.
Einst waren wir so schön vereint,
Doch bald ist jeder jedes Feind.
Wir schützen sorgsam [blue]unsre[/blue] Habe,
Und kriegen gar den Hals nicht voll.
Gier raubt des Stammes Denkergabe,
Das Land, es ist bald wirklich toll.

Ein jeder will sich schnell noch drücken
Vor Steuern, Pflicht, will sich nicht bücken.
Und dann, im stillen Kämmerlein,
Der große Held des Tages sein.
Nichts schert uns, außer ferner Wärme,
Auf die Seychellen zieht`s uns hin,
Dort füllen Bauch wir und Gedärme,
Und wollen gleich schon weiter zieh`n.

Seid uns gegrüßt, ihr schönen Dinge,
[blue]wie Luxus, Pomp und [/blue]Piercing Ringe.
Beim Shoppen werden wir ganz weich,
Das Los der anderen ist uns gleich.
Von fern her kommen sie gezogen,
Und suchen hier ein schützend` Dach.
Missmutig wird die Stirn verzogen,
Ein Fremder ist das, Spaß lass nach.

Am Alex, grad in Deutschlands Mitte,
Da taten Mörder ihre Schritte.
Es zeigten auf des Bürgers Steg
Totschläger ihm den letzten Weg.
Wir sollten uns jetzt vorbereiten,
Dass mitten hier, in diesem Land,
Statt Dichters, Denkers zarte Saiten,
Der dunkle Weg die Sinne spannt.

Die Republik hat viele Retter,
Doch werden wir auch immer fetter,
So weit des Michels Auge blickt,
Ein jeder andre anders tickt.
[strike]Bald werden wir Billionen erben,
Des Staaten Schulden, zwar geeint,
Doch Macht und Habgier schon verderben,
Was unsere Eltern einst vereint.[/strike]

Die letzten vier Zeilen sind verworren
und müssten ersetzt werden


Es trifft uns schwer, die Seel`, die Glieder,
Wer kniet denn heute schon noch nieder.
Es singt, wir können`s nicht mehr seh`n,
Ein Superstar, spät um halb zehn.
Wir woll`n die Macht des Geldes loben,
Denn etwas anderes seh`n nicht.
Die Kinder werden klagen, toben,
Wenn das System zusammenbricht.

Die Banken werden neu erfunden.
Ist das der Clou? Bringt`s neue Wunden?
Von Lissabon bis nach Korinth
Gibt’s politics, die teuer sind.
Die Mitte woll`n wir wieder finden,
Es ist des goldnen Euros Tanz.
Statt Bürgers Wunden zu verbinden,
Wird der zum armen, blöden Hans.

Drum feiern wir die großen Feste,
Denn feiern ist im Tief das Beste.
Ganz Griechenland umfasst dein Herz,
Der Millionär versteckt den Nerz.
Es stürmt das Volk zu den Titanen,
Beim Fußball fassen wir den Mut.
Der Frohsinn bricht sich breite Bahnen,
Ein Tor, ein Tor, es geht uns gut.

Doch wer befreit uns aus der Enge,
Der Sorgen breit, und eine Menge?
Wer schlägt hinein, dass es nur kracht,
Dem üblen Spiel ein Ende macht?
Sind `s Banken, die uns glücklich machen,
Ist es ein Kind, dass ängstlich weint,
Der liebe Gott und solche Sachen,
Die Sonne gar, die oben scheint?

Wir wünschen uns die goldne Mitte
Nach unsrer Väter alter Sitte.
Doch kaum, dass uns die Sportschau ruft,
Der edle Vorsatz schon ver[blue]pufft[/blue].
Ein jeder Tunnel führt ins Helle,
Ein Narr ist der, der dorthin rennt.
Wir spiel`n ein Spielchen auf die Schnelle,
Der cyber uns vom Leben trennt.

[strike]Die Diener, Bank an Bank, dort sitzen,
Um uns, dem Souverän, zu nützen
Doch wir sind wulph, das ist uns klar,
Wir stellen uns doch selber dar.
Schaut lieber gar nicht erst nach oben,
Bald kommt der Tod, uns wird schon flau,
Gibt es Herrn Gott, wird er toben,
Vergiss die Super Eden Show.[/strike]

Diese Strophe ist einfach zu verworren,
darum streichen
.

