Die Mächte der Nächte

Walther

Mitglied
Die Mächte der Nächte


Dort draußen herrschen grausige Gestalten:
Sie hecheln um die Häuser böse geifernd.
Der Albtraum schwitzt sich nass und kalt. Ereifernd
Kämpft er sich durch das Schicksal, und Gewalten

Die er niemals besiegen kann, sie lauern
Im Innen wie im Außen. Schnell verhallten
Die Schritte, die imaginiert geballten
Gewitterblitzen glichen aus den Mauern,

Bedrohten Geister, die niemand gerufen,
Die keiner forderte zu Teufelspakten.
Die Träume, die die Fäulnisbilder schufen,

Zerstieben, als die Mörderhände packten,
Was noch an Herz und Mut war, es zerpflückten:
Sein Atemzug ist Hoffnung dem Verrückten.
 
F

Fettauge

Gast
Lieber Walther,

da hilft nur eines: Abends auf die Mattscheibe verzichten.

Das ist ein brav gereimter Traum, der so sicher passiert sein kann. Aber du schreibst hier ein Gedicht, das anderen Gesetzen als denen der Träume folgt. Einfach nur aufschreiben, was die verängstigte Phantasie so alles hergibt, reicht meines Erachtens nicht aus, um es als Gedicht gelten zu lassen. Ganz nebenbei: Vielleicht solltest du dich entscheiden, ob es sich um einen Albtraum oder den Traum eines Verrückten handelt.

Und wieder kannst du es nicht lassen, deinen Leser mit Phraseologie einzudecken:

Ereifernd/
Kämpft er sich durch das Schicksal
Nicht ganz erklärlich ist mir auch der ständige Wechsel zwischen Präsens und Präteritum. Entweder du bist im Präsens oder nicht.

In Strophe 2, Vers 1, stimmt es metrisch nicht.

Du hast versucht, sicher aus der Phantasie, einen Traum aufzuschreiben, aber, wie gesagt, daraus ist noch kein Gedicht entstanden, es fehlt der Bezug zur Wirklichkeit. Ansonsten fragt sich der Leser, warum er die Verse eigentlich lesen soll.

Liebe Grüße, Fettauge
 

Walther

Mitglied
hi fettauge,

hier das silbenbild:
Dort draußen herrschen grausige Gestalten:
xXxXxXxXxXx
Sie hecheln um die Häuser böse geifernd.
xXxXxXxXxXx
Der Albtraum schwitzt sich nass und kalt. Ereifernd
xXxXxXxXxXx
Kämpft er sich durch das Schicksal, und Gewalten
xXxXxXxXxXx

Die er niemals besiegen kann, sie lauern
xXxXxXxXxXx
Im Innen wie im Außen. Schnell verhallten
xXxXxXxXxXx
Die Schritte, die imaginiert geballten
xXxXxXxXxXx
Gewitterblitzen glichen aus den Mauern,
xXxXxXxXxXx

Bedrohten Geister, die niemand gerufen,
xXxXxXxXxXx
Die keiner forderte zu Teufelspakten.
xXxXxXxXxXx
Die Träume, die die Fäulnisbilder schufen,
xXxXxXxXxXx

Zerstieben, als die Mörderhände packten,
xXxXxXxXxXx
Was noch an Herz und Mut war, es zerpflückten:
xXxXxXxXxXx
Sein Atemzug ist Hoffnung dem Verrückten.
xXxXxXxXxXx
das metrum paßt also.

zweitens: der wechsel der zeiten ist einem nacheinander der geschehnisse zuzuschreiben. es gibt dein problem also m.e. nicht. ich habe das mehrfach vor dem posten durchdacht, ob die zeiten passen. sie passen. man könnte allenfalls das "zerstieben" in die vergangenheit verlegen, muß man aber meiner ansicht nach nicht unbedingt.

drittens: ob die hyperventilierten halluzinationen dir gefallen oder nicht, istnicht das problem. die frage, die sich stellt, ist, ob du in deinem leben eine solche panikattacke erlebt hast oder nicht. wenn nicht, vertrauen diesem bericht. der autor kennt diese attacken nur zu gut, er spricht aus erfahrung. wenn ja, schildere die deinen. ich bin gespannt.

danke für deine hinweise.

lg w.
 

Walther

Mitglied
lb herbert,

das stimmt zwar, ist aber besser als die umstellung des satzes, wie an anderer stelle vorgeschlagen. der vortrag, ich habe es mehrfach ausprobiert, löst den hebungsprall und das nachherige daktylische taktelement im vers prima auf.

daher habe ich es gewagt, das trotz der kleinen unsauberkeit so stehen zu lassen, stehe aber einer änderung der formulierung, die den mangel beseitigt, den sinn erhält und die sprachmelodie bzw. die satzstellung nicht in mitleidenschaft zieht, offen entgegen.

ich bin da gerade betriebsblind. die distanz zum text ist schlicht noch nicht groß genug. :)

danke und lieber gruß w.
 

Walther

Mitglied
Die Mächte der Nächte


Dort draußen herrschen grausige Gestalten:
Sie hecheln um die Häuser böse geifernd.
Der Albtraum schwitzt sich nass und kalt. Ereifernd
Kämpft er sich durch das Schicksal, und Gewalten

Die er niemals besiegen kann, sie lauern
Im Innen wie im Außen. Schnell verhallten
Die Schritte, die imaginiert geballten
Gewitterblitzen glichen aus den Mauern.

Es drohten Geister, die niemand gerufen,
Die keiner forderte zu Teufelspakten.
Die Träume, die die Fäulnisbilder schufen,

Zerstoben, als die Mörderhände packten,
Was noch an Herz und Mut war, es zerpflückten:
Sein Atemzug ist Hoffnung dem Verrückten.
 

Walther

Mitglied
hallo in die runde,

die obige überarbeitung sollte die zusammenhänge etwas schärfen und den ablauf verständlicher machen.

danke für die hinweise!

lg w.
 



 
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