Die Kuh, das unbekannte Wesen.

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Ironbiber

Foren-Redakteur
Es gibt sie in braun oder in schwarzweiß gefleckt. Sie laden übermütige Kinder zu Mutproben durch Reitversuche ein und produzieren sowohl Milch als auch Methan in Hülle und Fülle, ersparen dem Bauern die Sense und geben sich im Winter schon mal mit trockenem Heu und Antibiotika in Kraftfutter zufrieden. Streng riechende Ställe sind das Zuhause der Kuh.

Die Kuh an sich stellt für den Menschen keine konkrete Bedrohung dar, erfordert aber Pflege und Aufmerksamkeit. Als Gegenleistung darf sie im mittleren Alter in Pfannen, auf Herden und verkohlten Grillrosten noch damit glänzen, dass Teile von ihr vortrefflich munden. Die Kuh ist nicht perfekt. Nein! Es fehlen die Eier. Jedes Huhn weiß, wie Eier zu legen sind, aber Kühe ignorieren dies einfach. Dabei könnte so ein Kuhei allein, als Omelette oder gerührt, durchaus den Tageskalorienbedarf eines Städters decken. Aber ich denke mal, dass da findige Wissenschaftler schon dran sind.

Ja das war auch schon alles, was ich an Positivem zum Thema Kuh zu sagen habe. Jetzt kommt der schwierige Teil, denn ich werde mich mal schonungslos „outen“:

Ich habe Angst vor Kühen! Alles nahm seinen Lauf, als ich im zarten Alter von zehn Jahren von übermütigen, leicht kriminellen anderen Kindern, die sich meine Freunde nannten, aufgefordert wurde, auf eines dieser Untiere zu klettern und ein Stück auf ihr zu reiten. Das war pure Bosheit und ein sogenanntes Revanchefoul, weil ich mal wieder beim Fußball den Ronaldo gegeben hatte. Gut, damals hieß der Ronaldo noch Gert Müller, aber das tut hier nichts zur Sache.

Kalt lächelnd und vor Selbstbewusstsein strotzend, erklomm ich den Weidezaun und schwang mich auf den Rücken der nächststehenden Kuh, die das überhaupt nicht lustig fand und sofort im Schweinsgalopp der Weidenmitte zustrebte. Die Massenträgheit meines Körpers konnte mit diesen Beschleunigungskräften natürlich nicht mithalten und die Gravitation unseres Heimatplaneten holte mich umgehend auf den Boden der Tatsachen zurück. Diese Tatsachen bestanden aus diversen Fladen und einem Stein, der sich unangenehm in mein Steißbein bohrte.

Sie war geboren: Meine Kuhophobie. Seit dieser Zeit vergeht kein Jahr mehr in dem ich nicht mit diesen Monstern auf unangenehme Weise konfrontiert werde.

Da meine Eltern der Meinung waren, dass ich ein durchaus musikalisches Kind werden könnte, kauften sie mir eine riesige Ziehorgel und schickten mich zum Unterricht ins nahe Gemeindehaus. Das allein war schon die Höchststrafe, denn Virtuosität konnte ich damals an mir nur entdecken, wenn ich vor dem gegnerischen Tor stand und den Ball reinmüllerte. Aber auf der Quetschkommode reichte es nach anstrengenden zwei Jahren gerade mal zum „Schneewalzer“ und halt zu den üblichen Weihnachtsliedern.

Und jetzt kommt’s: Der Leidensweg zur Unterrichtsstunde führte über eine Weide mit diabolisch dreinblickenden und permanent kackenden Untieren der Gattung Kuh. Eine hatte es besonders auf mich abgesehen: Eine Mörderin, ich nannte sie „Schwarze Witwe“, verschlagen, hinterlistig und aggressiv ohne Ende! Mehr als einmal habe ich den schweren Kasten weggeworfen, mir eine Flöte als Musikinstrument gewünscht und mich hinter den schützenden Zaun geflüchtet, um ihren teuflischen Attacken zu entgehen.