Wir woll`n nichts hören, keine Namen,
Von Menschen, die zusammen kamen,
Die schmiedeten ein ewig Band,
Und jung und alt, ging`n Hand in Hand.
Als ob man nicht schon heute wüsste,
Das dicke Ende kommt, und wie.
Wir bauen wacklige Gerüste.
Ja, wir [blue]schießen[/blue] uns ins Knie.

Ein großer Mensch, ein Held der Mitte,
Mit Lust auf Klugheit, ernst, mit Sitte,
Kommt er tief aus des Volkes Grund,
Macht endlich alle Ecken rund?
Ein [blue]echter Kerl[/blue],kein Showaufschneider,
Und keine blöde Mickymaus.
[blue]Ein Macher, Könner und Entscheider[/blue]
Der kehre aus in diesem Haus.

Den Mantel nach dem Wind nicht hängen,
Kein Vortragsgeld in seinen Fängen.
Ein Mensch mit echten, klaren Mut,
Der unsrer Seele Gutes tut.
Ein Mensch, dem nicht die Hosen flattern,
[strike]Wir sind es selbst? Uns selbst so seh`n?
Sind wir denn gaga, soll`n wir ackern?
Wir woll`n uns keine Mühe geb`n.[/strike]

Die letzten drei Zeilen durch bessere ersetzen!

Das ist doch dumm, lässt uns verenden,
Wir stehen rum mit weichen Händen.
Von vielen Seiten droht die Flut,
In unsren Adern, fließt noch Blut?
Und wenn am Morgen Hühner gackern,
Die braven Leut` zur Arbeit geh`n,
Dann wollen wir als Disco Kackerln
Mit dance trance in die Zukunft seh`n.

Die vorausgegangenee Strophe würde in verbesserter Form in diskutierten satirischen Anhang passen

Wir wissen, dass wir manchmal fehlen,
O tiefe, arme, schwache Seelen.
Wir fahren mit dem Auto dann
Ganz dicht an den A vor uns ran.
Wir lassen uns ganz gern verkohlen,
Und kommt einmal die schwarze Nacht,
Dann soll uns doch der Teufel holen.
Wir hab`n `ne schöne Zeit verbracht.

Diese Strophe ebenfalls in verbesserter Form
in den satirischen Anhang!


***

Erst, wenn dieser erste Teil in trocknen Tüchern ist, denke über den zweiten Teil nach. Jedenfalls hast Du einen wichtigen Beitrag geliefert.
 
Hallo Rhondaly,
Eine radikale Zweiteilung des Gedichts (mit Änderung der Strophenstruktur) ist doch wohl keine gute Idee. Jedenfalls darf aber die Annäherung an die schillersche Strophenzahl nicht mit handwerklicher Unvollkommenheit oder gar inhaltlicher Leere erkauft werden. Dann doch lieber Strophen rauswerfen, die nicht hinzubiegen sind.
Sonst passiert Dir Ähnliches wie Schiller, der um des Reimes willen aus "gerächt" "gerochen" gemacht hat (Wilhelm Busch durfte sowas, denn Derartiges hat er sich gut überlegt).
Entschuldige bitte, dass ich nicht schneller reagiert habe, aber ich musste noch etwas nachdenken.
LG Eberhard
 
Die Ibyche des Kranikus

Es herrscht ein Schieben und Gedränge
In des sozialen Netzwerks Enge.
Einst waren wir so schön vereint,
Doch bald ist jeder jedes Feind.
Wir schützen sorgsam unsre Habe,
Und kriegen gar den Hals nicht voll.
Gier raubt des Stammes Denkergabe,
Das Land, es ist bald wirklich toll.

Ein jeder will sich schnell noch drücken
Vor Steuern, Pflicht, will sich nicht bücken.
Und dann, im stillen Kämmerlein,
Der große Held des Tages sein.
Nichts schert uns, außer ferner Wärme,
Auf die Seychellen zieht`s uns hin,
Dort füllen Bauch wir und Gedärme,
Und wollen gleich schon weiter zieh`n.

Seid uns gegrüßt, ihr schönen Dinge,
Die großen Tüten, Piercing Ringe.
Beim Shoppen werden wir ganz weich,
Das Los der anderen ist uns gleich.
Von fern her kommen sie gezogen,
Und suchen hier ein schützend` Dach.
Missmutig wird die Stirn verzogen,
Ein Fremder ist das, Spaß lass nach.

