„Mein Name ist Krause. Aber nennen sie mich einfach Heiner. Ich wohne hier gleich um die Ecke und habe keinen Zucker mehr.“
„Gleich um die Ecke“ - das war bestimmt mordslustig und ein Kennenlernknaller der Extraklasse!
Ich streckte ihr meine leere Zuckerdose entgegen, konnte dabei aber fühlen, wie sich Fräulein Müller innerlich über meinen Auftritt amüsierte.
Seit 5 Jahren wohne ich nun hier in diesem Mietshaus mit zehn Parteien. Mein Nachbar war ausgezogen. Kein Verlust. Tagtäglich hatte er mich mit seinen abendlichen Übungsstunden zur besten Fernsehzeit genervt.
Er spielte Oboe, hatte ein Cello, eine Geige und das Potenzial mir fürchterlich auf die Nerven zu gehen. Egal welches Folterinstrument er gerade malträtierte, hinten kam immer "La Paloma" und nur "La Paloma" raus.
Aber jetzt war er weg und an seiner statt war Fräulein Müller eingezogen. Viel wusste ich nicht über Fräulein Müller. Im Türspion hatte ich gerade mal erkennen können, dass sie schlank war und wohl auch noch verhältnismäßig jung.
Meine Zuckerdose, die ich auf „leer“ präpariert und strategisch günstig auf dem Schuhschränkchen positioniert hatte, sollte jetzt endlich mal zum Einsatz kommen. Ich putzte meine Zähne und gönnte mir eine zweite Nassrasur. Schließlich ist der erste Eindruck ja entscheidend. Um der magischen Macht der männlichen Pheromone weiter Geltung zu verleihen, machte ich vor meinem großen Auftritt an Fräulein Müllers Wohnungstür zusätzlich auch noch zehn Liegestütz und betrachtete wohlwollend den leichten Schimmer meiner Transpiranz im Spiegel.
„Hallo Heiner! Tut mir leid, aber ich war noch nicht beim Einkaufen. Ich habe keinen Zucker und werde wohl auch keinen besorgen, denn Zucker ist ungesund und macht dick“
Bei diesen Worten musterte sie mich von oben nach unten. Einen Bauchansatz konnte sie bei mir ja nicht entdecken, denn denselben hatte ich gleich nach Verlassen meiner Wohnung eingezogen.
Im Hintergrund hörte ich das leise Klicken einer Wohnungstür. Jetzt wusste ich, dass die alte Frau Krems auf Horchposten gegangen war und ihrem Gatten quer durch den Flur live von dem Geschehen im Treppenhaus berichtete.
Fräulein Müller bückte sich und schnappte ihre kleine Katze, die sich gerade anschickte auszubüchsen.
„Bleib schön da und sei brav“ flüsterte sie ihrer haarigen Mitbewohnerin zu und küsste sie auf den Hinterkopf.
„Oh! Haben sie aber eine süße Muschi! Darf ich die mal streicheln?“
Die Wohnungstür der Frau Krems fiel augenblicklich zu. Das Klacken des Schlosses klang tief entrüstet und ich stellte mir vor, was sie ihrem Ehemann jetzt wohl zu berichten hatte. Aber so bedrohlich konnte die Situation auf dem Flur nun auch wieder nicht gewesen sein, dass sie die zusätzliche Verriegelung mit der Sicherheitskette hätte rechtfertigen können.
„Andromeda mag keine Fremden“, antwortete Fräulein Müller und kraulte den Hals der kleinen Mietzekatze.
„Kann ich sonst noch was für dich tun, Heiner?“, fragte sie und schaute mich fragend an.
„Nein ich glaube nicht. Ich habe ja auch noch Süßstoff – der reicht. Wenn sie mal keinen Zucker haben, dürfen sie gern bei mir klingeln“, stammelte ich verlegen und vergaß dabei meinen Bauch weiter einzuziehen.
„Da ich keinen Zucker verwende, werde ich ihn auch nicht vermissen und dito kein Bedürfnis nach einer Besorgung verspüren“, antwortete sie mir freundlich aber sehr direkt. „Einen schönen Tag noch, lieber Nachbar um die Ecke!“
Entmutigt, aber nicht ganz entmutigt trollte ich mich zurück in meine Wohnung und tauschte als erstes die leere Zuckerdose gegen eine leere Eierschachtel um. "Eier sind ein Grundnahrungsmittel. Die hat jeder im Kühlschrank", dachte ich so bei mir. Ich legte mich auf mein Sofa und ließ die Eindrücke der letzten Minuten Revue passieren. Dabei bemerkte ich, dass ich immer noch den Bauch eingezogen hatte und davon schon richtig verspannt war.
„Fräulein Müller und Andromeda! Das hat was. Morgen habe ich bestimmt keine Eier mehr“, dachte ich wieder so bei mir, als die zarten Klänge einer Oboe an mein Ohr drangen. Verträumt stimmte ich in die süße Melodie ein:
„La Paloma ohee!