Ja, mein ganzes Leben war geprägt von unangenehmen Begegnungen mit Kühen. Ich bin ein äußerst toleranter Mensch, vorurteilslos gegenüber Religionen, politischen Strömungen oder Ansichten von Menschen. Aber der Lebensraum Kuh ist ein Horrorszenario in meiner Gedankenwelt!

Vor etwa zehn Jahren habe ich den Schein fürs Gleitschirmfliegen gemacht. Der König der Lüfte! Adlergleiches Schweben, der Sonne nahe, der Schwerkraft entrückt, die Welt zu Füßen!

Aber wenn so ein selbsternannter Vogel Hunger bekommt oder einfach mal pinkeln muss, wird er routiniert dem Erdboden entgegenstreben, seinen Schirm zusammenpacken und bei Anna im Gartenlokal des Landeplatzes ein Schnitzel bestellen wollen.

Nur dumm wenn der Adler sein Landeziel verfehlt und auf einer Weide zwischen Kühen notlanden muss! Dumm gelaufen sagt ihr? Ich sage: Ankunft in der Hölle! Panische Kühe, der Schirm fladenverschmutzt und der Pilot selbst in ungleiche Kämpfe mit zentnerschweren Walzen verstrickt, stets bemüht die filigranen Schnüre und Leinen von den grobschlächtigen Hufen der Untiere fernzuhalten. Ein Drama ohnegleichen! Nach dieser Nahtoderfahrung ist es mir damals wieder einmal bewusst geworden:

Kühe und Menschen sind nur kompatibel, wenn Kuh im Kochtopf schmort und Mensch davor das Messer schwingt.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eine überzeugend vorgebrachte Geschichte, um die Angst vor Kühen zu erklären. Allerdings glaube ich Dir nicht, denn es gibt ja noch Emma.

http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=113804&showall=1&pagenumber=1

Sie ist sicher die Ausnahme? :)

Zwei Sachen, die mir im ansonsten gut geschriebenen Text aufgefallen sind:

Gut, damals hieß der Ronaldo noch Gert Müller
Der Gert schreibt sich aber Gerd.

Meine Kuhophobie.
Heißt das Wort extra Kuhophobie oder muss es nicht Kuhphobie heißen?

Den Schluss kann man noch ergänzen um die Tatsache, dass Kühe und Menschen auch kompatibel sind, wenn man die Milch aus dem Tetrapack trinken kann. Allerdings - bei einer ausgewachsenen Kuhphobie ist ja auch das Melken unmöglich. Zum Trost sei gesagt, dass es inzwischen vollautomatische Melkmaschinen gibt, die die Kühe alleine aufsuchen, wenn sich der Euter meldet. Und das ist kein Scherz, sondern von mir selbst beobachtet.

LG Doc
 

Ironbiber

Foren-Redakteur
Es gibt sie in braun oder in schwarzweiß gefleckt. Sie laden übermütige Kinder zu Mutproben durch Reitversuche ein und produzieren sowohl Milch als auch Methan in Hülle und Fülle, ersparen dem Bauern die Sense und geben sich im Winter schon mal mit trockenem Heu und Antibiotika in Kraftfutter zufrieden. Streng riechende Ställe sind das Zuhause der Kuh.

Die Kuh an sich stellt für den Menschen keine konkrete Bedrohung dar, erfordert aber Pflege und Aufmerksamkeit. Als Gegenleistung darf sie im mittleren Alter in Pfannen, auf Herden und verkohlten Grillrosten noch damit glänzen, dass Teile von ihr vortrefflich munden. Die Kuh ist nicht perfekt. Nein! Es fehlen die Eier. Jedes Huhn weiß, wie Eier zu legen sind, aber Kühe ignorieren dies einfach. Dabei könnte so ein Kuhei allein, als Omelette oder gerührt, durchaus den Tageskalorienbedarf eines Städters decken. Aber ich denke mal, dass da findige Wissenschaftler schon dran sind.