Am Alex, grad in Deutschlands Mitte,
Da taten Mörder ihre Schritte.
Es zeigten auf des Bürgers Steg
Totschläger ihm den letzten Weg.
Wir sollten uns jetzt vorbereiten,
Dass mitten hier, in diesem Land,
Statt Dichters, Denkers zarte Saiten,
Der dunkle Weg die Sinne spannt.

Die Republik hat viele Retter,
Doch werden wir auch immer fetter,
So weit des Michels Auge blickt,
Ein jeder andre anders tickt.
Bald werden wir Billionen erben,
Des Staaten Schulden, zwar geeint,
Doch Macht und Habgier schon verderben,
Was unsere Eltern einst vereint.

Es trifft uns schwer, die Seel`, die Glieder,
Wer kniet denn heute schon noch nieder.
Es singt, wir können`s nicht mehr seh`n,
Ein Superstar, spät um halb zehn.
Wir woll`n die Macht des Geldes loben,
Denn etwas anderes seh`n nicht.
Die Kinder werden klagen, toben,
Wenn das System zusammenbricht.

Die Banken werden neu erfunden.
Ist das der Clou? Bringt`s neue Wunden?
Von Lissabon bis nach Korinth
Gibt’s politics, die teuer sind.
Die Mitte woll`n wir wieder finden,
Es ist des goldnen Euros Tanz.
Statt Bürgers Wunden zu verbinden,
Wird der zum armen, blöden Hans.

Drum feiern wir die großen Feste,
Denn feiern ist im Tief das Beste.
Ganz Griechenland umfasst dein Herz,
Der Millionär versteckt den Nerz.
Es stürmt das Volk zu den Titanen,
Beim Fußball fassen wir den Mut.
Der Frohsinn bricht sich breite Bahnen,
Ein Tor, ein Tor, es geht uns gut.

Doch wer befreit uns aus der Enge,
Der Sorgen breit, und eine Menge?
Wer schlägt hinein, dass es nur kracht,
Dem üblen Spiel ein Ende macht?
Sind `s Banken, die uns glücklich machen,
Ist es ein Kind, dass ängstlich weint,
Der liebe Gott und solche Sachen,
Die Sonne gar, die oben scheint?

Wir wünschen uns die goldne Mitte
Nach unsrer Väter alter Sitte.
Doch kaum, dass uns die Sportschau ruft,
Der edle Vorsatz schon verpufft.
Ein jeder Tunnel führt ins Helle,
Ein Narr ist der, der dorthin rennt.
Wir spiel`n ein Spielchen auf die Schnelle,
Der cyber uns vom Leben trennt.

Die Diener, Bank an Bank, dort sitzen,
Um uns, dem Souverän, zu nützen
Doch wir sind wulph, das ist uns klar,
Wir stellen uns doch selber dar.
Schaut lieber gar nicht erst nach oben,
Bald kommt der Tod, uns wird schon flau,
Gibt es Herrn Gott, wird er toben,
Vergiss die Super Eden Show.

Wir woll`n nichts hören, keine Namen,
Von Menschen, die zusammen kamen,
Die schmiedeten ein ewig Band,
Und jung und alt, ging`n Hand in Hand.
Als ob man nicht schon heute wüsste,
Das dicke Ende kommt, und wie.
Wir bauen wacklige Gerüste.
Ja, wir tun was, schießen uns ins Knie.

Ein großer Mensch, ein Held der Mitte,
Mit Lust auf Klugheit, ernst, mit Sitte,
Kommt er tief aus des Volkes Grund,
Macht endlich alle Ecken rund?
Ein rechter Typ, kein Showaufschneider,
Und keine blöde Mickymaus.
Ein Macher, m/w, Lösungstreiber,
Der kehre aus in diesem Haus.

Den Mantel nach dem Wind nicht hängen,
Kein Vortragsgeld in seinen Fängen.
Ein Mensch mit echten, klaren Mut,
Der unsrer Seele Gutes tut.
Ein Mensch, dem nicht die Hosen flattern,
Wir sind es selbst? Uns selbst so seh`n?
Sind wir denn gaga, soll`n wir ackern?
Wir woll`n uns keine Mühe geb`n.

Das ist doch dumm, lässt uns verenden,
Wir stehen rum mit weichen Händen.
Von vielen Seiten droht die Flut,
In unsren Adern, fließt noch Blut?
Und wenn am Morgen Hühner gackern,
Die braven Leut` zur Arbeit geh`n,
Dann wollen wir als Disco Kackerln
Mit dance trance in die Zukunft seh`n.

