Es gibt sie in braun oder in schwarzweiß gefleckt. Sie laden übermütige Kinder zu Mutproben durch Reitversuche ein und produzieren sowohl Milch als auch Methan in Hülle und Fülle, ersparen dem Bauern die Sense und geben sich im Winter schon mal mit trockenem Heu und Antibiotika in Kraftfutter zufrieden. Streng riechende Ställe sind das Zuhause der Kuh.
Die Kuh an sich stellt für den Menschen keine konkrete Bedrohung dar, erfordert aber Pflege und Aufmerksamkeit. Als Gegenleistung darf sie im mittleren Alter in Pfannen, auf Herden und verkohlten Grillrosten noch damit glänzen, dass Teile von ihr vortrefflich munden. Die Kuh ist nicht perfekt. Nein! Es fehlen die Eier. Jedes Huhn weiß, wie Eier zu legen sind, aber Kühe ignorieren dies einfach. Dabei könnte so ein Kuhei allein, als Omelette oder gerührt, durchaus den Tageskalorienbedarf eines Städters decken. Aber ich denke mal, dass da findige Wissenschaftler schon dran sind.
Ja das war auch schon alles, was ich an Positivem zum Thema Kuh zu sagen habe. Jetzt kommt der schwierige Teil, denn ich werde mich mal schonungslos „outen“:
Ich habe Angst vor Kühen! Alles nahm seinen Lauf, als ich im zarten Alter von zehn Jahren von übermütigen, leicht kriminellen anderen Kindern, die sich meine Freunde nannten, aufgefordert wurde, auf eines dieser Untiere zu klettern und ein Stück auf ihr zu reiten. Das war pure Bosheit und ein sogenanntes Revanchefoul, weil ich mal wieder beim Fußball den Ronaldo gegeben hatte. Gut, damals hieß der Ronaldo noch Gert Müller, aber das tut hier nichts zur Sache.
Kalt lächelnd und vor Selbstbewusstsein strotzend, erklomm ich den Weidezaun und schwang mich auf den Rücken der nächststehenden Kuh, die das überhaupt nicht lustig fand und sofort im Schweinsgalopp der Weidenmitte zustrebte. Die Massenträgheit meines Körpers konnte mit diesen Beschleunigungskräften natürlich nicht mithalten und die Gravitation unseres Heimatplaneten holte mich umgehend auf den Boden der Tatsachen zurück. Diese Tatsachen bestanden aus diversen Fladen und einem Stein, der sich unangenehm in mein Steißbein bohrte.
Sie war geboren: Meine Kuhophobie. Seit dieser Zeit vergeht kein Jahr mehr in dem ich nicht mit diesen Monstern auf unangenehme Weise konfrontiert werde.
Da meine Eltern der Meinung waren, dass ich ein durchaus musikalisches Kind werden könnte, kauften sie mir eine riesige Ziehorgel und schickten mich zum Unterricht ins nahe Gemeindehaus. Das allein war schon die Höchststrafe, denn Virtuosität konnte ich damals an mir nur entdecken, wenn ich vor dem gegnerischen Tor stand und den Ball reinmüllerte. Aber auf der Quetschkommode reichte es nach anstrengenden zwei Jahren gerade mal zum „Schneewalzer“ und halt zu den üblichen Weihnachtsliedern.
Und jetzt kommt’s: Der Leidensweg zur Unterrichtsstunde führte über eine Weide mit diabolisch dreinblickenden und permanent kackenden Untieren der Gattung Kuh. Eine hatte es besonders auf mich abgesehen: Eine Mörderin, ich nannte sie „Schwarze Witwe“, verschlagen, hinterlistig und aggressiv ohne Ende! Mehr als einmal habe ich den schweren Kasten weggeworfen, mir eine Flöte als Musikinstrument gewünscht und mich hinter den schützenden Zaun geflüchtet, um ihren teuflischen Attacken zu entgehen.
Ja, mein ganzes Leben war geprägt von unangenehmen Begegnungen mit Kühen. Ich bin ein äußerst toleranter Mensch, vorurteilslos gegenüber Religionen, politischen Strömungen oder Ansichten von Menschen. Aber der Lebensraum Kuh ist ein Horrorszenario in meiner Gedankenwelt!
Vor etwa zehn Jahren habe ich den Schein fürs Gleitschirmfliegen gemacht. Der König der Lüfte! Adlergleiches Schweben, der Sonne nahe, der Schwerkraft entrückt, die Welt zu Füßen!
Aber wenn so ein selbsternannter Vogel Hunger bekommt oder einfach mal pinkeln muss, wird er routiniert dem Erdboden entgegenstreben, seinen Schirm zusammenpacken und bei Anna im Gartenlokal des Landeplatzes ein Schnitzel bestellen wollen.
Nur dumm wenn der Adler sein Landeziel verfehlt und auf einer Weide zwischen Kühen notlanden muss! Dumm gelaufen sagt ihr? Ich sage: Ankunft in der Hölle! Panische Kühe, der Schirm fladenverschmutzt und der Pilot selbst in ungleiche Kämpfe mit zentnerschweren Walzen verstrickt, stets bemüht die filigranen Schnüre und Leinen von den grobschlächtigen Hufen der Untiere fernzuhalten. Ein Drama ohnegleichen! Nach dieser Nahtoderfahrung ist es mir damals wieder einmal bewusst geworden:
Kühe und Menschen sind nur kompatibel, wenn Kuh im Kochtopf schmort und Mensch davor das Messer schwingt.