Ja das war auch schon alles, was ich an Positivem zum Thema Kuh zu sagen habe. Jetzt kommt der schwierige Teil, denn ich werde mich mal schonungslos „outen“:

Ich habe Angst vor Kühen! Alles nahm seinen Lauf, als ich im zarten Alter von zehn Jahren von übermütigen, leicht kriminellen anderen Kindern, die sich meine Freunde nannten, aufgefordert wurde, auf eines dieser Untiere zu klettern und ein Stück auf ihr zu reiten. Das war pure Bosheit und ein sogenanntes Revanchefoul, weil ich mal wieder beim Fußball den Ronaldo gegeben hatte. Gut, damals hieß der Ronaldo noch Gerd Müller, aber das tut hier nichts zur Sache.

Kalt lächelnd und vor Selbstbewusstsein strotzend, erklomm ich den Weidezaun und schwang mich auf den Rücken der nächststehenden Kuh, die das überhaupt nicht lustig fand und sofort im Schweinsgalopp der Weidenmitte zustrebte. Die Massenträgheit meines Körpers konnte mit diesen Beschleunigungskräften natürlich nicht mithalten und die Gravitation unseres Heimatplaneten holte mich umgehend auf den Boden der Tatsachen zurück. Diese Tatsachen bestanden aus diversen Fladen und einem Stein, der sich unangenehm in mein Steißbein bohrte.

Sie war geboren: Meine Kuhphobie. Seit dieser Zeit vergeht kein Jahr mehr in dem ich nicht mit diesen Monstern auf unangenehme Weise konfrontiert werde.

Da meine Eltern der Meinung waren, dass ich ein durchaus musikalisches Kind werden könnte, kauften sie mir eine riesige Ziehorgel und schickten mich zum Unterricht ins nahe Gemeindehaus. Das allein war schon die Höchststrafe, denn Virtuosität konnte ich damals an mir nur entdecken, wenn ich vor dem gegnerischen Tor stand und den Ball reinmüllerte. Aber auf der Quetschkommode reichte es nach anstrengenden zwei Jahren gerade mal zum „Schneewalzer“ und halt zu den üblichen Weihnachtsliedern.

Und jetzt kommt’s: Der Leidensweg zur Unterrichtsstunde führte über eine Weide mit diabolisch dreinblickenden und permanent kackenden Untieren der Gattung Kuh. Eine hatte es besonders auf mich abgesehen: Eine Mörderin, ich nannte sie „Schwarze Witwe“, verschlagen, hinterlistig und aggressiv ohne Ende! Mehr als einmal habe ich den schweren Kasten weggeworfen, mir eine Flöte als Musikinstrument gewünscht und mich hinter den schützenden Zaun geflüchtet, um ihren teuflischen Attacken zu entgehen.

Ja, mein ganzes Leben war geprägt von unangenehmen Begegnungen mit Kühen. Ich bin ein äußerst toleranter Mensch, vorurteilslos gegenüber Religionen, politischen Strömungen oder Ansichten von Menschen. Aber der Lebensraum Kuh ist ein Horrorszenario in meiner Gedankenwelt!

Vor etwa zehn Jahren habe ich den Schein fürs Gleitschirmfliegen gemacht. Der König der Lüfte! Adlergleiches Schweben, der Sonne nahe, der Schwerkraft entrückt, die Welt zu Füßen!

Aber wenn so ein selbsternannter Vogel Hunger bekommt oder einfach mal pinkeln muss, wird er routiniert dem Erdboden entgegenstreben, seinen Schirm zusammenpacken und bei Anna im Gartenlokal des Landeplatzes ein Schnitzel bestellen wollen.