Wir wissen, dass wir manchmal fehlen,
O tiefe, arme, schwache Seelen.
Wir fahren mit dem Auto dann
Ganz dicht an den A vor uns ran.
Wir lassen uns ganz gern verkohlen,
Und kommt einmal die schwarze Nacht,
Dann soll uns doch der Teufel holen.
Wir hab`n `ne schöne Zeit verbracht.

***

Im Neuen Jahr wird alles besser,
Scharf ist der Vorsatz, wie ein Messer.
Ein freundlich` Gruß, ein Lachen gar,
Zur Kirche geh`n in bunter Schar.
Wir werden gut sein, nicht mehr raffen,
Mit Kinder spiel`n im Sonnenlicht.
Es drängt die Zeit, ich muss jetzt schaffen,
Mich ruft des Landes Zeugungspflicht.

Ob Dichter, Denker, oder Banker,
Ob Wagenbauer, Wirtschaftslenker.
Ob blond, ob braun, viel`Kinder Wahl
Verstärken bald die deutsche Zahl.
In allen Häusern Zeugungsäfte,
Ob Shaka, Yilmaz, Borislein,
Es wachsen Wohlstand, Glaube, Kräfte,
Und alle wollen Deutsche sein.

Chinesen staunen, werden sauer,
Germanen fluten ihre Mauer.
Was ist mit diesem Volke los?
Bruce Lih macht sich schon in die Hos`.
Es steht mit Nachbarn nur zum Besten,
Die Trans Atlant`schen Freunde seh`n,
Soweit du blickst, nach Osten, Westen,
Dass wir den rechten Weg nun geh`n

Die Edda, Kriemhild, und die Asen
Ersetzen jetzt die Comicnasen.
Du kluger Mann, du lernst dazu,
Das Braun wäscht aus der Geist im Nu.
Die Seherkraft gestärkt, du achtest,
Wählst keinen Mann mit Scheitel mehr,
Siehst ein, dass du einst Fehler machtest,
Neu deutsch zu sein fällt dir nicht schwer.

Vorbei die Zeit, dass man in Malle
Das schwer verdiente Geld verknalle.
Für Domrep heißt es, gute Nacht,
Teutonen grill`n auf Hoher Acht.
Das Heimatland schafft neu` Gedichte,
Walpurgisnacht, du deutscher Wald,
Der Tee ersetzt des Rausches Gifte,
Im Reigen tanzen jung und alt.

Und immer lauter wird die Frage,
Wer Terras hungrig` Mägen labe.
Nun, wer macht voll die Bäuchelein?
Und neben Autos, Technik, fein
Potato Fritz, schier unverdrossen,
Schafft teutsch Kartoffel, deutsches Brot,
So mancher Hohn wurd` einst ergossen
Nun lindern sie weltweit die Not.

Gottvater sieht es mit Vergnügen,
dass deutsche Seelen sich ihm fügen.
So trinkt Gott gern im Hofbräuhaus
mit Michel manchen Becher aus.
„Ich bin dein Schöpfer und dein Richter,
Ich freu` mich, denn du pflegst dein Haus,
Du Land der Denker und der Dichter.
D - Give me Five! Du hast es raus.“
 
Lieber Eberhard,

ich danke dir für deine Vorschläge.

Ich habe deinen Ausdruck "verpufft" und die Verbesserungen zu "unsre Habe" und "schießen" übernommen.
Die bestehenden Bilder der "großen Tüten" und später den "rechten Typ" ziehe ich deinen Alternativen vor.
"Macher, Könner, ..." ist ein guter Vorschlag. Ich möchte mit "Macher, m/w, ..." ausdrücken, dass der kluge Mensch auch weiblich sein kann.

Ich denke über die Passagen nach, die du als Streichungen vorschlägst. Ich suche nach Verbesserungen. Bis bald.

Liebe Grüße. Rhondaly.
 
Hallo Rhondaly!

Ich hoffe, Deine Kraniche fliegen noch !!
Ich hatte mich doch über Schiller lustig gemacht, weil er statt "gerächt" um des Reimes Willen "gerochen" gebraucht hatte. Ich nehme meine Kritik zurück. Zu Schillers Zeiten war "gerochen" tatsächlich korrekt.
LG Eberhard
 



 
Oben Unten