Die Kuh an sich stellt für den Menschen keine konkrete Bedrohung dar, erfordert aber Pflege und Aufmerksamkeit. Als Gegenleistung darf sie im mittleren Alter in Pfannen, auf Herden und verkohlten Grillrosten noch damit glänzen, dass Teile von ihr vortrefflich munden. Die Kuh ist nicht perfekt. Nein! Es fehlen die Eier. Jedes Huhn weiß, wie Eier zu legen sind, aber Kühe ignorieren dies einfach. Dabei könnte so ein Kuhei allein, als Omelette oder gerührt, durchaus den Tageskalorienbedarf eines Städters decken. Aber ich denke mal, dass da findige Wissenschaftler schon dran sind.
Ja das war auch schon alles, was ich an Positivem zum Thema Kuh zu sagen habe. Jetzt kommt der schwierige Teil, denn ich werde mich mal schonungslos „outen“:
Ich habe Angst vor Kühen! Alles nahm seinen Lauf, als ich im zarten Alter von zehn Jahren von übermütigen, leicht kriminellen anderen Kindern, die sich meine Freunde nannten, aufgefordert wurde, auf eines dieser Untiere zu klettern und ein Stück auf ihr zu reiten. Das war pure Bosheit und ein sogenanntes Revanchefoul, weil ich mal wieder beim Fußball den Ronaldo gegeben hatte. Gut, damals hieß der Ronaldo noch Gert Müller, aber das tut hier nichts zur Sache.
Kalt lächelnd und vor Selbstbewusstsein strotzend, erklomm ich den Weidezaun und schwang mich auf den Rücken der nächststehenden Kuh, die das überhaupt nicht lustig fand und sofort im Schweinsgalopp der Weidenmitte zustrebte. Die Massenträgheit meines Körpers konnte mit diesen Beschleunigungskräften natürlich nicht mithalten und die Gravitation unseres Heimatplaneten holte mich umgehend auf den Boden der Tatsachen zurück. Diese Tatsachen bestanden aus diversen Fladen und einem Stein, der sich unangenehm in mein Steißbein bohrte.
Sie war geboren: Meine Kuhophobie. Seit dieser Zeit vergeht kein Jahr mehr in dem ich nicht mit diesen Monstern auf unangenehme Weise konfrontiert werde.
Da meine Eltern der Meinung waren, dass ich ein durchaus musikalisches Kind werden könnte, kauften sie mir eine riesige Ziehorgel und schickten mich zum Unterricht ins nahe Gemeindehaus. Das allein war schon die Höchststrafe, denn Virtuosität konnte ich damals an mir nur entdecken, wenn ich vor dem gegnerischen Tor stand und den Ball reinmüllerte. Aber auf der Quetschkommode reichte es nach anstrengenden zwei Jahren gerade mal zum „Schneewalzer“ und halt zu den üblichen Weihnachtsliedern.
Und jetzt kommt’s: Der Leidensweg zur Unterrichtsstunde führte über eine Weide mit diabolisch dreinblickenden und permanent kackenden Untieren der Gattung Kuh. Eine hatte es besonders auf mich abgesehen: Eine Mörderin, ich nannte sie „Schwarze Witwe“, verschlagen, hinterlistig und aggressiv ohne Ende! Mehr als einmal habe ich den schweren Kasten weggeworfen, mir eine Flöte als Musikinstrument gewünscht und mich hinter den schützenden Zaun geflüchtet, um ihren teuflischen Attacken zu entgehen.
Ja, mein ganzes Leben war geprägt von unangenehmen Begegnungen mit Kühen. Ich bin ein äußerst toleranter Mensch, vorurteilslos gegenüber Religionen, politischen Strömungen oder Ansichten von Menschen. Aber der Lebensraum Kuh ist ein Horrorszenario in meiner Gedankenwelt!
Vor etwa zehn Jahren habe ich den Schein fürs Gleitschirmfliegen gemacht. Der König der Lüfte! Adlergleiches Schweben, der Sonne nahe, der Schwerkraft entrückt, die Welt zu Füßen!
Aber wenn so ein selbsternannter Vogel Hunger bekommt oder einfach mal pinkeln muss, wird er routiniert dem Erdboden entgegenstreben, seinen Schirm zusammenpacken und bei Anna im Gartenlokal des Landeplatzes ein Schnitzel bestellen wollen.
Nur dumm wenn der Adler sein Landeziel verfehlt und auf einer Weide zwischen Kühen notlanden muss! Dumm gelaufen sagt ihr? Ich sage: Ankunft in der Hölle! Panische Kühe, der Schirm fladenverschmutzt und der Pilot selbst in ungleiche Kämpfe mit zentnerschweren Walzen verstrickt, stets bemüht die filigranen Schnüre und Leinen von den grobschlächtigen Hufen der Untiere fernzuhalten. Ein Drama ohnegleichen! Nach dieser Nahtoderfahrung ist es mir damals wieder einmal bewusst geworden:
Kühe und Menschen sind nur kompatibel, wenn Kuh im Kochtopf schmort und Mensch davor das Messer schwingt.