Nur dumm wenn der Adler sein Landeziel verfehlt und auf einer Weide zwischen Kühen notlanden muss! Dumm gelaufen sagt ihr? Ich sage: Ankunft in der Hölle! Panische Kühe, der Schirm fladenverschmutzt und der Pilot selbst in ungleiche Kämpfe mit zentnerschweren Walzen verstrickt, stets bemüht die filigranen Schnüre und Leinen von den grobschlächtigen Hufen der Untiere fernzuhalten. Ein Drama ohnegleichen! Nach dieser Nahtoderfahrung ist es mir damals wieder einmal bewusst geworden:

Kühe und Menschen sind nur kompatibel, wenn Kuh im Kochtopf schmort und Mensch davor das Messer schwingt.
 

Ironbiber

Foren-Redakteur
Liebe Frau Doktor,

Ich verdecke schamvoll mein Antlitz :). Natürlich heißt der Gert Gerd - habe es gleich korrigiert und die Kuhphobie auch mit übernommen. Ich danke dir dafür.

Zu Emma: http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=113804&showall=1&pagenumber=1:

Emma war eine fiktive Geschichte, womöglich der Versuch meiner angeknacksten Psyche, meine tief verwurzelten Ängsten an die Oberfläche zu portieren. Die Psychologen unter den Lesern werden sicherlich vor Freude hüpfen. Das hier sind aber wahre Stories aus meinem bewegten Leben, die sich auch tatsächlich so zugetragen haben und sind von mir nur ein klein wenig satirisch aufgehübscht worden.

Es grüßt der Ironbiber
 

Ironbiber

Foren-Redakteur
Es gibt sie in braun oder in schwarzweiß gefleckt. Sie laden übermütige Kinder zu Mutproben durch Reitversuche ein und produzieren sowohl Milch als auch Methan in Hülle und Fülle, ersparen dem Bauern die Sense und geben sich im Winter schon mal mit trockenem Heu und anabolen Antibiotika in Kraftfutter zufrieden. Streng riechende Ställe sind das Zuhause der Kuh.

Die Kuh an sich stellt für den Menschen keine konkrete Bedrohung dar, erfordert aber Pflege und Aufmerksamkeit. Als Gegenleistung darf sie im mittleren Alter in Pfannen, auf Herden und verkohlten Grillrosten noch damit glänzen, dass Teile von ihr vortrefflich munden. Die Kuh ist nicht perfekt. Nein! Es fehlen die Eier. Jedes Huhn weiß, wie Eier zu legen sind, aber Kühe ignorieren dies einfach. Dabei könnte so ein Kuh-Ei allein, als Omelette oder gerührt, durchaus den Tageskalorienbedarf eines Städters decken. Aber ich denke mal, dass da findige Wissenschaftler schon dran sind.

Ja das war auch schon alles, was ich an Positivem zum Thema Kuh zu sagen habe. Jetzt kommt der schwierige Teil, denn ich werde mich mal schonungslos „outen“:

Ich habe Angst vor Kühen! Alles nahm seinen Lauf, als ich im zarten Alter von zehn Jahren von übermütigen, leicht kriminellen anderen Kindern, die sich meine Freunde nannten, aufgefordert wurde, auf eines dieser Untiere zu klettern und ein Stück auf ihr zu reiten. Das war pure Bosheit und ein sogenanntes Revanchefoul, weil ich mal wieder beim Fußball den Ronaldo gegeben hatte. Gut, damals hieß der Ronaldo noch Gerd Müller, aber das tut hier nichts zur Sache.

Kalt lächelnd und vor Selbstbewusstsein strotzend, erklomm ich den Weidezaun und schwang mich auf den Rücken der nächststehenden Kuh, die das überhaupt nicht lustig fand und sofort im Schweinsgalopp der Weidenmitte zustrebte. Die Massenträgheit meines Körpers konnte mit diesen Beschleunigungskräften natürlich nicht mithalten und die Gravitation unseres Heimatplaneten holte mich umgehend auf den Boden der Tatsachen zurück. Diese Tatsachen bestanden aus diversen Fladen und einem Stein, der sich unangenehm in mein Steißbein bohrte.

