Die leisen Gesänge der Tage

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anbas

Mitglied
Hallo Manfred,

so traurig und schwer Deine Texte zur Zeit sind, sie erreichen mich - auch, wenn Du sie vor allem für Dich schreibst.

Schön, dass Du die Worte wiedergefunden hast.

Liebe Grüße

Andreas
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Andreas!

Ja, ich mache gerade einen Heilungsprozess durch. Das merke ich vor allem daran, dass ich wieder Gedichte schreiben kann. Schon immer konnte ich nur schreiben, wenn es mir (relativ) gut ging. Seltsamerweise merkt man das meinen Gedichten aber in den seltensten Fällen an. Manchmal glaube ich, dass ich eine Art lyrischer Mr. Hyde bin.

Ihr ahnt alle gar nicht, was mir dieses Forum bedeutet!

Danke und liebe Grüße
Manfred
 

Walther

Mitglied
hi franke,

das ist gut, wenn du jetzt das erlebten und erlittene in worte fassen kannst. das schöne ist, sie sind jenseits deines schmerzes und deiner trauer, gültig. das ist der schritt von der aktiven trauerarbeit zur kunst.

danke, daß ich, daß wir, mit dir daran teilhaben und diesen prozeß mit dir teilen dürfen.

lg w.
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Walther,

manchmal habe ich Angst, denn schließlich müsst ihr es ja auch ertragen. Aber wenn es euch trotzdem erreicht, freut es mich sehr und bringt mich täglich ein Stück weiter.

Danke und liebe Grüße
Manfred
 
D

Dnreb

Gast
leise Gesänge

Hallo Manfred,

da ist es wieder, das "was" mit dem Willen. Dein unbändiger Wille, dem Leben trotz Unmöglichkeit eine Gestalt zu geben.

"Der Fluss bleibt der gleiche"

Der Mensch, seine Gedichte werden andere sein, aber er ist da.

Herzliche Grüße
Bernd
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Hallo Franke,

ein Überarbeitungsvorschlag:


Der Fluss bleibt der gleiche

die Hand am Geländer
das kurze Zischen des Streichholzes
mitten entzwei

Er fließt

Grüße von Zeder
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Bernd!

Ja, langsam bin ich wieder im Fluss, nur noch manchmal das kurze Auszischen eines Streichholzes.

Danke und liebe Grüße
Manfred
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Zeder!

Ein interessanter Vorschlag und du weißt, ich liebe die Verdichtung. Aber da dies ein sehr persönlicher Text ist, habe ich hier doch eine Hemmschwelle, vor allem fehlt mir in deinem Vorschlag das (Zer)Brechen. Die ist aber die Kernaussage in meinem Gedicht.

Danke für deine Gedanken und liebe Grüße
Manfred
 
Hallo Franke,
ich möchte mich gern dem Kommentar von Walther anschließen. Bessere Worte für das wunderbare Gedicht kann man nicht finden.
Es berührt mich sehr.

Liebe Grüße,
Marie-Luise
 

revilo

Mitglied
Moin.. ich störe mich ein wenig an dem "noch eine Regel".... Dieses "noch" scheint mir grammatikalisch nicht ganz sauber zu sein... ich suche nämlich immer mach einem weder.. oder liege ich da falsch ..?
LG revilo
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Marie-Luise,
hallo Mondnein,

euch vielen Dank für eure Kommentare und fürs Mögen des Gedichtes.
Ja, das mit dem Streichholz kommt davon, wenn man beim Schreiben raucht.

Liebe Grüße
Manfred
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo revilo!

Du hast genau den Punkt des Gedichtes getroffen, an dem ich auch gezögert habe.
"Weder" ist eine mögliche Lesart, trifft aber meine Intention nicht. Deshalb habe ich es nicht geschrieben.
Doch dieses "noch" kann man es auch so interpretieren, dass viele Regeln gebrochen wurden.
Ich mag verschiedene Lesarten.

Liebe Grüße
Manfred
 

revilo

Mitglied
Moin...... das Schöne an der Lyrik ist, dass Du Dich an einem Wort festhaken kannst... ich vermutete hinter dem "noch " pure Absicht...
LG revilo
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo revilo!

Absicht, genau das war es, denn dann ist es in zwei Bedeutungen lesbar.

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Manfred
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Manfred,

wenn das "noch" in zwei Bedeutungen gelesen werden soll, würde ich

Niemand brach den Stab
das Brot

noch eine Regel
schreiben. Ohne die Leerzeile geht es für meinen Geschmack sehr in die "weder noch" Lesart, ohne viel Raum für die Zweitbedeutung "und noch" zu lassen.

Liebe Grüße

Herbert
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Der Fluss bleibt der gleiche
die Hand am Geländer
das kurze Zischen des Streichholzes

Niemand brach den Stab
das Brot

noch eine Regel

und doch uns beide
unaufhaltsam
mitten entzwei
 
O

orlando

Gast
Hallo Manfred,
auch für mich ein schöner und eindringlicher Text.

Das "unaufhaltsam" halte ich für überflüssig, kann mir aber vorstellen, dass du damit dem Unaufhaltsamen des Schicksals den passende Wert verleihen willst.
Nur: Unaufhaltsam ist das Schicksal immer.
LG, orlando
 



 
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