In die wogende See-hee“
„Gleich um die Ecke“ - das war bestimmt mordslustig und ein Kennenlernknaller der Extraklasse!
Ich streckte ihr meine leere Zuckerdose entgegen, konnte dabei aber fühlen, wie sich Fräulein Müller innerlich über meinen Auftritt amüsierte.
Seit 5 Jahren wohne ich nun hier in diesem Mietshaus mit zehn Parteien. Mein Nachbar war ausgezogen. Kein Verlust. Tagtäglich hatte er mich mit seinen abendlichen Übungsstunden zur besten Fernsehzeit genervt.
Er spielte Oboe, hatte ein Cello, eine Geige und das Potenzial mir fürchterlich auf die Nerven zu gehen. Egal welches Folterinstrument er gerade malträtierte, hinten kam immer "La Paloma" und nur "La Paloma" raus.
Aber jetzt war er weg und an seiner statt war Fräulein Müller eingezogen. Viel wusste ich nicht über Fräulein Müller. Im Türspion hatte ich gerade mal erkennen können, dass sie schlank war und wohl auch noch verhältnismäßig jung.
Meine Zuckerdose, die ich auf „leer“ präpariert und strategisch günstig auf dem Schuhschränkchen positioniert hatte, sollte jetzt endlich mal zum Einsatz kommen. Ich putzte meine Zähne und gönnte mir eine zweite Nassrasur. Schließlich ist der erste Eindruck ja entscheidend. Um der magischen Macht der männlichen Pheromone weiter Geltung zu verleihen, machte ich vor meinem großen Auftritt an Fräulein Müllers Wohnungstür zusätzlich auch noch zehn Liegestütz und betrachtete wohlwollend den leichten Schimmer meiner Transpiranz im Spiegel.
„Hallo Heiner! Tut mir leid, aber ich war noch nicht beim Einkaufen. Ich habe keinen Zucker und werde wohl auch keinen besorgen, denn Zucker ist ungesund und macht dick“
Bei diesen Worten musterte sie mich von oben nach unten. Einen Bauchansatz konnte sie bei mir ja nicht entdecken, denn denselben hatte ich gleich nach Verlassen meiner Wohnung eingezogen.
Im Hintergrund hörte ich das leise Klicken einer Wohnungstür. Jetzt wusste ich, dass die alte Frau Krems auf Horchposten gegangen war und ihrem Gatten quer durch den Flur live von dem Geschehen im Treppenhaus berichtete.
Fräulein Müller bückte sich und schnappte ihre kleine Katze, die sich gerade anschickte auszubüchsen.
„Bleib schön da und sei brav“ flüsterte sie ihrer haarigen Mitbewohnerin zu und küsste sie auf den Hinterkopf.
„Oh! Haben sie aber eine süße Muschi! Darf ich die mal streicheln?“
Die Wohnungstür der Frau Krems fiel augenblicklich zu. Das Klacken des Schlosses klang tief entrüstet und ich stellte mir vor, was sie ihrem Ehemann jetzt wohl zu berichten hatte. Aber so bedrohlich konnte die Situation auf dem Flur nun auch wieder nicht gewesen sein, dass sie die zusätzliche Verriegelung mit der Sicherheitskette hätte rechtfertigen können.
„Andromeda mag keine Fremden“, antwortete Fräulein Müller und kraulte den Hals der kleinen Mietzekatze.
„Kann ich sonst noch was für dich tun, Heiner?“, fragte sie und schaute mich fragend an.
„Nein ich glaube nicht. Ich habe ja auch noch Süßstoff – der reicht. Wenn sie mal keinen Zucker haben, dürfen sie gern bei mir klingeln“, stammelte ich verlegen und vergaß dabei meinen Bauch weiter einzuziehen.
„Da ich keinen Zucker verwende, werde ich ihn auch nicht vermissen und dito kein Bedürfnis nach einer Besorgung verspüren“, antwortete sie mir freundlich aber sehr direkt. „Einen schönen Tag noch, lieber Nachbar um die Ecke!“
Entmutigt, aber nicht ganz entmutigt trollte ich mich zurück in meine Wohnung und tauschte als erstes die leere Zuckerdose gegen eine leere Eierschachtel um. "Eier sind ein Grundnahrungsmittel. Die hat jeder im Kühlschrank", dachte ich so bei mir. Ich legte mich auf mein Sofa und ließ die Eindrücke der letzten Minuten Revue passieren. Dabei bemerkte ich, dass ich immer noch den Bauch eingezogen hatte und davon schon richtig verspannt war.
„Fräulein Müller und Andromeda! Das hat was. Morgen habe ich bestimmt keine Eier mehr“, dachte ich wieder so bei mir, als die zarten Klänge einer Oboe an mein Ohr drangen. Verträumt stimmte ich in die süße Melodie ein:
„La Paloma ohee!
In die wogende See-hee“