Sie war geboren: Meine Kuhphobie. Seit dieser Zeit vergeht kein Jahr mehr in dem ich nicht mit diesen Monstern auf unangenehme Weise konfrontiert werde.

Da meine Eltern der Meinung waren, dass ich ein durchaus musikalisches Kind werden könnte, kauften sie mir eine riesige Ziehorgel und schickten mich zum Unterricht ins nahe Gemeindehaus. Das allein war schon die Höchststrafe, denn Virtuosität konnte ich damals an mir nur entdecken, wenn ich vor dem gegnerischen Tor stand und den Ball reinmüllerte. Aber auf der Quetschkommode reichte es nach anstrengenden zwei Jahren gerade mal zum „Schneewalzer“ und halt zu den üblichen Weihnachtsliedern.

Und jetzt kommt’s: Der Leidensweg zur Unterrichtsstunde führte über eine Weide mit diabolisch dreinblickenden und permanent kackenden Untieren der Gattung Kuh. Eine hatte es besonders auf mich abgesehen: Eine Mörderin, ich nannte sie „Schwarze Witwe“, verschlagen, hinterlistig und aggressiv ohne Ende! Mehr als einmal habe ich den schweren Kasten weggeworfen, mir eine Flöte als Musikinstrument gewünscht und mich hinter den schützenden Zaun geflüchtet, um ihren teuflischen Attacken zu entgehen.

Ja, mein ganzes Leben war geprägt von unangenehmen Begegnungen mit Kühen. Ich bin ein äußerst toleranter Mensch, vorurteilslos gegenüber Religionen, politischen Strömungen oder Ansichten von Menschen. Aber der Lebensraum Kuh ist ein Horrorszenario in meiner Gedankenwelt!

Vor etwa zehn Jahren habe ich den Schein fürs Gleitschirmfliegen gemacht. Der König der Lüfte! Adlergleiches Schweben, der Sonne nahe, der Schwerkraft entrückt, die Welt zu Füßen!

Aber wenn so ein selbsternannter Vogel Hunger bekommt oder einfach mal pinkeln muss, wird er routiniert dem Erdboden entgegenstreben, seinen Schirm zusammenpacken und bei Anna im Gartenlokal des Landeplatzes ein Schnitzel bestellen wollen.

Nur dumm wenn der Adler sein Landeziel verfehlt und auf einer Weide zwischen Kühen notlanden muss! Dumm gelaufen sagt ihr? Ich sage: Ankunft in der Hölle! Panische Kühe, der Schirm fladenverschmutzt und der Pilot selbst in ungleiche Kämpfe mit zentnerschweren Walzen verstrickt, stets bemüht die filigranen Schnüre und Leinen von den grobschlächtigen Hufen der Untiere fernzuhalten. Ein Drama ohnegleichen! Nach dieser Nahtoderfahrung ist es mir damals wieder einmal bewusst geworden:

Kühe und Menschen sind nur kompatibel, wenn Kuh im Kochtopf schmort und Mensch davor das Messer schwingt.
 

molly

Mitglied
Kuh'le Geschichte, Ironbiber.
Da Du in jungen Jahren schon mit diesen Tieren zusammen gestoßen bist, kann ich Deine Phobie verstehen. Du schreibst, Du musstest zum Unterricht gar über eine Weide laufen. Vielleicht haben die Kühe Dich einmal musizieren hören und sind Dir deshalb nachgelaufen. Sie sind einfach schreckhaft und eigensinnig, aber sie haben wunderschöne Wimpern.
Gern gelesen
molly
 

Ironbiber

Foren-Redakteur
Oh Monika - wenn du wüsstest!

Wenn die mich mal "Stille Nacht" klimpern gehört hätten, gäbe es heute überhaupt keine Kühe mehr. Aber das mit den Wimpern stimmt. Das habe ich auch schon beobachtet (mit dem Fernglas aus sicherer Entfernung).

Freut mich aber, dass dich mein kleiner Seelenstriptease auch erfreut hat.

Grüße vom Ironbiber
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Biber,
Du schreibst:

Emma war eine fiktive Geschichte, womöglich der Versuch meiner angeknacksten Psyche, meine tief verwurzelten Ängsten an die Oberfläche zu portieren. Die Psychologen unter den Lesern werden sicherlich vor Freude hüpfen. Das hier sind aber wahre Stories aus meinem bewegten Leben, die sich auch tatsächlich so zugetragen haben und sind von mir nur ein klein wenig satirisch aufgehübscht worden.
Beide Texte haben mir gefallen und ich hätte mich wohl kaum an Emma erinnert, wenn es nicht so gewesen wäre. Mein Einwand war ja eher ironisch gemeint. Ich fand es sehr lustig, dass Dun nun das Gegenteil schreibst. Dass das Ganze eine fiktive Geschichte ist, war mir immer klar. Dass der vorliegende Text nun eher wahr ist, ist mir egal, denn er ist ebenfalls lustig. Ich finde es völlig überflüssig zu erzählen, was wahr ist oder nicht. Hauptsache, der Text funzt.

In diesem Sinne

Doc
 

Nosie

Mitglied
Sehr amüsant und flüssig geschrieben. Als regelmäßige Almgeherin, der die großen Viecher auch nie ganz geheuer waren - als Kind hat mich einmal eine mit gesenkten Hörnern verfolgt - kann ich deine Geschichte bestens nachvollziehen.
Gern gelesen.
Nosie
 

Hagen

Mitglied
Hallo mein Eisenbiber,

wieder mal habe ich Deinen Text gerne gelesen und gewisse Ähnlichkeiten festgestellt, denn ich habe aus mir unerklärlichen Gründen Angst vor Schafen.
Warum das so ist, weiß ich nicht aber es ist ja auch egal, denn Kühe sind auch Scheiße, obwohl sie gut als Grillgut geeignet sind, aber sie geben keine Wolle, das ist doch echt Scheiße, oder?
Und Milch? Was war das noch? Möglicherweise das weiße Zeugs, mit denen man Kinder großzieht?
Aber, egal.
Freu Dich, dass Du damals nicht Harfe zu spielen genötigt warst, und mit dieser über eine Kuhweide zu gehen genötigt gewesen bist. Das wäre auch für mich ein echter Horror.
Die Sache mit dem Gleitschirm hat auch Vorteile, denn beim Fliegen mit Oldtimerflugzeugen ist es schlimmer!
Ich erinnere die Vickers F.B.27 Vimy, die schon nicht mehr vom Boden loskam, wenn die Beplanung nassgeregnet war. Wie hätte sie erst bei Kuhfladen reagiert?

Also, Kopf hoch mein lieber Eisenbieber, wir lassen uns von ein paar blöden Phobien doch nicht unterkriegen, wenn nicht in diesem, dann im nächsten Leben; - wenn bloß meine Neoorthographogermanophobie nicht wäre!

In diesem Sinne!

Viele Grüße
Yours Hagen

________________
Wahrscheinlich hat der Schöpfer dieser Welt seinen Plan bei der Erschaffung derselben nicht praxisgerecht durchdacht; -
denn warum sonst brauchten seine Geschöpfe die Hoffnung auf eine bessere Welt nach dem Tode?
 

molly

Mitglied
Hallo Ironbiber,

eben hat auf der Weide gegenüber ein Kuh gebrüllt und mich dadurch gleich an Deine Kuhphobie erinnert. Ich vermute, dass Deine Phobie mit den Kutteln zusammenhängt, was meinst Du?
Ich jedenfalls kann mir keine Tierphobie leisten. Wenn ich zu unserem 1 km weit entfernten Weiler will, komme ich zunächst bei den Kühen vorbei. Ich bin es gewohnt, dass sie mich bis ans Ende ihres Reiches begleiten. Dabei überwachen sie mit ihren großen Augen jeden meiner Schritte. 100 Meter weiter stehen 7 Schafe. Sie hören auf zu fressen, bis ich vorbei bin. Bald danach kommt das Ziegengehege. Dort bin ich noch nie vorbeigekommen, ohne, dass mindestens 2 Ziegen sich auf die Hinterbeine stellen und mir drohend die Vorderbeine entgegen strecken. Aber ich mag einfach nicht boxen. Dann endlich komme ich zum Bauernhaus und der Hofhund läuft mir freudig entgegen. Ich kaufe mein Brot ein und zurück geht es wieder vorbei an den boxenden Ziegen und an den abwartenden Schafen. Und zum Schluss begleiten mich die Kühe noch ein Stück weit nach Hause. Stell dir vor, ich hätte irgend eine Tierphobie.

Sonntägliche Grüße

molly
 

Ironbiber

Foren-Redakteur
Liebe Monika,

Ich habe mit Tieren aller Art keinerlei Berührungsängste. Na ja, mal abgesehen von Spinnen und Kühen. In dem Kaff, in dem ich wohne, gibt es nichts, aber auch rein gar nichts. Keinen Metzger, keinen Bäcker, keine Post, keine Tankstelle – nix und nochmal nix. Für Erledigungen bin ich immer gezwungen so drei bis vier Kilometer durch die oberschwäbische Prärie zu radeln und begegne somit täglich Kühen, Schafen, Pferden und sogar einem Esel. Alles kein Problem, denn sie sind hinter Zäunen wohl verwahrt. Im Laufe der Jahre hat sich sogar eine kleine aber feine Beziehung zwischen uns aufgebaut und sie schauen mir immer neugierig, aber wachsam hinterher.

Bis auf einen Kandidaten: Pluto, der Hund vom Bauern Blersch, der Beschützer des letzten Hofes im Ort. Bin sicherlich schon tausend Mal an ihm vorbeigeradelt und habe ihm immer freundliche Worte zugerufen, so wie:

„Halt die Schnauze du Mistköter!“ oder „Hoffentlich hängst du dich mal an deiner Leine auf!“,

aber er kläfft und raunzt bis er heiser wird und würde mich sicherlich in der Luft zerreißen, wenn er nicht stets gut gesichert an der Kette hängen würde.

Du siehst, ich bin ein Kind des Landes und lebe im Einklang mit der Natur. Deshalb verstehe ich auch nicht so richtig, warum gerade Kühe meinen Blutdruck nach oben treiben. Aber ich kann noch an mir arbeiten. Werde mich mal beim Bauern Blersch für einen Schnuppertag im Kuhstall bewerben. Das könnte mir helfen – vorausgesetzt dass mich Pluto nicht vorher auffrisst.

Grüße vom Ironbiber
 

Happy End

Mitglied
Hallo Ironbiber,
Hunde an der Kette zu halten??
Gibt es denn diese Unsitte überhaupt noch?
Hierzulande doch wohl nur in tiefster Provinz.
Mir jedenfalls tun diese Kreaturen unendlich leid, und ich würde nicht zögern, ihre Besitzer darauf anzusprechen.
Das ist Tierquälerei.
 

Ironbiber

Foren-Redakteur
Hallo Happy End,

Ich lebe wohl in der allertiefsten Provinz und schreibe gerade unter Humor und Satire! Da muss man die eine oder andere Aussage schon mal mit Augenzwinkern quittieren.

Aber nur für dich: Die Zeiten des Kettenhundes sind auch hier vorbei – ich habe maßlos übertrieben und danke dir für deine Entrüstung.

Der Ironbiber
 



 
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